Was bedeutet "Allzeit-Hoch"?
Ein Allzeithoch, auch Rekordhoch oder All-Time-High (ATH) genannt, beschreibt allgemein den höchsten Kurs, der je für eine börsengehandelte Anlageklasse erzielt wurde. Bezogen auf die zugrunde liegende Währung bedeutet dies, dass diese Anlageklasse noch nie so teuer war. Man unterscheidet zwischen einem Allzeithoch auf Tageschlusskurs-Basis sowie Intraday (erreicht im Tagesverlauf).
Für Gold wird der Preis pro Unze ermittelt. Das sind rund 31,1 Gramm. Ein Gold-Allzeithoch ist also der höchste je ermittelte Preis für 1 Unze Gold. Dabei erfolgt die Preisermittlung auf dem Weltmarkt, wie bei allen Rohstoffen, in Dollar. Da aber für fast alle Anleger hierzulande der Goldpreis in Euro relevanter ist, dokumentiert GOLD.DE hier auch das aktuelle Allzeithoch in Euro. Dazu die Chronologie weiterer historisch bemerkenswerter Kursspitzen in Euro und Dollar.
Wie aussagekräftig ist ein Intraday-Allzeithoch?
Ein Gold-Allzeithoch auf Intraday-Basis wird gern als Ticker-News verwendet, da dieses nominal höher ist. Allerdings stellt ein Intraday All-Time-High nur eine kurze Momentaufnahme dar. Intraday-Kursstände ändern sich permanent und sind je nach Datenquelle (Future/Terminkontrakt) auch unterschiedlich.
Warum werden hier historische Goldkurse gelistet?
Streng genommen kann es immer nur ein Allzeithoch geben. Denn sobald ein Kurs die bis dato gültige Rekordmarke durchbrochen hat, ist dieser alte Höchststand per Definition ja kein Allzeithoch mehr.
Dennoch ist der rückwärtige Blick auf markante Kursspitzen in der Vergangenheit interessant. Es hilft, tiefere Zusammenhänge zu verstehen. Wann war schon mal der Goldpreis hoch, und warum? Deshalb listet GOLD.DE hier auch ausgewählte Goldpreis-Peaks aus der Vergangenheit, sofern sie eine historisch bedeutsame Relevanz besitzen. Dies verbunden mit einer kurzen Beschreibung der damaligen Umfeldes.
Warum unterscheiden sich Allzeithochs in Euro und Dollar?
Wenn der Goldpreis in Dollar ein neues Allzeithoch markiert, heißt dies nicht, dass gleichzeitig auch der Goldpreis in Euro einen historischen Höchststand erreicht und umgekehrt. Die Ursache liegt im Wechselkurs Euro-Dollar.
Gold wird, wie alle Rohstoffe, auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt. Der Goldpreis hierzulande wird aber in Euro angegeben. Er ist somit vom Dollar abgeleitet. Deshalb beeinflusst der Euro-Dollar-Wechselkurs maßgeblich, ob Gold hierzulande aktuell vergleichsweise "teuer" oder "günstig" ist.
Ist der Euro "stark" im Vergleich zum Dollar, dann bedeutet dies, dass der Euro an Kaufkraft gegenüber dem Dollar gewonnen hat. Jeder Import, somit auch der Rohstoff Gold, wird daher im Kauf vergleichsweise günstig. Ein bereits bestehendes Gold-Investment in Euro gerechnet verliert dagegen relativ an Wert. Und umgekehrt. Dies aber nur in der Theorie. In der Praxis ist es für Privatanleger hierzulande ohne Bedeutung, solange sie sowohl beim Goldkauf wie beim Goldverkauf innerhalb der Euro-Währung bleiben.
So kann es durchaus passieren, dass bezogen auf einen bestimmten Zeitraum, der Goldpreis auf Dollarbasis gestiegen ist, während er im selben Zeitraum auf Euro-Basis berechnet gefallen ist. Dies zeigt beispielhaft das Jahr 2017 mit einem zunehmend stärker gewordenem Euro.
Aktuell (Stand Februar 2020) ist der Euro mit einem Wechselkurs von unter 1,10 aber relativ schwach gegenüber dem Dollar. Zum Vergleich: 2008 lag der Wechselkurs in der Spitze noch bei bis zu 1,55. Rohstoffimporte, somit Gold, verteuern sich also vergleichsweise. Dies erklärt unter anderem, warum der Goldpreis in Euro Anfang Januar 2020 ein Allzeithoch hatte, während der Goldpreis in Dollar noch relativ weit weg war von seinen historischen Höchstständen. Dazu spielen noch noch marktspezifische Besonderheiten und das Anleger-Sentiment für die jeweiligen Märkte eine wichtige Rolle.