Die Goldreserven der Russen
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Russland stellt sich auf eine lange Isolation ein
Ölpreis und Rubel im freien Fall, drohende Rezession – die wirtschaftliche und finanzielle Situation Russlands spitzt sich zu. Jetzt hortet der Kreml so viel Gold wie nie. Was ist der Plan dahinter?
http://www.welt.de/finanzen/article1369 ... n-ein.html
- Goldhamster79
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Mehrere eklatante Fehler im Artikel:
- Gold ist kein illiquides Asset, sondern die weltweit beliebteste Währung
- Russlands Goldreserven von 1.206 t übersteigen die von China AUSSCHLIESSLICH weil die People's Bank of China deren Veränderungen seit 2009 mit damals 1.054 Tonnen nicht mehr veröffentlicht hat.
Seriöse Schätzungen rechnen bei der nächsten Veröffentlichung, sollte sie turnusgemäß erfolgen, dann wird dies in den nächsten Monaten sein, mit einem aktuellen Goldbestand Chinas um die 4.000 Tonnen. Dieser Vergleich ist eine journalistische Schande, egal ob aus Absicht oder aus schlechter Recherche!
Persönlich würde mich ein höherer Wert genausowenig wundern, wie eine Verschiebung oder Aussetzung der Veröffentlichung der Zahlen
- "Die Aufkäufe sind aus dem rein ökonomischen Blickwinkel überraschend" - nur aus neo-keynsianisch fiat-money-gläubigen Blickwinkel.
"Aus Österreich" sieht das mehr als nachvollziehbar & sehr schlüssig aus.
- "Gold wird von autoritären Herrschern genutzt" - big fail, fiat-money per Diktat ist das Mittel der Unterdrückung und Versklavung der Völker, nicht das Gold das sich die Menschen freiwillig vor Jahrtausenden als Geld auswählten und das frei von Gegenparteirisiko und geldpolitischer Zerstörung ist.
Goldhamster
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman
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Krisen-Vorsorge: Zentralbanken stocken Goldreserven auf
Die Zentralbanken haben im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Gold gekauft als noch 2013. Mit 173 Tonnen kaufte Russland das meiste Gold. Insgesamt sind die USA und Deutschland aber noch immer die Länder mit den größten offiziellen Goldreserven.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... erven-auf/
Also ich war ja nicht dabei, aber ich würde was drauf wetten, dass diese Freiwilligkeit nur bei denen bestand, die Gold besaßen.Goldhamster79 hat geschrieben:...
das Gold das sich die Menschen freiwillig vor Jahrtausenden als Geld auswählten und das frei von [...] geldpolitischer Zerstörung ist.
...
Und das mit der Immunität gegen "geldpolitische Zerstörung" trifft halt leider nur auf das Idealmodell einer wirklichen Goldwährung zu. Real wurde Gold stets lediglich als Geldinstrument innerhalb (!) eines Geldsystems benutzt - und dort ebenfalls korrumpiert und zum Schaden der Menschen eingesetzt.
Doch zum Thema:
"Hunger" der Zentralbanken auf Gold kann für "unsereins" definitiv nichts Gutes bedeuten ...
- VfL Bochum 1848
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Außer dass dieses Vorgehen das globale Goldangebot reduziert, in diesem Fall jüngst 19 t, Angebotsverknappung=steigender Preis, auch sogar bei gleichbleibender Nachfrage, obwohl ich nicht genau einschätzen kann ob sich 19t schon minimal auswirken.Ladon hat geschrieben:.....
Doch zum Thema:
"Hunger" der Zentralbanken auf Gold kann für "unsereins" definitiv nichts Gutes bedeuten ...
Allerdings kann hier natürlich auch eine Zentralbank bzw. Tonne zur anderen kommen.
Wäre das dann nicht eine astreine Manipulation des Preises? Geradezu eine BLASE! Denn wenn der Preis dadurch getieben würde, dass große, mächtige Marktteilnehmer einfach Ware aus dem Angebot nehmen können ... dann nennt man das Manipulation.
Genau SOWAS ist doch der Grund, warum ich dauernd sage, dass NICHTS, aber auch wirklich GAR NIX "gut" odrer im Sinne einer Gold unterstützten Währung im Sinne der Meisten Foristen hier ist, was da geschieht:
Genau die "Herren des Geldes", die JETZT die Fäden ziehen, sind doch nicht doof! Die gucken doch nicht tatenlos zu, wie das aktuelle Konstrukt sich pulverisiert, um dann ihren Hut zu nehmen und "vernünftigen Managern des Geldes" das Feld zu überlassen!!!
Wie kann man das denn glauben?
Nein, die Machtelite HEUTE, sorgt einfach vor, sie haben einen Plan B - und die Herschaft über Gold in großen Mengen (also in volkswirtschaftlicher Bedeutung) hat eh nie geschadet.
Daraus ist aber weder der baldige Total-Crash abzuleiten, noch ist es für den kleinen Goldbesitzer ein Grund zur Freude.
Freuen kann man sich allenfalls als kleiner Spekuant (der wir ja doch auch alle ein wenig sind) - wenn es gelingt märchenhafte Kursewinne zu realisieren (REALISIEREN! Nicht bloß im Chart anschauen). Aber ein systemischer Fortschritt wäre es doch nicht.
Wenn die alte Geschichte vom guten Anzug (bzw. der Toga) stimmt, dass "der Herr" sich für ungefähr eine Goldunze ganz passabel einkleiden kann und dies ein Beleg für die Wertbeständigkeit des Goldes ist ... dann wären irrwitzige Steigerungen ja wohl kaum "gesund".
Denn diese Wertstabilität BESTEHT ja.
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Putins Goldschatz wächst und wächst
Einmarsch in Georgien, Krieg in der Ukraine, Bomben auf Syrien: Seit Moskau seine Muskeln spielen lässt, bunkert die russische Zentralbank immer mehr Gold. Ist der Rausch ein Vorbote neuer globaler Machtspiele Putins?
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Putins-Go ... 77851.html
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Ich weiß ja nicht wo der Redakteur groß geworden ist bzw was er die letzten Jahrzehnte mitbekommen hat wie´s so auf der Welt läuft. M.E. sehr naiv zu glauben, dass es in Zukunft friedlicher zugehen soll als heute oder in der Vergangenheit.Wer an eine friedliche Zukunft glaubt, hat keinen Grund, Gold zu horten.
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Aber in so fulminante Weise, dass man denselbigen nur schütteln kann.
"Gold wirft keine Zinsen ab"
Das tut Geld auch nicht. Außer man verleiht es. Und das kann man mit Gold auch. Aber im aktuellen Zinsumfeld bekommt man für sein Geld nur wenig Zins bei relativ hohem Risiko.
"Für sein Öl wird es in Dollar bezahlt, der sichersten Leitwährung der Welt." Warum hier Sicherheit und Leitwährung zusammengeklebt werden? Der Autor ahnt es vielleicht schon. Weder der immense Wertverlust des Dollars, noch die Schulden der USA (mit denen der Dollar ja auch was zu tun hat), noch die Gelddruckerei der FED blinken hier auf. Für wie blöd hält der Autor Putin? Ach nein, Putin rechnet mit Krieg – die einzig mögliche Schlussfolgerung. Und nicht konkret gesagt, aber wohl gemeint: Putin erhöht seinen Goldwert, in dem er Kriege auslöst!
"Es gibt keinen zwingenden Grund, den Devisenschatz in Edelmetall zu verwandeln. Historisch betrachtet ist Gold momentan zwar ein Schnäppchen." Natürlich gibt es keinen zwingenden Grund. Aber schon der Begriff "Devisenschatz" ist irreführend. Devisen können eben eingefroren, der Handel blockiert werden. Ein seltsamer Schatz, von dem ich nichts habe. Im Gegensatz zum physischen Gold. Der Schnäppchenaspekt ist nur ein billiges rhetorisches Manöver, um wenigstens eine teilweise ausgeglichene Argumentation abzuliefern.
Nachdem uns der Autor aufzeigt, wie unlogisch, ja dämlich, Putin handelt, dann sein Schluss: "Mit seinem wachsenden Goldschatz will Putin seinen neuen globalen Machtanspruch untermauern." Ja, wie jetzt? Ich dachte Gold sei vollkommen dämlich, auch als Schnäppchen, wo wir doch alle Dollars brauchen.
Und dann verliert sich der Autor endgültig in unlogischen Schlüssen: "Putin sieht seinen Goldschatz offenbar zunehmend als Waffe. Das sollte zu denken geben. Gold taugt vor allem als Notreserve in Krisenzeiten." Also, wer für Notzeiten vorsorgt, nutzt der hortet also Waffen. Was machen die USA mit ihrem offiziell größten Goldschatz und die Deutschen mit dem zweitgrößten? Auch Waffenlager?
Wenn wenigstens die logische Folge der Waffenbehauptung eine Ablösung der Weltleitwährung Dollar wäre. Ja, dann würde der ganze vorhergehende Sermon Sinn ergeben. Aber so? Will der Autor das nicht sagen oder fehlt ihm dafür der letzte Baustein.
Für mich ist das Handeln von Putin ganz klar: Dollardevisen erhöhen die politische Abhängigkeit von den USA. Also nur so viel wie nötig. Der schwache Rubel ist zwar schlecht für Importe, aber kann den niedrigen Ölpreis ein wenig puffern. Und Gold ist die Reservewährung, falls alles den Bach runter geht und/oder man eine neue Währung mit den Chinesen aufbauen will und breites Vertrauen braucht.
- VfL Bochum 1848
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Sehe ich auch so.Geldsammler hat geschrieben: ....
Für mich ist das Handeln von Putin ganz klar: Dollardevisen erhöhen die politische Abhängigkeit von den USA. Also nur so viel wie nötig.
....
Zudem, denke ich, könnte man die Goldkäufe auch als Indiz für das schwindende Vertrauen der Russen in die Stabilität von Devisen jeglicher Währungsräume werten.
Du hast mit dem Post zwei Dinge auf den Punkt gebracht:Geldsammler hat geschrieben:Zu dem N-TV-Mist: Mal wieder ein Artikel, der auf Mythen basiert und die Argumentation auf den Kopf dreht....
1. n-tv...nur (fast nur) Schrott
2.Klare Aussage,inhaltlich auch meine Meinung
T.
P.S.Querverweis vom 27.10.2015 12:47 zu boerse-online.de
https://forum.gold.de/goldpreisprognose ... tml#160792
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
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The Central Bank of the Russian Federation added 700,000 ounces (21.77 tonnes) of gold to its reserves in January.
Russia now has 1,437 tonnes of gold in reserve; the sixth most of any nation.
After adding 6,700,000 ounces (208 tonnes) of gold to her reserves in 2015, the Central Bank of the Russian Federation announced today that it had added another 700,000 ounces of gold (21.77 tonnes) to its reserves in January 2016. The report indicated that Russian gold reserves increased by 700,000 ounces from its December 2015 report to 46.2 million ounces (1,436.98 tonnes).
http://www.silverdoctors.com/headlines/ ... 00-ounces/
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Trotz der Finanznot stockt Russland die Goldreserven so stark auf wie lange nicht mehr. Wladimir Putin verfolgt damit einen Plan. Denn ökonomische Gründe hat der massenhaft Ankauf kaum:
http://www.welt.de/finanzen/article1525 ... kauft.html
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Wie wäre es den mal mit der Verbesserung der Lebensbedingungen der eigenen Bevölkerung?
Das lässt sich nicht mit einem Handstreich erledigen.
Es mag ja strategisch aus Sicht Russlands so manches sinnvoll erscheinen. Wo bleibt bei alledem die russische Bevölkerung?
Wer also behauptet, dass sich die Lebensbedingungen nicht verbessert hätten, war entweder nie da oder ist ein Lügner.
Es ging dort aufwärts vor allem weil man die Russen in Ruhe gelassen hatte und natürlich die Rohstoffpreise mitspielten.
Für uns bedeutete dieser Umstand, dass wir nicht nur den Badestrand sondern auch den Wohlstand mit dem Russen teilen müssten...
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Die Zahl der russischen Badegäste geht wohl eher weltweit zurück. Der Wert des Sozial Produkts sinkt. Ich beziehe mich auf die letzten Jahre. Wer behauptet den das sich Lebensbedingungen nicht verbessert oder verändert haben?
Ist es nicht die Aufgabe einer Regierung sich um die Modernisierung der Wirtschaft zu kümmern. Wird dies den getan? Noh ein paar jahre niedrige Energiepreise und wir werden sehen wie weit die russische Wirtschaft wirklich ist.
Der Aufschwung der letzten Jahre hat wohl eher etwas mit den Rohstoffpreise zu tun als mit besonderen Leistung der Politik.
Das wird sich in den nächsten Monaten / Jahren noch deutlich zeigen.
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Das kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben. Es ist heute sogar so, daß der Durchschnittsbürger in Russland ein wesentlich besseres und freieres Leben führen kann, als wir es von Westeuropa und Nordamerika kennen.Bumelux hat geschrieben:Wenn man Ende der 90er in Russland war und das Damalige mit heute vergleicht, dann haben sich die Lebensbedingungen und das Land sehr zum Positiven verändert. Es hat sich wirklich sehr viel getan: Verdopplung der Renten, fast doppelt so hohe Löhne, Einführung der Mutterrente (8000 € für das zweite und 12 000 € für jedes weitere Kind). Plötzlich belagern auch die Russen die Strände dieser Welt.
Wer also behauptet, dass sich die Lebensbedingungen nicht verbessert hätten, war entweder nie da oder ist ein Lügner.
Es ging dort aufwärts vor allem weil man die Russen in Ruhe gelassen hatte und natürlich die Rohstoffpreise mitspielten.
Für uns bedeutete dieser Umstand, dass wir nicht nur den Badestrand sondern auch den Wohlstand mit dem Russen teilen müssten...
Der Nomad Capitalist hat neulich mal erhoben, wo man auf diesem Planten mit $ 5,000 passivem Einkommen monatlich das beste Leben führen kann. Das überraschende Ergebnis war Moskau ...Silbersparer hat geschrieben:Seit dem Mittelalter haben sich die Lebensbedingungen in Deutschland auch verbessert.
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Hier mal ein Bericht von Caritas international:
In Russland leben etwa 30 Millionen Kinder, knapp die Hälfte von ihnen lebt in Armut. Die Anzahl obdachloser Kinder ist höher als in der Nachkriegszeit. Am schlimmsten betroffen sind einige Regionen Sibiriens. Kinder und alte Menschen trifft es hier besonders hart.
Kinderarmut beschneidet das Kinderecht auf ein würdevolles Leben
Obwohl sich im vergangenen Jahrzehnt die absolute Zahl der Kinder in Russland permanent verringert hat, ist die Zahl der obdachlosen und unbeaufsichtigten Kinder und Jugendlichen bedeutend angestiegen. In Sibirien sind über vier Prozent aller Kinder Waisen. Arbeitslosigkeit, Suchtverhalten, materielle Not und ein sozial auffälliges Verhalten der Eltern stellen ein Risiko für eine gesunde Entwicklung ihrer Kinder dar. Niedrige Einkünfte der Familien sind Ursache für Mangelernährung, schlechte medizinische Versorgung und fehlenden Zugang zum Bildungsbereich. Die Verhältnisse in den Familien sind der Grund für die bedrohliche Zunahme der Jugendkriminalität. Das Risiko, jung zu sterben, ist in Russland dreimal so hoch wie in Europa.
Zitat Ende.
Um solche Probleme könnte sich eine Regierung auch kümmern. Es ist ja ganz nett das die Öl-Millionäre sich ein gutes Leben leisten können. Gilt das für die Gesamtbevölkerung?
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Das ist in Deutschland auch nicht viel anders!Silbersparer hat geschrieben:In Russland leben etwa 30 Millionen Kinder, knapp die Hälfte von ihnen lebt in Armut.