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Stand: 17.07.2015 von © Gold.de Redaktion MA/SH
Ein deutscher Hobby-Archäologe hat den Fund seines Lebens gemacht. Am äußeren Stadtrand von Lüneburg hat er einen Goldschatz mit mehr als 200 wertvollen Goldmünzen geborgen.
Goldschatz in der Lüneburger Heide gefunden

Ein zertifizierter Sondengänger aus Norddeutschland hat einen "historisch bedeutenden" Goldschatz mit insgesamt 217 Goldmünzen aus Beständen der ehemaligen Deutschen Reichsbank aufgespürt. Vergangenen Dienstag (14.07.15) wurde der Sensationsfund im Museum Lüneberg erstmals vorgestellt. Gefunden hatte ihn der Hobby-Archäologe Florian Bautsch bereits im Oktober des letzten Jahres. Allerdings stand der wertvolle Fund seither "unter größter Geheimhaltung", wie ein Sprecher des Museums sagte. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Goldmünzen wahrscheinlich während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs unter einem Baum am äußeren Stadtrand von Lüneburg vergraben.

Goldmünzen aus den Jahren zwischen 1831 und 1910

Unter welchen genauen Umständen die 217 Goldmünzen an den jetzigen Fundort gelangt sind, bleibt auch nach einer monatelangen wissenschaftlichen Auswertung unklar. Fest steht jedoch, dass die Münzen damals am Fuße einer Kiefer in rund einem Meter Tiefe vergraben worden sind. Weil der Baum irgendwann einmal umgestürzt war, wurden auch die Goldmünzen teilweise freigelegt. Es handelt sich um den größten Goldschatz, der je in Lüneburg und Umgebung gefunden wurde.

Unstrittig ist zudem, dass die Goldmünzen aus den Tresoren der ehemaligen Reichsbank stammen. Belege dafür seien laut Museumsangaben zwei Aluminiumplomben mit Reichsadler, Hakenkreuz und die Prägung "Reichsbank Berlin 244". Der genaue Fundort wird weiterhin geheim gehalten um zu verhindern, dass "illegale Schatzjäger" die Gegend im Stadtteil Oedeme, einem ländlich geprägten Vorort von Lüneburg, heimsuchen könnten, hieß es.  

Den Angaben zufolge handelt es sich bei den Goldmünzen um 128 belgische, 74 französische, zwölf italienische und drei österreichisch-ungarische Prägungen. Alle Münzen haben demnach einen Durchmesser von 21 Zentimeter und wiegen 6,45 Gramm. Denach betrage der Goldgehalt der 900er-Legierung 5,81 Gramm. Das Gesamtgewicht liege bei fast genau 1,4 Kilogramm. Die älteste der gefundenen Münzen wurde im Jahr 1831 geprägt. Die jüngste trägt das Prägejahr 1910. Einem Sprecher zufolge wurden diese Goldmünzen damals in hoher Auflage gefertigt und waren "typische Anlageobjekte von Privatleuten und Banken".

Wie sind die Goldmünzen an den Fundort gelangt?

Experten rätseln nach wie vor, wie die Goldmünzen mit einem derzeitigen Wert von 45.000 Euro aus den Beständen der Reichsbank an den jetzigen Fundort gelangt sind. Wem haben sie gehört und wer hat sie dort vergraben? Da nur wenige Menschen damals Zugang zu den Reichsbankbeständen gehabt hätten, könne man eine Straftat nicht gänzlich ausschließen, auch wenn erste Ermittlungen nicht auf einen Bankraub oder ähnliches hinweisen würden, hieß es seitens des Museums. Den Angaben zufolge sagte Landesarchäologe Dr. Henning Haßmann:

"Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Münzen zum damaligen Zeitpunkt in Privatbesitz befunden haben".

Denn hier spreche die Tatsache dagegen, dass die Beutel, in denen die Goldmünzen ursprünglich verstaut waren, von der Reichsbank selbst verplombt gewesen seien, sagte Haßmann. Der Experte glaubt, dass die Münzen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges oder kurz nach Kriegsende dort versteckt wurden. Es sei möglich, dass die Goldmünzen während der letzten Kriegswirren von der Reichsbank erbeutet oder unterschlagen worden seien. Es stelle sich wie bei eigentlich fast jedem Goldschatz die Frage, warum das Gold letzten Endes nie abgeholt wurde.

Eigentümerfrage vorerst geklärt - Finderlohn über 2.500 Euro

Nachdem die Goldmünzen zunächst unter größter Geheimhaltung geborgen worden waren, wurden sie den Angaben zufolge wie jede andere Fundsache behandelt und dem Fundbüro in Lüneburg gemeldet. Dort meldete aber niemand einen Anspruch auf den Goldschatz an, weswegen sich das Land Niedersachsen dazu entschloss, das Schatzregal aufgrund "des herausragenden wissenschaftlichen Wertes" in Landesbesitz zu nehmen.

Dem glücklichen Finder, der 31-jährige Florian Bautsch, wurde unterdessen ein Finderlohn über 2.500 Euro ausbezahlt. Den jungen Mann stört die magere Abfindung aber nicht. Entscheidend für ihn seien die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die aus dem Fund gewonnen werden könnten, sagte der ehrliche Finder.

Hobby-Archäologe Florian Bautsch war am 20. Oktober vergangenen Jahres mit seinem Metalldetektor unterwegs, um einen mutmaßlichen Grabhügel zu untersuchen. Dabei stieß er auf die Goldmünzen und meldete den Fund ohne zu Zögern den zuständigen Stadt- und Bezirksarchäologen.

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von Joe | 08.12.2016, 14:58 Uhr Antworten

@Holga K. " ich frage mich nur sind die münzen nicht eingerostet?" Sie sind nicht so die hellste Kerze auf dem Kuchen, oder?

von Nobody | 03.11.2016, 11:53 Uhr Antworten

Goldmünzen aus den Jahren zwischen 1831 und 1910 als "historisch bedeutenden" Goldschatz zubezeichnen ist schon dreist. In den Museem sind die Keller voll mit Münzen. Weils einfach kein Platz für Ausstellungen gibt. Wie jeder weiß das Münzen zu tausende Geprägt worden, weil ja auch Zahlungsmittel. Daher sind sie wohl auch nicht unbedingt selten auch wenn Kriege die Anzahl der Münzen verringert haben dürften. (durch einschmelzen und-oder umprägen)

Der Ehrliche ist immer der Dumme...

von Dr.Sciuk | 22.07.2015, 14:47 Uhr Antworten

Ärmlich,Ärmlich .Ich hätte um nicht Probleme mit den Gesetzen zu bekommen( Man weiß ja nie ,ob nicht jemand etwas gesehen hat) 10% der Münzen entnommen,denn diese wurden ja gefunden und stehen dem Finder zu.(Mir natürlich die schönsten rausgesucht).Dem Gesetz wurde Genüge getan.Was ist an solchen neuren Münzen noch wissenschaftlich zu eruieren???? M.S.

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