GOLD | 2.645,13 $/oz | 2.422,13 €/oz | 77,87 €/g | 77.873 €/kg |
SILBER | 30,95 $/oz | 28,35 €/oz | 0,91 €/g | 911,47 €/kg |
Trotz fehlendem Trend und schwindendem Momentum sowie einem etwas stärkeren US-Dollar kann sich der Goldpreis bislang jedoch nach wie vor oberhalb der psychologischen Marke von 2.000 US-Dollar halten.
Als Optimist könnte man anführen, dass genau diese Konsolidierung momentan den Grundstein für den nächsten Anstieg legt. Dabei wird die überkaufte Lage nach der scharfen Rally im Oktober und November primär über die Zeit abgebaut und erstmals ein Basislager oberhalb von 2.000 US-Dollar errichtet.
Der Pessimist hingegen sieht, dass sich die Goldkurse zunehmend festlaufen und weder geopolitische Spannungen noch die wieder aufflammende Bankenkrise neues Momentum kreieren können.
Die Musik spielt derzeit eindeutig in anderen Finanzmarkt-Sektoren.
Insider verkaufen wie nie zuvor, vom 6. Februar 2024. Quelle: Games of Trades
Wie lange allerdings der Hype um die künstliche Intelligenz als auch die Erfolgsstory der US-Champions Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla angesichts der extrem hohen Insiderverkäufe noch anhalten werden, ist fraglich. Laut Investment-Legende Paul Tudor Jones läuft die US-Wirtschaft auf Steroiden.Lediglich die hohen Staatsausgaben treiben die Wirtschaft noch an, sorgen aber gleichzeitig für eine Schuldenbombe, die schon kurz vor der Explosion stehen könnte.
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 09. Februar 2024. ©Gold.de
Ausgehend vom Tief am 6. Oktober 2023 bei 1.810 US-Dollar stieg der Goldpreis innerhalb von nur acht Wochen um 339 US-Dollar bzw. 18,7 % bis auf 2.149 US-Dollar an. Auf diese Preisspitze am 4. Dezember folgte zunächst ein scharfer Rücksetzer bis auf 1.972 US-Dollar (-8,2 %) sowie ein erneuter Anstieg bis auf 2.088 US-Dollar zum Jahreswechsel.
Seit dem 28. Dezember konsolidiert der Goldmarkt diese Achterbahnfahrt mittels einer zähen Seitwärtsphase, welche die Form eines Dreiecks anzunehmen scheint. Obwohl die Intraday-Ausschläge teilweise immer noch hoch sind, hat sich die Lage insgesamt deutlich beruhigt und am Goldmarkt seit Jahresbeginn relativ wenig getan.
Während kurzfristigen Tradern die Intraday-Volatilität entgegenkommt, erleben Investoren und Trendfolger eine schwierige und vor allem frustrierende Marktphase. Jedes Mal, wenn es so aussieht, als ob der Goldpreis endlich nach oben oder unten ausbricht und somit Klarheit ins Kurs-Geschehen kommen könnte, schlägt der Markt wieder einen Haken.
Charttechnisch hat sich allerdings eine klare Unterstützungszone zwischen ca. 2.000 und 2.020 US-Dollar herausgebildet, die jedes Mal wieder genügend Käufer in den Markt lockte. Auf der Oberseite hingegen scheiterte der Goldpreis mehrmals am Widerstand zwischen ca. 2.050 und 2.065 US-Dollar.
Damit ist der Handelsspielraum auf Sicht der kommenden Wochen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit vorgezeichnet. Natürlich wird die Seitwärtsphase auch irgendwann enden, vorerst könnte der trendlose Spuk aber durchaus noch ein paar Wochen länger anhalten.
Das Ausbruchssignal auf der Oberseite wäre ein Wochenschlusskurs oberhalb von 2.065 US-Dollar. Auf der Unterseite könnte hingegen schon ein Tagesschlusskurs unterhalb von 2.000 US-Dollar ausreichen, um ein Wiedersehen mit der langsam steigenden 200-Tagelinie (1.966 US-Dollar) zu forcieren.
Ganz kurzfristig sehen wir noch die Chance für ein erneutes Anlaufen der oberen Widerstandsregion mit Preisen im Bereich zwischen 2.045 bis 2.060 US-Dollar. Doch schon ab dem kommenden Montag fehlt dem Goldmarkt die physische Unterstützung aus Shanghai, denn dort wird ab heute das chinesische Neujahrsfest gefeiert.
Das neue Jahr steht im Zeichen des Drachens und gilt bei den Chinesen als eines der glücklichsten, da es positive Energie, Erfolg und Glück mit sich bringt. Die Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest beginnen am Vorabend des Neujahrstages und enden traditionell mit dem Laternenfest 15 Tage später.
Insbesondere an den ersten Feiertagen bleiben fast alle Firmen und Geschäft geschlossen, sodass hunderte Millionen Chinesen kreuz und quer durchs ganze Land zu ihren Familien und Angehörigen reisen können.
Ohne die physische Nachfrage aus Asien wäre es für die westlichen Papiergoldhändler daher in der kommenden Woche ein Leichtes, die Goldkurse vorübergehend gen Süden zu schicken.
Unser im Dezember vermutetes Szenario einer längeren Seitwärtsphase zwischen 2.000 und 2.075 US-Dollar setzte sich auch in den letzten vier Wochen fort. Ob das Jahr des Drachen dem Goldpreis neue Flügel verleihen kann, wird sich in den kommenden 12 Monaten zeigen.
Wir bleiben jedenfalls optimistisch, dass die Aufwärtsbewegung nach Abschluss der laufenden Konsolidierung weitergeht und der Goldpreis im Jahresverlauf unser nächstes Kursziel bei 2.535 US-Dollar abarbeiten wird.
Bis die konfuse Konsolidierungsphase jedoch klar abgeschlossen ist, gilt es geduldig und besonnen abzuwarten.
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