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Stand: 18.10.2023 von Hannes Zipfel
Historisch gesehen ist das aktuelle Kupfer-Gold-Preisverhältnis günstig für den Goldpreis, die Edelmetalle im Allgemeinen und für Minenaktien. Die aktuellen Daten zeigen ein ungewöhnlich positives Chance-Risiko-Verhältnis mit attraktiven Renditen.
Kupfer-Gold-Ratio günstig für Edelmetalle und Minen

Edelmetalle versus Industriemetalle

Wie der Name schon sagt, vergleicht das Kupfer-Gold-Preisverhältnis den aktuellen Kupferpreis mit dem Goldpreis. Das sogenannte „Ratio“ misst im Wesentlichen den Trend bei Industriemetallen (Kupfer) im Vergleich zu dem bei Edelmetallen (Gold). Das unabhängige Research-Unternehmen SentimenTrader hat dazu verschiedene Daten analysiert, basierend auf fortlaufenden Kupfer- und Gold-Future-Kontrakten an der Terminbörse COMEX in New York.

Momentan liegt das Kupfer-Gold-Ratio knapp unter 0,19:

Kupfer-Gold-Preisverhältnis

Kupfer-Gold-Verhältnis erreicht interessante Marke

Historisch gesehen war dieses Niveau ein günstiger Einstiegszeitpunkt in Gold, aber auch in Silber und im Allgemeinen in Goldminenaktien. Schaut man sich die Marktbewegungen aus der Vergangenheit an, wenn das Kupfer-Gold-Verhältnis ebenfalls um oder unter 0,19 lag, ergaben sich in der Folge interessante Goldpreisbewegungen:

Historische Analyse: Gold-ETF vs. Kupfer-Gold-Ratio

In dem Vergleichs-Chart wird Gold über einen ETF (Exchange Traded Fund; Gold-Fonds) dargestellt. Mit diesen ETFs können Anleger neben Münzen und Barren ein Engagement in Gold aufbauen, ohne selbst mit Rohstoff-Futures oder anderen Gold-Derivaten handeln zu müssen. ETFs können wie Aktien gehandelt werden und verfügen über eine WKN (Wertpapierkennnummer) bzw. eine ISIN (International Securities Identification Number).

Der SPDR Gold Shares (Ticker-Symbol „GLD“) ist ein ETF, der fortlaufende Gold-Futures abbildet. Es handelt sich also um einen synthetischen Fonds ohne physische Deckung. Für die obige Grafik ist dies jedoch irrelevant, da es um den Zusammenhang zwischen dem Kupfer-Gold-Ratio und den sich daraus ergebenen statistischen Anlagechancen geht.

Im Median konnten in der Zeit nach dem Erreichen eines solch niedrigen Ratio-Wertes wie jetzt positive Chance-Risiko-Verhältnisse für die weitere Goldpreisentwicklung festgestellt werden. Die Chance für einen Kursanstieg („Win Rate“) lag im gesamten Betrachtungszeitraum seit Nov. 2004 bei 1 Woche, 2 Wochen, 1 Monat und 12 Monaten nach Erreichen dieses Niveaus (rote Punkte) bei 100 Prozent. Dies ist natürlich keine Garantie für die Zukunft, sondern lediglich ein interessanter Anhaltspunkt unter vielen für das richtige mittelfristige Timing (Kaufzeitpunkt).

Auch für andere Metalle anwendbar

Das Kupfer-Gold-Ratio zeigt auch für andere Metalle, wie zum Beispiel Silber („SLV“, Silber-ETF) interessante Ergebnisse:

Historische Analyse: Silber-ETF vs. Kupfer-Gold-Ratio

Bei dem weißglänzenden Edelmetall lag die „Win Rate“ seit April 2006 2 Wochen, 1 Monat, 2 Monate, 6 Monate und 1 Jahr später ebenfalls bei 100 Prozent mit durchaus attraktiven Renditen.

Fast genauso erfolgreich war das Timing bei Platin seit Dezember 1988 (hier direkt anhand des Spot-Preises):

Historische Analyse: Platinpreis vs. Kupfer-Gold-Ratio

Auch hier zeigt sich eine enge Korrelation zwischen niedrigem Kupfer-Gold-Ratio und entsprechenden Anstiegschancen in der Zeit danach.

Auch Goldminen passen in das Timing-Schema

Da Goldminen historisch relativ eng mit dem gelben Edelmetall im Preistrend positiv korrelieren, funktioniert dieses Timing-Instrument auch für Goldminen. Hier ebenfalls anhand eines ETFs („GDX“; VanEck Gold Miners ETF) dargestellt seit Mai 2006:

Historische Analyse: Goldminen vs. Kupfer-Gold-Ratio

Fazit:

Auch wenn die obigen Ergebnisse interessant sind, stellen sie nur einen Indikator dar und umfassen eine sehr kleine Stichprobengröße. Das Kupfer-Gold-Ratio sollte also nicht allein als Grund herangezogen werden, Edelmetalle, Minenaktien oder darauf bezogene ETFs zu kaufen oder nicht zu kaufen.

Allerdings könnte eine Kombination aus geopolitischen Überlegungen, anhaltenden Inflationssorgen und der extremen Verschuldungssituation bei gleichzeitig restriktiver Geldpolitik (toxische Mischung) den Anlegern einen zusätzlichen Preisimpuls aufzeigen, den Kauf von Gold, Silber, Platin oder Minenaktien als Portfoliobeimischung und quasi „Sicheren Hafen“ für das liquide Kapital in Betracht zu ziehen.

Autor: Hannes Zipfel
Ökonom
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