GOLD | 2.648,53 $/oz | 2.516,85 €/oz | 80,92 €/g | 80.919 €/kg |
SILBER | 31,26 $/oz | 29,71 €/oz | 0,96 €/g | 955,20 €/kg |
Mit Blick auf die globale physische Goldnachfrage war das Jahr 2022 durch einen regelrechten Boom der Nachfrage gekennzeichnet. Diese kletterte nämlich von 4.012,8 auf 4.740,7 Tonnen (+18,1 Prozent) und erreichte damit fast den Wert aus dem Jahr 2011 (4.746,4 Tonnen).
Dieses stieg nämlich im selben Zeitraum (bereinigt um Hedging-Transaktionen) lediglich von 4.682,4 auf 4.754,4 Tonnen (+1,5 Prozent). Während bei der Minenproduktion ein Zuwachs von 3.568,9 auf 3.611,9 Tonnen (+1,2 Prozent) registriert worden war, stellte sich im Recyclingsektor lediglich ein Plus von 1.136,2 auf 1.144,1 Tonnen (+0,7 Prozent) ein (siehe Tabelle).
Per Saldo übertraf das Angebot die Nachfrage um 13,8 Tonnen, was vor allem auf die im ETF-Sektor zu beobachtenden Abflüsse zurückzuführen war. Diese haben allerdings auf Jahressicht von 189,0 auf 110,4 Tonnen nachgelassen.
In Europa fielen die Goldabflüsse (minus 14,7 Tonnen) hingegen spürbar geringer als in Asien (minus 21,3 Tonnen) aus, was in direktem Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine stehen dürfte. Grundsätzlich entwickelte sich die Nachfrage im Investmentsektor dank einer starken Nachfrage bei Münzen und Barren ausgesprochen positiv, schließlich war summa summarum gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 1.001,9 auf 1.106,8 Tonnen (+10,5 Prozent) registriert worden.
Ebenfalls interessant: Die London Bullion Market Association (LBMA) hat beim durchschnittlichen Goldpreis mit 1.800,09 Tonnen für 2022 einen neuen Rekord gemeldet.
Eine ausgesprochen positive Entwicklung war im vergangenen Jahr vor allem im Notenbankensektor zu beobachten. Hier haben sich nämlich die Nettokäufe der Notenbanken von 450,1 auf 1.135,7 Tonnen (+152,3 Prozent) mehr als verdoppelt.
Am stärksten haben folgende Länder ihre Goldreserven aufgestockt:
Etwas geschwächelt hat jedoch das mit Abstand größte Marktsegment, die Schmuckbranche. Dies war vor allem auf die corona-bedingte Nachfrageschwäche in China zurückzuführen, wo gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 699,3 auf 598,3 Tonnen (-14,4 Prozent) zu Buche schlug.
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2021 (Tonnen) | 2022 (Tonnen) | Diff. | |
---|---|---|---|
Angebot | |||
Minenangebot | 3.568,90 | 3.611,90 | 1,2 % |
Hedging (Preissicherung) | - 22,7 | - 1,5 | - |
Recycling | 1.136,20 | 1.144,10 | 0,7 % |
Gesamtangebot global: | 4.682,40 | 4.754,50 | 1,5 % |
Nachfrage | |||
Schmuckbranche | 2.230,60 | 2.189,80 | -1,8 % |
Technologie | 330,20 | 308,50 | -6,6 % |
Notenbanken | 450,10 | 1.135,70 | 152,3 % |
Investment | 1.001,90 | 1.106,80 | 10,5 % |
davon: | |||
Barren & Münzen | 1.190,90 | 1.217,10 | 2,2 % |
ETFs und ähnliche Produkte | -189,0 | -110,4 | - |
Gesamtnachfrage global: | 4.012,80 | 4.740,70 | 18,1 % |
Nachfrage OTC u.a. | 669,60 | 13,80 | -97,9 % |
Nachfrage gesamt | 4.682,40 | 4.754,50 | 1,5 % |
Die am Freitag veröffentlichten unerwartet guten Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt waren ausgesprochen schlecht für den Goldpreis. Mit 3,4 Prozent sank die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Wert seit über 53 Jahren.
Außerdem wurden im Januar 517.000 neue Stellen geschaffen, obwohl Analysten lediglich ein Plus von 185.000 prognostiziert hatten.
Innerhalb von zwei Tagen hat sich dadurch der Preis für das gelbe Edelmetall in der Spitze um fast 100 Dollar reduziert. In den kommenden Tagen dürfte die künftige US-Geldpolitik weiterhin heiß diskutiert werden.
Aktuell zeigt das FedWatchTool des US-Terminbörsenbetreibers CBOE eine Wahrscheinlichkeit von über 97 Prozent an, dass auf der nächsten Fed-Sitzung am 22. März eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte erfolgen wird.
Auf lange Sicht dürfte dies die Attraktivität von Gold keineswegs schmälern, schließlich hat der Euro seit seiner Einführung im Januar 2002 gegenüber Gold mehr als 82 Prozent an Wert verloren. Und an diesem Trend dürften auch die gestiegenen Zinsen wenig ändern.
Übrigens: Vor 21 Jahren lag die von der Bundesbank ermittelte Umlaufrendite sogar deutlich über vier Prozent p.a. (aktuell: 2,14 Prozent).
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