Arbeiten gehen trotz bedingungslosem Grundeinkommen?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Antworten

Würdet Ihr noch arbeiten gehen bei einem BGE von 1000 € ?

Ja
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Ja
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Ja
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Nein
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Nein
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Nein
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Insgesamt abgegebene Stimmen: 256

Beitrag 05.06.2013, 13:50

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Metaller hat geschrieben:
Wir benötigen eine Neubewertung von Arbeitsleistung. Häusliche private Pflege innerhalb der Familie ist auch Arbeit, nur wird sie nicht entlohnt.
In unserer "individualistischen Leistungsgesellschaft" müsste theoretisch der gepflegte Familienangehörige seine Pflege bezahlen. Kann er das nicht, hat er Pech, oder Glück je nach Kinder.

Früher trat die Pflegebedürftigkeit i.d.R. dann ein (ausgenommen Krankheit), wenn die Kinder bereits Rentner waren. Dann ging das einigermaßen. Heute sind die Kinder 40 bis 50 wenn die Eltern 80 sind. Denn sie haben spät Kinder bekommen, weil Ausbildung&Spaß wichtiger war. Der Staat hat auch zum Individualismus erzogen - "Jeder kann für sich sorgen wenn er sich qualifiziert und gut verdient".

Mit der Qualifikation und dem Geldverdienen mag es noch geklappt haben. Was aber, wenn die Ersparnisse für eine Pflege inflationiert werden?

Insofern ist die beitragsfinanzierte Pflegeversicherung grundsätzlich richtig. Alle versichern sich (wie LV, GKV, etc), nur einige benötigen die Hilfe. Leider ist sie nicht richtig umgesetzt. Es wird zwischen Geld- und Sachleistung unterschieden. Außerdem ist das Pflegegeld nicht ausreichend. Letztlich hat hier der Staat nur versucht einen Teil der Kosten die durch mittellosen Pflegebedürftigen entstehen auf heutige Beitragszahler zu wälzen.

Am Ende des Tages bleibt immer eine Frage übrig. Wie viel nimmt mir der Staat weg und wie viel bleibt mir übrig um zu leben und vorzusorgen, wenn ich die Möglichkeit habe zu arbeiten.

Metaller hat geschrieben: Letztlich muss ich nur jeden Bürger offiziell zum Steuerpflichtigen erklären und wer keine Steuern zahlen kann, ist bedürftig. Amtliche Prüfung abgeschlossen.

Aber in diesem Faden geht es um das BGE daher mag ich nicht auf die enormen Vorteile der negativen EKSt. eingehen.
Die Unterschiede sind im Kern gar nicht so groß. Das BGE kommt aus Steuermitteln. Zwar muss ein BGE zunächst ausbezahlt aber gleichzeitig mit dem Gesamteinkommen auch versteuert werden. Also bleibt es für die Meisten bei einem Nullsummenspiel. Da z.B. die Lohnsteuer monatlich bezahlt wird, ist es für alle AN schon mal geregelt. Bei den Anderen gibt es ja die Möglichkeit der Steuervorauszahlungen die mit einem BGE verrechnet werden können.
Gruß

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Beitrag 05.06.2013, 16:01

BOB
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Kinder bekommen Taschengeld. Manche sollen dafür ohne zu Murren auch mal den Rasen mähen oder etwas anderes erledigen, andere bekommen es als BGE, das sie durch solche Arbeiten aufstocken können. Gebe ich diesen aber 50 EUR "nur für so", sinkt die Lust auf Rasenmähen für 5 EUR sehr. Also muss ich hierfür mehr zahlen oder die Arbeit selber erledigen. So einfach ist es.

Ja, dieser Vergleich mit dem BGE für alle hinkt selbstverständlich, folgt aber einer ähnlichen Logik.
Bürger sollten aber erwachsen sein und nur ausnahmsweise Geld vom "Vater Staat" brauchen. Letztlich ist es ja das Geld aller, die einzahlen. Und dann kommt man schnell zur Frage, was man unter "Volksvermögen" oder "Volkseinkommen" versteht - und der Schritt ist nicht groß, hierunter immer mehr die privaten Vermögen bzw. Einkommen zu meinen.
Unser Besteuerung mit der Praxis des automatischen Abzugs von Lohnsteuer und anderem hat bereits dazu geführt, dass viele meinen, der Staat ließe "großzügig" etwas übrig und vergessen, wie es wirklich sein sollte: Ich gebe von dem von mir verdienten Geld, welches zunächst zu 100 % in meinem Eigentum und Besitz ist, einem Dritten, hier dem Staat oder der Gemeinschaft etwas ab, damit dieser bei Gemeinschaftsausgaben (Schulen, Krankenhäuser, Verkehrswege usw.) und notwendigen Sozialleistungen wirken kann.
Ich weiß, das ist inzwischen weit von der Realität entfernt - aber wenn schon Utopie, dann bitte in diese Richtung.

Beitrag 05.06.2013, 17:00

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BOB hat geschrieben:Kinder bekommen Taschengeld. Manche sollen dafür ohne zu Murren auch mal den Rasen mähen oder etwas anderes erledigen, andere bekommen es als BGE, das sie durch solche Arbeiten aufstocken können. Gebe ich diesen aber 50 EUR "nur für so", sinkt die Lust auf Rasenmähen für 5 EUR sehr. Also muss ich hierfür mehr zahlen oder die Arbeit selber erledigen. So einfach ist es.

Ja, dieser Vergleich mit dem BGE für alle hinkt selbstverständlich, folgt aber einer ähnlichen Logik.
Bürger sollten aber erwachsen sein und nur ausnahmsweise Geld vom "Vater Staat" brauchen. Letztlich ist es ja das Geld aller, die einzahlen. Und dann kommt man schnell zur Frage, was man unter "Volksvermögen" oder "Volkseinkommen" versteht - und der Schritt ist nicht groß, hierunter immer mehr die privaten Vermögen bzw. Einkommen zu meinen.
Unser Besteuerung mit der Praxis des automatischen Abzugs von Lohnsteuer und anderem hat bereits dazu geführt, dass viele meinen, der Staat ließe "großzügig" etwas übrig und vergessen, wie es wirklich sein sollte: Ich gebe von dem von mir verdienten Geld, welches zunächst zu 100 % in meinem Eigentum und Besitz ist, einem Dritten, hier dem Staat oder der Gemeinschaft etwas ab, damit dieser bei Gemeinschaftsausgaben (Schulen, Krankenhäuser, Verkehrswege usw.) und notwendigen Sozialleistungen wirken kann.
Ich weiß, das ist inzwischen weit von der Realität entfernt - aber wenn schon Utopie, dann bitte in diese Richtung.
Es ist, denke ich, klar, dass ein BGE nur deshalb notwendig ist, weil man den Rasenmäher Job erst gar nicht immer und überall bekommt, bzw man aus verschiedenen Gründern (Krankheit, etc) nicht in der Lage ist zu arbeiten.

Und genau wie das Taschengeld gegen Rasenmähen, auf die bereits von den Eltern gesicherten "BGE" oben drauf kommt, kämen sie auch zusätzlich zum echten BGE. Warum soll denn die Motivation nicht da sein?

Natürlich geht es hier (Dir) um die Grenzsituationen, BGE = heutiges netto. Hier wäre die Motivation nicht vorhanden.

Zu Recht!Wer voll arbeitet, darf nicht beim Existenzminimum liegen!

Hier ist weniger die Faulheit oder die fehlende Motivation das Problem, sondern die Ausnutzung des System durch die Machtposition mancher Branchen, generell aber (fast) aller Arbeitgeber, weil die stätige Produktivitätssteigerung menschliche Arbeit die Gewinne generiert immer seltene macht.

Um es noch deutlicher zu machen. Wenn der deutsche Arbeitsmarkt für Alle in der Welt geöffnet wäre, würde in Deutschland auch ein Ingenieur mit seinem Einkommen (fast) am Existenzminimum liegen.

Alles Andere was Du aufführst ist auch heute gültig.
Gruß

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Beitrag 05.06.2013, 17:14

donnyflame
...dass wir einen "Anteil" am "allgemeinen Volksvermögen"...
Eine Antwort darauf, wie das Volksvermögen gerecht an alle verteilt wird die zu diesem Beitragen!!! oder aus gesellschaftlich Akzeptierten gründen (alter,gesundheit etc.) nicht zu diesem Beitragen können, ist für mich nicht ein BGE.

Das hat folgenden Gründe:

- Das BGE hebelt den Mechanismus einer Gesellschaft aus, bewusst gesellschaftsfeindliche Elemente(grausames Wort aber mir fällt nichts besseres ein :() zu benachteiligen und vom allgemeinen gesellschaftlichen Vermögen auszuschließen.

Diese Aussage sagt nichts über den heutigen Stand der Dinge aus, sondern soll zeigen das ein BGE so in dieser Form nicht zur Verbesserung beitragen würde. Es soll auch nicht beantworten was das Gemeinwohl ist oder was gesellschaftsschädlich ist. Es soll objektiv zeigen, dass es den falschen Anreiz setzt.

Diese Betrachtung kann man auf eine Dorfgemeinschaft v. Chr. anwenden oder auf die heutige Gesellschaft.

Die Probleme mit der Altersvorsorge oder mit der Chancengleichheit für alle Menschen die zu dieser Gesellschaft gehören können durch gezielte, gesellschaftlich akzeptierte Umverteilungsmechanismen gelöst werden. Das hat dann auch nichts mehr mit der Leier vom ausgeraubten Mittelstand zu tun, wenn man es richtig macht.


Grüße
DF

Beitrag 05.06.2013, 19:35

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Ladon
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donnyflame hat geschrieben:...
Diese Aussage sagt nichts über den heutigen Stand der Dinge aus,
...
Ja, danke. Mit diesem kurzen, klaren Satz dürfte vielleicht auch endlich deutlich werden, dass man sich nicht zum Mietmaul des herrschenden Establishments oder eines mittlerweile (!) korrumpierten Systems macht, wenn man das Für und Wider eines Instrumentes (!) diskutieren möchte, das zweifelsohne "richtig" oder eben auch "falsch" angewendet werden könnte.

Warum die bloße positive Erwähnung des Instrumentes von manchen mit blinder Zustimmung zu den Fehlentwicklungen und dem Ist-Zustand der parlamentarischen Demokratie oder des "westlichen" Politsystems überhaupt, gleichgesetzt wird, ist und bleibt unverständlich.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 05.06.2013, 20:08

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tut.anch.amun
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Wie auch immer,
aber kann mir bitte mal hier jemand erläutern warum ich heute selber mehr als dieses BGE, einerlei ob nun brutto oder netto bereits ohnehin verdiene, mich zusätzlich um Belange von gut 100 Mitarbeitern kümmere, einerlei ob diese nun weniger verdienen als vielleicht ich... warum sollte z.B. ich als "Leistungsträger dieser Gesellschaft", sage ich mal jetzt so, mir son BGE antun? Im Grunde führt das dazu, das ich noch mehr "spende" an die Gesellschaft als ohnehin schon und die gut 100 Mitarbeiter teilen das dann unter sich auf...oder wie?
Hallo, der ganze Spaß BRD hier ist mir eh teuer genug...forentechnisch ausgedrückt...bin Geberuser und das ist mir persönlich teuer weil ichs selber ja auch erstmal erwirtschaften muss...kann mir mir hier bitte mal jemand erläutern warum ich das machen sollte? Mal ganz ohne Witz, alles hat Grenzen, bei mir persönlich sogar auch...dafür würde ich hier im Ländle nicht mehr arbeiten...woanders ist es auch nett, denke das ist auch der ganz große Knackpunkt am BGE, genausowenig wie ich einsehen will für 3 mir lau auf der Tasche liegende zu malochen, genausowenig hat das Großkapital daran ein Interesse für eigentlich nix hier Millarden zu verbraten.
Ganz ehrlich gesagt...mach ich nicht, ich kümmere mich um Familie und meinetwegen noch Bekannte aber dann hörts auf, Steuern zahlen ok... aber für die Alimentierung von 2 weiteren total mir Unbekannten zusätzlich arbeiten...niente, null, nothing...dann arbeite ich eben da wo mir das gesunde Prinzip Familie und Bekannte angenehmer erscheint. Fertig.
Von dem Ding Reichtum und leben für lau... denke man sollte sich tunlichst davon verabschieden, letztendlich hats eh jeder selbst in der Hand wie er leben will...sorry aber Geld/Reichtum und tolles Leben für alle wirds nie geben... schaut in die Geschichte der Menschheit, die ist seit Jahrtausenden brutal selbsterklärend.
Grüsse
Tut
" Um klar zu sehen genügt oft schon eine geringe Veränderung des Blickwinkels "

Beitrag 05.06.2013, 22:19

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thEMa
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Kann mir mal jemand hieb- und stichfest darlegen, warum das BGE teurer kommen muss als das heutige System. Mir leuchtet das nämlich nicht ein.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 05.06.2013, 23:22

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AuCluster
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thEMa hat geschrieben:Kann mir mal jemand hieb- und stichfest darlegen, warum das BGE teurer kommen muss als das heutige System. Mir leuchtet das nämlich nicht ein.
Auf diese Frage gibt es keine Antwort! Man ist nicht in der Lage auszurechnen, wie sich ein BGE kurz nach der Einführung bezahlen ließe. Wie das BGE nach 10 Jahren aussieht, ist vollkommen unbekannt. Um es mit den Worten von Richard Feynman zu sagen:

Es könnte noch jemand fragen:"Wie funktioniert das? Welcher Mechanismus steckt hinter dem Gesetz?" Niemand hat irgendeinen Mechanismus hinter dem Gesetz gefunden. Niemand kann mehr erklären, als wir erklärt haben. Niemand wird Ihnen irgendeine tiefergehende Darstellung der Verhältnisse geben. Wir haben keine Vorstellung von einem grundlegenderen Mechanismus, aus dem diese Resultate hergeleitet werden können.

Feynman über die Axiome der Quantenmechanik.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 06.06.2013, 06:45

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Ladon
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tut.anch.amun hat geschrieben:...
letztendlich hats eh jeder selbst in der Hand wie er leben will...
...
Hm. Naja. Die Herkunft ist schon von gewisser Bedeutung.
tut.anch.amun hat geschrieben:...
sorry aber Geld/Reichtum und tolles Leben für alle wirds nie geben
...
Wäre mir jetzt auch nicht bewusst, dass man "Reichtum für alle" zu erreichen sucht mit diesem Konzept. Es geht um Existenzsicherung (Insofern war mir die genannte Zahl von 1.000 Euro auch immer ein Dorn im Auge hier in der Diskussion; sie ist eine rein willkürliche "Hausnummer").
Daher geht es auch nicht um Wegnahme von Reichtum.
Es ist nicht unvernünftig, dass die Reichen zu den öffentlichen Ausgaben nicht nur im Verhältnis zu ihren Einkünften beitragen sollten, sondern sogar stärker als in diesem Verhältnis, sagt sogar Adam Smith in "Wealth of Nations" (2. Buch; Kap.2) - und der dürfte nicht gerade dem Lager der sozialistischen Umverteiler zuzurechnen sein ...


Und noch ein allgemeiner Morgen-Gedanke dazu:
Über eine Änderung von seit Jahrtausenden bestehenden Missständen kann man schon auch mal nachdenken und diese Missstände müssen nicht wegen ihrer geschichtlichen Existenz als "gottgegeben" und unveränderlich angesehen werden.
Systeme erstarren, wenn sie aus der Furcht heraus Änderungen könnten fehlschlagen überhaupt nicht mehr reformiert werden. Politik müsste auch mal scheitern dürfen ohne dadurch diskreditiert zu sein. Mein Misstrauen bezüglich allzu plakativer Ablehnungshaltung, beruht auf der einfachen Tatsache, dass es Profiteure eben nicht nur "unten", sondern auch "oben" gibt. Und "oben" sind diejenigen, die die Regeln machen, oder? Und das tun sie sicher nicht mit Empathie für die "Geberuser" (brillante Vokabel!) ...
Wenn man also aus Furcht, die "unten" könnten zu viel profitieren, wenn es zu entsprechenden systemischen Änderungen kommt, und diese Änderungen daher ablehnt, darf man ruhig mal im Hinterkopf behalten, dass es "oben" ein riesiges Interesse daran gibt, keine solchen (prinzipiellen) Änderungen zuzulassen.
Wessen Lied singt man dann eigentlich mit der Ablehnung?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 06.06.2013, 07:49

Chinese
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Ladon hat geschrieben:
tut.anch.amun hat geschrieben:...
letztendlich hats eh jeder selbst in der Hand wie er leben will...
...
Hm. Naja. Die Herkunft ist schon von gewisser Bedeutung.
tut.anch.amun hat geschrieben:...
sorry aber Geld/Reichtum und tolles Leben für alle wirds nie geben
...
Wäre mir jetzt auch nicht bewusst, dass man "Reichtum für alle" zu erreichen sucht mit diesem Konzept. Es geht um Existenzsicherung (Insofern war mir die genannte Zahl von 1.000 Euro auch immer ein Dorn im Auge hier in der Diskussion; sie ist eine rein willkürliche "Hausnummer").
Daher geht es auch nicht um Wegnahme von Reichtum.
Es ist nicht unvernünftig, dass die Reichen zu den öffentlichen Ausgaben nicht nur im Verhältnis zu ihren Einkünften beitragen sollten, sondern sogar stärker als in diesem Verhältnis, sagt sogar Adam Smith in "Wealth of Nations" (2. Buch; Kap.2) - und der dürfte nicht gerade dem Lager der sozialistischen Umverteiler zuzurechnen sein ...


Und noch ein allgemeiner Morgen-Gedanke dazu:
Über eine Änderung von seit Jahrtausenden bestehenden Missständen kann man schon auch mal nachdenken und diese Missstände müssen nicht wegen ihrer geschichtlichen Existenz als "gottgegeben" und unveränderlich angesehen werden.
Systeme erstarren, wenn sie aus der Furcht heraus Änderungen könnten fehlschlagen überhaupt nicht mehr reformiert werden. Politik müsste auch mal scheitern dürfen ohne dadurch diskreditiert zu sein. Mein Misstrauen bezüglich allzu plakativer Ablehnungshaltung, beruht auf der einfachen Tatsache, dass es Profiteure eben nicht nur "unten", sondern auch "oben" gibt. Und "oben" sind diejenigen, die die Regeln machen, oder? Und das tun sie sicher nicht mit Empathie für die "Geberuser" (brillante Vokabel!) ...
Wenn man also aus Furcht, die "unten" könnten zu viel profitieren, wenn es zu entsprechenden systemischen Änderungen kommt, und diese Änderungen daher ablehnt, darf man ruhig mal im Hinterkopf behalten, dass es "oben" ein riesiges Interesse daran gibt, keine solchen (prinzipiellen) Änderungen zuzulassen.
Wessen Lied singt man dann eigentlich mit der Ablehnung?
Langsam wird es kompliziert. Mit denen da unten und denen da oben hat dies doch sehr wenig zu tun.

Ich singe doch mein eigenes Lied wenn ich mit meinem sauer verdienten Geld nicht andere Bevölkerungsteile durchfüttern will die sich mit den fiktiven 1000€ bis 1500 € Umverteilungsanteil pro Monat der Wertschöpfung entziehen.

Ich weiß nicht ob dies ein erstrebenswerter Systemwechsel ist wenn man zukünftig von den anderen Händen Arbeit leben will. Da ist mir das seit Jahrtausenden bewährte System lieber.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 06.06.2013, 07:55

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Goldhamster79
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Chinese hat geschrieben:
Ich weiß nicht ob dies ein erstrebenswerter Systemwechsel ist wenn man zukünftig von den anderen Händen Arbeit leben will. Da ist mir das seit Jahrtausenden bewährte System lieber.
Mir wäre das alte System auch lieber, wo uns nur "der Zehnte" genommen wurde... smilie_16

Und genau da sind wir an dem Punkt, dass dieser Systemwechsel längst da ist, wie Du bei Deinen Steuerabzügen siehst.
Die Umverteilung läuft längst in Ausmaßen (und einer realen Staatsquote von um die 70 %), dass von freier Marktwirtschaft kaum mehr die Rede sein kann, auch wenn das nur eine Minderheit überhaupt wahrzunehmen in der Lage ist.

Nein zu Raub und Umverteilung,
JA zu Freiheit und Eigenverantwortung.

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Beitrag 06.06.2013, 09:02

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tdklaus
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Von Bekannten in Südamerika sehe ich die Situation in einer Gesellschaft, wo der Staat wesentlich weniger umverteilt als bei uns - die zahlen weniger Steuern, dafür mehr für Sicherheitspersonal und -technik.

Die ganz Harten werden jetzt argumentieren, daß der Wachmann für sein Geld wenigstens wacht, der Hungermob vor der Tür für sein BGE aber gar nichts tun müßte....

Macht Euch doch nichts vor, jeder mit Besitz muß sich in einer durchschnittlich weniger besitzenden Umgebung seinen Frieden irgendwie erkaufen. Mir persönlich ist die soziale Art, meinetwegen auch als staatlich organisiertes BGE, lieber, aber das ist offensichtlich Geschmackssache...

Beitrag 06.06.2013, 11:04

Chinese
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tdklaus hat geschrieben:Von Bekannten in Südamerika sehe ich die Situation in einer Gesellschaft, wo der Staat wesentlich weniger umverteilt als bei uns - die zahlen weniger Steuern, dafür mehr für Sicherheitspersonal und -technik.

Die ganz Harten werden jetzt argumentieren, daß der Wachmann für sein Geld wenigstens wacht, der Hungermob vor der Tür für sein BGE aber gar nichts tun müßte....

Macht Euch doch nichts vor, jeder mit Besitz muß sich in einer durchschnittlich weniger besitzenden Umgebung seinen Frieden irgendwie erkaufen. Mir persönlich ist die soziale Art, meinetwegen auch als staatlich organisiertes BGE, lieber, aber das ist offensichtlich Geschmackssache...
Dann müsste das BGE aber "Schutzgeld" heißen. Wobei ein Billion Euro pro Jahr schon eine Hausnummer für diesen Zweck sind. Da sind dann Hochwasser, Polizei und Angreifer aus dem Ausland noch nicht eingeschlossen.


Spaß beiseite: Haben wir dies nicht schon irgendwie mit unserer sozialen Marktwirtschaft?

Die Belastung für die arbeitende Bevölkerung ist doch unbestritten im Grenzbereich was Abgaben für die Umverteilung (sorry Schutzgeld) betrifft. Ich zumindest empfinde dies so.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 06.06.2013, 12:01

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thEMa
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AuCluster hat geschrieben:
thEMa hat geschrieben:Kann mir mal jemand hieb- und stichfest darlegen, warum das BGE teurer kommen muss als das heutige System. Mir leuchtet das nämlich nicht ein.
Auf diese Frage gibt es keine Antwort! Man ist nicht in der Lage auszurechnen, wie sich ein BGE kurz nach der Einführung bezahlen ließe. Wie das BGE nach 10 Jahren aussieht, ist vollkommen unbekannt.
Genau das meine ich auch.
Hier wird aber von vielen so argumentiert, als stünde fest, dass für ein BGE der Steuerzahler noch mehr geschröpft würde.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das genaue Gegenteil der Fall wäre, weil das derzeitige Umverteilungssystem eine Menge Fehlanrreize setzt und gigantische Resourcen für seine Verwaltung und Kontrolle frisst.

Ich verspreche mir daher von einem BGE auch nicht mehr, sondern weniger Staat, dafür mehr Eigenverantwortung und Initiative. Aber eben mit einem starken Auffangnetz, das nur nicht zu hoch hängen darf. Ein bedingungsloses Familieneinkommen von 4 mal 1000€/Monat oder gar 1500 €/Monat ist eine Hängematte und kein Auffangnetz. An die optimale Höhe müsste man sich eben von unten herantasten.
Zuletzt geändert von thEMa am 06.06.2013, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

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Beitrag 06.06.2013, 12:16

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Bumerang
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Chinese hat geschrieben:
Die Belastung für die arbeitende Bevölkerung ist doch unbestritten im Grenzbereich was Abgaben für die Umverteilung (sorry Schutzgeld) betrifft. Ich zumindest empfinde dies so.
Im Grenzbereich ist sicherlich die Belastung der Mittelschicht im heutigen auf Arbeitsbesteurung basierten Systems. Die Oberschicht lebt nicht aus Arbeit, die Unterschicht zahlt kaum (weil nicht möglich) ESt.

Das BGE ist ein auf Konsum basiertes Steuersystem, was indirekt eine Gewinnbesteuerung ist. So werden ALLE Gewinne besteuert, wenn sie enstehen, beim Verkauf also. Die ganze Wertschöpfungskette davor, insb. die Arbeit bleibt aber steuerfrei.

Konsumiere ich als AN mein Gehalt, zahle ich Steuern. Wenn ich spare, zahle ich KEINE Steuern. Heute zahle ich auf mein Einkommen bereits steuern, bevor ich überhaupt meine Existenz durch die Frucht meiner Arbeit absichern kann! So wäre ein AN einem Unternehmer gleichgestellt, das Arbeit als Kostenfaktor absetzen kann.

Verlieren würden alle die heute Ihre Gewinne durch "Steuerschlupflöcher" an der ESt vorbei schleusen, und zu einem "niedrigen" MwSt Satz verkonsumieren können. Investitionen "müssen" auch nicht mehr abgesetzt werden, weil überhaupt keine ESt bezahlt wird.
Gruß

Bumerang
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Beitrag 06.06.2013, 13:01

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Goldhamster79
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Bumerang hat geschrieben: Investitionen "müssen" auch nicht mehr abgesetzt werden, weil überhaupt keine ESt bezahlt wird.
Was hat ein gewerblicher Vorsteuerabzug mit der Einkommensteuer zu tun? smilie_08

Wenn Du den streichst verteuert jeder betriebsüberschreitende Schritt der Wertschöpfungskette das Produkt um die jedesmal erhobene Umsatzsteuer, was zu einem sofortigen Kollaps der arbeitsteiligen Wirtschaft führen würde und zu Flüchtlingsströmen in andere Länder.

Achja, alles OFFTOPIC...
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 06.06.2013, 13:57

BOB
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Ich meine, dass aus der Diskussion zumindest klar hervorgeht, dass man die Höhe eines BGE nicht als noch unbestimmtes "x" vorerst ausklammern darf, weil genau dieser Wert die Wirkung völlig verändern kann. Die Stichworte "Auffangnetz" vs. "Hängematte" sind schon gefallen.
Und hier scheiden sich wohl auch die Geister unter den BGE-Befürwortern. Manche wollen eben nicht nur ein einfacheres und unbürokratisches Sozialhilfe-Netz, sondern ausdrücklich auch die Hängematte als Option, weil sie die heutige Gesellschaft für zu arbeitsfixiert halten.
Ich bin nicht dieser Meinung. In manchen altbackenen Volksweisheiten ("Arbeit macht das Leben süß", "Müßiggang ist aller Laster Anfang") steckt wohl doch auch Wahrheit. Ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Mensch sich so sehr gewandelt hat oder in den nächsten Jahren wandeln wird, dass er unstrukturiert in den Tag leben sollte. Wenn ich sehe, dass die meisten (ich sage nicht: alle) heute weniger als 40 Stunden in der Woche arbeiten und etwa 40 % aller Tage des Jahres durch Wochenenden, Feiertage und viele Urlaubstage arbeitsfrei sind, also insgesamt nur etwa 20 % der Stunden eines Jahres arbeiten, kann ich das verbreitete Beklagen nicht so recht nachvollziehen. Natürlich gibt es objektiv auch beruflichen Druck - aber wohl doch nicht so flächendeckend, wie es subjektiv ("Stress", "Burnout", "Mobbing" usw.) bejammert wird. Für mich sind das auch Wohlstandsphänomene, die bei einer Generation mit Krieg und Hungersnot nicht vorkommen.
Letztlich geht es bei der radikaleren Denkweise zum BGE auch darum, ob man weiterhin eine Gesellschaft möchte, in der man neben der Arbeit auch (und sogar viel) Freizeit und Erholungsurlaub hat, oder die Sichtweise dreht und neben der Freizeit als "Normalzustand" nur bei Bedarf auch arbeitet, um zusätzliches Geld zu verdienen. Wie eine Gesellschaft funktionieren kann, in der die Menschen unregelmäßig und selbstbestimmt, also nach Lust und Laune, arbeiten, weiß ich nicht. Aber ich räume ein, dass ich vermutlich zu gegenwarts- und systemverhaftet bin.

Beitrag 06.06.2013, 14:02

donnyflame
Mir wäre das alte System auch lieber, wo uns nur "der Zehnte" genommen wurde...

Und genau da sind wir an dem Punkt, dass dieser Systemwechsel längst da ist, wie Du bei Deinen Steuerabzügen siehst.
Die Umverteilung läuft längst in Ausmaßen (und einer realen Staatsquote von um die 70 %), dass von freier Marktwirtschaft kaum mehr die Rede sein kann, auch wenn das nur eine Minderheit überhaupt wahrzunehmen in der Lage ist.

Nein zu Raub und Umverteilung,
JA zu Freiheit und Eigenverantwortung.
Raub und Umverteilung erfährt man doch genau so gut von unten nach oben im jetzigen System.
Kapital wird "ausgeliehen" ( ach wie großzügig smilie_10 ) und die unteren 80-90% erwitschaften gemeinsam die zinsen (grob veranschaulicht).

Es gibt den berühmten Spruch dass die erste Million die schwerte ist. Unter eine Million(ungefähr, nagelt mich bitte nicht auf die zahlen fest sondern es geht um das Prinzip) wird das Geld durch Steuern(Staatliche Schulden) / Preise (Schulden von Unternehmen) reduziert und es ist eine enorme Rendite notwendig um eine reales + zu erwirtschaften. Ab einer gewissen Kapitalgrenze geht man über vom realzins zahler zum realzins empfänger. Das ist Systembedingt.

BGE als Systemverbesserung zu verstehen ist falsch. Solange die Geldschöpfung an sich unverändert bleibt. Um nicht Offtopic zu gehen belasse ich es bei dem Stichwort: Zinseszins

Und noch ein allgemeiner Morgen-Gedanke dazu:
Über eine Änderung von seit Jahrtausenden bestehenden Missständen kann man schon auch mal nachdenken und diese Missstände müssen nicht wegen ihrer geschichtlichen Existenz als "gottgegeben" und unveränderlich angesehen werden.
Amen, manche die von dem System profitieren ( bestes Beispiel die USA bzw. G.W.Busch ) versuchen aber immer wieder dem Menschen einzureden, dass es Gottgegeben ist oder uns das Grundgesetz dazu verpflichtet.

Wohingegen der Sozialstaat und die Demokratie sehr wohl in der Verfassung verankert sind. Das die Demokratie mit Füßen getreten wird ist ja nichts neues. Soll jetzt der Sozialstaat abgeschafft werden, nur weil die Politik im Moment nicht richtig funktioniert?

Wie auch immer,
aber kann mir bitte mal hier jemand erläutern warum ich heute selber mehr als dieses BGE, einerlei ob nun brutto oder netto bereits ohnehin verdiene, mich zusätzlich um Belange von gut 100 Mitarbeitern kümmere, einerlei ob diese nun weniger verdienen als vielleicht ich... warum sollte z.B. ich als "Leistungsträger dieser Gesellschaft", sage ich mal jetzt so, mir son BGE antun? Im Grunde führt das dazu, das ich noch mehr "spende" an die Gesellschaft als ohnehin schon und die gut 100 Mitarbeiter teilen das dann unter sich auf...oder wie?
Ganz ehrlich gesagt...mach ich nicht, ich kümmere mich um Familie und meinetwegen noch Bekannte aber dann hörts auf, Steuern zahlen ok... aber für die Alimentierung von 2 weiteren total mir Unbekannten zusätzlich arbeiten...niente, null, nothing...dann arbeite ich eben da wo mir das gesunde Prinzip Familie und Bekannte angenehmer erscheint. Fertig.

Darum geht es. Das Ausrauben der Mittelschicht ist ebenfalls Systembedingt. Wenige steigen zu den 10% auf die Profitieren und viele steigen ab. Das hat nichts mit dem Ausbau des Sozialstaats zu tun oder mit BGE oder was auch immer.


Die Antwort auf sowas ist mehr transparenz und regionalität. Kein Mensch kann garantieren das die Abgaben aus bsp. Bayern zu 100% an bedürftige in Meck. Pom und für sinnvolle Investitionen dort ausgegeben werden. Was aber funktioniert ist, das man in seiner eigenen Stadt/Kommune funktionieremde Umverteilungsmechanismen installiert, die genau bewusst, gezielt, effektiv und von den betroffenen verstanden und leicht überprüft werden können. Diese würden dann auch akzeptiert werden. Das gleiche sehen wir doch in der EU-Politik die zentralistischer nicht sein kann. Kein Mensch versteht was dort abgeht.


Dies alles Spricht gegen ein bundesweites BGE, aber nicht gegen ein regionales.

Der Vorteil hier wäre, wenn es schiefgeht gehts schief, dann ist das Problem aber überschaubar.

Warum ich dennoch auch ein regionales BGE für nicht zielführend halte , habe ich in meinem anderen Beitrag ausführlich erklärt. Aber Probieren geht über studieren ;):
- Das BGE hebelt den Mechanismus einer Gesellschaft aus, bewusst gesellschaftsfeindliche Elemente(grausames Wort aber mir fällt nichts besseres ein ) zu benachteiligen und vom allgemeinen gesellschaftlichen Vermögen auszuschließen.

Grüße
DF

Beitrag 06.06.2013, 15:38

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Bumerang
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Goldhamster79 hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben: Investitionen "müssen" auch nicht mehr abgesetzt werden, weil überhaupt keine ESt bezahlt wird.
Was hat ein gewerblicher Vorsteuerabzug mit der Einkommensteuer zu tun? smilie_08

Wenn Du den streichst verteuert jeder betriebsüberschreitende Schritt der Wertschöpfungskette das Produkt um die jedesmal erhobene Umsatzsteuer, was zu einem sofortigen Kollaps der arbeitsteiligen Wirtschaft führen würde und zu Flüchtlingsströmen in andere Länder.

Achja, alles OFFTOPIC...
Die ESt entfällt. Deshalb kann man auch nichts absetzen. Stichwort Steuerschlupfloch.

Die MwSt muss immer aus dem von der ESt befreitem Gewinn bezahlt werden! Da von einer 1:1 Umstellung ausgegangen wird, sprich Staatsquote bleibt gleich, müsste die MwSt ca 50% betragen. Dafür würde man auch nur noch die Nettolöhne bekommen, und das BGE. Dadurch werden Geringverdiener von der noch zu zahlende 50%-ige Konsumsteuer teilweise oder ganz entlastet.

http://www.buergerinitiative-grundeinko ... kritik.pdf

Wenn sie mit 1000 zufrieden wären, blieben sie wohl zuhause. Die Schwarzarbeit gekoppelt mit dem Sozialbetrug spricht da eine andere Sprache.

Die 1000 sind schnell verbraucht, insb. wenn man viel Zeit hat :-). Ein Tag Arbeit würde wohl 50 bis 100 mehr einbringen, netto. Da wird sicher auch der Langsamste in die Puschen kommen.

Wenn die Möglichkeit da ist dazu zu verdiene wird das wahrgenommen. Außerdem würde die Bezahlung im Niedriglohnsektor steigen und die inzwischen viel zu große Schere zwischen den Einkommen wieder kleiner machen.
Gruß

Bumerang
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Alan Greenspan: US Can Pay Any Debt It Has Because It Can Print Money To Pay It

Beitrag 06.06.2013, 17:44

Suedwester
Ich höre immer nur:

- mehr Staat
- mehr Steuern
- mehr Umverteilung

Warum sollte es nicht auch mit weniger Staat, niedrigeren Steuern, weniger Bürokratie und weniger Umverteilung gehen? Ach so, das mögen die Bürokraten ja nicht...

Aber vielleicht haben die Sytemkritiker von ganz links und ganz rechts ja recht. Also einfach zurücklehnen, und warten, bis dieses System bankrott ist. Ist zwar nicht meine Einstellung, aber wenn das BGE dazu beitragen kann, daß dieses System bankrott geht, dann sollten wir es vielleicht unterstützen. Aber dann möchte ich mein BGE bitte in Gold ausgezahlt bekommen, nicht in frisch gedruckten, ungedeckten Teuros. smilie_11

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