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Stand: 30.10.2017 von Michael Vaupel
Bei Platin haben wir es derzeit (dieser Beitrag wurde am 5.10.2017 verfasst) mit einer Situation zu tun, in der das Angebot mehr oder weniger stagniert bis leicht zurückgeht. Ich weise darauf hin, dass ich bei Platin investiert bin zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags. Der wichtigste Produzent (Primärproduktion) ist nach wie vor mit Abstand Südafrika, die für rund 70% der Primärproduktion verantwortlich sind.
Platin: Angebot und Nachfrage im Blick
  • Laut den Schätzungen für die Produktion des ersten Halbjahrs 2017 (Quelle: SFA / WPIC) ist die dortige Platinproduktion im Vergleich zum Vorjahr knapp behauptet bei rund 4.240 Unzen.
  • Beim Produzenten Nummer 2 - Russland - ging die Produktion von Platin demnach im ersten Halbjahr um rund 1% zurück, von 0,715 Mio. Unzen auf 0,705 Mio. Unzen.
  • Des Weiteren sank die Produktion des dritt wichtigsten Produzenten Simbabwe im Jahresvergleich um 9% (von 0,49 Mio. Unzen auf 0,445 Mio. Unzen).

Per saldo ist es kein Wunder, dass die weltweite Produktion von 6,065 Mio. Unzen auf 5,98 Mio. Unzen gesunken ist, ein Minus von rund 1,4%.

Interessanterweise ging auch das Recycling zurück. So gab es zwar beim Recycling von Katalysatoren einen Anstieg - es konnte mehr Platin zurückgewonnen werden -, doch im Bereich Schmuck gab es hingegen deutlich weniger Recycling als noch 2016.

Per saldo heißt das, dass aus dieser Quelle rund 3% weniger als im Vorjahreszeitraum kamen.

Insgesamt (Primärproduktion plus Recycling) bedeutet dies, dass das Angebot bei Platin der Schätzung zufolge im ersten Halbjahr 2017 von rund 7,93 Mio. Unzen auf 7,795 Mio. Unzen zurückging.

Angebot und Nachfrage bei Platin schwach

Wieso ist der Platinpreis dennoch nicht deutlich gestiegen – zuletzt war das Gegenteil der Fall? Vielleicht deshalb: Das Angebot schwächelte zwar, die Nachfrage allerdings auch. Dies gilt besonders für den Bereich "Platin als Geldanlage". Denn die Nachfrage nach physischem Platin von Investmentseite sank den Zahlen zufolge drastisch, und zwar um 50% auf nur noch 0,25 Mio. Unzen nach einer guten halben Million Unzen im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das konnte durch einen kleinen Anstieg des Bereichs Medizin und Biochemie nach Platin nicht ausgeglichen werden. Und da auch andere Bereiche (Elektrik, Chemie…) eine etwas geringere Nachfrage nach Platin hatten, sank die Nachfrage insgesamt um rund 6% auf 7,81 Mio. Unzen.

Fazit: Bei Platin sind im ersten Halbjahr wahrscheinlich sowohl Angebot als auch Nachfrage gesunken. Da die Nachfrage noch etwas stärker gesunken ist, war das tendenziell bearish für den Platinpreis und könnte die jüngste Preisschwäche erklären. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Trends bei Angebot und Nachfrage im zweiten Halbjahr fortsetzen werden.


Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt
www.ethische-rendite.de

Autor: Michael Vaupel
Journalist und Autor
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von tin foil hat aus Polen | 04.04.2018, 22:43 Uhr Antworten

keine Reaktionen auf diesen Beitrag? In De? Das verheisst nichts gutes. aber bei dieser Au/Pt ratio Platinkauf ist no brainer. Zeit Au in Pt umzuschichten?

1 Antwort an tin foil hat aus Polen anzeigen

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