GOLD | 2.293,91 $/oz | 2.131,05 €/oz | 68,51 €/g | 68.515 €/kg |
SILBER | 26,48 $/oz | 24,60 €/oz | 0,79 €/g | 790,91 €/kg |
Innerhalb dieser zähen und oft trickreichen zweieinhalbjährigen Phase erreichte der Goldpreis im letzten Herbst mit 1.615 US-Dollar den bisherigen Tiefststand und konnte sich seitdem deutlich um rund 250 US-Dollar bzw. 15,4% erholen.
Silber CoT-Report vom 27.Dezember 2022. ©Sentimentrader und Gold.de
Silber fand mit 17,54 US-Dollar den Tiefpunkt schon Anfang September und konnte sich seitdem in rund vier Monaten um fast 40% bis auf 24,54 US-Dollar erholen.
Entscheidend für diese starke Performance des Silbers war rückblickend wohl die Tatsache, dass die kommerziellen Händler Anfang September erstmals seit viereinhalb Jahren wieder eine Netto-Long Position (5.550 Long Kontrakte) aufgebaut hatten.
Dieses Kaufsignal trieb den Silberpreis zusammen mit dem schwächeren US-Dollar und dem Short Squeeze an den Aktienmärkten so stark nach oben. Dadurch hat sich die Lage am Terminmarkt mittlerweile wieder deutlich eingetrübt, denn die Leerverkaufsposition der kommerziellen Händler lag zuletzt bei 42.917 leer verkauften Kontrakten.
Im Dezember sind wir dann jedoch etwas zu früh zu vorsichtig geworden. Allerdings waren die Kursbewegungen der letzten fünf Wochen vor allem beim Gold von einem wilden Hin- und Her um und oberhalb der 200-Tagelinie (1.779 US-Dollar) gekennzeichnet. Mit einem starken Jahresauftakt und Höchstpreisen um 1.865 US-Dollar schien der Ausbruch aus dem aufsteigenden Keil für den Goldpreis schon so gut wie besiegelt. Doch am Tag vor den heiligen drei Königen notiert der Goldpreis schon wieder 40 US-Dollar tiefer, womit das erratische Hin- und Her entweder in die nächste Runde geht oder der Keil in Kürze nach unten bricht.
Alle Preisspitzen in Richtung 24,25 bis 24,50 US-Dollar wurden meist noch am gleichen Handelstag wieder abverkauft. Mit dem heutigen Rücksetzer gerät der starke Jahresauftakt schon wieder in Gefahr.
Zwar ist der Pessimismus an den Finanzmärkten immer noch enorm hoch, so dass eine unmittelbare Fortsetzung des Bärenmarktes eher unwahrscheinlich sein dürfte. Dennoch bleibt es bei den Geldmengen-Reduzierungen seitens der FED und der EZB sowie den bereits stark gestiegenen Zinsen.
Und auch wenn die Leitzinsanhebungen ab jetzt wesentlich langsamer und moderater ausfallen werden, bleibt die Ausgangslage äußerst fragil. Mittel- bis langfristig werden die Edelmetalle die großen Gewinner dieser Konstellation sein, kurzfristig muss das aber nichts heißen, denn die Liquidität nimmt im weltweiten Finanzsystem weiter ab.
Seit dem Ende November der eindeutige Sprung über die fallende 200-Tagelinie (21,09 US-Dollar) gelang, konnte sich der Silberpreis in den folgenden Wochen immer weiter nach oben schieben.
Am 3.Januar erreichten die Silbernotierungen mit 24,54 US-Dollar schließlich den höchsten Stand seit dem 22.April 2022. Zwei Handelstage später sind die Kurse von dort jedoch mittlerweile klar nach unten weggebrochen, so dass unterm Strich ein Scheitern an der zweijährigen Abwärtstrend-Linie zu Buche steht.
Durch das frische Verkaufssignal bei der Stochastik hat sich die technische Lage schnell etwas eingetrübt und ein tiefer Rücksetzer bis zur 50-Tagelinie (22,21 US-Dollar) oder sogar bis zur 200-Tagelinie (21,09 US-Dollar) sind möglich.
Allerdings müssten die Silberbären dazu das untere Bollinger Band (22,78 US-Dollar) auf dem Tageschart direkt aus dem Stand heraus nach unten umbiegen. Wahrscheinlicher wäre angesichts der günstigen saisonalen Komponente eher Abdriften gen Süden mit zwischengeschalteten Erholungen, während die 50-Tagelinie gleichzeitig zu den enteilten Kursen aufschließen kann.
Mit dem Scheitern bei 24,50 US-Dollar und einem ersten Rücksetzer von über 5,75% könnte der Silbermarkt vorgestern bereits den Umkehrpunkt gesehen haben. Zumindest ein vorübergehendes Zwischenhoch und ein Rücksetzer bis ca. 22,50 US-Dollar müssen Anleger jetzt einplanen. Im “worst case” wäre auch ein Rücksetzer bis zur 200-Tagelinie um 21 US-Dollar keine Überraschung.
Unser Kauflimit von 20,00 EUR wurde in den letzten vier Wochen nicht ansatzweise erreicht. Trotzdem sehen wir derzeit noch keinen Grund, das Limit nach oben anzupassen, sondern bleiben geduldig.
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