GOLD | 2.640,87 $/oz | 2.517,55 €/oz | 80,94 €/g | 80.941 €/kg |
SILBER | 30,63 $/oz | 29,20 €/oz | 0,94 €/g | 938,80 €/kg |
Das erste Jahresdrittel verlief hinsichtlich der registrierten Zuflüsse zunächst einmal sehr vielversprechend, schließlich waren von Januar bis April massive Goldzuflüsse registriert worden. Diese schwankten zwischen 34,4 Tonnen (April) und 185,9 Tonnen (März).
Bedingt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energie- und Getreidekrise kletterte die Inflation im Sommer über zehn Prozent. Aufgrund der massiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und der militärischen Misserfolge der russischen Armee setzten dann massive ETF-Verkäufe (bzw. Goldabflüsse) ein.
Die von Mai bis Dezember zu beobachtenden Abflüsse schwankten zwischen 4,5 Tonnen (Dezember) und 102,7 Tonnen. Summa summarum waren auf Gesamtjahressicht 110,4 Tonnen weniger Gold hinterlegt worden als im Vorjahr (siehe Tabelle).
Massive ETF-Verkäufe waren vor allem in der Region Nordamerika zu beobachten, wo sich ETFs per Saldo um 74,6 Tonnen „erleichtert“ haben. In Asien gab es Abflüsse in Höhe von 21,3 Tonnen zu vermelden, während in Europa ein Minus von 14,7 Tonnen zu Buche schlug. Dies lässt den Schluss zu, dass nordamerikanische Investoren – trotz des anhaltenden Ukraine-Kriegs – auf die altbewährte Schutzfunktion von Gold im vergangenen Jahr offensichtlich keinen großen Wert gelegt haben.
Übrigens: In den USA und in Großbritannien beliefen sich die von ETFs gehaltenen Goldmengen Ende 2022 auf 1.657,5 bzw. 707,8 Tonnen. Mit 413,6 Tonnen landete Deutschland auf Rang 3 – noch vor der Schweiz (352,4 Tonnen) und wies als einziges der weltweiten Top-4 im ETF-Sektor positives Goldmengenwachstum aus.
Grundsätzlich sollten sich Anleger aber stets darüber im Klaren sein, dass der ultimative Krisenschutz nur über den Besitz von physischem Gold in Form von Barren und Münzen möglich ist.
Trotz physischem Hinterlegen inklusive verbrieftem Lieferanspruch handelt es sich auch bei Gold-ETFs lediglich um Papiergold, das einem Kontrahentenrisiko ausgesetzt ist.
Zum einen müssen sich die Besitzer darauf verlassen, dass die korrekte Menge an Gold auch tatsächlich und sicher hinterlegt wurde.
Zum anderen birgt auch das Lieferversprechen ein gewisses Risiko in sich, schließlich kann man sich von dessen Funktion nur dann überzeugen, wenn man die Auslieferung einer bestimmten Goldmenge tatsächlich verlangt.
Eines muss man dieser Form von Papiergold aber lassen: Sie eignet sich aufgrund der geringen Kosten sehr gut für kurz- bis mittelfristige Strategien und ist natürlich deutlich weniger riskant als die von Banken emittierten Optionsscheine bzw. Zertifikate oder die von Terminbörsen angebotenen Gold-Futures.
Region | 2018 (Tonnen) | 2019 (Tonnen) | 2020 (Tonnen) | 2021 (Tonnen) | 2022 (Tonnen) |
---|---|---|---|---|---|
Nordamerika | -8,9 | 205,3 | 563,3 | -201,5 | -74,6 |
Europa | 98,8 | 184,4 | 275,2 | -11,9 | -14,7 |
Asien | -5,3 | -0,1 | 37,6 | 24,9 | -21,3 |
Rest der Welt | -11,0 | 10,6 | 16,4 | -0,5 | 0,2 |
Insgesamt | 73,6 | 400,2 | 892,5 | -189,0 | -110,4 |
Seit dem Jahreswechsel hat sich der Goldpreis auf Dollarbasis um fünf Prozent und in Euro gerechnet um 3,4 Prozent verteuert. Die Aussicht auf ein baldiges Ende der massiven Zinserhöhungsrunde sowie der rückläufige Dollar waren für den glänzenden Jahresauftakt hauptverantwortlich.
In zwei wichtigen Marktsegmenten, die im vergangenen Jahr die Krisenwährung eher ausgebremst haben, scheint sich die Stimmung mittlerweile zu drehen. Dabei handelt es sich zum einen um den oben erwähnten ETF-Sektor und zum anderen um die Terminmärkte.
In den kommenden Handelstagen dürften sich die Marktakteure aber auch für aktuelle Inflationsdaten stark interessieren. So stehen zum Beispiel am Mittwoch die jährlichen Teuerungsraten für Großbritannien und die Eurozone sowie aktuelle US-Produzentenpreise für den Monat Dezember zur Bekanntgabe an.
Laut von Trading Economics veröffentlichten Umfragen unter Analysten soll sich die Inflation in der Eurozone von 10,1 auf 9,2 Prozent p.a. reduziert haben, während für Großbritannien lediglich ein marginaler Rückgang von 10,7 auf 10,6 Prozent p.a. prognostiziert wird.
Sollten diese Schätzungen unterschritten werden, könnten die Zinssorgen nachlassen und dadurch dem Goldpreis frischen Rückenwind verleihen.
"Bedingt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energie- und Getreidekrise kletterte die Inflation im Sommer über zehn Prozent"
...auch ohne diese Ereignisse wäre die Inflation auf über 10 Prozent geklettert.
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