GOLD | 3.326,62 $/oz | 2.835,23 €/oz | 91,15 €/g | 91.155 €/kg |
SILBER | 36,77 $/oz | 31,35 €/oz | 1,01 €/g | 1.007,93 €/kg |
Es drohen fortgesetzte Friktionen im Welthandel: US-Präsident Trump hat die Handelsgespräche mit Kanada mit sofortiger Wirkung abgebrochen und die Einführung neuer Zölle gegen den zweitgrößten Handelspartner der USA angekündigt. Grund dafür ist die Einführung kanadischer Digitalsteuern gegen Tech-Giganten aus dem Silicon Valley.
Darüber hinaus bleibt die Lieferung von Seltenen Erden in die USA zunächst unterbrochen. Einerseits hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping den „Rahmenvertrag“ mit 30-prozentigen Zöllen für chinesische Importe noch nicht unterzeichnet, andererseits sind für die Lieferung von Seltenen Erden zeitraubende Verwaltungsakte vonseiten der chinesischen Behörden notwendig.
Eine in der letzten Woche breit über die Finanzmedien gestreute Analyse der Citibank, die ein Kursziel für Gold von 2.500 US-Dollar pro Unze bis Jahresende beinhaltet, sowie die Erwartung einer Normalisierung der Geopolitik und einer Beilegung des Handelskriegs, steckt dem sicheren Hafen Gold noch in den Knochen.
Mittlerweile gab es seit Freitag und über das Wochenende zahlreiche Meldungen, die die meisten Thesen der Citibank, die zu dem sehr ambitionierten Kursziel auf der Unterseite führen sollen klar konterkarierten. Hier einige Beispiele nur der letzten 72 Stunden:
Das gelbe Edelmetall musste in Folge der trügerischen Annahme einer Beruhigung der internationalen Gemengelage trotz anhaltender, aber kurzfristig in den Hintergrund gerückter Überschuldungsproblematiken in den USA, Japan, China etc., deutlich Federn lassen und verbilligt sich aktuell pro Feinunze (31,1g) auf ca. 3.276 US-Dollar:
Wobei der mittelfristige Aufwärtstrend nach wie vor nicht unterschritten wurde, die Oszillatoren RSI und Stochastik jedoch bereits eine signifikante „Überverkauftheit” anzeigen.
Die aktuelle Goldpreis-Korrektur könnte sich somit bereits in einer späten Phase befinden.
In der Gemeinschaftswährung kostet das Edelmetall momentan ca. 2.796 Euro pro Unze:
Auch hier hat der mittelfristige Aufwärtstrend bislang gehalten.
Bedingt durch die kürzliche Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit und die generell steigenden Zweifel an der Bonität von US-Staatsanleihen schwächelt der US-Dollar seit Jahresbeginn deutlich gegenüber den wichtigsten Handelspartnerwährungen (Major Currencies), v. a. gegenüber dem Japanischen Yen und dem Euro, was den Goldpreis in der Gemeinschaftswährung zusätzlich wechselkursbedingt belastet.
Die aktuellen Münz- und Barrenpreise finden Sie im Preisvergleich.
Für den Goldpreis kursrelevante Datentermine in der KW 27:
Ab Juli beginnt eine für den Preis des gelben Edelmetalls positive saisonale Phase (siehe letzter Wochenausblick vom 23. Juni). Auch vom Terminmarkt kamen gemäß jüngster Daten der Aufsichtsbehörde CFTC vom wichtigsten Gold-Terminmarkt weltweit, der COMEX in New York, keinerlei Anzeichen einer Spekulationsblase.
In der aktuellen Woche sind neben den geoökonomischen und geopolitischen Entwicklungen folgende Termine relevant. Absolutes Highlight sind die US-Arbeitsmarktzahlen am Donnerstag um 14:30 Uhr MESZ (feiertagsbeding nicht am Freitag):
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
In Anbetracht der überall wieder aufflammenden Konflikte behält der sichere Hafen Gold seine Bedeutung, auch, wenn diese Entwicklungen von den Anlegern aktuell in ihrer Bedeutung noch unterschätzt werden (Wunsch nach heiler Welt verständlich).
Dennoch ist im zweiten Halbjahr 2025 erneut weltweit von einer sehr unruhigen und turbulenten Zeit auszugehen, was den Goldpreis erneut stützen sollte und Goldpreisprognosen z. B. der Investmentbank Goldman Sachs oder der Bank of Amerika (BofA) von 3.700-4.000 US-Dollar pro Unze zum Jahresultimo bzw. bis Mitte 2026 nicht unwahrscheinlich machen.
Sehr geehrter Herr Zipfel, Ihrer Analyse stimme ich absolut zu. Sie sollten aber auch die zweite Seite der Medaillie erwähnen. Nähmlich die Aussage der EZB in deren "Financial Stability Review". Dort wird laut Zietierung durch die euronews.com folgendes ausgesagt:
"Plötzlicher Marktstress und Störungen bei der Beschaffung, Verschiffung und Lieferung von physischem Gold im Rahmen von Derivatkontrakten werfen die Frage auf, ob Gegenparteien, die zur Lieferung von physischem Gold verpflichtet sind, Gefahr laufen könnten, erhöhte Einschussforderungen zu stellen und Verluste zu erleiden", zitiert euronews.com aus der EZB-Analyse. Im Extremfall könnten Banken zahlungsunfähig werden.
Copyright © 2009-2025 by GOLD.DE – Alle Rechte vorbehalten
Konzept, Gestaltung und Struktur sowie insbesondere alle Grafiken, Bilder und Texte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Missbrauch wird ohne Vorwarnung abgemahnt. Alle angezeigten Preise in Euro inkl. MwSt. (mit Ausnahme von Anlagegold), zzgl. Versandkosten, sofern diese anfallen. Verfügbarkeit, Abholpreise, Goldankauf und nähere Informationen über einzelne Artikel sind direkt beim jeweiligen Händler zu erfragen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Stand: 13:20:12 Uhr