Beginnendes Bargeldverbot
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Ich denke nicht, daß diese Politik selbst mit gutem Willen noch zu ändern ist. Eine Rückkehr zu einer angemessenen Wirtschaft- und Finanzpolitik würde zum sofortigen Kollaps führen, dafür ist es zu spät. Und solange Staaten sich Geld bei privaten Banken und "Finanzmärkten" leihen, sind sie halt auch erpressbar.
Man kann die Wirtschaft nicht ankurbeln indem man der Industrie mit finanzpolitischen Mitteln billige Kredite zur Verfügung stellt, weil eine Industrie, die mangels Nachfrage keine Käufer für ihre Produkte findet selbst dann nicht in mehr Produktion investieren würde, wenn sie via Negativzinsen noch Geld dafür bekämen Kredite aufzunehmen.
Andersrum könnten die Zinsen auch bei 50% liegen, es würde die Industrie nicht davon abhalten in mehr Produktion zu investieren, WENN denn die Nachfrage vorhanden wäre.
Also betrachten wir das mal getrennt.
1) Finanzen
Allen Guthaben müssen immer Schulden in gleicher Höhe gegenüber stehen, die Summe aller Guthaben und Schulden der Welt ist immer genau NULL.
Wer also Guthaben aufbauen will, der muss einen Schuldner finden, der bereit ist Schulden in dieser Höhe aufzunehmen.
Finden sich nicht genug Schuldner und wollen die Reichen ihre Vermögen trotzdem nicht verlieren, ist der einzige Weg mehr Schuldner zu finden der, den Preis fürs Geld, also die Zinsen, zu senken.
Das wars schon, mehr ist an Finanzpolitik nicht dran.
Dummerweise hat die deutsche Politik in den letzten 20 Jahren ALLE Privatsektoren zu netto Sparern gemacht, sowohl private Haushalte als auch Unternehmen bringen ständig einen Teil ihrer Einkommen/Gewinne auf die Bank und wer spart, der hat keinen Bedarf an Kredit.
Das und NUR das ist der einzige Grund, warum der deutsche Staat und "das Ausland" seit vielen Jahren die einzig möglichen Schuldner für deutsche Guthaben sind, es ist auch der Grund, warum man den Griechen und Spaniern zu winzig kleinen Zinsen Kredite gegeben hat und es ist ebenfalls der Grund, warum die Finanzpolitik es sich heute nicht leisten kann Südeuropa offiziell für pleite zu erklären, einfach weil sich dann die deutschen Guthaben, die bisher zumindest auf dem Papier noch existieren in Luft auflösen würden.
Bleibt abzuwarten, was für ein Börsenbeben es geben wird, wenn Südeuropa von sich selber aus den Deutschen erklärt, dass die Kohle weg ist, indem sie aus dem Euro austreten.
2) Wirtschaft
Die Summe aller produzierten Güter ist zu jeder Zeit immer identisch zur Summe aller Löhne, einfach weil die hergestellten Produkte von den Beziehern der Löhne gekauft werden müssen und die können nun mal nicht mehr kaufen als sie Lohn bekommen.
(Luxusgüter für Superreiche lassen wir mal aussen vor, das ist im Vergleich zum Rest der Wirtschaft nur Kleingeld.)
Kurzfristige Blasen, die durch Kredite an Verbraucher aufgepumpt werden, verpuffen immer schon einen Monat später, wenn dieselben Verbraucher ihre Kredite zurückzahlen müssen und NOCH weniger Nachfrage erzeugen als sie ohne die Kredite erzeugt hätten.
Eine Wirtschaftspolitik, die eine gesunde Wirtschaft haben will, muss also dafür sorgen, dass die Verbraucher zu jeder Zeit so viel Geld in der Tasche haben, dass genug Nachfrage erzeugt wird um der Industrie Anreize für mehr Produktion zu geben.
Das ist aber mit Zinsen bzw. Zinssätzen nicht machbar, das geht nur über (Erhöhung vom) Mindestlohn und (Verkürzung der) Arbeitszeiten.
Eine Wirtschaftspolitik die angesichts von 3M Arbeitslosen das Renteneintrittsalter erhöht, zielt offensichtlich auf das genaue Gegenteil von Wachstum.
Fortwährend knapp ist Kaufkraft unter Normalverbrauchern.
Fortwährend knapp ist die Verfügbarkeit von sinnvoller Arbeit.
Um aber zum Thema zurück zu kommen:
Wer unter solchen Knappheiten plant Bargeld zu verbieten, vermutlich in der Absicht Negativzinsen möglich zu machen, was effektiv den Normalverbrauchern NOCH mehr Geld ENTzieht, der sorgt dafür, dass durch NOCH weniger Nachfrage NOCH weniger Interesse an Investitionen in mehr Produktion besteht, wodurch das Angebot an sinnvoller und/oder produktiver Arbeit NOCH kleiner wird.
Da würde ja durch ein bedingungsloses Grundeinkommen --egal ob als BargeldThomasio hat geschrieben:...dass durch NOCH weniger Nachfrage NOCH weniger Interesse an Investitionen in mehr Produktion besteht, wodurch das Angebot an sinnvoller und/oder produktiver Arbeit NOCH kleiner wird.
oder in virtuellen Zahlen bei den Banken-- schon mal der Konsum ganz
sinnvoll (?) angekurbelt werden können...ohne überhaupt produktive Arbeit anzubieten.
Das wäre schon mal ein Gegenargument zu obiger Aussage.
T.
P.S.
Icke liebe solche "Verwirbelungen" ,ganz besonders auf dem "Basta-Teller"
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
die Nachfrage die die Industrie gerne hätte, sprich nach Waren ist begrenzt und eher rückläufig, in den Industrieländern oft nur noch mit massiver Werbung absetzbar.
die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs wie Energie, Wohnraum, Lebensmittel ist steigend und dementsprechend wird da auch nichts billiger
vor allem Wohnraum und Wohnnebenkosten sind massiv teurer geworden, ist ja auch logisch bei staatlich subventioniertem Wohnraum für 1 Million Neubürger nur in 2015
Wieso Gegenargument, im Gegenteil. Wenn sinnvolle Arbeit im Zuge fortschreitender Automatisierung knapp wird, wäre ein BGE ein Riesenkonjunkturprogramm, oder? Solange die notwendigen Güter erzeugt werden und die Leute Geld haben, um sie zu kaufen, ist doch das zumindest in Ordnung.
@ Krösus
Richtig, vor allem in den Städten. Auf dem Land merken wir da nicht soviel, habe aber schon seit langem nirgendwo auch nur den geringsten Leerstand.
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Titan hat geschrieben:Da würde ja durch ein bedingungsloses Grundeinkommen --egal ob als Bargeld
oder in virtuellen Zahlen bei den Banken-- schon mal der Konsum ganz
sinnvoll (?) angekurbelt werden können...ohne überhaupt produktive Arbeit anzubieten.
Das wäre schon mal ein Gegenargument zu obiger Aussage.
Es ist kein Gegenargument, aber es kann nicht funktionieren.Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Wieso Gegenargument, im Gegenteil.
Woher soll denn das Geld fürs BGE kommen? Aus Steuern? Oder aus Staatsschulden?
Wer zahlt den Löwenanteil der Steuern in % vom Einkommen? Superreiche, oder der Mittelstand?
Wenn aber der Mittelstand einen NOCH höheren Prozentsatz vom Einkommen abgeben muss, während den Reichen überhaupt nicht auffällt, dass es für sie eine 0,0000001% Steuererhöhung gab, um ALLEN ein BGE zu finanzieren, dann bekommen SCHON WIEDER die Reichen was obendrauf.
Nur dass am unteren Ende der bisherige Mittelstand sich zu den Armen gesellt, weil nach Abzug der Steuern fürs BGE auch für Normalverdiener nur noch Grundsicherung übrig bleibt.
Wer zahlt die Zinsen auf Staatsschulden? Insbesondere dann, wenn durch das BGE die Inflation wieder anspringt? Auch wieder der Mittelstand mit höheren Steuern.
Das Ergebnis ist immer identisch, der Mittelstand verliert und die Reichen gewinnen, auch wenn im Falle vom BGE wenigstens den GANZ Armen geholfen wird.
Als Konjunkturprogramm ist das Ganze nicht geeignet, weil das, was die Armen dann mehr an Lebensmitteln kaufen, beim Mittelstand an Autos und anderen Mittelstandsgütern wieder verloren geht.
Wichtig ist vielmehr, ob die notwendigen Güter erzeugt werden können und das ist ja wohl der Fall, mehr als im Überfluß. Heiner Flassbeck nennt in "Irrweg Grundeinkommen" die abnehmende Arbeitsteilung als sein stärktes Gegenargument, aber da folge ich ihm nicht. Im Gegenteil, die immer stärker werdende Arbeitsteilung macht ja offensichtlich die Arbeitsknappheit nicht kleiner. Sie führt aber immer mehr dazu, daß die meisten Menschen ihren eigenen Hintern im Dunkeln nicht mehr finden. Auch da kann ein BGE Abhilfe schaffen, wenn Leute sich um andere Dinge kümmern können und müssen.
Icke zitiere mir mal:Thomasio hat geschrieben:...Es ist kein Gegenargument, aber es kann nicht funktionieren.
Woher soll denn das Geld fürs BGE kommen? Aus Steuern? Oder aus Staatsschulden?...
Icke liebe solche "Verwirbelungen" ,ganz besonders auf dem "Basta-Teller"
Groß: ganz einfach--wo bisher jedes Geld hergekommen ist
Die Argumentation ist zu dünnflüssig,weil das System nicht hinterfragt wird.
Es ist von dem kranken Geldsystem sogar viel zu viel Geld existent...
Es gibt zu viel Staat,zuviel kranke Banken in diesem System und vor allem gibt es KEINE
DEMOKRATIE rund um diesen Globus
(dier Erklärung von "WIKI" ist mir bekannt...)
Jede weitere Diskussion bringt aus meiner Sicht keinen neuen Inhalt...
denn neu wäre die Diskussion: wie raus aus dem bestehenden System?
B(P)asta
T.
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Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, allerdings kann sich dieses "bald" noch lange hinziehen. Der ultimative Systemcrash wurde/wird von vielen schon seit Jahren erwartet, scheinbar gibt es einige geübte Leute in politisch vorderster Front, die Meister in der Konkursverschleppung sind .Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Das bestehende System beendet sich bald selbst. ..
Ich rechne auch mit einem Systemcrash, über den Zeitpunkt würde ich jedoch keine Prognose wagen, dazu zieht sich die ganze Misere schon zu lange hin.
Ehe du fragst: Ich hab meine Antidepressiva immer noch nicht abgesetzt
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
Ehe du fragst: Ich hab meine Antidepressiva immer noch nicht abgesetzt
Nimmst du Hopfen oder Baldrian?
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http://www.focus.de/finanzen/experten/t ... 05594.html
Leider fehlt auch in diesem Artikel die Konkretisierung für das Procedere:MaciejP hat geschrieben:... Tafelpapiere werden per 31. Dezember 2016 wertlos
"Besitzer derartiger Wertpapiere können die von ihnen gehaltenen Tafelpapiere
vor dem 31.12.2016 in ein bei einer inländischen oder ausländischen Bank geführtes Wertpapierdepot einliefern.
Dies sorgt dafür, dass sie ihre Rechte aus diesen Wertpapieren wie Erhalt der Zinsen
und Dividenden, Verkauf der Stücke, Erhalt des Tilgungserlöses usw. auch weiterhin
wahrnehmen können."
Ist das tatsächlich so ?
Dann mal das Kleingedruckte bei versch. Banken lesen...
Manche Bank verweigert eine Kontoeröffnung ,manche Bank die physische
Lieferung von EM ,manche noch andere Dinge...
T.
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