GOLD | 3.327,43 $/oz | 2.928,19 €/oz | 94,14 €/g | 94.143 €/kg |
SILBER | 32,55 $/oz | 28,65 €/oz | 0,92 €/g | 921,12 €/kg |
Metalle | Ratio | |
---|---|---|
Gold / Silber | 102,21 | -0,01 % |
Gold / Platin | 3,43 | 0,00 % |
Gold / Palladium | 3,44 | 0,00 % |
Gold / Bitcoin | 0,04 | 0,00 % |
Euro / Dollar | 1.14 |
Beispiel Berechnung: Stünde der Goldpreis bei 1000 US$/Unze und der Silberpreis gleichzeitig bei 20 US$/Unze, so wäre die Berechnung: 1000 : 20 = 50. Die Gold-Silber-Ratio läge also bei 50.
Oder anders: Für eine Unze Gold bekäme man 50 Unzen Silber.
Das Gold-Silber-Ratio gibt Antwort auf die Frage: Welches der beiden Edelmetalle ist aktuell eher überbewertet, welches eher unterbewertet?
Für Anleger kann diese Kennziffer somit hilfreich sein bei der Analyse der Gewichtung von Gold und Silber im persönlichen Vermögensportfolio. Gold oder Silber kaufen? Oder verkaufen? Je deutlicher eine Über- bzw. Unterbewertung ausgeprägt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass in Zukunft eine entsprechende Preisanpassung durch den Markt erfolgt.
Wichtig für das Verständnis: Der Gold-Silber-Ratio-Chart gibt keine Auskunft über das allgemeine Preisniveau oder die absolute Kursentwicklungen. Es ist ein relativer Wert, der nur das Verhältnis beschreibt, in dem der Preis für Silber und Gold zueinander steht. Anpassungen der Ratio können sowohl in einem Umfeld steigender wie fallender Kurse stattfinden.
Wert | Interpretation | Schlussfolgerung & Zukunftsprognose |
---|---|---|
Wert zwischen 40 - 80 | Kursverhältnis relativ ausgewogen | Geringe Wahrscheinlichkeit von Preisanpassungen. Der von GOLD.DE ermittelte Durchschnitt für den Zeitraum 1973 - Nov. 2024 liegt bei 65,02 |
> 80 (hoher Wert) | Silber im Vergleich zu Gold aktuell eher unterbewertet (="günstig") | Silber wird im Vergleich zu Gold eher aufwerten. Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Aufwertung |
< 40 (niedriger Wert) | Silber im Vergleich zu Gold aktuell eher überbewertet (="teuer") | Silber wird im Vergleich zu Gold eher abwerten. Je niedriger der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Abwertung |
Aktuell kostet eine Feinunze Gold 89,7 Unzen Silber (6. März 2025).
Das Gold-Silber-Ratio sollte aber niemals allein als Grundlage für eine Investitionsentscheidung oder gar als zwingendes Kaufsignal genommen werden.
Wie Preisanpassungen auf den Märkten vonstatten gehen, ist eine komplexe Angelegenheit. Die Ratio kann sich auch im Rahmen allgemeiner Kursverluste abbauen. Die Beachtung des Preisverhältnisses schützt folglich nicht vor Kursverlusten.
2011 stand das Gold-Silber-Ratio unter 37, also auf einem aus historischer Sicht relativ niedrigen Niveau. In der Folge hat Silber schulbuchmäßig seine Überbewertung gegenüber Gold stark abgebaut. Dies erfolgte allerdings im Rahmen von allgemeinen Kursrückgängen. Das heißt: Sowohl der Silberpreis als auch der Goldpreis gingen signifikant zurück. Der Goldpreis fiel aber insgesamt weniger stark als der Silberpreis:
Wer etwa Mitte 2003 oder im Herbst 2008 die richtigen Trend-Wendepunkte als Kaufsignal für Silber identifiziert hat, der konnte im Umfeld allgemeiner Kurssteigerungen von besseren Wertzuwächsen profitieren als bei Gold:
Aus der griechischen Antike gibt es Überlieferungen, die besagen, dass sich das Gold-Silber-Ratio bei ungefähr 1:10 befand.
Im 5. Jahrhundert n. Chr. stieg der Wert etwas und verharrte dann viele Jahrhunderte lang um den Wert 1:15.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts zeigen sich im Kursverlauf markante Dynamiken und Trendpunkte, wie ein Blick in die Geschichte der Gold-Silber-Ratio zeigt.
Erwähnenswert in der jüngeren Vergangenheit ist der Tiefpunkt Anfang 1980, als die spekulative Silberblase der Gebrüder Hunt platzte und das Ratio einen Wert von unter 15 markierte:
Es gibt Meinungen, die eine Ratio zwischen 15-20 als einen "fairen" Wert erachten. Sie beziehen sich damit wahlweise auf historische Gold-Silber-Verhältnisse der vergangenen Jahrhunderte oder auf die Verteilung beider Elemente in der Erdkruste. Silber ist etwa 15-20 Mal häufiger in der Erdkruste vorhanden als Gold.
Wir meinen, dass beide Fakten nicht als Orientierungspunkte geeignet sind und es keinen anzustrebenden "Endwert" gibt. Denn das Preisgefüge der Metalle richtet sich nicht nach historischen oder naturwissenschaftlichen Fakten, sondern in der Regel nach Angebot und Nachfrage.
Deshalb sind historische Gold-Silber-Verhältnisse als Orientierungswertnur bedingt geeignet.
Bei der Goldmark des "Deutsches Kaiserreich" galt eine Ratio von 1 zu 15,5. Für ein Gramm Gold bekam man ergo 15,5 g Silber. Doch diese mehr oder weniger willkürlich festgesetzten Verhältnisse funktionierten schon vor 100 Jahren nicht richtig.
Da die Verhältnisse nicht weltweit vereinheitlicht wurden und oft auch nicht den Marktwert der Metalle korrekt widerspiegelten, gab es per se Möglichkeiten für Arbitrage-Geschäfte (Ausnutzung von unterschiedlichen Preisen an unterschiedlichen Handelsplätzen), die letztendlich auch den Untergang des Bimetallismus einleiteten (Geldfunktion von Gold und Silber).
Gold und Silber unterscheiden sich nicht nur als Investment. Auch im Hinblick auf Märkte, Preisbildung und Verfügbarkeiten gibt es Unterschiede. Die Nutzung des Gold-Silber-Ratio als Prognose-Tool sollte daher nur unter Berücksichtigung dieser spezifischen Faktoren erfolgen.
Bei Silber spielen die industrielle Verwendungen und somit konjunkturelle Faktoren eine weitaus größere Rolle als bei Gold. Dabei ist die Silbernachfrage relativ unelastisch(Angebot kann nicht beliebig mit der Nachfrage ausgeweitet werden).
Zudem wird Silber oft nur in geringsten Mengen in Produkten eingesetzt und ist für die Festsetzung eines Produktverkaufspreises wenig ausschlaggebend. Daher hält die Industrie ihre Silbernachfrage auch bei stark steigenden Preisen aufrecht - unabhängig von Preis und Angebot.
Die Industrie absorbierte im Jahr 2024 bereits 55 Prozent des Gesamtsilberangebotes und damit auch eine historische Rekordmenge.
Auf der Angebotsseite ist festzustellen, dass Silber für viele Minenbetreiber nur Beiprodukt ist. Das Fördervolumen hängt wenig von der Nachfrage ab. Steigt der Silberpreis, dann wird vermutlich keine Kupfermine ihren Ausstoß erhöhen, nur um die Produktion des Beiproduktes Silber anzukurbeln. Tendenziell ist also auch das Silberangebot deutlich preisunelastischer als bei Gold.
Dies erklärt mit die höhere Volatilität des Silberpreises. Bei steigender Nachfrage kann nicht im gleichen Maß das Angebot erhöht werden, der Preis schießt durch die Decke. Bei sinkender Nachfrage wird das Angebot hingegen nicht nach unten angepasst, der Preis sackt in sich zusammen.
Weltweit werden auch nicht mehr so viele Lagerbestände gehalten (Above-Ground-Stocks). Silber ist mittlerweile in überirdischen Lagerstätten, die identifizierbar sind, seltener als Gold in Tonnen.
Der Silberpreis ist daher der einzige Ausgleichsmechanismus für das Angebot-Nachfrage-Verhältnis. Für die Goldnachfrage gilt das nicht. Bei steigenden Preisen kann man stets eine sinkende Schmuckgoldnachfrage beobachten und es steht sehr viel Gold aus überirdischen Lagerbeständen zur Verfügung (abhängig vom gebotenen Preis).
Was die Wiederverwertung (Recycling) angeht, so lautet ein geflügeltes Wort: Silber landet auf der Müllhalde, Gold im Tresor.
Silber wird im Gegensatz zu Gold weniger recycelt, da dies ähnlich aufwendig aber deutlich weniger lukrativ ist.
Silberbestandteile gehen also zu einem beträchtlichen Teil verloren. Somit sinkt die verfügbare Silbermenge Jahr für Jahr. Die durch Goldrecycling wieder gewonnene Goldmenge steigt dagegen tendenziell Jahr für Jahr.
Im Schnitt lässt sich für die letzten 50 Jahre ein leicht ansteigender Trend beim Gold-Silber-Ratio feststellen: Das bisherige All-Time-High wurde am 18./19. März 2020 markierte, als das Gold-Silber-Ratio intraday (im Tagesverlauf erreicht) sogar kurzzeitig einen Spitzenwert von über 123 markierte.
Mehr:
Für Privatanleger sind die Weltmarktpreise für Gold und Silber, auch Spotpreise genannt, nur bedingt von Nutzen. Entscheidend ist, was man beim Händler hierzulande zahlt.
Die physische Ratio ist somit die Kennzahl, die tatsächlich relevant ist beim Kauf oder Verkauf.
Die untere (dunklere) Chart-Line bildet das physische Gold-Silber-Ratio ab. Aufgrund der höheren Aufschläge beim Kauf von Silber sind die Werte grundsätzlich niedriger als bei dem klassischen Gold-Silber Ratio auf Grundlage des Weltmarkt-Spotpreises (hellere Chart-Linie). Beim Silberkauf fällt, anders als bei Gold, Umsatzsteuer an, auch sind Stückkosten sowie Kosten für Lager und Transport generell höher als bei Gold im Verhältnis zum Materialwert.
Das Gold-Silber-Ratio für physisches Gold und Silber spiegelt somit konkrete Entwicklungen im Marktumfeld hierzulande wieder.
So ist deutlich zu sehen, wie die beiden Ratios ab Mitte März 2020 weiter als sonst üblich auseinander klaffen aufgrund überdurchschnittlich hoher Aufschläge beim Kauf von physischem Silber. Wie ist das zu interpretieren?
Der Silberpreis hängt, stärker als der Goldpreis, von der industriellen Nachfrage ab. Im Gefolge der Corona-Krise verdüsterten sich die konjunkturellen Aussichten weltweit schlagartig, der Silberpreis kollabierte. Kurz danach stieg die physische Nachfrage nach Silber aber stark an, weil viele Anleger die Chance nutzen wollten sich mit Silbermünzen und Barren einzudecken. Dies führte, zusammen mit bekannten Corona-Effekten wie Produktionsausfällen, Lieferkettenunterbrechungen oder Grenzschließungen temporär zu einer Verknappung von physischer Silberware. In der Folge stiegen die Handelsaufschläge enorm. In dem Maße wie die Aufgelder wieder zurückkamen, verringerte sich die Schere zwischen den beiden Linien wieder.
Grundlage der Berechnung sind die jeweils drei besten Händlerangebote (Verkauf) auf GOLD.DE zur Mittagszeit, unterteilt nach Gold und Silber. Hierzu werden jeweils drei besonders gängige Münzen und drei besonders beliebte Barrengrößen untersucht. Daraus wird dann ein durchschnittlicher Händler-Goldpreis bzw. Händler-Silberpreis ermittelt. Im Detail:
Die Angaben sind repräsentativ. GOLD.DE ist Deutschlands größtes Vergleichsportal für Edelmetalle.
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