Gold: 2.186,55 € 0,00 %
Silber: 25,45 € 0,00 %
Stand: 29.10.2017 von Markus Köhren
Meistens wenn man in den Medien etwas zum Thema Gold sieht oder liest, dann bin ich zutiefst begeistert. Denn sehr oft trifft nahezu unglaubliches Expertenwissen auf einen Missionierungsauftrag, den grundsätzlich dummen und unmündigen Anleger vor einem Investment in Gold zu bewahren.
Meine Lieblingsargumente gegen Gold

Egal ob Verbraucherschützer, Journalisten, Banker oder so mancher Politiker: Alle wissen zum Thema Gold etwas zu sagen und sind sich sicher, dass ein Investment in Gold hoch riskant ist.

Als Numismatiker, Geldgeschichtler und Kenner des Goldmarktes bin ich hin und her gerissen. Regt man sich auf, oder lächelt man anhand soviel Unwissenheit und Dummheit?

Das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich schaue mir dann meistens bei einem guten bayrischen Bier (Qualität hat sich auch seit 1516 nicht verändert) meine 1500 Jahre alten byzantinischen Goldmünzen an. Goldmünzen stellen seit Jahrtausenden das Urmaß jeglichen wirtschaftlichen Wertes dar. Gold hält, unter Schwankungen seit Jahrhunderten seine Kaufkraft. Gold kauft, wenn nichts anderes mehr kauft. Da ich davon überzeugt bin, lächle ich und rege mich nicht auf.

Jetzt möchte ich Sie einladen, mit mir die 10 häufigsten "Totschlagargumente“ gegen Gold etwas genauer anzusehen.

Die 10 häufigsten Argumente, warum Sie kein Gold kaufen sollten

  1. Gold kann man in einer Krise nicht essen

    Diese Argument gehört zu den absoluten Highlights der Antigold-Argumentation. Es fängt grundsätzlich schon damit an, dass dieses Argument sachlich falsch ist. Unter der Zusatzstoffnummer E175 ist Gold als Nahrungsmittelzusatz zugelassen. Man kann Gold also sehr wohl essen.

    Ernsthaft betrachtet ist dieses Argument jedoch erst recht absolut lächerlich. In jeder Krise, in jedem Krieg kauften Sachwerte und hier ganz besonders Gold wertvolle Nahrungsmittel und andere überlebenswichtige Dinge. In diesen Extremsituationen wurden ungedecktes Papiergeld, Schuldscheine und Derivate jeglicher Art wertlos und sie besaßen keine Kaufkraft mehr. Für Gold konnte man aber immer etwas kaufen. Wer einen kleinen golden Schatz sein eigen nannte, der musste weder unter freiem Himmel schlafen noch verhungern.

    Ich wünsche den ganzen schlauen Experten guten Appetit, wenn Sie in einer Krise Ihren "griechischen Staatsanleihenauflauf" oder Ihr "€-Papiergeldmousse" essen müssen.

  2. Gold bringt keine Zinsen

    Stimmt. Gold bringt keine Zinsen. Gold kostet aber auch keine Zinsen (Stichwort Negativzinsen).

    Wer Zinsen einnimmt bezahlt immer das Ausfallrisiko seines Schuldners. Wer physisches Gold besitzt hat keinen Schuldner.

    Gold ist ein Wert ohne Ausfallrisiko. DAS ist der Sinn eines kleinen goldenen Schatzes. Physisches Gold gehört dem Besitzer. Geld haben und Geld kriegen ist eben nicht dasselbe.

  3. Gold ist spekulativ

    Stimmt. Der Goldpreis schwankt. Deswegen sollte man sein Papiergeld nicht in Gold investieren sondern es in Gold sparen. Seit der Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars am 15.08.1971 oder der Einführung des € als Buchgeld am 01.01.1999 steigt der Goldpreis grob im Schnitt p.a. um 8%. Er macht genau das was es soll. Gold macht nicht reich aber es schützt vor einem Totalverlust seines Vermögens.

    Man sollte das Geld in Gold sparen das man wirklich übrig hat und nicht unbedingt kurzfristig braucht wenn einem die Waschmaschine um die Ohren fliegt. Gold erhält langfristig die Kaufkraft. Nicht mehr aber eben auch nicht weniger.

  4. Legen Sie nur 5-10% Ihres Vermögens in Gold an

    Diese Aussage ist genauso sinnvoll wie die Aussage „kaufen Sie sich nur einen Kombi“. Wenn ich eine 4-köpfige Familie habe macht das Sinn. Wenn ich wohlhabender Single bin, nicht.

    Jeder muss sein Goldinvestment auf seine finanzielle Situation zuschneiden. Haben Sie viele Sachwerte wie Immobilien usw., dann reicht vielleicht ein etwas geringer Goldanteil im Portfolio. Haben Sie nur Papierwerte und Ansprüche (Lebensversicherungen, Sparguthaben usw.), dann ist ein höherer Goldanteil empfehlenswert.

    Denken Sie immer daran. Wenn Ihr Bankberater mit einem Nettoverdienst von 2500€ im Monat den finanziellen Durchblick hätte, säße er in diesem Augenblick nicht vor ihnen, sondern läge in Monaco am Strand mit einem Wodka-Martini (gerührt und nicht geschüttelt).

  5. Gold verursacht hohe Lagerkosten

    Eine Zigarettenschachtel aus reinem Gold wiegt über zwei Kilo und hat einen Wert von über 70.000€. Gold vereint großen Wert auf kleinem Raum. Man kann es überall verstecken.

    Sie sind phantasielos und wollen oder können es nicht verstecken? Kein Problem. Ein Schließfach bei einer Bank kostet je nach Größe und Bank zwischen 40 und 100 € im Jahr. Für jedes Aktien-Depot bezahlt man Gebühren für Kauf/Verkauf. Bei jedem Fonds bezahlt man den Verwalter. Bei jeder Immobilie bezahlt man die Grundsteuer. Nur bei Gold sind die Lagerkosten schlimm? Entscheiden Sie selbst.

  6. Bei Gold macht man große Verluste zwischen An- und Verkauf

    Stimmt. Aber nur wenn man es absolut idiotisch anstellt. Je kleiner die Stückelung desto größer ist der Unterschied zwischen An und Verkauf. Bei eine Unze Gold beträgt der Spread ungefähr 3,5%. Nicht viel. Auch hier muss jeder den Goldkauf seiner finanziellen Situation anpassen.

    Haben Sie jeden Monat 10.000€ übrig? Haben Sie 100€ übrig? Völlig egal. Kaufen Sie Ihr Gold ab einer 1/2 Unze und Sie sind, was den Unterschied zwischen An und Verkauf angeht, auf der sicheren Seite. Wenn Sie keine (aktuell 600€) für eine 1/2 Unze Gold haben, sparen Sie halt solange bis es passt.

    Finger weg von Kleinstmünzen/Barren zu 1g oder, gerade aktuell bei einem Münzhändler im TV Shop gesehen, zu 1/200 Unze.

    Und nicht vergessen: Anlagegold ist in Deutschland MWST-frei, und nach einem Jahr Haltefrist auch abgeltungssteuerfrei. Dazu kann man Gold bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro anonym erwerben.

  7. Gold ist altmodisch

    Stimmt. Ich bin auch altmodisch. Ich trage nicht Opa's Kleidung auf und mein Lieblingslied ist nicht Preußens Gloria. Aber was sich als Wertaufbewahrungsmittel Jahrtausende bewährt hat kann nicht falsch sein. Haben Sie den Mut bei Ihrer Geldanlage ein bisschen altmodisch zu sein.

  8. Der Goldpreis wird manipuliert

    Der Goldpreis wird heute hauptsächlich durch die Terminmärkte bestimmt. Auf 1 Unze physisch vorhandenes Gold kommen ca. 300 Papierunzen und Lieferansprüche, die real überhaupt nicht existieren.

    Schon immer haben die, die das Monopol hatten zu bestimmen was Geld ist, versucht den Goldpreis zu manipulieren.

    Im Mittelalter wurde der Goldgehalt der Münzen gesenkt. Später die Bindung des Papiergeldes an Gold aufgehoben. Gold wurde verboten, besteuert und verteufelt. Es hat sich immer und immer wieder durchgesetzt. Man kann auf Dauer keinen Preis künstlich unten halten oder nach oben pushen.

    Der Markt setzte sich immer durch. Die Nachfrage nach echtem, physischem Gold wird sich meiner Meinung nach auch diesmal durchsetzen.

  9. Gold ist totes Kapital

    Stimmt. Gold macht nichts. Es investiert nicht. Es fördert nichts. Es ist unpolitisch. Es liegt nur rum und hält seine Kaufkraft. Ich empfinde das als Vorteil und nicht als Nachteil.

  10. Gold kaufen ist gefährlich, es gibt so viele Fälschungen

    Stimmt. Aber man kann sich leicht schützen. Kaufen Sie bei bekannten Edelmetallhändlern und Sie können sicher sein, dass Sie echte Ware erwerben.

    Wenn Sie misstrauisch sind kaufen Sie sich Testgeräte, die jede Fälschung entlarven kann (auch Wolfram Fälschungen).

    Die sichersten Methoden zur Überprüfung sind:

    a) die Überprüfung der elektrischen Leitfähigkeit

    b) die Überprüfung mit einer Magnetwaage

    c) die Überprüfung der Ultraschallgeschwindigkeit

    Mit diesen Methoden kann JEDE Fälschung entlarvt werden. Weder Banken noch große Edelmetallhändler können es sich leisten ihnen Fälschungen zu verkaufen. Sie verfügen über diese Möglichkeiten der Überprüfung.

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Ich hoffe ich habe mit diesem Artikel dazu beigetragen, dass auch Sie demnächst mit einem guten Glas Bier oder Wein über die Argumente der angeblichen „Goldexperten“ lächeln können und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Herzlichst Ihr

Markus Köhren

Autor: Markus Köhren
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von Roland | 17.04.2024, 14:37 Uhr Antworten

Es freut mich dass es noch Leute gibt die denken können

von Frank Hermann | 29.04.2023, 15:23 Uhr Antworten

Finanzielle Bildung ist nicht nur in Deutschland ein Fremdwort, ich unterstelle dabei sogar Absicht. "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh", Autopionier Henry Ford. Das Problem ist das ungedeckte Fiat-Papiergeldsystem. Durch die Inflation entschulden sich jetzt die verschuldeten Staaten und ausbaden tun es wie immer die "kleinen Leute". „Papiergeld kehrt irgendwann zu seinem inneren Wert zurück – Null.“ Voltaire. Würden die Menschen ihre gesparten Papiergeldbeträge in Sachwerte umtauschen, sähe es anders aus. Ein Beispiel: In 2002 erhielt man für 100 Euro 10 Gramm Gold, in 2020 waren die 10 Gramm Gold 545 Euro wert. Die 100 Euro aus 2002 hatten in 2020 lediglich noch eine Kaufkraft von 57 Euro.

von Clemens Arnold | 17.02.2023, 23:56 Uhr Antworten

Ich bin ein Laie und Krankenpfleger und bin froh, so fair begleitet, vor Neuland zu stehen.

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