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Jahrgang 1956, Dr. rer. pol., Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler, Spezialgebiet Banken – Versicherungen – Finanzmärkte, freier Mitarbeiter verschiedener Zeitungen und Zeitschriften.
Zahlreiche Buchveröffentlichungen, u.a. „Das Imperium der Deutschen Bank“, Frankfurt/M. 1987, „Die Macht der Banken“, Frankfurt/M. 1993, „Der Kapitalismus frisst seine Kinder. Der Standort Deutschland, seine Gegner und seine glorreiche Zukunft“, Köln 1997, „Die Zähmung des Geldes. Finanzplatz Deutschland gegen den globalen Crash“, Reinbek bei Hamburg 2000, „Deutschland AG“, in: „Schwarzbuch Deutschland“ (Reinbek bei Hamburg 2009).
Eckdaten zum Buch | |
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Genre: | Sachbuch (256 Seiten) |
Autor: | Hermannus Pfeiffer |
Sprache: | Deutsch |
Verlag: | Ch.Links Verlag |
ISBN-10: | 386 153 662 5 |
ISBN-13: | 978-386-153-662-8 |
Auflage: | 1. Auflage (03/2012) |
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Bereits der Titel von Hermannus Pfeiffer´s Vorwort spricht Bände: „Da draußen herrscht Krieg“ – und genau das ist auch im Grunde genommen das Thema des Buches, bezogen auf den Kapitalmarkt.
Das Titelbild veranschaulicht ebenso deutlich wie simpel, dass die Zahnräder im Getriebe des Finanzmotors angeschlagen sind und zu bersten drohen. Ein Zahnrad beinhaltet eine Euromünze und symbolisiert damit Europa. Es wird von einem größeren Zahnrad, welches durch eine Viertel Dollar-Münze der USA dargestellt wird, „angetrieben“ und befindet sich inmitten des größten Zahnrades - das bereits wenige Ritzel weiter gebrochen ist. „Der Motor läuft nicht rund“ war gestern, heute steht die Welt vor einem kapitalen Motorschaden.
Auf den ersten Seiten erklärt Autor Hermannus Pfeiffer die Macht der Banken, wie sie im Hintergrund agieren und die Welt regieren. Laut dem Autor handelt es sich um 29 globale Akteure – Finanzzentren der Macht und allen Möglichkeiten dieser Erde. Geld regiert die Welt...oder sind es doch eher die Banken?
Ein zugegebenermaßen desillusionierendes Kapitel, allerdings relativiert der Autor einige der Vorurteile über das Bankensystem und seinen Angestellten. Wodurch wohl ein gemäßigtes Bild des Finanzsektors geschaffen werden soll; denn das eine Reinigungsfrau oder ein Sachbearbeiter – deren Stellen der Finanzbranche zugerechnet werden – nichts mit den asozialen und absolut desolaten Zuständen in einigen der mächtigen Schaltzentralen zu tun haben, dürfte jedem einleuchten.
Wie oft werden Nachrichten als Fakten präsentiert, Abläufe als selbstverständlich akzeptiert und mögliche Änderungen als „alternativlos“ deklariert – ohne dies in Frage zu stellen, weil die Fragen nicht in den Sinn kommen oder schlicht die fachliche Expertise fehlt?! Dr. Pfeiffer kennt einige der wichtigen Fragen, die scheinbar niemand offen stellt. Beispielsweise: Wie unabhängig sind denn nun die seit Monaten medial präsenten Ratingagenturen eigentlich? Was tragen eigentlich unsere Bürgermeister zur Situation bei? Woran kann man den Beginn einer Krise erkennen? Und woher bekommen eigentlich Banken ihr Geld?
So arbeitet sich der Autor gut strukturiert und hervorragend informiert zu den weiteren Themenbereichen vor.
Gegliedert ist das Buch in insgesamt 4 große Kapitel und jeweils einigen Unterkapiteln:
In einigen Unterkapiteln erfolgt unter dem Titel „Was bleibt?“ eine kurze Zusammenfassung der letzten Seiten inkl. eigenem Statement von Dr. Pfeiffer.
Im Anhang des Buches befinden sich schließlich ein Glossar sowie eine Kurzvita des Autors.
Der Schreibstil von Dr. Pfeiffer ist durchweg flüssig, was das trockene – wenngleich spannende – Thema verständlicher werden läßt. Die Schlußfolgerungen des Autors sind in mehrerer Hinsicht interessant: Der Autor trägt den Titel Dr. rer. Pol. und zählt damit zu den Staats- und Wirtschaftswissenschaftlern. Darüber hinaus ist er Soziologe, was durchaus eine außergewöhnliche Mischung darstellt. Insbesondere im letzten Kapitel „Die Alternative“ zeigt er – ohne zu viel verraten zu wollen – einige gute Ansätze, die selbstverständlich vorrangig einen Wink in Richtung Politik darstellen sollen. Anhand der nachweislichen Resistivität der Regierenden in der bisherigen Krisenbewältigung darf jedoch davon ausgegangen werden, dass die Rufe ungehört verhallen werden.
Fazit: Bei dem Sachbuch „Der profitable Irrsinn“ handelt es sich um eine brillante Analyse der Finanzmärkte und dem „Irrsinn“ der politischen Machthaber. Wobei die gezogenen Schlussfolgerungen einen Irrsinn im klassischen Sinne ausschließen, da die Schuldfähigkeit der Hauptakteure sicherlich nicht in Frage gestellt werden kann.
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