GOLD | 2.306,14 $/oz | 2.149,95 €/oz | 69,12 €/g | 69.122 €/kg |
SILBER | 26,66 $/oz | 24,86 €/oz | 0,80 €/g | 799,27 €/kg |
Tausend Mal probiert, tausend Mal ist nichts passiert: So laufen die Verhandlungen zwischen den Republikanern von US-Präsident Donald Trump und den oppositionellen Demokraten um ein weiteres Konjunkturprogramm schon seit Monaten ab.
Das liegt nicht zuletzt an der Stichwahl am 5. Januar 2021 in Georgia um 2 Sitze im Senat. Davon hängt es ab, ob die Republikaner ihre Mehrheit in dieser Kammer des Kongresses verteidigen können und damit dem designierten Präsident Joe Biden das Leben sehr schwer machen könnten.
Je länger sich die Gespräche aber hinziehen, umso schwächer wird die Wirtschaft, weil sie die dritte Welle der Corona-Pandemie zu spüren bekommt. Gleichzeitig laufen zum Jahresende etliche Programme, mit denen die Regierung die Arbeitslosen während der Pandemie unterstützt hat, aus.
Umso mehr setzen Investoren darauf, dass die Fed im Bedarfsfall die Geldpolitik weiter lockert – sprich noch mehr Geld druckt – und das möglicherweise bereits bei der nächsten Sitzung am 16. Dezember ankündigen könnte.
In dem Umfeld drücken viele Spekulanten beim Goldpreis den Verkaufen-Knopf, weshalb die Notierung nach einer kurzen Erholung in Richtung des Fünf-Monats-Tiefs gesunken ist.
Dabei läuft bereits das mit weitem Abstand größte Gelddrucken aller Zeiten. In der Berichtswoche, die am 23. November endete – das sind die neuesten Zahlen – ist die US-Geldmenge M1 gegenüber der Vorwoche um knapp 500 Mrd. Dollar auf den Rekord von 6,2 Billionen Dollar nach oben geschossen.
Das ist absoluter Rekord und liegt damit weit über dem bisherigen Spitzenwert von Ende März bei 200,4 Mrd. Dollar. Damit ist die Geldmenge zuletzt um 57,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr explodiert. In früheren Krisenzeiten, wie der 2008/09er-Schuldenkrise in den USA und der 2011/12er-Staatsschuldenkrise in der Euro-Zone lag der Spitzenwert jeweils bei „nur“ rund 20 Prozent.
Welche Folgen das massivste Gelddrucken aller Zeiten hat, zeigt der sogenannte Buffett-Indikator unmissverständlich. Er wurde vor der Investmentlegende Warren Buffett erfunden, der der Überzeugung ist, dass das Barometer die Bewertung des US-Aktienmarkts am besten widerspiegele.
Dabei wird der Börsenwert des marktbreiten Wilshire5000 Index durch die jährliche Wirtschaftsleistung der USA dividiert.
Zum Vergleich: in den Jahrzehnten vor 1995, also bevor der damalige Fed-Chef Alan Greenspan die Zinsen viel zu stark gesenkt und damit eine große Blase bei Technologie-, Medien- und Telekomaktien aufgepumpt hatte, lag der Schnitt bei rund 60 Prozent.
Damit sind US-Aktien derzeit 3 Mal so hoch bewertet wie in normalen Zeiten – diese habe wir aber schon lange nicht mehr. Gleichzeitig ist der S&P500 gemessen an vielen Kennzahlen viel höher bewertet und damit stärker überbewertet als jemals zuvor. So ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) zuletzt auf 2,7 gestiegen – Rekord, was sonst?
Der Börsenwert des Herstellers von Elektroautos liegt bei astronomischen 573,0 Mrd. Dollar. Beim bevorstehenden Aufstieg in den S&P500 am 21. Dezember wird Tesla damit Platz 6 einnehmen, hinter Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und Facebook. Gemessen an der Marktkapitalisierung macht der Elektroautohersteller rund 40 Prozent des gesamten Börsenwerts aller Autohersteller aus den Industriestaaten aus – irre! Hingegen kommt Volkswagen auf nur 77,1 Mrd., und Daimler auf 60,5 Mrd. Euro.
Noch ein Beispiel für die Blase und damit die derzeitigen Extreme am US-Aktienmarkt gefällig? Nachdem der Russell 2000 Index für die US-Unternehmen mit kleinem Börsenwert in den vergangenen Monaten geradezu senkrecht nach oben geschossen ist, liegt der Index nun um mehr als 30 Prozent über der 200-Tage-Linie.
Im Fahrwasser der Rekordfahrt des US-Aktienmarkts wird auch der DAX kräftig mit nach oben gezogen, womit er ebenfalls eine große Blase ist. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 15,6 um mehr als 20 Prozent über dem Schnitt der vergangenen 10 Jahre (KGV 12,6).
Da ist nicht nur die erwartet kräftige Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr eingepreist, sondern vor allem das Gelddrucken von Fed und EZB.
Allerdings dürfte die Fed alles in ihrer Machtstehende tun, um genau das zu verhindern. Denn bei einem nachhaltigen Börseneinbruch oder gar Crash würde sich die Stimmung der US-Verbraucher erheblich verschlechtern, worauf sie sich beim Konsum zurückhalten würden.
Dann würde die Wirtschaft schneller in einer Rezession abrutschen als viele Experten wahrhaben wollen.
Vielmehr könnte die Fed bereits bei der nächsten Sitzung am 16. Dezember, oder bei einer in den Folgemonaten das ohnehin massive Gelddrucken weiter aufstocken. Das sollte mittel- und langfristig nicht nur für den US-Aktienmarkt ein gutes Umfeld sein, sondern auch für Gold, oder?
Was da bei Tesla los ist, ist, in der Tat, einfach nur noch grotesk und irre. Selbst Elon Musk hat ja offen eingeräumt, dass seine Firma astronomische Bewertungen erreicht hat. Doch das scheint die Robin Hooder dieser Welt ja nicht zu interessieren.
Wohin das langfristig führt, sieht man sehr gut bei der Deutschen Telekom, wenn man 20 Jahre im Chartbild zurückgeht...
Dennoch würde ich persönlich nie gänzlich auf Aktien verzichten wollen. Aber man muss sehr stark achtsam sein, nicht zu viel für ein Unternehmen zu bezahlen und das Unternehmen sehr genau im Blick behalten. Ansonsten kann ein Investment in Einzelaktien schnell in ein Desaster münden.
Bei Gold ist die Sache einfacher. Eine Unze wird nie deutlich über längere Zeit unter den Wert fallen können, den es kostet, das Gold in seiner Gesamtheit zu explorieren. Und die Kosten für die Exploration sind eher im Steigen als im Fallen begriffen.
Um das Platzen einer Blase zu verhindern, muß man zunächst aufhören sie weiter aufzublasen. Vergl. engl. inflate = aufblasen (der Geldmenge)
Da die EU verfassungsmäßig nicht legitimiert ist bleibt aber gar nichts anderes über, als den Erlaß von Steuer-Gesetzen durch ungedeckte Kredite zu ersetzen.
Vorsichtige Frage: Könnte es sein, daß die gesetzgebende Staatsgewalt hierdurch ihre Pflicht zur Steuer-Gesetzgebung verletzt?
Die nicht gesetzliche Kaufkraft-Verlust-Steuer wird am Ende der Summe der ungedeckten Kreditvergabe entsprechen. Das gilt auch für Ersparnisse in Aktien.
Auch wenn die Fed alles dafür tun wird die Blase nicht zum platzen zu bringen, ist es doch nur eine Frage der Zeit wann dies geschehen wird.
Die EZB verhält sich ähnlich und pumpt seid längerer Zeit Geld in den europäischen Markt.Durch die Anleihenkäufe der EZB und das beschlossene EU- Paket von ca. 1,8 Billionen, wo soll dass noch hinführen? Droht uns auch ein finanzieller Zusammenbruch wobei wir alle unser Geld verlieren werden?
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