GOLD | 2.577,56 $/oz | 2.314,66 €/oz | 74,42 €/g | 74.418 €/kg |
SILBER | 30,63 $/oz | 27,50 €/oz | 0,88 €/g | 884,15 €/kg |
Angebot hui, Nachfrage pfui – auf diesen kurzen Nenner könnte man die Entwicklung an den weltweiten Goldmärkten im zweiten Quartal zusammenfassen (siehe Tabelle). Starkes Goldinteresse an den Terminmärkten (OTC) sowie im Notenbankensektor sorgten dennoch für einen markanten Anstieg des Goldpreises um 18 Prozent p.a.
Nachfrage (in Tonnen) | Q2 2023 | Q2 2024 | Diff. (% p.a.) |
---|---|---|---|
Schmuckproduktion | 494,1 | 410,6 | -16,9 % |
Schmucknachfrage | 479,4 | 390,6 | -18,5 % |
Lagerbestände | 14,7 | 20,0 | 36,1 % |
Technologie | 72,8 | 81,1 | 11,4 % |
Elektronik | 59,1 | 67,6 | 14,4 % |
Andere Industrien | 11,3 | 11,3 | 0,0 % |
Dentalbranche | 2,4 | 2,3 | -4,2 % |
Investment | 252,6 | 253,9 | 0,5 % |
Barren & Münzen | 273,7 | 261,0 | -4,6 % |
ETFs und ähnliche Produkte | -21,1 | -7,2 | |
Notenbanken | 173,6 | 183,4 | 5,6 % |
Goldnachfrage (ohne OTC) | 993,1 | 929,0 | -6,5 % |
OTC u.a. | 214,9 | 329,2 | |
Goldnachfrage (insgesamt) | 1208,0 | 1258,2 | 4,2 % |
Minenproduktion | 899,70 | 929,1 | 3,3 % |
Hedging (Preisabsicherung) | -15,7 | -6,3 | - |
Recycling | 324,0 | 335,4 | 3,5 % |
Gesamtangebot | 1.208,0 | 1.258,2 | 4,2 % |
Ausgesprochen schwach entwickelte sich im Berichtszeitraum allerdings die weltweite Schmucknachfrage, die sich von 479,4 auf 390,6 Tonnen (-18,5 Prozent p.a.) reduziert hat. Dabei haben sich die Lagerbestände um 20,0 Tonnen (Q2 2023: +14,7 Tonnen) erhöht.
Das kleinste Marktsegment – der Technologiesektor – profitierte besonders stark vom Boom bei Hochleistungsprozessoren (KI, Kryptowährungen, usw.). Hier schlug gegenüber der Vorjahresperiode insgesamt ein Plus von 72,8 auf 81,1 Tonnen (+11,4 Prozent p.a.) zu Buche.
Der Investmentbereich litt vor allem unter den anhaltenden Verkäufen westlicher Investoren, während in Asien eher Kauflaune auszumachen war. Weltweit gab es bei Goldbarren und Goldmünzen einen Nachfragerückgang von 273,7 auf 261,0 Tonnen (-4,6 Prozent p.a.) zu vermelden. Im Gold-ETF-Sektor haben sich in Q2 die Goldabflüsse immerhin verlangsamt.
Mit 21,1 Tonnen fielen diese im Vorjahresquartal noch deutlich höher als im abgelaufenen Quartal aus (-7,2 Tonnen). Summa summarum verbuchte der Investmentsektor dadurch ein marginales Nachfrageplus von 252,6 auf 253,9 Tonnen (+0,5 Prozent p.a.).
So sind z.B. die Notenbanken zum 15. Mal in Folge als Nettokäufer in Erscheinung getreten. Mit 183,4 Tonnen übertraf deren Goldappetit den vergleichbaren Vorjahreswert von 173,6 Tonnen um immerhin 5,6 Prozent. Hauptverantwortlich für die relative Stärke des Goldpreises dürften jedoch die Terminmärkte gewesen sein. Hier war nämlich (zumindest in Papierform) ein Zuwachs von 214,9 auf 329,2 Tonnen registriert worden.
Der WGC geht aufgrund der zahlreichen fundamentalen Unterstützungsfaktoren davon aus, dass der Goldpreis sein aktuelles Niveau für den Rest des Jahres behaupten oder ausbauen kann. Er begründet dies vor allem mit dem erwachten Interesse westlicher ETF-Investoren.
Weitere positive Impulse könnte der Goldpreis durch die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren hinsichtlich der politischen Lage in den USA (Trump versus Harris), der konjunkturellen Risiken in mehreren Industriestaaten und der geopolitischen Krisen in diversen Regionen erfahren.
An den Finanzmärkten haben sich mittlerweile auch die Perspektiven der US-Wirtschaft spürbar eingetrübt. In der vergangenen Handelswoche verstärkten nämlich der enttäuschende ISM-Einkaufsmanagerindex sowie der schwache Juli-Bericht des US-Arbeitsministeriums die Skepsis der Investoren.
Mit 4,3 Prozent fielen zum Beispiel die Arbeitslosenrate höher als erwartet und die Zahl neu geschaffener Stellen mit 114.000 deutlich geringer als prognostiziert aus. Nordamerikanische ETF-Investoren haben – nach monatelangen Abflüssen – bereits vier Wochen in Folge ihre ETF-Goldbestände aufgestockt und seither Nettozuflüsse von insgesamt mehr als 16 Tonnen generiert.
In den kommenden Tagen dürften die zur Veröffentlichung anstehenden Handelsbilanzen der USA (Dienstag) und Chinas (Donnerstag) für erhöhte Aufmerksamkeit zu sorgen. Von erheblichem Interesse dürften aber auch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe (Donnerstag) sein.
Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich diese von 249.000 auf 250.000 marginal erhöht haben.
Zur Erinnerung: Noch höher fiel diese Zahl letztmals vor ungefähr einem Jahr aus.
Copyright © 2009-2024 by GOLD.DE – Alle Rechte vorbehalten
Konzept, Gestaltung und Struktur sowie insbesondere alle Grafiken, Bilder und Texte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Missbrauch wird ohne Vorwarnung abgemahnt. Alle angezeigten Preise in Euro inkl. MwSt. (mit Ausnahme von Anlagegold), zzgl. Versandkosten, sofern diese anfallen. Verfügbarkeit, Abholpreise, Goldankauf und nähere Informationen über einzelne Artikel sind direkt beim jeweiligen Händler zu erfragen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Stand: 12:35:19 Uhr