GOLD | 1.946,67 $/oz | 1.814,76 €/oz | 58,35 €/g | 58.346 €/kg |
SILBER | 23,32 $/oz | 21,73 €/oz | 0,70 €/g | 698,64 €/kg |
Folgende wichtige Termine stehen für die Kalenderwoche 10 gleichwohl bereits fest:
(Details und ergänzende Termine finden Sie in der Tabelle ganz unten)
Die geopolitischen Ereignisse überschlagen sich und die Edelmetallpreise reagieren mit deutlichen Anstiegen: Der Palladiumpreis verteuert sich zum Wochenauftakt zwischenzeitlich prozentual zweistellig auf einen Rekordpreis von in der Spitze 3.433 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm).
Der Goldpreis übersprang kurzzeitig am Spot-Markt die psychologisch relevante Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze und markierte am Montagmittag in der Gemeinschaftswährung ein neues Gold Allzeithoch bei 1.851 Euro pro Feinunze.
Bei den Edelmetallhändlern dünnt sich das Produktangebot wegen der abrupt gestiegenen Nachfrage nach physischem Metall bereits aus und die Aufgelder speziell auf Goldmünzen und Barren beginnen zu steigen.
Generell schwanken die Preise für alle Edelmetalle aktuell sehr stark, was die Händler auch dazu bewegt, die Spreads zwischen An- und Verkaufskursen der Edelmetallprodukte deutlich auszuweiten.
Die extreme Preisbewegung bei Palladium erklärt sich durch die Dominanz Russlands bei der Palladiumproduktion und der Tatsache, dass das teure Metall per Luftfracht aus Russland heraus exportiert wird, was momentan schlicht unmöglich ist.
Auch andere Rohstoff- und Güterpreise verteuern sich aktuell sehr dynamisch, nachdem sie bereits im Zuge der Corona-Krise deutlich angestiegen waren. Das gilt neben den Metallen vor allem für die fossilen Energieträger und die Nahrungsmittel. Die Preise für Weizen haben sich seit Jahresbeginn um 50 Prozent verteuert – in den letzten zwei Jahren sogar um 120 Prozent. Die Kosten für Düngemittel haben sich in den letzten 12 Monaten verzweieinhalbfacht (Spot-Preise für Kalkammonsalpeter).
Da die Ukraine als „Kornkammer der Welt“ gilt und viele Entwicklungsländer von Getreideimporten abhängig sind, drohen Hungerkatastrophen. In Deutschland muss ebenfalls mit einer drastischen Verteuerung der Lebensmittelpreise gerechnet werden. Weizenmehl kommt in sehr vielen verschiedenen Nahrungsmitteln vor.
Durch ein drohendes US-Embargo gegen russisches Öl könnte nun die nächste Eskalationsstufe bei der Preisentwicklung der fossilen Energieträger stattfinden. Am Montagmorgen stieg der europäische Gaspreis (TTF) zwischenzeitlich um über 60 Prozent an und europäisches Rohöl der Marke Brent-Crude verteuerte sich in der Spitze auf 140 US-Dollar pro Fass (159 Liter). Das entsprach einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um genau 100 Prozent.
Nun steckt die Europäische Zentralbank (EZB), die an diesem Donnerstag turnusmäßig tagt, in der Zwickmühle. Aus konjunkturellen Gründen sind ihr in Sachen Inflationsbekämpfung die Hände gebunden. Eine Rezession ist kaum noch abzuwenden. Eine Verteuerung der Kreditkosten durch Zinserhöhungen kommt daher aktuell nicht in Frage. Gleichzeitig liegt die Inflationsrate (VPI) in der Eurozone mit 5,8 Prozent deutlich über der Zielmarke der EZB von lediglich 2,0 Prozent.
Dabei sind in den aktuellen Teuerungsdaten aus dem Februar die Effekte des Russland-Ukraine-Krieges noch gar nicht berücksichtigt. Temporär zweistellige Inflationsraten sind in diesem Jahr sowohl in der Eurozone als auch in Deutschland möglich. Damit würden die Realzinsen auf ein nie zuvor gekanntes Negativniveau absinken. Nicht nur der Leitzins der EZB liegt aktuell bei null Prozent: Die Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen liegt mit -0,012 Prozent p. a. sogar leicht unter der Nulllinie.
In einem Umfeld negativer Realzinsen fällt der Anlagenachteil der Zinslosigkeit von Edelmetallen gegenüber Festgeld und Staatsanleihen als konkurrierenden „sicheren“ Anlagen weg. Demgegenüber steht der innere Wert von Gold & Co. im Kontrast zum beliebig vermehrbaren Fiat-Geld, das im Falle des Euro ebenfalls unverzinst ist und vorerst wohl auch bleiben wird.
Denn die EZB will nach eigenem Bekunden die erste Zinsanhebung seit elf Jahren nun auf das vierte Quartal 2022 vertagen. Die Inflation könnte somit durch Zweitrundeneffekte (Lohn-Preis-Spirale) bei anhaltenden Sanktionen, Materialmangel und gestörten Lieferketten in den nächsten Monaten völlig außer Kontrolle geraten.
Einzig und allein die Hoffnung auf eine baldige Verhandlungslösung im Russland-Ukraine-Konflikt könnte die Inflationsdynamik bremsen. Für Donnerstag dieser Woche sind Gespräche zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in der Türkei in Antalya geplant. Bereits an diesem Montagnachmittag treffen sich erneut Delegationen der beiden Kriegsparteien in Belarus.
Der Kreml Sprecher Dmitri Peskow stellt einen sofortigen Waffenstillstand in Aussicht, sobald folgende drei Bedingungen erfüllt sind:
Diese Forderungen sind für die ukrainische Seite zwar nach wie vor unannehmbar, stellen aber bereits eine Abschwächung früherer Forderungskataloge aus dem Kreml dar.
Zudem steigt mit jedem Kriegstag der Druck auf Präsident Wladimir Putin aus dem In- und Ausland und damit die Chance auf eine zunehmende Kompromissbereitschaft und Frieden.
Ergänzend und zur Orientierung sind in der folgende Tabelle Daten-Termine für die KW 9 aufgeführt:
Wochentag | Zeit (MEZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 16:50 Uhr | EU-19: Sentix-Konjunkturindex Februar | -7 | 16,6 |
Montag | 21:00 Uhr | USA: Verbraucherkredite (Jan.) in Mrd. US$ | 23,8 | 18,9 |
Dienstag | 8:00 Uhr | DE: Industrieproduktion Januar (Monat) | 0,5 % | -0,3 % |
Dienstag | 14:30 Uhr | USA: Handelsbilanz Januar in Mrd. US$ | -87,1 | -80,7 |
Dienstag | 22:30 Uhr | USA: API-Rohöllagerbestände in Mio. Barrel | - | -6,1 |
Mittwoch | 2:30 Uhr | CN: Erzeugerpreisindex China Feb. (Jahr) | 9,1 % | 8,7 % |
Mittwoch | 16:30 Uhr | USA: Rohöllagerbestände in Mio. Barrel (Cushing) | - | -2,597 |
Mittwoch | 18:00 Uhr | USA: WASDE-Bericht über weltweites Angebot und Nachfrage in der Landwirtschaft | - | - |
Donnerstag | 13:45 Uhr | EU: Ergebnis der geldpolitischen Sitzung der EZB (Begleittext) | - | - |
Donnerstag | 14:30 Uhr | EU: EZB-Pressekonferenz | - | - |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Verbraucherpreisindex Feb. (Jahr) | 7,9 % | 7,5 % |
Donnerstag | 14:30 Uhr | USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche) | 216k | 215k |
Freitag | 12:00 Uhr | EU: Treffen der Staats- und Regierungschefs | - | - |
Freitag | 16:00 Uhr | USA: Universität Michigan – nationaler Verbrauchervertrauens-Index März | 61,3 | 62,8 |
Datenquelle: Thomson Reuters, Investing.com
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