GOLD | 2.337,94 $/oz | 2.186,55 €/oz | 70,30 €/g | 70.299 €/kg |
SILBER | 27,18 $/oz | 25,45 €/oz | 0,82 €/g | 818,24 €/kg |
Dazu zählen neben den Exportdaten aus Deutschland als Hinweis auf die weltwirtschaftliche Dynamik auch diverse internationale Einkaufsmanagerindizes, die endgültigen Januar-Inflations-Daten hierzulande sowie frische Terminmarkt-Daten aus den USA zu Gold & Co. Auch das anstehende Chinesische Neujahrsfest, das auch in Singapur, Indonesien und Hongkong gefeiert wird, trägt traditionell wegen der höheren Nachfrage zu dieser Zeit zur Stabilität des Goldpreises bei.
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der sechsten Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Bereits in der jüngeren Vergangenheit kam es in den verschiedenen Statistiken zur US-Konjunktur und hier speziell zum Arbeitsmarkt zu Unstimmigkeiten. Die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten, die zuletzt am Freitag ein positives Bild zeichneten, stehen dabei u. a. im Widerspruch mit Befragungen der Unternehmen, von Arbeitsuchenden und in Beschäftigung befindlichen Amerikanern.
Der Goldpreis orientiert sich gleichwohl sehr stark an den staatlich erhobenen Daten, da diese einen wesentlichen Einfluss auf die Zinspolitik der US-Notenbank Fed haben. Diese muss ihrem Doppelmandat entsprechend auch für Vollbeschäftigung in den USA sorgen. Bei guter Arbeitsmarktlage sinkt daher der Druck, die Zinsen senken zu müssen und es wächst die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Dadurch büßen die zinslosen Edelmetalle bei Anlegern in Folge starker Arbeitsmarktdaten an Attraktivität ein.
Wegen der Erhebungsmethode sind die offiziellen Daten des U. S. Bureau of Labor Statistics (BLS) nicht unumstrittenen und äußerst revisionsanfällig (i. d. R. nach unten), denn hier wird sehr viel mit „Adjustierungen“ und Schätzungen gearbeitet. Z. B., wie viele Unternehmen im Betrachtungszeitraum neu entstanden und Arbeitsplätze geschaffen haben könnten und umgekehrt. Inwiefern bei der „Festlegung“ der BLS-Daten die Präsidentschaftswahlen am 5. November ihren Wahlkampfschatten vorauswerfen, ist nicht verifizierbar.
Auffällig sind gleichwohl die Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Statistiken und Indikatoren zur Lage und v. a. zur Trendentwicklung am US-Arbeitsmarkt. Hier die offiziellen Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Januar laut BLS (der Januar ist i. d. R. ein relativ schwacher Monat nach der starken Weihnachts-Shopping-Saison):
Im Kontrast dazu bewegten sich die Umfragewerte der US-Einkaufsmanager im Dienstleistungsbereich zur Einstellungsneigung mit unter 50 Punkten zuletzt klar im kontraktiven Bereich. Der Dienstleistungssektor steht in den USA für 79,1 Prozent des gesamten Arbeitsmarktes inkl. Landwirtschaft (Quelle: Statista):
Die nächsten ISM-Daten inkl. Der Unterkomponente zur Einstellungsneigung werden am Montag um 16:00 Uhr MESZ vermeldet. Aber auch der breite Frühindikator zum US-Arbeitsmarkt, der Beschäftigungsindex des Conference Board (CB), stützt den Arbeitsmarktboom anhand der BLS-Daten nicht:
Frische Daten stehen hier ebenfalls für Montag 16:00 Uhr MEZ auf der Veröffentlichungsagenda.
Der CB-Beschäftigungsindex ist ein kombinierter Frühindikator, um die Lage am US-Arbeitsmarkt frühzeitig zu definieren. Als Komponenten werden acht verschiedene Indikatoren herangezogen, die den Trend am US-Arbeitsmarkt frühzeitig anzeigen sollen:
Ein Blick auf die monatlichen Erstanträge zur US-Arbeitslosenunterstützung trägt ebenfalls nicht zur Klarheit bei. Auch hier ist ebenfalls eher eine tendenzielle Verschlechterung der Situation am Arbeitsmarkt zu erkennen (mehr Arbeitslosenanträge):
Es bleibt die Vermutung, dass die viel beachteten sog. „Non Farm Payrolls“ (NFP) des BLS zu Wahlkampfzwecken „optimiert“ werden. Ein Wahlkampfinstrument, das von den Amtsinhabern gern zur Verbreitung guter Stimmung genutzt wurde und evtl. auch in diesem Wahlkampf wieder genutzt wird.
Seit Ende letzter Woche reagieren die Edelmetallpreise auf die nun wieder weniger stark ausgeprägten Zinssenkungshoffnungen in Reaktion auf die guten Arbeitsmarktdaten des BLS negativ. Noch zu Beginn des Jahres wurde mit deutlich mehr und stärkeren Zinssenkungen gerechnet.
Für den Goldpreis bedeutet dies eine weitere Konsolidierungsrunde und die mögliche Gefährdung des Prozesses der jüngsten Bodenbildungsbemühungen. Der Ausbruch über die horizontale Widerstandslinie bei ca. 2.064 US-Dollar pro Feinunze (31,1g | 999,9er Gold) wurde vorerst vereitelt.
Aktuell notiert der Goldpreis bei 2.025,44 pro Feinunze am Spot-Markt:
Charttechnisch positiv zu werten ist, dass die gleitende 50-Tage-Durchschnittslinie (lila) nach wie vor über der gleitenden 200-Tage-Durchschnittslinie (blau) verläuft und der Goldpreis, wenn auch relativ knapp, weiterhin über der psychologisch wichtigen 2.000-US-Dollar-Marke notiert.
Die Saisonalität bleibt für die Jahreszeit nach wie vor positiv, kam Anfang dieses Jahres aber noch nicht voll zum Tragen. Verantwortlich dafür ist die im Zuge der anstehenden geldpolitischen Trendwenden in den USA und Europa anhaltende Unsicherheit bei den Anlegern.
Umso spannender werden die Daten vom Terminmarkt für Gold, Silber, Platin und Palladium am Freitag nach Handelsschluss um 22:30 MEZ. Hier scheint eine Bereinigung der Positionen im Zuge der anhaltenden Preisnachlässe sehr wahrscheinlich. Damit würde sich das Gesamtbild wieder zugunsten eines neuen Angriffs auf die Widerstandsmarken nach oben verbessern.
Die letzten verfügbaren Daten vom 30. Januar 2024 beziehen die jüngste Preisrückbildung bei Gold noch nicht mit ein. Dennoch ist auch hier schon ein deutlicher Abbau der großen spekulativen Netto-Long-Positionen auf weiter steigende Preise (grüne gepunktete Linie unter „Net Positions“) zu erkennen, was kontra indikativ positiv im Sinne wieder steigender Goldnotierungen zu werten ist.
Der Timing-Indikator „COT-Index“ ist im dargestellten Multichart bereits wieder auf einen Wert von 45 Punkten angestiegen – befindet sich damit aber noch im „Verkaufen“-Bereich.
Ein Anstieg des COT-Index über die Marke von 50 im Zuge der am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Daten (22:30 Uhr MEZ), einhergehend mit weiter rückläufigen spekulativen Positionen der „Large Speculators“ und einem fortgesetzten Abbau der Netto-Short-Positionen der „Commercials“ wären konstruktive Signale für eine baldige Fortsetzung der Preisrallye bei Gold.
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