GOLD | 3.327,43 $/oz | 2.928,19 €/oz | 94,14 €/g | 94.143 €/kg |
SILBER | 32,55 $/oz | 28,65 €/oz | 0,92 €/g | 921,12 €/kg |
In dieser Woche dominieren vor allem die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag das Börsengeschehen.
Darüber hinaus sind folgende Termine seht wichtig für Gold und Silber in der KW 27:
Weitere Daten-Termine, Details zu den Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Man muss kein Nobelpreisträger in Ökonomie sein, um zu verstehen, dass historisch hohe Schulden, unterproportionales Wirtschaftswachstum und ein Schulden- und Liquiditätsschock einer prosperierenden Wirtschaft abträglich sind.
Dennoch gelingt es den Geld- und Fiskalpolitikern mit Unterstützung der Profiteure an steigenden Aktienkursen an Wall Street & Co. fortgesetzt gute Laune zu verbreiten – jenseits der die Realität abbildenden Statistiken.
Daher glaubt die weit überwiegende Zahl der Anleger an zusätzliche Zinserhöhungen und anhaltend hohe Renditen. Dieses Szenario ist gefährlich für eine im höchsten Maße zinssensitive Weltwirtschaft.
Obwohl der statistische Datenkranz dies schon lange nicht mehr hergibt, dominiert die Euphorie. Zuletzt verfestigte sich die Überzeugung, dass der US-Dienstleistungssektor die größte Volkswirtschaft der Welt, die zu über drei Viertel von diesem Sektor abhängig ist (und hier speziell vom Konsum) eine Rezession zu vermeiden hilft. Auch das ist anhand der Statistiken nicht nachvollziehbar:
Von der industriellen Entwicklung in Deutschland kommen noch eindeutigere Signale. Neue, noch schwächer erwartete Daten, folgen hier am kommenden Mittwoch.
Wegen der nicht ganz rationalen Stimmung an den Märkten (was i. d. R. der Normalzustand ist) konnte der Goldpreis im ersten Semester 2023 trotz Inflation und Überschuldung der Wirtschaftssubjekte nicht überzeugen.
Bei der relativ schwachen Performance des gelben Edelmetalls muss es nicht gleichwohl bleiben, sofern sich die dramatischen ökonomischen und geopolitischen Entwicklungen im zweiten Halbjahr fortsetzen und zusätzliche Belastungen (anhaltend hohe Zinsen, weitere Zinssteigerungen, Liquiditätsverknappung durch die Zentralbanken, eingeschränkte Kreditvergabe, Auslaufen der Pandemie-Schuldenmoratorien [USA ], Abschmelzen der Pandemie-Stimuli-Schecks [USA] etc.) auf Verbraucher, Unternehmen, Banken, Schattenbanken und öffentliche Haushalte zukommen.
Auch wenn der Blick auf das sogenannte „Minutenprotokoll“ (FOMC-Minutes) der letzten US-Zinssitzung der Fed vom 14. Juni ein Blick in den Rückspiegel bedeutet, so lassen sich daraus zumindest die Einschätzungen der stimmberechtigten Gouverneure des Federal Open Market Commitees (FOMC) zu diesem Zeitpunkt ablesen. Diese können sich allerdings schneller drehen als der Wetterhahn auf einem Dachfürst.
Gemäß Konsens-Schätzung der CME Group (FedWatch Tool) wird es in den USA noch zwei weitere Zinserhöhungen im Juli und September 2023 um jeweils 25 Basispunkte geben (0,25 Prozentpunkte) auf schlussendlich 5,5-5,75 Prozent p. a. Damit wäre das Zinsniveau höher als bei der letzten Weltfinanzkrise bei fast doppelt so hohen Schulden, und nur knapp einem Viertel mehr realem Bruttoinlandsprodukt.
Ob nun gerechtfertigt oder nicht, das Mandat der US-Notenbank hat zwei Ziele (Doppelmandat), nämlich die Finanzmarktstabilität, die sie während der Bankenkrise im März gut gehandhabt hat, und die Vollbeschäftigung (laut Volkswirtschaftslehre ab 5 Prozent Arbeitslosenquote).
Die Börsenwoche erlebt damit erneut ein spannendes Finale am Freitag um 14:30 Uhr MESZ, nachdem sich die Amerikaner am Dienstag wegen des „Independence Day“ eine Auszeit gönnen.
Für die weitere Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) spielen die wichtigen US-Arbeitsmarktzahlen inklusive Lohnerhöhung (wegen der Lohn-Preis-Spirale) eine große Rolle.
Auch wenn Jerome Powell auf dem Zentralbank-Gipfeltreffen vergangene Woche im portugiesischen Sintra die Kerninflationsrate zum Maß aller Dinge erhoben hatte. Doch der Druck aus dem Weißen Haus dürfte in der nun beginnenden Wahlkampfphase für die Kandidaten der nächsten Präsidentschaftswahl 2024 nicht unerheblich in Bezug auf den Arbeitsmarkt werden.
Nach überraschend hohen (und wohl auch saisonal begründbaren) 339k neuen Stellen für Mai wird für den Monat Juni nur noch mit einem Zuwachs von 225k Stellen gemäß Konsensschätzung gerechnet. Das dürfte ebenso wie die zuletzt rückläufigen Headline-Inflationsdaten zur Verringerung der Zins- und Inflationserwartungen beitragen und die irrationale Konjunktureuphorie konterkarieren.
All das wäre gut für grundsätzlich konstruktiv für die weitere Goldpreisentwicklung.
Alles gleicht dem letzten Tanz auf der Titanic und die Kapelle spielt kräftig weiter.
Volle Kraft voraus!
Der Anleger lässt die Zeit für sich laufen und dem Zocker läuft die Zeit davon.
Lieber bares Gold als online Geld.
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Stand: 14:10:04 Uhr