GOLD | 2.314,01 $/oz | 2.148,49 €/oz | 69,08 €/g | 69.076 €/kg |
SILBER | 26,93 $/oz | 25,03 €/oz | 0,80 €/g | 804,73 €/kg |
Dabei legte die Teuerungsrate bei allen Komponenten des statistischen Warenkorbes weiter zu, mit Ausnahme der Energiepreise.
Die Inflationsrate in Deutschland wird im Oktober 2022 voraussichtlich +10,4 % betragen. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Im September 2022 hatte die Inflationsrate noch bei +10,0 % gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (DeStatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat (September 2022) voraussichtlich um +0,9 % an.
Gemäß der europäisch harmonisierten Berechnungsmethode (HVPI) verteuerten sich die Verbraucherpreise im Monat Oktober in Deutschland auf Jahresbasis sogar um 11,6 Prozent und im Monatsvergleich um 1,1 Prozent.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die Inflationsrate erheblich.
Im Oktober 2022 waren die Energiepreise 43,0 % höher als im Vorjahresmonat (Sept.: +43,9 %).
Die Preise für Nahrungsmittel als Komponente des statistischen Warenkorbes stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat am zweitstärksten mit einer hohen Dynamik von +20,3 % gegenüber Oktober letzten Jahres an.
Etwas preisdämpfend hat sich im zu Ende gehenden Monat die Mehrwertsteuersenkung für Erdgaslieferungen und Fernwärme von 19 % auf 7 % auf die Inflationsrate ausgewirkt.
Die endgültigen Inflationsdaten wird DeStatis am 11. November 2022 um 8:00 Uhr MEZ veröffentlichen.
Ein Blick auf die Einzelkomponenten des Preisindex offenbart, dass bis auf die Energiepreise die Teuerungsdynamik generell weiter zugelegt hat. Vor allem die für die Verbraucher niedriger Einkommen kritischen Lebensmittelpreisanstiege haben sich mit 20,3 Prozent auf Jahresbasis nochmals deutlich beschleunigt.
Bedingt durch die neuerlichen Lockdowns in China und den Lieferengpässen im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts ist auch bei den „Waren“ mit einer weiteren Beschleunigung der Teuerung zu rechnen.
Die Energiepreisrückgänge der letzten Wochen dürften sich in den kommenden Monaten hingegen dämpfend auf die Inflationsdynamik auswirken.
Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, also bei den Import-, Erzeuger- und Großhandelspreisen, dürften sich auch in den kommenden Monaten inflationstreibend auswirken. Hinzu kommen die preissteigernden Effekte der weiterhin unterbrochenen Lieferketten infolge der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine.
So sind z. B. sanktionsbedingt die Dieselimporte aus Russland nahezu vollständig weggefallen, was trotz sinkender Öl- und Gaspreise zu nach wie vor rekordhohen Dieselpreisen in Deutschland führt. Vor Jahresfrist kostete ein Liter Diesel in Deutschland im Schnitt 1,56 Euro/Liter. Aktuell sind es 2,12 Euro.
Auch andere Kraftstoffe, wie Kerosin (eine Vorstufe von Diesel) sowie LNG und der Katalysatorzusatz AdBlue haben sich massiv verteuert.
Die Transport- und Logistikbranche ist daher gezwungen, die höheren Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis zum Endverbraucher zumindest teilweise weiterzugeben.
Insgesamt sind die Produzentenpreise im Monat September auf Jahresbasis in Deutschland um rekordhohe 45,8 Prozent angestiegen (Sep.’21: 14,2 Prozent).
Gemäß empirischer Daten des ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München schlagen sich die Erzeugerpreise zu ca. 1/3 nach ungefähr drei Monaten in den Verbraucherpreisen nieder.
Dies würde einen weiteren Anstieg der Preisinflation bis zum Jahresultimo in den Bereich von über 15 Prozent hinein bedeuten.
Gemäß der Verträge von Maastricht besteht das Kernmandat der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Wahrung der Preisstabilität bzw. im Erhalt der Kaufkraft der Gemeinschaftswährung Euro.
In Anbetracht der hohen Verschuldung sind der EZB aber weitgehend die Hände in Sachen Inflationsbekämpfung gebunden. Dies gilt v. a. für die beiden wichtigsten geldpolitischen Instrumente: die Zinspolitik (qualitative Geldpolitik) und die indirekte Staatsfinanzierung durch Anleihekäufe (quantitative Geldpolitik).
Die Erreichung des symmetrischen Inflationsziels von 2,0 Prozent p. a. scheint aktuell außer Reichweite. Am 27. Oktober hatte die EZB den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent p. a. angehoben.
Dennoch gelingt es der EZB nicht, die Inflation unter Kontrolle zu bringen:
Der reale Leitzins verharrt in der Nähe des Rekordtiefs bei aktuell -7,9 Prozent p. a.
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