GOLD | 2.742,60 $/oz | 2.517,90 €/oz | 80,95 €/g | 80.952 €/kg |
SILBER | 32,64 $/oz | 29,97 €/oz | 0,96 €/g | 963,56 €/kg |
In 2023 betrug die Goldminenproduktion insgesamt weltweit 3.644,4 Tonnen Gold. Diese Zahl wurde im jüngsten Jahres-Report des World Gold Council veröffentlicht, die globale Lobby-Organisation der Goldminen-Industrie. (1) Das entspricht einer Zunahme von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wo die weltweite Minenförderung noch bei 3.624,8 Tonnen lag:
Die bisherige Höchstmenge wurde somit im Jahr 2018 erreicht. Nicht wenige Experten sprechen bereits von einem sogenannten Peak Gold, also davon, dass es in Zukunft aufgrund der beschränkten Gold-Vorkommen sowie der technischen Möglichkeiten diese zu fördern, weitere Produktionsanstiege kaum noch möglich sind.
Gemessen nach der jährlichen Förderleistung lag im Ranking der größten Goldminen der Welt 2023 der Nevada Goldminen- Komplex in den USA mit 108,8 Tonnen auf Platz eins. Auf Platz zwei folgt die Muruntau Mine in Usbekistan mit 80,4 Tonnen. Platz drei belegt die Grasberg Mine in Indonesien: (2)
Im Detail:
Ranking | Mine (Link = Details) |
Land | Millionen Feinunzen |
entspricht Tonnen |
---|---|---|---|---|
Platz 1 | Nevada Gold Mine Komplex | USA | 3,5 Moz | 108,8 t |
Platz 2 | Muruntau | Usbekistan | 2,5 Moz | 80,4 t |
Platz 3 | Grasberg | Indonesien | 1,2 Moz | 37,3 t |
Platz 4 | Olimpiada | Russland | 1,1 Moz | 34,2 t |
Platz 5 | Pueblo Viejo | Dom. Rep. | 1,1 Moz | 34,0 t |
Platz 6 | Lihir | Papua-Neuguinea |
1,0 Moz | 31,1 t |
Platz 7 | Cadia | Australien | 0,95 Moz | 29,5 t |
Platz 8 | Boddington |
Australien | 0,9 Moz | 28,0 t |
Platz 9 | Kibali | Kongo | 0,85 Moz | 26,4 t |
Platz 10 | Canadian Malarctic | Kanada | 0,8 Moz | 24,9 t |
Angaben zur Fördermenge sind in der Minenindustrie als Moz üblich (= Millionen Tonnen Feinunzen, wobei 1 Feinunze rund 31,1 Gramm entspricht). Die Umrechnung in Tonnen dient der Veranschaulichung.
Goldminen werden betrieben von Bergbau-Unternehmen. Oft gibt es bei einer Mine mehrere Gesellschaften in unterschiedlichen Rollen, etwa als Mineneigner, Minenfinanzierer (Royalty & Streaming) und Minenbetreiber. Viele dieser Goldproduzenten unterhalten auch mehrere Goldminen. Die größten Konzerne betreiben weltweite Goldförderung.
Die beiden größten Goldminenbetreiber in 2023 sowohl hinsichtlich Marktkapitalisierung wie auch nach Fördermengen waren Newmont Mining und Barrick Gold. Für Anleger, die nicht in physisches Gold investieren wollen, sind Anteile an solchen Unternehmen eine Option. Mehr: Goldminenaktien
Goldminen sind Förderstätten, in denen Gold abgebaut wird. Die klassische Vorstellung eines Stollens, der in einen Berg hineingetrieben wird (= Untertagebau Bergwerk), ist aber nur bedingt richtig. Sehr viel Gold wird nämlich im Tagebau (Open Pit) gefördert.
Beim Untertagebau erschließen Bergarbeiter die unterirdische Goldvorkommen mittels diverser Grubenbauten. Bei einem Stollen handelt es sich um einen waagerechten Grubenbau mit Öffnung zur Erdoberfläche. Im Gegensatz dazu werden Schächte senkrecht oder schräg in den Untergrund getrieben. Strecken gehen wiederum mehr oder weniger waagerecht von den Schächten aus und können sich weiter in ebenfalls horizontale Querschläge verzweigen. Die Tiefe dieser oft labyrinthaft verzweigten Grubenbauten kann mehrere Kilometer erreichen. Eindrucksvolle Beispiele solcher of über viele Jahrzehnte erweiterten und vertieften Goldbergwerke sind in Südafrika zu finden, insbesondere in dem 56 Kilometer langen Höhenzug Witwatersrand zu finden.
Gold im Tagebau wird oberflächennah abgebaut. Solche Minen sind meist großflächige offene Bergwerke, die sich über mehrere Quadratkilometern erstrecken können. Man nennt das auch Open Pit Mining. Beim Abbau werden die Sedimentschichten großflächig und meist in Stufen abgetragen, so dass im Laufe der Zeit eine trichterförmige Grube entsteht.
Auch der Übergang vom Tagebau zum Untertagebau in derselben Mine kann für den Betreiber sinnvoll sein, wenn in großer Tiefe unter dem Tagebau bedeutende Goldvorkommen entdeckt werden. Die Chuquicamata-Mine in Chile gehörte zum Beispiel mit einer Tiefe von 850 Metern zu den tiefsten Kupfer-Gold-Minen im Tagebau und wird auch als Bergwerk untertage betrieben.
Auch erwähnt werden müssen an dieser Stelle die Folgen des Goldabbaus. Rund eine Tonne Gestein muss bearbeitet werden für im Schnitt fünf Gramm Gold. Goldminen zählen daher zu den größten Minen der Welt; entsprechend groß sind die Eingriffe in die Natur. So werden etwa in der Grasberg Mine täglich 700.000 Tonnen Material bewegt.
Vor allem in den Anfangszeiten kam es daher bei fast allen großen Minen zu Konflikten zwischen den Betreibern - meist internationale Großkonzerne - und der ortsansässigen Bevölkerung. Glücklicherweise findet bei den Unternehmen nun ein Umdenken statt sowohl in sozialer wie auch in ökologischer Hinsicht. Mehr: Siegel für nachhaltiges Gold
Der Platz eins im Ranking der weltgrößten Goldminen gilt für diesen Minenkomplex nur unter Vorbehalt, denn streng genommen handelt es sich um mehrere Minen, deren Fördermengen aggregiert werden.
Der Grund ist eine weitläufige goldreiche Region im US-Bundesstaat Nevada, die eine geologische Besonderheit aufweist, der sogenannte "Carlin Trend". Das Gold liegt dort in mikroskopisch kleiner Form vor, was beim Abbau einige Besonderheiten nach sich zieht. Man nennt das Gold aus diesen Abbaustätten auch Carlin-Typ. In dieser Region liegen mehrere Goldminen.
Namensgebend ist die kleine Stadt Carlin (Slogan: "Where the train stops...and the gold rush begins"). Eine große Mine dort heißt auch Carlin Goldmine. Weitere Minen sind die Goldstrike-Mine und die Cortez Goldmine.
Der Minenkomplex Muruntau befindet sich in Usbekistan. Betreiber der Mine ist das staatliche Navoi Mining & Metallurgy Combinat.
Die Goldförderung findet in einem offenen Tagebau von gigantischen Ausmaßen statt. Bereits in 2012 betrug der Durchmesser des offenen Kraters 3,5 x 2,5 km; die Tiefe 560 Meter.
Die Muruntau-Goldlagerstätte wurde 1958 entdeckt. Der Abbau des Goldes begann 1967 und findet bis heute ohne Unterbrechung statt.
Die Grasberg Goldmine liegt auf der zu Indonesien gehörenden Insel West-Papua. Der gewaltige Krater hat einen Durchmesser von bis zu 2 km; der oberste Rand liegt dabei auf einer Höhe von 3.900 Metern über dem Meeresspiegel. Der Abbau erfolgt sowohl als Open Pit (=Tagebau) wie als Untertagebau.
Gefördert werden vor allem Kupfer und Silber. Täglich werden dort mehrere Hundertausend Tonnen erzhaltiges Material bewegt. Grasberg zählt aber auch zu den größten Goldminen der Welt. Die noch vorhanden Goldreserven sollen zu den ergiebigsten der Welt zählen. Betrieben wird die Grasberg Mine vom US-Bergbau Konzern Freeport MacMoRan.
Die russische Goldmine liegt in Krasnoyarsk Krai, Mittel-Sibirien. Die Goldförderung erfolgt im Tagebau. Die Olimpiada Mine gilt als die größte des russischen Minenbetreibers Polyus.
Die Goldmine Pueblo Viejo befindet sich in der Dominikanischen Republik, etwa 100 km von der Hauptstadt Santo Domingo entfernt. Betrieben wird die Mine von Pueblo Viejo Dominicana Corporation, einem Joint Venture bestehend aus Barrick Gold (60%) and Newmont (40%).
Die Kibali Goldmine liegt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo. Eigentümer ist die Kibali Goldmines SA (Kibali), die ihrerseits ein Joint Venture darstellt bestehend aus 45% Barrick, 45% AngloGold Ashanti und 10% Société Miniére de Kilo-Moto (SOKIMO).
Betrieben wird die Mine aber von Barrick Gold. Gefördert wird sowohl im Tagebau wie auch im Untertagebau.
Darunter versteht man zwei Minen im Südwesten von Australien, die aber nahe beieinander liegen und daher auch als "Cadia Valley Operations" bekannt sind. Gewonnen werden dort Kupfererze und Golderze. Betreiber ist die australische Bergbaugesellschaft Newcrest Mining.
Benannt ist die Goldmine nach den Lihir Inseln, eine zum Staat Papua-Neuguinea zählende Inselgruppe. Die Mine selbst befindet sich auf der Hauptinsel namens "Lionam".
Die großen Goldvorkommen wurden erst im Jahr 1982 entdeckt. Das erste Gold wurde 1997 gegossen, damals noch durch den Konzern Rio Tinto. Heute betreibt Newcrest Mining den Abbau.
Die sogenannten epithermalen Goldvorkommen zeichnen sich durch einen besonders hohen Goldgehalt aus.
Die Canadian Malartic Mine zählt zu den größten Open-Pit Minen Kanadas. Benannt ist sie nach der nahe gelegenen Kleinstadt Malarctic. Alleiniger Betreiber ist das Unternehmen Agnico Eagle Mines.
Gold wurde dort in der Region schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gefunden. Der Abbau ist geplant bis 2029.
Die Boddington Mine nahe der gleichnamigen Stadt gilt als die größte Goldmine Australiens. Seit 2010 werden dort Kupfer und Gold gefördert, wobei der Kupferanteil den von Gold mengenmäßig bei weitem übertrifft. Die Goldreserven sollen Schätzungen zufolge bis 2037 reichen. Betreiber ist das US-Unternehmen Newmont Mining.
Was Fördermenge oder oberirdische Ausdehnung angeht, so befindet sich die Mponeng Goldmine in Südafrika nicht unter den Top 10 der größten Goldminen der Wert. Dafür kann sie mit einem anderen Superlativ aufwarten: Mit über vier Kilometern Tiefe dürfte die Mponeng Goldmine in Südafrika die tiefste Goldmine der Welt sein. Und wahrscheinlich auch die heißeste Goldmine. Die Luft dort unten beträgt 30° Celsius. Würde sie nicht künstlich gekühlt werden, wären es über 60° Celsius.
Ebenfalls mit einem Superlativ der besonderen Art wartet die Fosterville Mine in Victoria, Australien, auf. Sie gilt nach Angaben von Swiss Ressource Capital, ein auf Rohstoffe spezialisiertes Portal, als die Mine mit den hochgradigsten Goldvorkommen in der westlichen Welt. In 2022 soll der Goldgehalt mehr als 28 Gramm Gold pro Tonne Gestein betragen haben - ein Spitzenwert.3 Einzig bei Probebohrungen werden teils noch höherwertige Golderzgehalte entdeckt.
Auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland hat der Goldbergbau nie eine große Rolle gespielt. Der Großteil des natürlich vorkommenden Goldes lag (und liegt) in Form von Goldseifen vor, die ohne die Errichtung von Minen gewonnen werden konnten.
Dennoch gibt es einige historische Beispiele für Goldminen in Deutschland, die teilweise noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts aktiv waren.
Goldkronach: Der Goldbergbau lässt sich hier bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Erst 1925 wurde er endgültig eingestellt. Prinzipiell erscheint ein wirtschaftlicher Abbau von Gold in Goldkronach heute zumindest nicht undenkbar.
Eisenberg: Der 560 Meter hohe Eisenberg in der Nähe des hessischen Korbach gehört zu den bedeutendsten Goldvorkommen Mitteleuropas. Bereits im Jahr 1250 wurden die Goldvorkommen urkundlich erwähnt. Die Blütezeit der Goldförderung waren das 15. und 16 Jahrhundert. Bei Ende der Förderung im Jahr 1617 waren rund 10 Kilometer Stollen und Strecken in den Berg getrieben worden. Die Gesamtfördermenge belief sich auf damals durchaus beachtliche 2 Tonnen.
Grube Lampertus: Sie befindet sich auf dem heutigen Stadtgebiet von Hohenstein-Ernstthal in Sachsen. Urkundliche Erwähnungen reichen bis in das Jahr 1350 zurück. Die relativ unbekannte Goldmine gehört zu den wenigen deutschen Bergwerken, die auch in vergleichsweise jüngerer Zeit (1781 bis 1910) noch kontinuierlich Gold als wichtigstes Edelmetall förderten. Die Gesamtfördermenge der Grube Lampertus erreichte 52 kg Gold.
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