GOLD | 2.298,15 $/oz | 2.134,55 €/oz | 68,63 €/g | 68.627 €/kg |
SILBER | 26,69 $/oz | 24,78 €/oz | 0,80 €/g | 796,70 €/kg |
Relevante Datentermine für Edelmetallanleger in der 35. Börsenwoche:
Im Rahmen des Spitzentreffens der weltweit einflussreichsten Geldpolitiker und Ökonomen in Jackson Hole, Wyoming tätigte der Präsident der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, Aussagen, die den Markterwartungen diametral zuwiderliefen. So sprach Powell von der absoluten Notwendigkeit, die Zinsen auch dann weiter anzuheben, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleite.
Aktuell liegt der US-Verbraucherpreisindex in den USA 8,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer weiteren dreifachen Zinsanhebung am 21. September um 0,75 Prozentpunkte (3x0,25 Prozentpunkte) auf eine Leitzinsspanne von dann 3,0-3,25 Prozent.
Es wäre bereits der fünfte Zinsschritt innerhalb von 6 Monaten und damit der aggressivste Zinsanhebungszyklus seit dem Jahr 1994. Damals stieg der Leitzins von effektiv 3 Prozent auf knapp über 6 Prozent.
Wesentlicher Unterschied zu heute: 1994 betrug die US-Gesamtverschuldung ca. 30 Billionen US-Dollar. Jetzt liegt sie bei über 90 Billionen US-Dollar. Das entspricht einer Verdreifachung mit entsprechend stark gestiegener Zinssensitivität aufseiten der Schuldner, denen es mit dem rasant steigenden Zinsniveau immer schwerer fällt, ihren Zins- und Tilgungsverpflichtungen nachzukommen.
Die Preise für Gold und Silber reagierten zunächst negativ auf die Aussagen Powells, was sich im Falle eines solchen „Credit-Events“ jedoch rasch ändern würde.
Zum Wochenauftakt verbilligt sich der Goldpreis pro Feinunze aktuell nochmals um 0,75 Prozent auf 1.732 Euro und der Silberpreis um 1,25 Prozent auf 18,80 Euro.
Bereits zwei Wochen vor der US-Notenbank tritt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am 8. September zu seinem nächsten Zins-Meeting zusammen. Der aktuelle Leitzins von 0,5 Prozent hinkt der offiziellen Inflationsrate im Euroraum in Höhe von 8,9 Prozent meilenweit hinterher.
Entsprechend scharf fällt die Kritik an der Geldpolitik der EZB von Ökonomen und Politikern aller Couleur aus. Sollte sich, wie von Analysten-Konsens erwartet, die Teuerungsrate gemäß der am Mittwoch anstehenden Daten im August auf 9 Prozent weiter erhöht haben, gerät die EZB immer mehr in Erklärungsnot, warum sie die Inflation nicht effektiv bekämpft.
Dies ist in Anbetracht der anhaltenden Corona-Lieferkettenstörungen, des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise in Europa gleichwohl schwierig, da die EZB mit Zinserhöhungen keinen Einfluss auf diese Entwicklungen nehmen kann.
Zusätzlich stehen die europäischen Geldpolitiker dem gleichen Dilemma gegenüber wie ihre Kollegen jenseits des Atlantiks: Sie müssen auf die extrem hohe Verschuldung und den dynamischen Inflationsanstieg gleichzeitig Rücksicht nehmen, da beide Entwicklungen das Potenzial haben, schwere ökonomische und gesellschaftliche Verwerfungen auszulösen. Eine echte Zwickmühle.
Die Gesamtverschuldung in der Eurozone betrug zum Jahresultimo 2021 knapp 400 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (kumulierte Verbindlichkeiten von Privathaushalten, Unternehmen, Banken und Staaten | Quellen: IIF, Statista).
Diese Laissez-faire-Haltung gegenüber der Teuerungsdynamik scheint sich nun jedoch auf anderer Ebene zu rechnen, da das Vertrauen in die „Währungshüter“ immer mehr schwindet und sich die Inflation zu verselbstständigen droht.
Das Dilemma der EZB ist unauflösbar und spricht tatsächlich für einen zunehmenden Vertrauensverlust in die Institution EZB und in die Werthaltigkeit der von ihr herausgegebenen Gemeinschaftswährung Euro. Diese Entwicklung dürfte die Nachfrage nach Gold als Wertspeicher perspektivisch weiter ansteigen lassen, vor allem in Deutschland und der Eurozone.
Der Höhepunkt in Sachen Konjunkturdaten wird in dieser Woche am Freitag mit der Veröffentlichung der monatlichen US-Arbeitsmarktzahlen erwartet. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft soll von 528.000 im Juli auf 300.000 im August sinken.
Noch vor Kurzem wäre das ein Grund gewesen, von einem gemächlicheren Tempo in Sachen Zinsanhebungen durch die Fed auszugehen. Nach den Aussagen von Jerome Powell am letzten Freitag in Jackson Hole ist dies nicht mehr der Fall und schlechte Konjunkturdaten wären nun auch schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte, da sie eine weitere Bestätigung für die sich abkühlende wirtschaftliche Aktivität in den USA wären, was auch die bisherigen Gewinnerwartungen der Unternehmen infrage stellen würde, die von den Analysten nach wie vor mit 10 Prozent Gewinnanstieg für dieses Jahr bei den Unternehmen aus dem Aktienindex S&P 500 sehr ambitioniert sind.
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Der Köhler ist Chef in seiner Hütte!
Her mit der Kohle wenn kein Gas da ist...to be continued...
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