GOLD | 2.294,36 $/oz | 2.131,21 €/oz | 68,52 €/g | 68.520 €/kg |
SILBER | 26,49 $/oz | 24,61 €/oz | 0,79 €/g | 791,23 €/kg |
Am heutigen Mittwoch setzt sich der Preisanstieg bei Gold und Silber weiter fort. Gold notiert aktuell in US-Dollar bei 2.046 pro Feinunze und der Silberpreis bei 26,96 US-Dollar pro Feinunze. In Euro kostet die Feinunze Gold aktuell 1.724,50 pro Unze (Spot-Preis).
Die Silber- und Goldminen können ebenfalls von dem Anstieg der Metallpreise profitieren, obwohl deren Produktion und Lieferketten durch die Pandemie-Einschränkungen in Mitleidenschaft gezogen wurden und zum Teil noch werden.
Mehrere US-Notenbank-Gouverneure, u. a. Neel Kashkari von der Federal Reserve Bank of Minneapolis, erneuerten ihre bereits in der vergangenen Woche anlässlich der turnusmäßigen Sitzung der US-Notenbank geäußerten Befürchtung, dass die Wirtschaftskrise in den USA sich noch Jahre hinziehen könne und forderten die Parteien im US-Kongress dazu auf, schnellstmöglich eine Nachfolgeregelung für die ausgelaufene Aufstockung der Hilfen für durch die Pandemie arbeitslos gewordene US-Amerikaner zu verabschieden. Andernfalls drohe ein Konsumschock.
Die Verhandlungen zwischen den Demokraten und den Republikanern im US-Kongress laufen auf Hochtouren. Da bereits der letzte Scheck über 600 US-Dollar (pro Woche) zur Aufstockung des Arbeitslosengeldes versandt wurde, drohe dieser Konsumschock schon in Kürze, so Kashkari. Die Republikaner bieten im Rahmen eines fünften Konjunkturprogramms in diesem Jahr weitere Hilfen in Höhe von 1 Bio. US-Dollar an. Die Demokraten fordern dagegen bis zu 3 Bio. US-Dollar. Noch ist kein Kompromiss in Sicht.
Ohne niedrige Zinsen ist diese Schuldenlast des Staates nicht mehr tragbar. Gleiches gilt für viele private Schuldner, also Unternehmen und Privathaushalte, die sich im Zuge der Corona-Krise noch weiter verschulden mussten, um finanziell zu überleben.
Die Hilfsprogramme der US-Regierung werden zu großen Teilen von der US-Notenbank finanziert und erhöhen die Dollar-Geldmenge massiv (Geldmengen-Inflation). Zuletzt betrug die Steigerungsrate der US-Geldmenge M1 gemäß offizieller Daten des U.S. Board of Governors of the Federal Reserve System 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Gemengelage aus Unsicherheit bezüglich der Corona-Pandemie, die damit einhergehende Wirtschaftskrise, das real negative Zinsumfeld sowie die explodierende Geldmenge weltweit bilden ein fundamentales Umfeld, das für das monetäre Edelmetall Gold als solide Alternative zur Weltleitwährung US-Dollar und als sicherer Hafen für unsichere Zeiten gilt.
Dieses Bedürfnis der Sicherheit spiegelt sich auch in den Rekordzuflüssen in physisches Gold und Silber wieder. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Münzen und Barren sehr hoch und nicht alle Produkte sind in Deutschland verfügbar. Auch der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell hatte am Mittwoch letzter Woche auf Engpässe bei der Versorgung mit Edelmetallmünzen hingewiesen. Die kürzlich von der staatlichen Münzprägeanstalt der USA (United States Mint) geäußerte Bitte, gekaufte Münzen wieder zurückzugeben, dürfte in Anbetracht der Gesamtsituation jedoch nur in Einzelfällen geschehen.
Am Terminmarkt zeichnet sich derweil ein Paradigmenwechsel ab: An der weltweit größten Terminbörse für Gold und Silber, der Comex in New York (CME Group), stiegen die physischen Auslieferungswünsche im Monat Juli auf Rekordniveaus an, v. a. bei Silber. Zudem gehen die steigenden Kurse nicht mehr wie üblich mit steigenden Verkäufen von ungedeckten Edelmetallkontrakten einher und auch die Terminmarktspekulanten, die diese ungedeckten Goldkontrakte in der Vergangenheit kauften, haben sich zuletzt vom Markt zurückgezogen.
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