GOLD | 2.336,80 $/oz | 2.180,64 €/oz | 70,11 €/g | 70.109 €/kg |
SILBER | 27,17 $/oz | 25,36 €/oz | 0,82 €/g | 815,34 €/kg |
Seit dem Squeeze und Zusammenbruch der COMEX und LBMA Papiergold-Drückung im März 2020 hat sich die Schlinge um die Köpfe der Papiergold-Spekulanten schrittweise immer weiter zugezogen. Deswegen haben wir seither den Terminmarkt-Daten (CoT-Report) nicht mehr allzu viel Beachtung geschenkt.
Gold in CNY, Chart vom 3.April 2024. ©SMM
Stattdessen verfolgen wir insbesondere seit Ende August 2023 mit Argusaugen die Entwicklung in China und haben immer wieder über die starken Aufschläge am physischen Goldhandel in Shanghai berichtet.
So ging der Preis für eine Feinunze Gold am Mittwoch in Shanghai mit 2.368,15 US-Dollar aus dem Handel. Dies entspricht einem Aufschlag von rund 3,5% gegenüber dem Spotpreis im Westen.
Der Haupttreiber für den deutlichen Preisanstieg der letzten Wochen und Monate ist und bleibt daher die starke physische Nachfrage aus China. Angesichts der dortigen Aufschläge setzt der lukrative Arbitrage-Handel die westlichen Papiergold-Märkte zudem weiter unter Druck und entzieht bspw. dem Comex-Papierkartenhaus die zur Hinterlegung/Sicherheit benötigten physischen Edelmetalle.
Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 4.April 2024. ©Gold.de
Mit dem Anstieg bis auf 2.075 US-Dollar (Intraday) erreichte der Goldpreis am 3. August 2020 ein neues Allzeithoch, welches in den folgenden drei Jahren und vier Monaten trotz mehrerer Anläufe nicht überwunden wurde.
Erst am 4. Dezember 2023 konnten die Bullen den starken Widerstand um 2.075 US-Dollar (Intraday) erstmals zumindest vorübergehend aufsprengen.
Dennoch benötigte der Goldpreis im Anschluss nochmals zweieinhalb Monate, um ausreichend Kraft für den nachhaltigen Ausbruch zu tanken. Dieser gelang schließlich am 1. März. Seitdem kennt der Goldpreis kein Halten mehr und die Notierungen eilen fast täglich von einem neuen Allzeithoch zum nächsten.
Der Anstieg um rund 320 US-Dollar seit Mitte Februar ist beeindruckend. Allerdings hatten wir auf das große Potenzial nach einem möglichen Ausbruch monatelang gebetsmühlenartig hingewiesen. Schließlich hatte sich am Goldmarkt seit dem Sommer 2020 schrittweise eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation gebildet, welche mit dem erfolgreichen Ausbruch über die Nackenlinie bei 2.075 US-Dollar vollendet wurde.
Legt man die Distanz vom Tief der Formation bei 1.615 bis zur Nackenlinie bei 2.075 US-Dollar an die Ausbruchstelle an, ergibt sich ein Kursziel von ca. 2.535 US-Dollar.
Erst im Anschluss wird es eine größere Korrektur geben, die dann allerdings durchaus die Ausbruchstelle im Bereich um 2.100 US-Dollar anpeilen könnte.
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 4. April 2024. ©GOLD.DE
Auf dem Tageschart ist der Goldpreis in einen parabolischen Anstieg übergegangen. Diese seltenen, aber extrem starken Trendphasen führen die Notierungen deutlich weiter gen Norden, als sich das viele vorstellen können.
Vielmehr sind in derartigen Anstiegsphasen die Gesetze der Schwerkraft für eine gewisse Zeit außer Kraft gesetzt.
Zudem tragen zahlreiche Glücksritter, die sich der vermeintlichen Übertreibung mit Leerverkäufen in den Weg stellen, letztlich zum weiteren Anstieg bei, denn sie können ihre Short-Positionen nur durch Käufe eindecken bzw. glattstellen.
Technisch betrachtet gibt es aufgrund der undefinierten Kursbereiche oberhalb des alten Allzeithochs (2.075 US-Dollar) nicht allzu viele Anhaltspunkte. Immerhin liefert die umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation das klare Kursziel bei 2.535 US-Dollar.
Bei den Indikatoren fehlt der Tages-Stochastik nur noch ein weiterer starker Handelstag, bevor sich der Oszillator mit seinen beiden Signallinien oberhalb von 80 erneut bullisch einbetten könnte und damit den Aufwärtstrend weiter festzurren würde.
Die Bollinger Bänder hingegen mahnen etwas zur Vorsicht, denn der Goldpreis handelt bereits den vierten Tag hintereinander oberhalb des oberen Bollinger Bandes (2.287 US-Dollar). Das allerhöchste der Gefühle sind statistisch betrachtet sieben Tage in Folge.
Sollte sich die Stochastik jedoch einbetten, wäre wohl nur eine vorübergehende Konsolidierung auf hohem Niveau im Bereich um 2.300 US-Dollar zu erwarten. Im Anschluss könnte dann der finale Spurt in Richtung 2.500 US-Dollar einsetzen.
Rückblickend kann man damit die letzten zwölfeinhalb Jahre seit dem Hoch bei 1.920 US-Dollar im Sommer 2011 als eine große und sehr schwierige Konsolidierungsphase bzw. eine vollendete “Cup & Handle”-Formation abhaken. Das übergeordnete Kursziel aus der “Cup & Handle”-Formation liegt bei mindestens 3.000 US-Dollar. Allerdings dürfte dieses Ziel nicht so schnell zu erreichen sein.
Realistisch hingegen sieht ein zügiger und mehr oder weniger direkter Anstieg bis auf ca. 2.535 US-Dollar in den kommenden Wochen aus. Wir vermuten, dass die Kraft der Bullen für eine kurzfristige, parabolische Übertreibung bis dorthin ausreicht. Erst im Anschluss dürfte es zu einem üblen und brutalen mehrwöchigen Rücksetzer kommen, der dann die überkaufte Lage bereinigt.
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