GOLD | 2.314,01 $/oz | 2.148,49 €/oz | 69,08 €/g | 69.076 €/kg |
SILBER | 26,93 $/oz | 25,03 €/oz | 0,80 €/g | 804,73 €/kg |
Darüber hinaus sind auch die „großen“ Arbeitsmarktzahlen für die USA und Deutschland von Interesse. Zuletzt zeigten v. a. die Statistiken aus den USA klare Anzeichen von beginnendem Lohndruck, der die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale beinhaltet.
Bereits am letzten Freitag zeigten die Daten zu den Konsumentenausgaben in den USA für Mai (PCE) Preissteigerungen von 3,9 Prozent zum Vorjahr an. Dies war der stärkste Anstieg seit 13 Jahren. Der Zehnjahresdurchschnitt liegt bei lediglich 1,9 Prozent.
Im Vormonat lag die Teuerung bei 3,6 Prozent. Auch auf Monatsebene hielt der Preisdruck mit 0,4 Prozent zum April 2021 an.
Die heute Morgen vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Importpreisdaten für Mai bestätigen ebenfalls die Heftigkeit des Preisdrucks. Mit einem Anstieg von 11,8 Prozent zum Vorjahresmonat wurde die höchste Preissteigerungsamplitude für Importe seit Oktober 1981 erreicht
Natürlich spielen auch Basiseffekte bedingt durch die Corona-Krise eine wichtige Rolle bei der aktuell gemessenen Preisinflation. Aber die Veränderungsrate auf Monatsebene zeigt bei den Importpreisen mit 1,7 Prozent zum April einen ungebrochenen Aufwärtstrend. Im Monat März lag diese Rate bei „nur“ 1,4 Prozent.
Umso erstaunlicher ist die Reaktion der europäischen Währungshüter auf den anhaltenden Teuerungsschub. Das italienische Mitglied des EZB-Rates, Fabio Panetta sagte heute Morgen, zweieinhalb Stunden nach der Bekanntgabe der Preisdaten Folgendes:
„Wir sollten danach streben, die unkonventionelle Flexibilität unserer Geldpolitik beizubehalten.“
Und Panetta weiter:
„Das Risiko, dass es zu Zweitrundeneffekten bei der Inflation kommt, bleibt begrenzt.“
Der Wille zur Inflationsbekämpfung ist in diesen Aussagen nicht erkennbar, im Gegenteil. Das ist insofern bedenklich, als dass der Teuerungsdruck von allen Seiten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette stattfindet. Und zwar bei:
- Rohstoffen
- Vorprodukten
- Transport
- Lagerung
- Endfertigung
- Konsumgütern
- Dienstleistungen
- Löhnen
Verstärkt wird dieser Trend noch durch Lieferengpässe, die wiederum zur Abkehr von der Just-In-Time Mentalität zwingen und wieder zu verstärkter Lagerhaltung mit Tendenz zur Hortung führen. Sehr empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang die Lektüre des ausführlichen Handelsblatt-Artikels „Teurer, später, knapper: warum die Mangelwirtschaft nicht mehr verschwinden wird“ (mit Paywall).
Die im Artikel geschilderten Realitäten und Prognosen widersprechen diametral den Aussagen des italienischen Ökonomen Panetta von der EZB. Dieser saß übrigens bis 2019 im Ausschuss für das weltweite Finanzsystem der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die heute neue Regeln für europäische Banken in Kraft setzt (siehe Artikel „Gold & Basel III – neue Regeln ab 28. Juni“).
Neben Daten von der Inflationsfront hält diese Woche noch Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen in Deutschland im Mai bereit (Freitag) sowie die jüngsten Statistiken zur Entwicklung am Arbeitsmarkt in Deutschland (Mittwoch) und den USA (Freitag).
In den Vereinigten Staaten werden mit 675.000 neu geschaffene Stellen außerhalb der Landwirtschaft bessere Zahlen als im Vormonat erwartet, da die Sonderprogramme zur massiven Aufstockung des Arbeitslosengeldes sukzessive auslaufen.
Besonderes Augenmerk verdienen bei den US-Arbeitsmarktdaten die durchschnittlichen Stundenlöhne. Diese waren im Mai mit 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat noch recht moderat gestiegen. Für Juni wird nun bereits mit 3,6 Prozent höheren Stundenlöhnen im Jahresvergleich gerechnet.
In dieser 26. Kalenderwoche werden zudem diverse Einkaufsmanager-Indizes die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen, die über verschiedene Preiskomponenten auch eine Vorlaufindikation für die zukünftige Teuerungsdynamik beinhalten.
In der folgenden Übersicht finden Sie wichtige Termine, die besonders für deutsche Anleger und den Edelmetallmarkt in den kommenden fünf Tagen relevant werden können:
Wochentag | Zeit (MESZ) | Datenart | Prognose | Vorherig |
---|---|---|---|---|
Montag | 14:00 Uhr | DE: Rede des Präsidenten der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann | - | - |
Dienstag | 14:00 Uhr
|
DE: Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) Juni (Jahr) | 2,1 % | 2,4 % |
DE: Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) Juni (Monat) | 0,4 % | 0,3 % | ||
15:00 Uhr | USA: Immobilienindex (Jahr) | - | 13,9 % | |
22:30 Uhr | USA: API Rohöl-Lagerbestände in Barrel | - | -7,199 Mio. | |
Mittwoch | 9:55 Uhr | DE: Arbeitslosenzahlen Juni | - | 2,739 Mio. |
DE: Veränderung der Arbeitslosenzahlen Juni | -16k | -15k | ||
DE: Arbeitslosenquote Juni | 5,9 % | 6,0 % | ||
14:15 Uhr | USA: ADP - private Beschäftigung Juni | 600k | 978k | |
Donnerstag | 3:45 Uhr | China: HSBC Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe Juni | 51,8 | 52 |
9:55 Uhr | DE: Einkaufsmanager-Index (EMI) Verarbeitendes Gewerbe | 64,9 | 64,4 | |
16:00 Uhr | USA: ISM Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe | 61,2 | 61,0 | |
Freitag | 8:00 Uhr | DE: Einzelhandelsumsatz Mai (Jahr) | 10,1 % | 4,1 % |
14:30 Uhr | USA: Anzahl neu geschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Juni | 675k | 559k |
Copyright © 2009-2024 by GOLD.DE – Alle Rechte vorbehalten
Konzept, Gestaltung und Struktur sowie insbesondere alle Grafiken, Bilder und Texte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Missbrauch wird ohne Vorwarnung abgemahnt. Alle angezeigten Preise in Euro inkl. MwSt. (mit Ausnahme von Anlagegold), zzgl. Versandkosten, sofern diese anfallen. Verfügbarkeit, Abholpreise, Goldankauf und nähere Informationen über einzelne Artikel sind direkt beim jeweiligen Händler zu erfragen. Alle Angaben ohne Gewähr.
Stand: 04:33:56 Uhr