GOLD | 2.072,13 $/oz | 1.903,85 €/oz | 61,21 €/g | 61.210 €/kg |
SILBER | 25,47 $/oz | 23,42 €/oz | 0,75 €/g | 752,97 €/kg |
Folgende Datentermine sind in dieser durch den Feiertag Thanksgiving verkürzten Handelswoche für Gold- und Silber-Anleger ebenfalls interessant:
Der Goldpreis setzt mit aktuell 1.697,8 Euro pro Feinunze (Spot-Preis, 31,1 Gramm) zum Wochenauftakt seinen Kampf um die auch psychologisch wichtige 1.700er-Marke fort.
Der Gold-Optionsverfall an der weltweit wichtigsten Terminbörse COMEX am Dienstag sowie das Notenbank-Protokoll („Minutes“ o. Minutenprotokoll) von der letzten Zins-Sitzung der US-Fed vom 2. November am kommenden Mittwoch könnten neue Impulse bringen.
Bereits seit Mitte April bildet der Goldchart in Euro eine sogenannte „Flaggenformation“ aus, die sich durch zwei parallele Linien, die am unteren und oberen Kursband verlaufen, gebildet hat. Charttechnisch signalisiert diese Konstellation eine Fortsetzung des Primärtrends, also in diesem Fall aufwärts. Sie wird als trendbestätigende Chartformation angesehen.
Über der oberen Begrenzung der Flagge, die aktuell bei ca. 1.730 Euro pro Feinunze liegt, wartet ein weiterer Widerstand: eine Horizontallinie, resultierend aus dem Kurs-Top vom 6. August 2020.
Positiv zu werten ist, dass sich der Goldpreis in Euro trotz der jüngsten US-Dollar-Stärke relativ gut hält.
Da am Dienstag letztmalig die November-Optionen auf Gold und Silber an der weltweit größten Warenterminbörse COMEX für die Edelmetalle Gold und Silber gehandelt werden, kann es zu erhöhten Kursschwankungen kommen.
Am Donnerstag wird in den USA zudem das Erntedankfest bzw. „Thanksgiving“ gefeiert. Da viele Edelmetallhändler den Freitag als Brückentag nutzen, kann es auch wegen geringerer Handelsliquidität zu stärkerer Volatilität bei den Edelmetallpreisen zum Wochenausklang kommen.
Nachdem die letzten Daten des Statistischen Bundesamtes noch einen Anstieg der Erzeugerpreise um rekordhohe 45,8 Prozent auf Jahresbasis für den September zeigten, hat sich die Teuerungsdynamik gemäß den am Montag veröffentlichten Daten im Oktober merklich auf 34,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgebildet.
Hauptverantwortlich für die Abkühlung des Preisanstiegs und den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat waren die Energiepreise. Gegenüber September 2022 sanken diese im Durchschnitt um 10,4 Prozent, hauptsächlich verursacht durch den Rückgang der Preise für elektrischen Strom sowie für Erdgas.
Allerdings hält die Preisdynamik bei den Verbrauchsgütern weiter an: Waren des täglichen Bedarfs stiegen im Oktober 2022 um 19,0 Prozent gegenüber Oktober 2021 und gegenüber September 2022 um 1,1 Prozent.
Vor allem Nahrungsmittel traten als Preistreiber statistisch stark hervor: Hier betrug der Preisanstieg 25,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders heftig stiegen die Preise für Butter (+66,3 Prozent) und Zucker (+54,0 Prozent). Allein gegenüber September 2022 stiegen die Zuckerpreise um 47,2 Prozent.
Die Preise für Schweinefleisch waren 47,0 Prozent teurer als im Oktober 2021, für Käse und Quark mussten 38,3 Prozent und für Milch 36,1 Prozent mehr an der Ladenkasse bezahlt werden. Kaffee wurde mit 29,1 Prozent ebenfalls nochmals deutlich teurer als noch vor einem Jahr.
Obwohl das ifo-Institut in München in seiner Presseerklärung vom 25. Oktober noch schrieb:
„Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt düster. Die Unternehmen waren mit ihren laufenden Geschäften weniger zufrieden. Die Unternehmen blicken sorgenvoll auf die nächsten Monate. Die deutsche Wirtschaft steht vor einem schweren Winter.“
So sind doch leichte Ansätze der Erholung bei den Geschäftserwartungen wahrnehmbar, wenn auch von niedrigem Niveau aus (untere blaue Linie).
Der leichte Anstieg des Optimismus könnte ein Vorbote auf die positiven Effekte der Maßnahmen der Bundesregierung sein. Mehr als Hoffnung spiegelt sich in den etwas besseren Zukunftsaussichten allerdings nicht wider.
Besonders Sorgen bereitet dem Präsidenten des ifo-Instituts, Claus Fuest, der Bausektor. Fuest wörtlich:
ifo-Geschäftsklima-Index-BRD„Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Der Indikator der Geschäftslage fiel auf den niedrigsten Stand seit Januar 2016. Auch der Ausblick trübte sich weiter ein. Der Auftragsbestand war rückläufig.“
Auch für die am kommenden Freitag erwarteten frischen ifo-Daten für den November wird in diesem für den Arbeitsmarkt wichtigen Sektor mit einer weiteren Verschlechterung gerechnet. Bereits jetzt haben sich die Hypothekenzinsen für zehnjährige Darlehen innerhalb eines Jahres von 1,01 Prozent auf aktuell 3,81 Prozent fast vervierfacht (Quelle: ImmoScout24):
Zumal die Baukosten, die Kosten für Bestandsobjekte und die Kreditkosten weiter steigen oder hoch bleiben dürften. Auf ihrer nächsten Offenmarktsitzung am 15. Dezember will die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erneut um 0,75 Prozentpunkte p. a. anheben, was Baudarlehen weiter verteuern könnte.
Nach der turbulenten Entwicklung in den vergangenen Monaten konnte sich die Verbraucherstimmung in Deutschland im Oktober stabilisieren. Sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legten leicht zu.
Für die am Freitag anstehenden Daten prognostiziert die Gesellschaft für Konsumforschung aus Nürnberg (GfK) für das Konsumklima im November einen Wert von -41,9 Punkte und damit marginale 0,9 Punkte mehr als im Oktober dieses Jahres (revidiert auf -42,8).
Problematisch bleibt jedoch die Inflation, und die Tatsache, dass viele Privathaushalte in den letzten Tagen und Wochen von ihren Versorgern über die zum Teil massiven Preisanstiege für Strom ab 1. Januar 2023 informiert wurden.
In welchem Umfang die beschlossenen Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise (40 ct/kWh Strom bis 80 Prozent des privaten Verbrauchs) die Inflation dämpfen, kann aktuell nicht seriös beurteilt werden. Solange die Inflation ungewöhnlich hoch bleibt und Zweifel an der Energieversorgungssicherheit bestehen bleiben, wird sich das Konsumklima kaum nachhaltig erholen können.
„Es ist momentan sicherlich zu früh von einer Trendwende zu sprechen. Die Situation bleibt für die Konsumstimmung sehr angespannt. Die Inflation ist zuletzt in Deutschland auf über zehn Prozent gestiegen, die Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung werden nicht geringer. Deshalb bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Stabilisierung von Dauer ist oder angesichts des kommenden Winters eine weitere Verschärfung der Lage befürchtet werden muss.“
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