Wie sehr werden Goldnachfrage und -preis durch die Notenbanken beeinflusst?
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(Quelle: https://www.goldseiten.de/artikel/40363 ... itaet.html)
Mir war nicht bewusst, dass die Käufe in den letzten Jahren sogar die aus der Hochinflationsphase der Achtziger bei weitem übertroffen haben.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 52774.html
- Reiner Zufall
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- trotzdem Danke für das Einstellen der hilfreichen Grafik !MaciejP hat geschrieben: ↑12.02.2019, 03:48Mir war nicht bewusst, dass die Käufe in den letzten Jahren sogar die aus der Hochinflationsphase der Achtziger bei weitem übertroffen haben.
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Zentralbanken kaufen soviel Gold wie seit 6 Jahren nicht mehr
Gold ist weiterhin gefragt: Vor allem die Zentralbanken erhöhten ihre Reserven im ersten Quartal. Doch auch Anleger griffen zu:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/ed ... 58430.html
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Notenbanken beenden Kooperation am Goldmarkt
Das Goldabkommen führender europäischer Notenbanken wird nicht verlängert. Die Unterzeichner würden keinen Sinn mehr in einem formellen Abkommen sehen, da sich der Markt entwickelt habe und reifer geworden sei, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mit. Das vierte Goldabkommen wird am 26. September auslaufen. Es war von der EZB, den nationalen Notenbanken im Euroraum, der schwedischen Reichsbank und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) unterzeichnet worden:
https://www.manager-magazin.de/finanzen ... 79318.html
Falls dann doch die eine oder andere Bank ihre Bestände versilbern will...
BtW: Versilbern trifft es aber auch nicht mehr...
Palladium zu haben hätt ich gern...
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Wladimir Putin im Goldrausch
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit baut Präsident Putin die Goldbestände Russlands massiv aus. Er will sich vom Dollar emanzipieren und profitiert nun vom US-China-Handelsstreit. Der steigende Goldpreis beschert ihm ein milliardenschweres Geschenk:
https://www.n-tv.de/politik/politik_per ... 89075.html
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Wladimir Putin lässt seine Zentralbank derzeit 4 bis 5 Tonnen Gold kaufen. Und zwar jede Woche. Seit vielen Monaten macht er das so. Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit hat Putin die größte globale Goldspekulation seit Jahrzehnten gestartet.
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goldmoney hat geschrieben: ↑06.08.2019, 11:13...Der Dollar hat seinen Höhepunkt also hinter sich.
Ich glaub die Analysten von JP Morgan lesen hier mit
JP Morgan zerlegt US-Dollar und rät zu Gold
In einem aktuellen Marktreport propagieren die Analysten von JP Morgan eine teilweise Abkehr vom US-Dollar, hin zu anderen bedeutenden Währungen und Gold:
https://www.goldreporter.de/jp-morgan-z ... old/87722/
2010 bildeten die Goldreserven 15% der Reserven der EZB.goldmoney hat geschrieben: ↑06.08.2019, 11:13...
Deshalb halten Zentralbanken Währungsreserven, allen voran Gold.
...
"Fast unbemerkt" ist nicht gerade der richtige Ausdruck für das Anwachsen der Goldreserven. Kann man nachlesen (auch wenn China nur alle paar Jahre offizielle Zahlen rausgibt). Die globale Goldproduktion ist einigermaßen nachvollziehbar - daher ist auch die Verteilung im Markt, bzw. der Anteil der ZBs, sichtbar.
Der Wert der Goldreserven ist überdies schwer zu schätzen. Je nachdem kann es zum EK oder zum aktuellen Preis "bilanziert" werden.
Für 2012 hat der WGC eine Aufstellung der Goldreserven von 100 Staaten veröffentlicht (mehr als die Hälfte aller Länder dieser Welt).
Lediglich bei 10 (also genau 10%) ist der Goldanteil an den Reserven im Vergleich zu Devisen mehr als 50%.
Fazit: Die Zentralbanken halten NICHT "allem voran Gold" als Währungsreserve.
Können sie das wirklich? Solange sie das Gold nicht verkaufen, handelt es sich doch zunächst mal nur um Buchgewinne, oder? Ich kenne die genauen Bilanzierungsregeln für Notenbanken nicht, fände es aber recht kurios, wenn sie reine Buchgewinne ausschütten dürften. Andernfalls müssten sie das Gold erstmal an irgendjemanden verkaufen, was wiederum recht knifflig werden dürfte, wenn man direkt zuvor den Goldpreis an einen unnatürlich hohen Fixpreis gebunden hätte. Wer sollte da das ganze Gold abkaufen?Der Clou bei diesem globalen Gold-Reset wäre, dass die Aufwertung der Goldbestände das weltweite Schuldenproblem abfedern könnte. Zudem könnten die Notenbanken die Aufwertungsgewinne umgehend an die Anteilseigner – also die Staaten – ausschütten.
Die relativ junge Bundesbank ist ein Beispiel für eine "moderne FIAT-Geld" Notenbank. Sie ist, könnte man vereinfacht sagen, ein Hybrid von Verfassungsorgan und Firma. Sie unterliegt aber NICHT einer gesetzlichen Buchhaltungspflicht (allerdings soll ire Quasi-Bilanz nach geschäftsüblichen Gepflogenheiten erstellt werden), sie ist auch in keinem Handelsregister eingetragen. Der Bund "hat Anspruch" (!) auf das Grundkapital und erhält einen gewissen Anteil der Gewinne. Der Bund muss aber sogar das Gold für Gedenkmünzen von der Buba kaufen!
Darüber hinaus ist sie ausdrücklich unabhängig und unterliegt keiner Weisung durch den Bund (deswegen sprechen manche von Verfassungsorgan, wie Exekutive (Regierung), Judikative (Rechtswesen) oder Legislative (Parlament)). Sie hat KEINEN "obersten Dienstherren" (Minister).
Die Buba ist ausdrücklich nicht dazu da, Staatsdefizite zu mindern.
Abgesehen davon (siehe vorangegangenen Post), dass es sich ja zunächst um einen reinen Buchgewinn handeln würde.
In anderen Staaten sind die Zentralbanken anders organisiert. Zum Beispiel die Schweizer Notenbank, die eine AG ist, deren Aktien jedermann - also Privatleute - kaufen kann. In Indien ist die Zentralbank verstaatlicht. In zentralisitischen, oppressiven Staaten können sie direkt der Regierung unterstehen.
Historisch gesehen sind die Noten-/Zentralbanken PRIVATE Unternehmen gewesen. Wie die Bank of England oder die Reichsbank.
Meine Kompetenzen in Sachen Finanzmärkte sind ja nun eher rudimentär. Was mir allein klar ist, ist, dass ich nicht dauerhaft mehr Geld ausgeben kann als ich habe/einnehme.MaciejP hat geschrieben: ↑12.02.2019, 03:48Hier noch eine langfristige Grafik zu den Goldkäufen der Notenbanken:
(Quelle: https://www.goldseiten.de/artikel/40363 ... itaet.html)
Mir war nicht bewusst, dass die Käufe in den letzten Jahren sogar die aus der Hochinflationsphase der Achtziger bei weitem übertroffen haben.
Der Blick auf die Grafik zeigt jedoch auch mir als Laien, dass seit 2008 die Einschätzungen der Notenbanken für das globale Finanzsystem pessimistisch sind. Es wird Gold gekauft und zwar kontinuierlich und zuletzt offenbar immer mehr ... Nachtigall ich hör Dir ....
Sorry, das ist für mich nur ideologisches Wischiwaschi, was zudem die Ausgangsfrage auch nicht beantwortet. Legt eine Notenbank einen Fixpreis für Gold fest, ist das ein unnatürlicher Eingriff in den Markt. Liegt der Preis dann noch beim x-fachen des aktuellen Marktpreises, verzerrt das den Markt aufs Extremste. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der Markt dann plötzlich aufwachen würde und den "wahren", sehr viel höheren Wert des Goldes erkennen würde, weil eine Notenbank ihn mal eben auf irgendeinen Fantasiewert festgelegt hätte?goldmoney hat geschrieben: ↑22.08.2019, 12:58Betrachte man die Währungsreserven nicht aus der Fiat sondern aus der realen, also Gold Perspektive, muss man feststellen, dass Gold nicht in Währungen sonder in Unzen bzw. Tonnen gemessen wird.
Wenn man die künstliche Aufblähung von Fiat sieht und nur Bruchteile des gesunden Menschenverstands nutzt, müsste man die Bedeutung des Goldes, das nominal nur ein Bruchteil der Finanzvermögen ausmacht, trotzdem erkennen.
Die Theorie trifft auch nur für einige Länder zu. Wenn man mal die Liste der Goldbestände durchgeht, sind da so einige Kandidaten dabei, bei denen das überhaupt nicht hinhaut. Italien hat die vierthöchsten Goldbestände weltweit, wobei die Lira eine chronische Weichwährung war. Venezuela 77% der Reserven in Gold gegen Polen mit nur 5%, obwohl der Złoty die letzten Jahrzehnte praktisch gleichauf mir dem Euro notiert. Kanada taucht in der Liste überhaupt nicht auf, obwohl der Kanadische Dollar auf lange Sicht so stark ist wie der US-Dollar usw.Nicht umsonst sind jene Fiatwärhungen stark, deren Zentralbank über hohe Goldvorräte verfügt.
Man liest zwar immer nur, dass "die Notenbanken" Gold kaufen, aber es sind im Grunde nur wenige, die dafür größere Mengen kaufen. Die westlichen Bestände haben sich m.W. in den letzen Jahren nicht erhöht, sondern tendenziell eher abgebaut. Zentralbanken aus China und Osteuropa stocken ihre Bestände dagegen regelmäßig auf. Fragt sich, warum die westlichen nicht kaufen. Fehlende Weitsicht? Politische Gründe? An neugeschaffenem Geld kann es jedenfalls nicht liegen. Selbst die Schweizerische Nationalbank, die in ihren Anlageentscheidungen relativ frei sein sollte, scheint ihre Bestände nicht auszubauen.Kilimutu hat geschrieben: ↑22.08.2019, 17:28Der Blick auf die Grafik zeigt jedoch auch mir als Laien, dass seit 2008 die Einschätzungen der Notenbanken für das globale Finanzsystem pessimistisch sind. Es wird Gold gekauft und zwar kontinuierlich und zuletzt offenbar immer mehr ... Nachtigall ich hör Dir ....
Es ist richtig, dass viele westliche Laender (Zentralbanken! Bei weitem nicht in jedem Fall kann man das Gold als Besitz der Laender bezeichnen ... zum Beispiel in Deutschland nicht! So mancher Finanzminister haette sich gern am Goldbestand vergriffen, aber der Bund kann der Buba keine Weisungen erteilen), westliche Staaaten haben also praktisch keine Goldbestaende aufgebaut. England, die Schweiz, Canada haben seit etwa den 1990er Jahren zum Teil massiv abgebaut.
Bei der USA ist es anders: die FED besitzt kein Gold, das ist Staatseigentum.
Bei uns sinkt der Goldbestand sehr moderat. Die Abfluesse sind nahezu ausschliesslich auf den Ankauf durch den Bund (!) fuer Goldmuenzen zu erklaeren.
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Die Notenbanken trauen ihrer eigenen Währung also nicht mehr !
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In der aktuellen Liste des World Gold Councils zu den weltweiten Goldreserven gibt es erneut erhebliche Ungereimtheiten. Abgesehen davon haben wohl Indien und die Türkei weiteres Gold zugekauft:
https://www.goldreporter.de/offizielle- ... old/96287/
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Türkische Zentralbank wirft 45 Tonnen Gold auf den Markt
https://www.handelsblatt.com/finanzen/m ... vctZhh-ap5
Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Neben der Türkei hat auch Usbekistan im dritten Quartal mehr als 30 Tonnen Gold verkauft. Mächtige Akteure wie die Notenbanken von Russland und China haben ihre Goldkäufe zudem vorerst ausgesetzt. Daher war die Gruppe der Notenbanken erstmals seit 2011 ein Netto-Verkäufer am Goldmarkt.