Gold: 2.557,25 € 1,44 %
Silber: 30,39 € 0,83 %
Stand: 06.02.2024 von Jörg Bernhard
Seit dem Jahr 2010 sucht die London Bullion Market Association im Rahmen einer Umfrage den treffsichersten Analysten für die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Am vergangenen Donnerstag wurden deren Ergebnisse veröffentlicht.
LBMA-Analystenumfrage über Edelmetallprognosen für 2024

Gold, Silber und Platin hui, Palladium pfui

So kann man das Ergebnis der diesjährigen Analystenumfrage kurz und knapp zusammenfassen. In diesem Jahr nahmen an der Befragung zwischen 22 (Platin und Palladium) und 25 (Gold) Analysten teil, von denen die vier Besten ihrer Zunft im nächsten Jahr mit einem Unzen-Barren Gold des Sponsors Perth Mint Australien belohnt werden.

Jeder Analyst musste einerseits eine Schätzung für den durchschnittlichen Preis des jeweiligen Edelmetalls für 2024 abgeben und andererseits dessen Schwankungsbreite prognostizieren.

Beim Goldpreis, der im vergangenen Jahr auf einen Durchschnittspreis von 1.940,54 Dollar kam, ergaben die abgegebenen Prognosen im Durchschnitt einen Wert von 2.059 Dollar (+6,1 Prozent).

Preissteigerungen in einer ähnlichen Größenordnung werden auch bei Silber und Platin erwartet.

Bei Silber soll sich zum Beispiel dessen durchschnittlicher Preis von 23,35 Dollar auf 24,80 Dollar (+6,2 Prozent) erhöhen, während bei Platin ein Anstieg von 964,98 auf 1.015 Dollar (+5,2 Prozent) prognostiziert wird.

Ausgesprochen trübe werden hingegen die Perspektiven bei Palladium eingeschätzt. Dessen durchschnittlicher Preis soll sich nämlich gegenüber dem Vorjahr von 1.337,39 Dollar auf 1.060,1 Dollar (-20,7 Prozent) kräftig reduzieren (siehe Tabelle).

Edelmetallprognosen für 2024: LBMA veröffentlicht Umfrageergebnis

Edelmetall progn. Durchschnittspreis 2024 progn. Jahrestiefs 2024 progn. Jahreshochs 2024
Gold 2.059,00 USD 1.781 bis 2.000 USD 2.100 bis 2.405 USD
Silber 24,80 USD 18,00 bis 22,50 USD 25,00 bis 32,00 USD
Platin 1.015 USD 800 bis 900 USD 1.100 bis 1.329 USD
Palladium 1.060,10 USD 550 bis 1.050 USD 1.095 bis 1.650 USD
Quelle: London Bullion Market Association

Hohe Unsicherheit bei Weißmetallen registriert

Mit Blick auf die weiteren Perspektiven wurden bei Gold die nachfolgend aufgeführten Einflussfaktoren von den Analysten als besonders wichtige Preistreiber am häufigsten genannt:

  • US-Geldpolitik (25 Prozent)
  • Transaktionen der Zentralbanken (22 Prozent)
  • Geopolitische Risiken (22 Prozent)

Beim gelben Edelmetall reichten die abgegebenen Prognosen zum Durchschnittspreis von 1.947 bis 2.170 Dollar, während die prognostizierte Schwankungsbreite zwischen niedrigstem Jahrestief und höchstem Jahreshoch in der Spitze von 1.781 bis 2.405 Dollar (35 Prozent) reichte.

Die optimistischste Prognose stammte von Chantelle Schieven (Capitalight Research), während James Steel (HSBC) am pessimistischsten gestimmt war.

Im vergangenen Jahr hat übrigens Bruce Ikemizu (Japan Bullion Market Association) die treffsicherste Goldpreisprognose abgegeben und dadurch den Wettbewerb gewonnen. Für 2024 erwartet er einen durchschnittlichen Goldpreis in Höhe von 2.100 Dollar pro Feinunze und gehört damit zu den sechs optimistischsten Experten.

Ein relativ robustes Nervenkostüm benötigen die Anleger bei Silber und Platin. Dort liegen nämlich die Spannen von 18,00 bis 32,00 Dollar (78 Prozent) bei Silber bzw. von 800 bis 1.329 Dollar (66 Prozent) bei Platin um einiges weiter auseinander. Eine besonders starke Verunsicherung kann man allerdings bei Palladium ausmachen, wo die jeweiligen Extremwerte von 550 bis 1.650 Dollar (200 Prozent) reichen.

Hier finden Sie die Details zur LBMA-Analystenumfrage

Ausblick für die laufende Woche

Stärker als erwartete Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den Dollar und die US-Renditen nach oben getrieben und dadurch den Goldpreis ausgebremst.

Mit 353.000 fiel die Zahl neu geschaffener Stellen deutlich höher als der von Analysten prognostizierte Erwartungswert von 180.000 aus. Nun scheint eine erste Zinssenkung in den USA am 1. Mai relativ wahrscheinlich zu sein, schließlich zeigt das FedWatch-Tool des US-Terminbörsenbetreibers CME für dieses Szenario aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 68,5 Prozent an.

Am Mittwoch dürften sich die Akteure an den Goldmärkten für die US-Handelsbilanz für den Monat Januar stark interessieren. Außerdem stehen Reden diverser US-Notenbanker auf der Agenda.

Mit Blick auf die nachlassende Zinsfantasie dürfte sich vor allem eine Ansicht durchsetzen: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Insbesondere die jüngste Erholung des Dollars sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Staaten ihre Abhängigkeit vom Dollar weiter reduzieren werden (Entdollarisierung).

Dies kann man durch andere westliche Währungen, über Kryptowährungen oder Gold realisieren. Autokratisch regierte Staaten wie Russland und China haben in den vergangenen Jahren gezeigt, für welche Alternative sie sich entschieden haben – Gold.

Autor: Jörg Bernhard
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