Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte der World Gold Council seinen Jahresbericht über den Goldmarkt und stellte dabei folgende Frage: Kann Gold inmitten von wirtschaftlichem Wachstum glänzen?
Wie nicht anders zu erwarten war, bejahte der Verband der Goldminenindustrie diese Frage. Auf insgesamt acht Seiten begründete der World Gold Council (WGC) seine Sicht der Dinge - und die Argumente sind durchaus nachvollziehbar.
Zunächst einmal merkten die Macher der Studie an, dass sich Gold besser entwickelt habe als andere wichtige Anlageklassen, wobei die Outperformance gegenüber Rohöl und dem MSCI EM (Schwellenländeraktienindex) besonders augenscheinlich war. Für die Entwicklung in diesem Jahr seien laut WGC insgesamt drei Schlüsselfaktoren aus.
Erstens: Die gestiegene Unsicherheit an den Finanzmärkten in Kombination mit dem Trend zu einer protektionistischen Wirtschaftspolitik dürfte die Attraktivität von Gold als Absicherungsinstrument weiter erhöhen.
In diesem Zusammenhang weisen die Analysten darauf hin, dass nordamerikanische Investoren - nach massiven Abflüssen in Q2 und Q3 - im vierten Quartal bei Gold-ETFs verstärkt eingestiegen sind (siehe Grafik), was sich von Oktober bis Dezember mit Zuflüssen in Höhe von über 57 Tonnen niedergeschlagen hat.
Für 2019 rechnen die WGC-Analysten mit einem anhaltend hohen Interesse an Gold und halten sogar noch höhere Risikolevel für möglich. Dies führen sie auf die erhöhte Bewertung und Volatilität der Märkte sowie die politische und wirtschaftliche Verunsicherung in Europa zurück. Weitere Gründe sehen sie in der Inflationsgefahr und der gestiegenen Wahrscheinlichkeit für eine globale Rezession.
Als weiterer Schlüsselfaktor für Gold gelten noch zwei andere Einflussfaktoren: die Zinsen und der Dollar. Eine Goldpreisschwäche halten die Analysten für möglich, wenn Zinsen und Gold gleichzeitig nach oben tendieren. Weil sich der Dollarindex in den vergangenen zehn Jahren bereits um rund zehn Prozent verteuert hat, dürfte dessen Drang nach oben eher nachlassen.
2016 folgte auf eine ähnlich positive Dollarperformance eine signifikante Korrektur. Diesen Schluss legen auch die Anfang Januar zu hörenden „taubenhafte Töne“ von Fed-Chef Jerome Powell und der immer wieder geäußerte Wunsch der Trump-Regierung nach einem schwachen Dollar nahe. Außerdem könne eine Dollarschwäche aber auch durch eine anhaltende Reduktion der Dollar-Währungsreserven wichtiger Notenbanken aus Schwellenländern begünstigt werden.
Zu guter Letzt nennen die WGC-Goldexperten noch einen weiteren wichtigen Punkt, der den Goldpreis 2019 maßgeblich beeinflussen könnte. Vor allem China und Indien hätten das Potenzial, die globale Wirtschaftsstruktur zu verändern.
Beide sind für 70 Prozent der globalen physischen Goldnachfrage verantwortlich und dürften nach Ansicht des World Gold Council dieser Rolle weiterhin gerecht werden. Für 2019 wird im Schmucksektor zum Beispiel mit einer anziehenden Nachfrage gerechnet.
Summa summarum betrachten die Analysten Gold als strategisch wichtige Anlageklasse und attestieren ihr vier Attribute:
Die „uralten“ Argumente bleiben offensichtlich auch 2019 gültig.
Nach den gescheiterten Handelsgesprächen zwischen den USA und China machte sich an den Aktienmärkten erst einmal Ernüchterung breit.
Dem Goldpreis kann man für die ersten beiden Handelswochen des Jahres vor allem eines attestieren: ein hohes Maß an relativer Stärke.
Zum Jahresauftakt sah sich Fed-Chef Jerome Powell nach den massiven Aktienkursverlusten sogar gezwungen, verbal zu intervenieren, um Schlimmeres zu verhindern. Dadurch haben sich die Zinsängste erst einmal verflüchtigt, was mit Blick auf die Opportunitätskosen (Zinsverzicht) gut für Gold war.
Ein Kaufargument hat zuletzt an Bedeutung eingebüßt: die Inflation.
Dies sollte angesichts des seit Anfang Oktober registrierten Ölpreissturzes um in der Spitze über 40 Prozent keine große Überraschung darstellen. In den kommenden Tagen steht eine regelrechte Flut an Inflationsdaten zur Bekanntgabe an.
Los geht`s am Dienstag mit Frankreich, gefolgt von Deutschland, Großbritannien und Italien am Mittwoch sowie die Eurozone (Donnerstag) und Japan (Freitag).
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