PIIGS -- EURO IN GEFAHR
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Bei einem vereinigten Europa oder ein globalisierten Welt wird sich der Lebensstandard aller nie auf dem höchten und nie auf dem niedrigsten Niveau einpendeln, sondern irgendwo in der Mitte.
Wer, wie Deutschland mit einem hohen Lebensstandard in eine solche Einheit geht, muss also zwangsläufig Abstriche machen.
Das mußte aber bei realistischer Betrachtungsweise jedem vorher klar sein. Auch unserer Politik.
Eine vereinheitlichte Politik ist hier nur ein weiterer, konsequenter Schritt in die eingeschlagende Richtung. Allerdings habe ich meine Zweifel daran, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung dafür recht groß sein wird.
Aber das macht ja nichts, zu Dingen die der Bürger nicht will, wird er einfach nicht gefragt.
MapleHF
Zumindest denke ich (korrigiert mich, falls ich es falsch sehe) ist die Schere zwischen "arm" und "reich" nicht so krass... und das ist doch schon mal was. In jedem Land, wo die Ungerechtigkeit als zu groß empfunden wird, kommt es früher oder später zu Unruhen.silverlion hat geschrieben:Die Nordländer sind doch Sozialisten, da kann teils der Nachbar einsehen,Querulant hat geschrieben: einige nördliche Länder,.
was der andere Nachbar auf dem Konto hat. Toll. Und ob da tatsächlich alle
zufrieden sind? Liegt das dann evtl. eher an der schönen Natur und der
nicht so dichten Besiedelung in den Bereichen, wo die Leute zufrieden sind?
Oder weil man in Oslo am Meer wohnt, aber es zum Skifahren nicht weit ist?
Im Großen und Ganzen sehe ich es schon so, dass es bei den Nordländern ausgewogener und vernünftiger, in einem Wort BESSER funktioniert. Nachteile gibts natürlich in jedem Land - Keiner ist vollkommen
.
Ladon hat geschrieben:Oben steht aber doch, dass unsere Renten- und Sozialleistungen ein, wenn nicht der Hauptgrund für unsere Misere sind. Wäre es dann nicht wünschenswert diese Standards auf breiter Front abzusenken? Keine Ironie! Das ist mir wirklich nicht klar.dobby hat geschrieben:Glaubt irgendwer, dass sich die PIIGS-Staaten unseren Renten- und Sozialleistungen anpassen werden???
Wir haben damit die Begründung, dass WIR unsere Standards absenken müssen....ALTERNATIVLOS!!
Da wäre mal die Frage für mich (kenne mich da leider nicht aus), haben die Griechen und Co auch so hohe Lebenshaltungskosten wie wir?dobby hat geschrieben:Ja, das wäre die logische Konsequenz...
Aber unsere Sozialleistungen und Rentenhöhen auf griechischem Niveau?
Das hält diese Gesellschaft nicht aus!!!
Wenn nicht, dann vergleicht man hier Birnen mit Äpfel und dann sähe es bei einer Anpassung an die Pigs für die deutsche Mittel- und Unterschicht ziemlich finster aus - sofern nicht gleichzeitig auch die Lebenshaltungskosten bei uns sinken
.
Wo sind die ganzen Beiträge der Arbeitnehmer (meine mit eingeschlossen) geblieben wohl weitergereicht an die Beamten in unserem Staat.
Hätte mich ja auch 50 Jahre auf die faule Haut legen können dann hätte ich mit Hartz IV und den Mietkosten fast genauso viel.
Als eigentlich überzeugter Demokrat sage ich das im Grunde nicht gern, aber realistisch betrachtet ist es tatsächlich so:MapleHF hat geschrieben:...
Aber das macht ja nichts, zu Dingen die der Bürger nicht will, wird er einfach nicht gefragt ...
Aus meinem Engagement in der sozialen Jugendarbeit komme ich auch mit, sagen wir mal: Kindern und Eltern aus prekären Verhältnissen in Kontakt. Sorry, aber da sind welche dabei, die möchte ich wirklich nicht über gewichtige Dinge befragen.
Da es aber unmöglich (jedenfalls mit einigermaßen gerechten Mitteln) ist, manche auszuschließen, halte ich es mit Churchill, der sinngemäß auch gesagt hat, dass die parlamentarische Demokratie eine miese Sache wäre - aber eine bessere nicht bekannt ist.
Mir stinkt es viel mehr, dass die Dinge einfach verschwiegen werden. Ich glaube, "wir" wären schon bereit was abzugeben. Auch hier im Forum hört man immer wieder die Stimmen, die zu mehr "Bescheidenheit" raten. Das ist es nicht. Es geht nicht in erster Linie darum "direkt gefragt" zu werden (jedes Jahr drei Volksbefragungen sind doch ein Alptraum - Wahlkampf ohne Ende), es geht darum nicht dauernd belogen oder für dumm verkauft zu werden. Ich glaube DAS ärgert die Leute (also zumindest mich) mehr als die Aussicht auf ein klein wenig Verzicht.
AltersarmutSammler hat geschrieben:Da ich bereits Rentner bin und über 50 Jahre gearbeitet habe würde ich dies nicht gut finden die Renten nach unten zu korrigieren. Es wird immer von der Durchschnittsrente geschrieben (ist eine Lüge) ich habe 1.001 Euro an Rente, weil man früher noch nicht so viel verdiente. Na wie soll man dann die Mieten bezahlen.
Wo sind die ganzen Beiträge der Arbeitnehmer (meine mit eingeschlossen) geblieben wohl weitergereicht an die Beamten in unserem Staat.
Hätte mich ja auch 50 Jahre auf die faule Haut legen können dann hätte ich mit Hartz IV und den Mietkosten fast genauso viel.
der Betrug der Renter fängt ja schon bei der Zwangsabgabe der Arbeitslosenversicherung
an mir ist nicht bekannt ,das ein Rentner arbeitslos werden kann
aber da schweigen die Politiker , vermutlich leben die von dem Geld . (grins)
Gruss
alibaba (grins)
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .
MapleHF hatte uns für den Haushalt 2011 circa 130 Milliarden für "Arbeit und Soziales" genannt. Etwa 300 Milliarden insgesamt.
Im Jahr 2001 bereits (!) betrugen die gesamten Bankertragszinsen die unsere Volkswirtschaft erwirtschaften musste sagenhafte 391 Milliarden!
Oder das:
Man kann sich vorstellen wie das für die Dekade von 2001 bis 2010 aussieht.
MapleHF
Aber die müssen ja durch die Kreditnehmer auf der anderen Seite der Bilanz hereingewirtschaftet werden. Insgesamt gesehen also von der gesamten Volkswirtschaft aufgebracht werden.
Mit dem Haushalt, öffentlichen Schulden usw. hat das erstmal nichts zu tun. Ich habe diese Zahl nur gegenüber stellen wollen. Sorry, das war vielleicht missverständlich.
P.S.
Sorry, MapleHF, ich hab' Dich wohl missverstanden. Du suchst die Einnahme des Staates für diese Summe, nicht wahr?
Nein, bei dieser Betrachtung geht es nur um den GELDFLUSS! Irgendwer, nämlich die "Leistung der Volkswirtschaft", muss die 391 Milliarden erarbeiten und "bewegen". Ob dabei unter dem Strich "bilanztechnisch" was übrig bleibt zum Abzapfen ist eine andere Frage (es bleibt was, aber nicht die ganze Summe).
So wie man umgekehrt sagen könnte: Ein Teil der Sozialleistungen geht direkt als Steuern (und sei es nur Umsatzsteuer) wieder an den Staat - trotzdem muss der ganze Betrag zuerst aufgebracht werden.
Ich wollte die Größenordnungen aufzeigen, um die es bei diesem Umschichtungsprozess geht.
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Die Größenordnungen sind mittlerweile geradezu irrwitzig.Ladon hat geschrieben:Ich wollte die Größenordnungen aufzeigen, um die es bei diesem Umschichtungsprozess geht.
393 Milliarden Zinsen geteilt durch 82 Millionen Einwohner macht knapp 5.000 pro Kopf ...
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Das ist nur ca. ein Drittel der Bevölkerung (27 Millionen), also landest Du grob bei 15.000 pro Erwerbstätigen ...silverlion hat geschrieben:Und wenn man das erst noch auf die Erwerbstätigen
umrechnen würde...
Gesamte Erträge: 371.000.000.000 €
Bundesbürger: 80.000.000
Freibetrag: 800 €
Summe der Freibeträge 64.000.000.000 €
Zu versteuernder Betrag 307.000.000.000 €
Abgeltungssteuer 25%
Steuereinnahmen ca. 76.000.000.000 €
Da bleibt immer noch ein hübsches Sümmchen (295 Mrd. €) als Netto-Transferleistung für die Leistungsempfänger am oberen Ende der sozialen Leiter übrig, die durch die Arbeit Anderer erwirtschaftet werden muss.
Also...
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
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Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
So, jetzt hab ich den Artikel durch. Zumindest größtenteils.Datenreisender hat geschrieben:An die Arbeit, ihr Zinssklaven ...thEMa hat geschrieben:Also...
http://www.steuerboykott.org/
Im Großen und Ganzen kann ich dem dort geschriebenen zustimmen und ich finde auch dass die Thematik ganz gut aufbereitet ist.
Allerdings wird es mir zum Ende hin doch ein bisschen zu verschwörungstheoretisch. Ein wenig blumig geschildert erscheint mir außerdem die heile Welt, die nach dem reinigenden Gewitter wieder entstehen soll.
Ich glaube, um die dort beschriebenen Symptome hervorzurufen ist gar keine Verschwörung nötig. Der Zinseszinsmechanismus allein, gepaart mit ganz normalem menschlichen, in der Regel nicht mal besonders übertriebenen, Egoismus, reicht meines Erachtens völlig aus, um fast all das zu zeitigen, was in dem Artikel beobachtet und prophezeit wird.
Sicherlich gibt's ein paar skrupellose Checker, die die Strippen zu ziehen verstehen, aber die Totalinfiltration....also ich weiß ja nicht so recht. Da bin ich vielleicht zu sehr Schaf, aber ich gaube die meisten (Profiteure, aber auch Verlierer, die ja auch gern Zinsen auf ihre Spareinlagen einstreichen und sich somit in der Regel nicht als Verlierer fühlen) finden das Finanzsystem einfach normal und hinterfragen es auch nicht, weil sie nichts anderes kennen.
Grundsätzlich aber bin auch ich der Meinung, dass man versuchen muss, eine Änderung herbeizuführen.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Danke für diese unaufgeregte, realistische und kluge "Kurzrezension" des Artikels.
Ich stimme Dir 100%ig und in jedem Detail Deiner Aussage zu.
Am 2. Februar 2011 trafen sich Gerhard Schröder, Olaf Scholz und Frank Horch um vor einem Fachpublikum über die Wirtschaft Hamburgs im nationalen, europäischen und internationalen Zusammenhang zu sprechen...
http://redir.ec/z5WD
Aufregend wie eh und je mischt er sich wieder in die Politik mit ein und nutzt das Medieninteresse an ihm und puscht seine Partei.
Vielleicht würde ein Wechsel Hamburg aber ganz gut tun, denn zur Zeit ist es mit Althaus ja überhaupt nicht tragbar.