GOLD | 2.304,46 $/oz | 2.140,22 €/oz | 68,81 €/g | 68.810 €/kg |
SILBER | 26,75 $/oz | 24,84 €/oz | 0,80 €/g | 798,62 €/kg |
Kursrelevante Termine in dieser Woche für Edelmetallanleger:
Weitere Daten-Termine, Details zu den Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Seitdem sich die Anzeichen verdichten, dass China seine in den letzten Jahren aufgebaute Militärstärke dazu nutzen will, um ab dem Jahr 2024 mit der Annexion Taiwans zu beginnen, bereitet sich das Reich der Mitte auch in Sachen Geldsystem darauf vor. Man hat gelernt aus der Konfiskation russischen Goldes in London und dem Ausschluss des flächenmäßig größten Landes der Welt aus dem US-Dollar basierten SWIFT als Sanktion gegen den Angriff auf die Ukraine.
China hat dazu bereits im Jahr 2014 eigene Pendants zur Weltbank, die NDB (New Development Bank), zu deren Mitgliedern übrigens auch Deutschland gehört, und die CRA (Contingent Reserve Arrangement), die hilft Staaten, die sich in finanziellen Nöten befindet, gegründet.
Am gravierendsten ist aber in Sachen Abnabelung Chinas, speziell von den USA (und umgekehrt), die Veräußerung von auf US-Dollar denominierten Staatsanleihen im großen Stil und im Gegenzug der Kauf von Gold zum Schutz vor Sanktionen, wie sie Russland aktuell auferlegt werden (zu der Thematik hier ein aktuelle Video).
Im Gegenzug hat das Riesenreich laut den am Freitag veröffentlichten Zahlen der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) per Ende März seine staatlichen Goldreserven auf offiziell 2.068,38 Tonnen aufgestockt. Dies bedeutet gegenüber Februar einen Anstieg um 18,04 Tonnen. Inoffiziell werden die Goldreserven der Peoples Bank of China (PBoC) aber deutlich höher angesetzt, was auch durch Zolldaten und der Absorption heimischer Produktion gestützt wird (China ist der größte Goldproduzent der Welt):
Erst seit November letzten Jahres meldet China wieder Zahlen zu seinen Goldreserven, nachdem seit September drei Jahre lang Funkstille herrschte. Doch nun machen die Chinesen seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Tempo, sowohl in Sachen Gold-Akkumulation als auch bei der Kommunikation gegenüber dem World Gold Council (WGC), das die Zentralbankgoldkäufe erfasst.
Mehr Gold besitzen offiziell nur Frankreich, Italien, Deutschland und die USA.
Bis ins Jahr 2024 hinein will China 5.000 Tonnen Gold sein Eigen nennen, ein eigenes Banktransaktionssystem sowie einen teilgoldgedeckten Renminbi Yuan besitzen – und zwar nur mit Goldreserven in Tresoren auf dem Staatsgebiet China. Das Land hat aus den Fehlern Russlands gelernt.
Abhängig davon, wie speziell die auch von Edelmetallanlegern viel beachteten Inflationsdaten am Mittwoch ausfallen, kann der Goldpreis pro Feinunze (31,1 g) sowohl in Euro als auch in US-Dollar seine Allzeithöchststände erneut anvisieren. In Euro notiert die Feinunze am Spotmarkt aktuell bei knapp 1.840 Euro.
Damit fehlen bis zum Tagesschlussrekord vom 8. März 2022 nur knapp 2,4 Prozent:
Der Silberpreis hat hingegen noch eine relativ weite Strecke bis zu seinen Höchstständen aus dem April 2011 zu absolvieren. Damals notierte das monetäre Edelmetall in der Spitze bei 32,35 Euro pro Unze.
Zunächst müssen die Notierungen den horizontalen Widerstand bei 23,19 überwinden (rot gestrichelte Linie):
Ob dies gelingt, wird auch wesentlich von den Inflationsdaten in den USA abhängen, da diese großen Einfluss auf die US-Leitzinsen und damit die Attraktivität der zinslosen Edelmetalle haben.
Nach wie vor steigen die Verbraucherpreise (rote Linie) in den USA schneller als die Löhne und Gehälter (blaue Linie).
Nach den zuletzt enttäuschenden Zahlen vom Arbeitsmarkt muss die US-Notenbank (FED) nun sehr genau abwägen, ob sie die Zinsen weiter anhebt oder den Zinszyklus trotz einer Inflationsrate über dem Leitzinsband beendet. Zumal sich die Teuerung bedingt durch die Konjunkturabkühlung in Folge von Basiseffekten gegenüber dem Vorjahr 2022 und der sich anbahnenden Kreditklemme im US-Bankensystem (v. a. bei kleineren und mittelgroßen Instituten) automatisch abschwächt.
Daher werden die am Mittwoch um 14:30 Uhr MESZ veröffentlichten US-Verbraucherpreisveränderungen (VPI) für den Monat März gegenüber Vorjahresmonat (e: 5,2 % | Feb.: 6,0 %) und vor allem die für die FED noch bedeutsameren Inflationskernraten, ohne u. a. die volatilen Energiepreise, auf Jahresbasis (e: 5,6 % | Feb.: 5,5 %) und auf Monatsbasis (e: 0,4 % | Feb.: 0,5 %) für ihre weitere Zinspolitik entscheidend sein.
Die Anleger rechnen aktuell für den 3. Mai noch mehrheitlich mit 71 Prozent mit einem "kleinen" Zinsschritt in Höhe von 0,25 Prozentpunkten bzw. 25 Basispunkten auf eine Zinsspanne von 5,00 bis 5,25 Prozent.
Da nach einem Jahr Zinsanhebungen (schnellster Zyklus seit 1945) die Nebenwirkungen im Bankensystem und in der Konjunktur bis hin zum Arbeitsmarkt aber bereits unübersehbar sind,
(Quelle: CME-Group; FedWatch Tool).
Für Gold und Silber, die in der zweiten Jahreshälfte bedingt durch diverse weltweite Feiertage, an denen reichlich Gold und Schmuck verschenkt wird, ohnehin stärker nachgefragt werden, wäre dies eine zusätzliche Preisunterstützung.
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