GOLD | 3.340,40 $/oz | 2.945,96 €/oz | 94,71 €/g | 94.715 €/kg |
SILBER | 33,57 $/oz | 29,61 €/oz | 0,95 €/g | 951,98 €/kg |
Mit Zuflüssen in Höhe von 226,5 Tonnen leistete das gestiegene Interesse im Marktsegment der börsengehandelten Gold-ETFs einen besonders positiven Beitrag bei der Entwicklung der Goldnachfrage.
Zur Erinnerung: In der vergleichbaren Vorjahresperiode schlugen noch Goldabflüsse von 113 Tonnen zu Buche und in Q4 fielen die Zuflüsse mit 18,4 Tonnen deutlich niedriger aus.
Insgesamt verzeichnete der Investmentsektor gegenüber dem Vorquartal einen Nachfrageboom von 344,7 auf 551,9 Tonnen (+60,1 Prozent), wobei auf Jahressicht sogar ein Zuwachs um 170 Prozent p.a. erzielt worden war.
Sie hat sich nämlich gegenüber Q1 2024 von 1.133,0 auf 1.310,0 Tonnen (+15,6 Prozent) erhöht. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch geopolitische Unsicherheiten, eine schwächelnde US-Währung und eine zunehmende Nachfrage nach sicheren Anlageformen verursacht.
Besonders interessant: Trotz des markant gestiegenen Goldpreises ging es sowohl mit der Minenproduktion als auch mit dem Recyclingangebot – verglichen mit dem Vorquartal – deutlich bergab.
In diesem Zeitraum sank das Angebot der Goldminen von 957,1 auf 855,7 Tonnen (-10,6 Prozent), während im Recyclingsektor ein Minus von 358,7 auf 345,3 Tonnen (-3,7 Prozent) registriert worden war.
Das heißt: Trotz des gestiegenen Goldpreises, waren die Goldproduzenten nicht in der Lage, ihre Goldförderung signifikant zu erhöhen.
Zentralbanken setzten ihre goldfreundliche Politik fort und kauften im ersten Quartal 243,7 Tonnen Gold. Damit stellte sich zwar ein markanter Rückgang im Vergleich zum Vorquartal (plus 365,1 Tonnen) ein, der Fünfjahresdurchschnitt wurde dennoch um 24 Prozent überschritten.
Polen (plus 49 Tonnen), China (plus 13 Tonnen) und Kasachstan (plus 6 Tonnen) gehörten in Q1 2025 zu den größten Goldkäufern.
Stark enttäuscht hat die Entwicklung der globalen Schmucknachfrage, wo mit lediglich 380,3 Tonnen der niedrigste Quartalswert seit der COVID-Pandemie zu Buche schlug. Dies war vor allem auf die preisbedingte Zurückhaltung in Ländern wie China und Indien zurückzuführen, den beiden wichtigsten Playern am weltweiten Schmuckmarkt.
Keine nennenswerten Veränderungen gab es bei bei der Nachfrage aus dem Technologiesektor zu beobachten. Mit 80,5 Tonnen war gegenüber dem Vorquartal ein Rückgang um 2,9 Prozent und gegenüber Q1 2024 ein marginales Plus von 0,4 Prozent registriert worden.
Nachfrage (in Tonnen) | Q1 2024 | Q1 2025 | Diff. (% p.a.) |
---|---|---|---|
Schmuckproduktion | 538,5 | 434,0 | -19,4 % |
Schmuckverkauf | 480,1 | 380,3 | -20,8 % |
Lagerbestände Schmuck | 58,4 | 53,6 | -8,2 % |
Technologie | 80,2 | 80,5 | 0,4 % |
Elektronik | 66 | 67 | 1,5 % |
Andere Industrien | 11,9 | 11,3 | -5,0 % |
Dentalbranche | 2,3 | 2,1 | -8,7 % |
Investment | 204,4 | 551,9 | 170 % |
Barren & Münzen | 517,3 | 325,4 | -37,1 % |
Physische Barren | 226,8 | 257,6 | 13,6 % |
Offizielle Münzen | 66,0 | 45,2 | -31,5% |
Medaillen | 24,6 | 22,6 | -8,1 % |
ETFs und ähnliche Produkte | -113,0 | 226,5 | - |
Notenbanken | 309,9 | 243,7 | -21,4 % |
Goldnachfrage (ohne OTC) | 1.133,0 | 1.310,0 | 15,6 % |
OTC und weitere | 61,2 | -104,0 | - |
Gesamtnachfrage (in Tonnen) | 1.194,2 | 1.206,0 | 1,0 % |
Minenproduktion | 853,4 | 855,7 | 0,3 % |
Hedging (Preisabsicherung) | -8,8 | 5,0 | - |
Recycling | 349,6 | 345,3 | -1,2 % |
Gesamtangebot | 1.194,2 | 1.206 | 1,0 % |
Ausblick: Trotz des jüngsten Goldpreisrekords rechnet der World Gold Council angesichts anhaltender geopolitischer Risiken, drohender Stagflation und schwächelnder Aktienmärkte mit einer weiter anziehenden Investmentnachfrage, während die Schmucknachfrage aufgrund der hohen Preise unter Druck bleiben könnte. Außerdem dürften die Zentralbanken ihre Käufe auf hohem Niveau fortsetzen.
In den kommenden Handelstagen dürften sich die Akteure an den Goldmärkten besonders stark für die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank FED (Mittwoch) interessieren.
Trotz der von US-Präsident Trump ausgestoßenen Beleidigungen und Kündigungsdrohungen gegen FED-Chef Jerome Powell dürfte in den USA eine Zinssenkung erneut ausbleiben. Derzeit zeigt das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von weniger als zwei Prozent an, dass eine Zinsreduktion erfolgen wird.
Gespannt darf man auch sein, ob sich der FED-Chef zu den Trump-Tiraden äußern wird.
Aufgrund der trüben Konjunkturperspektiven gilt eine Senkung im weiteren Jahresverlauf allerdings als ausgemachte Sache, schließlich zeigt der Indikator einen Wert von fast 96 Prozent an, dass die US-Leitzinsen bis Ende des Jahres um mindestens 50 Basispunkte gesenkt werden.
Neue Impulse könnte der Goldpreis am Freitag erfahren. Dann stehen neben den Reden diverser US-Notenbanker auch die mit Spannung erwarteten Zahlen zur chinesischen Handelsbilanz für den Monat April zur Bekanntgabe an.
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