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Stand: 13.02.2024 von Jörg Bernhard
China stockte im Januar Goldreserven weiter auf Chinas Zentralbank bleibt ihrer Strategie treu und stockt die nationalen Goldreserven den 15. Monat in Folge auf. Laut „offiziellen“ Angaben der State Administration of Foreign Exchange (SAFE) belief sich der Zuwachs im Januar auf rund zehn Tonnen.
China stockte im Januar Goldreserven weiter auf

Chinas Zentralbank weiterhin in Kauflaune In China wird in dieser Woche das Chinesische Neujahr bis einschließlich Freitag ausgiebig gefeiert. Dies dürfte die Liquidität spürbar reduzieren, ob selbiges auch auf den Goldpreis zutreffen wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Das Jahr des Drachens hat in China begonnen.

Dieses Tierkreiszeichen steht für Kraft, Energie und Vitalität – Eigenschaften die man in der chinesischen Wirtschaft derzeit vergeblich sucht. Während im Land der ehemaligen Wachstumslokomotive wichtige Aktienindizes nur knapp über dem niedrigsten Stand seit vier Jahren notieren, bewegt sich der Goldpreis auf Yuan-Basis nur knapp unter seinem Ende 2023 markierten Rekordniveau. Wer weiß, vielleicht zeichnet sich im Jahr des Drachen vor allem das gelbe Edelmetall durch Kraft, Energie und Vitalität aus.

China fällt derzeit in erster Linie durch negative Entwicklungen auf.

Die Raten für das Wirtschaftswachstum inklusive der enttäuschenden Perspektiven, die rekordhohe Jugendarbeitslosigkeit, die weiterhin schwelende Immobilienkrise und die permanenten Drohungen gegen den demokratischen Inselstaat Taiwan sind hierfür die besten Belege.

Der Einfluss Chinas an den Goldmärkten wird aus den folgenden Gründen weiterhin relativ stark ausfallen.
  • Erstens: Mit einer Schmucknachfrage von über 630 Tonnen hat im vergangenen Jahr die Volksrepublik China die indische Nachfrage um über zwölf Prozent übertroffen. Nun darf man gespannt sein, ob bzw. wie stark sich die aktuellen Probleme der Chinesen auf den Schmucksektor auswirken werden.

  • Zweitens: Chinas Zentralbank stockt hingegen weiterhin ihre Goldreserven auf. Nachdem für 2023 „offizielle“ Goldkäufe in Höhe von insgesamt 287 Tonnen zu Buche schlugen, meldete die State Administration of Foreign Exchange (SAFE) für Januar einen weiteren Zuwachs der nationalen Goldreserven um rund zehn Tonnen auf nunmehr 2.245,36 Tonnen. Damit rangiert China weltweit auf Platz sieben der größten Goldbesitzer.

Chinas ETF-Sektor verzeichnet hohe Goldzuflüsse Die miserable Stimmung unter chinesischen Privatanlegern manifestierte sich aufgrund der Probleme an den Aktien- und Immobilienmärkten in einem starken Interesse an Gold-ETFs. Ende Januar hielten chinesische ETFs 63,2 Tonnen Gold (siehe Grafik).

Gehaltene Goldmengen chinesischer Gold-ETFs

Zur Erinnerung: Vor zehn Jahren war hier ein Wert von lediglich 1,1 Tonnen registriert worden und vor fünf Jahren beliefen sich deren Bestände auf 45,7 Tonnen. Sollte dieser Positivtrend anhalten, bestünde im ETF-Marktsegment erhebliches Aufwärtspotenzial, schließlich fallen bei nordamerikanischen und europäischen Gold-ETFs mit aktuell 1.611,0 Tonnen bzw. 1.369,4 Tonnen deren gehaltene Goldmengen um ein Vielfaches höher aus.

Ausblick für die laufende Woche

Trotz der abgeklungenen Zinsfantasie hält sich der Goldpreis weiterhin wacker über der Marke von 2.000 Dollar. Dies dürfte unter anderem auf die geopolitische Gemengelage zurückzuführen sein.

Angesichts der freundlichen Tendenz an den Aktienmärkten diesseits wie jenseits des Atlantiks kann man dem gelben Edelmetall derzeit ein hohes Maß an relativer Stärke attestieren. Insbesondere wenn man bedenkt, dass nordamerikanische Gold-ETFs seit dem Jahreswechsel Goldabflüsse in Höhe von 36,2 Tonnen verkraften mussten, während in den USA die neuzugelassenen Bitcoin-ETFs milliardenschwere Zuflüsse verzeichnet haben.

Am Dienstag und Mittwoch werden aktuelle Daten von der US-Inflationsfront erwartet.

Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich die Konsumentenpreise um 3,0 Prozent p.a. (Dezember: 3,4 Prozent p.a.) verteuert haben, während bei den Produzentenpreisen mit einem Rückgang gerechnet wird. Weitere wichtige US-Konjunkturindikatoren wie die Einzelhandelsumsätze, die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, der Konjunkturausblick der Philadelphia Fed sowie die Im- und Exportpreise (Donnerstag) könnten dem Goldpreis neue Impulse verleihen.

Selbiges trifft auf den von der Universität Michigan ermittelten Index zum Konsumentenvertrauen, die Produzentenpreise und aktuelle Daten vom Immobilienmarkt (Freitag) zu. Langeweile dürfte da wohl kaum aufkommen.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist

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