Goldpreisprognosen II
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Ein großer Edelmetallverarbeiter prognostiziert einen Gold- und Silberpreisanstieg. Warum nur überrascht mich das jetzt nicht?Orini hat geschrieben:...und noch eine Prognose zur Goldpreis-Entwicklung in 2017: http://anlagegold24.blog/2017/01/11/gol ... 7-heraeus/
- Indiana Jones
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OK, lass mich raten?Klecks hat geschrieben:Ein großer Edelmetallverarbeiter prognostiziert einen Gold- und Silberpreisanstieg. Warum nur überrascht mich das jetzt nicht?Orini hat geschrieben:...und noch eine Prognose zur Goldpreis-Entwicklung in 2017: http://anlagegold24.blog/2017/01/11/gol ... 7-heraeus/
Vielleicht weil sämtliche Fundamentaldaten und die Goldpreisentwicklung seit Anfang des Jahrtausends dafür sprechen?
Heraeus ist übrigens "nur" ein Edelmetall - Verarbeiter. Betonung liegt auf Verarbeitung. Also muss Heraeus das zu verarbeitende Gold selbst einkaufen bevor es verarbeitet werden kann. So gesehen kann es Heraeus relativ egal sein, ob der Goldkurs steigt oder fällt. Da zuletzt der Absatz bei Rückläufigem Kurs sogar meist gestiegen ist müsste Heraeus sogar eher an fallenden als an steigenden Kursen Interesse haben!
Der Goldpreis wird vom HF-Handel am Papiermarkt gemacht. Ob die Inder ein paar 100kg mehr oder weniger kaufen oder Donald Dump in 3 Jahren die US-Wirtschaft gegen die Wand fährt spielt auf dem Zockermarkt nicht die geringste Rolle. Die Großrechner interessieren sich nicht für Fundamentaldaten, die arbeiten ausschließlich nach Kursalgorythmen.
Ein EM-Verarbeiter hat vor allem an verkaufsfördernden Nachrichten Interesse - z.B. an der Prognose zukünftig(!) steigender Kurse.
- Indiana Jones
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das ist dann ja wie beim GoldkursIndiana Jones hat geschrieben:da eben Niemand die Währungskurse vorhersehen kann.
Siesta9999
Aber ich bevorzuge auch den Chart in USD.
Was allerdings auffällig ist. Hier wird schon wieder eifrig von Trendlinien, Widerständen, Unterstützungszonen, über- und untergeordneten Trends, Kanälen, etc. gesprochen, aber so richtig tief in die Materie geht es nicht. Das zeigt mir, dass eigentlich nur irgendwelche Quellen reflektiert werden, deren Inhalt als eigenprognostiziert dargelegt wird.
Also liebe „Copy&Paste“-Verfechter, bitte postet doch mal einen Chart mit euren Prognosen. Abschreiben ist doch langweilig.
Und was ich schon immer aufgrund der unendlichen Weisheit unseres Indi sagen wollte: „Indi for president!“ Ich finde keinerlei Worte, die auch nur ansatzweise ausdrücken können, wie groß unser aller Dank für deine "infinite wisdom" ist.
(Reinhard K. Sprenger)
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OK , dann eben eine Variable mehr, die Du und Dein Vorredner neben dem zu erwartendem Goldkurs nicht kennen. So weit schon mal meine Glückwünsche zu dieser minamalst zu erwartenden Einsichtsfähigkeit.sw_trade hat geschrieben:Natürlich lässt sich auch eine Prognose in Euro erstellen. Eine Variable mehr halt, wie mein Vorredner schon schrieb.
Und, ganz genau, eine Variable mehr. Je öfter man es wiederholen magst, es ändert leider nix daran...
Aber du hast recht, Gleichungen sind schwieriger zu lösen als ein simple Addition...
Und keine Angst, ich hab Ahnung von CT, falls dir dieser Gedanke als Angriffspunktbauf auf der Zunge liegt.
Meine Charts waren aber auch immer in USD. Das Verhältnis von USD zu Euro war mir damals absolut zweitrangig, da es mir prior (also vorrangig) um die Anwendung und das Resultat in USD ging. Aber wesentliche Änderungen konnten in beiden Charts nachvollzogen werden.
(Reinhard K. Sprenger)
(Reinhard K. Sprenger)
- Indiana Jones
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Man kann einfach 2 Prognosen machen, um die Dinge sachlich differenzieren zu können.
1) zum Euro Dollarkurs und in einem zweiten Schritt
2) zum Goldkurs in Dollar
1) Unter erstens könnte man auf der Angebotsseite Dinge wie Goldmengenförderung, Recyklingmenge und auf der Nachfrageseite Barren - und Münzenkäufe, ETFs, Zentralbankennachfrage und die Menge des Goldschmuckverkaufs betrachten. Gerne auch das Handelsaufkommen an der Comex, also auf dem Papiergoldmarkt. Von besonderem Interesse sind wohl auch Exportmengen nach Hong Kong, respektive China.
2) Unter zweitens spielen dann volkswirtschaftliche Faktoren wie Verschuldung der Eurozone, Wirtschaftsleistung der Länder,Geldmengenausweitung durch die Zentralbanken und Zinshöhe eine Rolle.
Fundamentaldaten oder reine Charttechnik. Beide Analysen können zu völlig unterschiedlichen Annahmen führen. Beides zu vereinen ist eine aussichtslose Sache, da der CT bspw. auch psychologische Aspekte (u. a. die selbsterfüllende Prophezeiung) zugrunde liegen.
Sicherlich können sich wichtige Ereignisse manchmal im Chart abbilden aber meistens nicht so, wie man es erwartet.
Vor ein paar Jahren gab es hier mal einen CT-Faden. Aufgrund des wütenden Mobs, der mit Fackeln öfters mal für Hollywoodstreifen engagiert wird, ist der Thread eingeschlafen…und das ist auch gut so. Soll doch jeder für sich Schlüsse ziehen.
Daher könnte dieser Thread eigentlich auch „Linksammlung zur Goldpreisprognose“ heißen, denn egal welche Prognose - alles wird ständig zerredet und ad absurdum geführt.
(Reinhard K. Sprenger)
Danke, in beispielhafter Art und Weise (und das innerhalb von 15 Minuten), hast du eindrucksvoll meinen vorletzten Absatz bestätigt.
Vielleicht sollte man den Analyseabteilungen der Banken deinen Vorschlag mal unterbreiten, die legen sicherlich sehr viel Wert darauf.
(Reinhard K. Sprenger)
Ist ja auch kein Wunder, weil die großen Marktteilnehmer, bzw. deren Computer danach agieren.
Aber es geht hier immer um Wahrscheinlichkeiten - Sicherheit gibt es nicht.
Was die Charttechnik jedoch nicht kann, ist politische Entwicklungen vorherzusagen. Und aus dieser Ecke kann dem Euro in 2017 viel Ungemach drohen, was im Umkehrschluß sehr positiv für den Goldpreis in Euro wäre.
Diejenigen, die nach der Charttechnik agieren, arbeiten deshalb mit Stopps, um negative Auswirkungen zu begrenzen. Aber wenn das Ereignis dann im Chart seine Spuren hinterlassen hat, geht es mit neuen Analysen weiter.
Ich persönlich nehme die Charttechnik durchaus ernst, wohlwissend dass es auch andere Faktoren gibt, die den Kurs entgegen der Charttechnik bewegen können.
lifesgood
Prognosen funktionieren doch prinzipiell nie, völlig egal in welchem Bereich oder auf Grundlage welchen Verfahrens. Gibt es genügend Prognosen zu einem Ereignis, wird man am Ende auch eine finden, die hinreichend nahe am tatsächlichen Ergebnis lag, aber auch das war dann nur ein statistischer Glückstreffer. Was macht denn nun die Fundamentalanalyse so weniger verspottenswert gegenüber der Chartanalyse? Die Geschichte hat doch immer wieder gezeigt, dass auch Fundamentalanalyse nicht funktioniert, schon gar nicht kurzfristig. Fundamental sahen die wirtschaftlichen Daten 2007 unglaublich gut aus, weshalb auch "keiner" den Aktiencrash hat kommen sehen. Prognosen basieren halt immer nur auf dem aktuellen Informationsstand, den man, egal bei welchem Analyseverfahren, nur für die Vergangenheit kennt.Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Wenn meine Patiencen aufgehen, ist das "bullish" für Gold und Silber. Wenn sie nicht aufgehen, ist es "bearish". Sollte jetzt jemand vermuten daß hier gerade die Charttechnik verspottet wird, liegt er nicht ganz falsch........
- Indiana Jones
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Angenommen dem Euro widerfährt 2017 "Ungemach".lifesgood hat geschrieben:... Was die Charttechnik jedoch nicht kann, ist politische Entwicklungen vorherzusagen. Und aus dieser Ecke kann dem Euro in 2017 viel Ungemach drohen, was im Umkehrschluß sehr positiv für den Goldpreis in Euro wäre.lifesgood
Das bedeuted doch im Umkehrschluss, einen starken Dollar.
Ein starker Dollar wird jedoch von 99,9 % sämtlicher Edelmetallanalyten als bärisch für den Goldkurs kategorisiert. Auf den Punkt gebracht:
Schwacher Dollar = Steigender Goldkurs
Starker Dollar = Sinkender Goldkurs
Warum, wieso, weshalb?
Gold wird in Dollar gehandelt. Wenn der Wert des Dollars im Vergleich zu den Fremdwährungen steigt wird der Goldkauf für die Inhaber von Dollar relativ günstiger, was im Allgemeinen die Goldnachfrage und damit einhergehend den Goldkurs steigen lässt.
Was ich damit sagen möchte: Man sollte eben Währungs - und Goldkursentwicklung nicht durchmischen. So könnte man dann mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Prognose machen, die es auf den Punkt treffen wird.