GOLD | 2.311,28 $/oz | 2.146,90 €/oz | 69,02 €/g | 69.024 €/kg |
SILBER | 26,96 $/oz | 25,02 €/oz | 0,80 €/g | 804,41 €/kg |
Ab dem kommenden Donnerstag dürfen sich die mächtigen US-Notenbanker vor ihrem nächsten Zinstreffen am 2. November nicht mehr öffentlich äußern (Blackout Period).
Doch bereits in dieser Woche stehen für Edelmetallanleger aussagekräftige Daten zum bevorstehenden heißen Herbst an, ganz zu schweigen von den bereits veröffentlichten Daten zur US-Kerninflation in der letzten Woche (dazu gleich mehr):
Unabhängig davon, dass beginnend mit dieser Woche die Quartalsberichtssaison für viele börsengelistete Unternehmen an Fahrt gewinnt, so sind diese zum einen ein Blick in den konjunkturellen Rückspiegel und in Anbetracht von Kennzahlen wie EBITDA (Ertrag vor allen Kosten) kaum noch ernst zu nehmen.
Viel wichtiger aber werden für die Anleger die Geschäftsausblicke sein, die trotz heraufziehender Rezession noch von zweistelligen Gewinnsteigerungen ausgehen.
Zuletzt horchten die Anleger auf, da selbst bei den Bollwerken der Wall Street (NASDAQ) wie Tesla, Apple, Walmart, Meta und Google plötzlich der Rotstift regiert.
Nachdem die Inflationsraten v. a. in der Kernrate in den USA am vergangenen Donnerstag einen kleinen Schock auslösten, da sie ein Hauptkriterium für die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank darstellen und mit 6,6 Prozent p. a. deutlich über dem Vormonatswert von 6,3 Prozent lagen, rechnen die Marktteilnehmer nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,4 Prozent mit dem vierten Dreifach-Zinsschritt (jeweils 0,75 Prozentpunkte) in Folge bereits am 2. November.
Dabei ist der letzte Zinsschock noch nicht einmal verdaut und hätte in Form des damit auch im Zusammenhang stehenden Kollapses des britischen Finanzsystems zu einer Beinahekatastrophe unkalkulierbaren Ausmaßes führen können.
Die Aussicht auf weitere aggressive Zinssteigerungen v. a. in den USA brachte auch die Preise für die unverzinsten Edelmetalle Gold und Silber unter Druck. Gold hielt sich gleichwohl im Vergleich zu anderen Assetklassen noch relativ stabil – wie üblich vor sich ankündigenden Krisen.
Dabei kollabiert sowohl der US-Immobilienmarkt als auch der Konsum im unteren Preissegment sowie die private Dienstleistungsbranche bereits jetzt unter den erdrückenden Kreditkosten. Die Sparrate ist auf das niedrigste Niveau seit der Weltfinanzkrise gefallen (Quelle: U.S. Bureau of Economic Analysis, FRED) und das, obwohl es vor kurzem noch Konsumschecks regnete.
Dies würde für durchschnittliche Hypothekenzinsen mit 15- und 30-Jahren Laufzeitbindung Niveaus von über 8 Prozent p. a. bedeuten und dass in der größten Hauspreisblase in der US-Nachkriegsgeschichte (Quelle Mortgage Bankers Associacion).
Die Kredit- und Hypothekenkosten sind für viele knapp kalkulierende oder sogar defizitäre Geschäftsmodelle sowie für die Mehrheit der Verbraucher und Häuslebauer schon jetzt kaum noch tragbar (Quelle: U.S. Bureau of Labor Statistics):
Und falls es die US-Geldpolitik in Washington noch nicht realisiert haben sollte, der Immobilienmarkt in den USA kollabiert bereits – noch vor den nächsten geplanten Zinserhöhungen und Bilanzreduzierungen, bei denen zusätzlich Geld aus dem Finanzsystem abgesaugt wird – auch aus dem Hypothekenfinanzierungsgeschäft.
Sollte es also wie von der Mehrheit der Marktteilnehmer und den Gouverneuren des Offenmarkt-Ausschusses der US-Fed zu Leitzinsanhebungen bis zu über vier Prozentpunkte noch im Jahr 2022 kommen, dann würde dies eine Mehrbelastung in Anbetracht einer Gesamtverschuldung von 92,6 Billionen US-Dollar durch höhere Kreditkosten von ca.3,4 Billionen US-Dollar bzw. 14,7 Prozent des BIP der Vereinigten Staaten pro Jahr bedeuten – einmalig in Friedenszeiten (Quelle: Federeal Resereve, WMF).
Es ist nun keine Frage mehr von Monaten oder Quartalen, bis die Notenbanken á la Bank of England, Peoples Bank of China (PBOC), Reserve Bank of Australia (RBA), EZB oder Fed gezwungen sein werden, die Gelddruckmaschinen wieder in Gang zu setzen und die Zinsen erneut abzusenken, um die Schuldentragfähigkeit von Banken, Staaten, Unternehmen und Privathaushalten aufrecht zu erhalten.
Lassen wir den irischen Dramatiker, Nobelpreisträger, Oscar-Gewinner und Politiker George Bernard Shaw auf diese Frage antworten (1848-1943):
„Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität des Goldes und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Politiker. Und mit dem Respekt für diese Herren rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System besteht, wählen Sie das Gold.“
... kauft die EZB aus Zinsen Staatsanleihen auf, käme dies einer zusätzlichen Finanzierung der Regierungen zu den Steuereinnahmen gleich. Krisenbedinkte Steuerausfälle würden über die EZB, mittels Zinsen und weiteren Kauf neuer Staatsanleihen ausgeglichen... Die nichtstaatlichen Schuldner würden damit arg belastet werden, bis hin zum Platzen der Immobilienblase und dem Niedergang von hoch verschuldete Betrieben zu Gunsten der ganz großen Konzerne. Ob das dem Wohlstand der Massen zu gute kommt? Schau wa mal.
reine Spekulation: Die EZB erhöht die Zinsen über die Zinsen der USA-Zentralbank. EZB kauft mit dem eingezogenen Geld europäische Staatsanleihen auf. ... In Folge Aufwertung des Euros und Preisverfall des Goldpreises zum Euro.
Korrektur: Gold wird mehr und mehr ein Industriemetall. In 2021 verarbeitete die Industrie (Schmuck und Hightec) 2684t Gold. Die Banken und Anleger nahmen 1470t Gold vom Markt. Neu gefördert wurden in 2021 3560t Gold. Mangels Verarbeitung von Gold und Notverkauf in Krisen und der weiteren Förderung von Gold kommt es zum Überangebot und damit verbunden zum Preisverfall. Wenn die Industrie wieder Gold braucht, steigt auch wieder der Goldpreis. Gold ist halt ein Industriemetall geworden. Möglich ist auch eine Hyperinflation des Papiergeldes, verbunden mot fallenden Industrieweiteren, und damit verbunden eine Flucht ins Gold.
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