Gold: 2.172,83 € 0,37 %
Silber: 25,58 € 0,75 %
Stand: 17.05.2021 von Hannes Zipfel
Die zunehmende Teuerung kommt mit Wucht im Alltag der Bundesbürger an. Vor allem die Preise für Energie, bestimmte Nahrungsmittel, Flugreisen, Mietnebenkosten und Tiernahrung steigen dynamisch.
Inflation: Preise im Höhenrausch

Wer soll das bezahlen?

Zweifellos gibt es in der Bundesrepublik viele Bürger, die ausreichend Vermögensreserven besitzen, um die steigenden Kosten im Alltag abzufedern. In den Ballungszentren mit einem hohen Anteil an Transferleistungsempfängern und Beschäftigten im Dienstleistungssektor sowie in ländlichen Gebieten in den östlichen Bundesländern schmerzt der Anstieg vieler Preise bereits jetzt.

Gemäß Statistischem Bundesamt in Wiesbaden haben gestiegene Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten, bankrotte Anbieter und Transportbehinderungen durch Grenzschließungen zu einem Preissprung in Deutschland im April geführt. Ergänzend könnte man noch die durch expansive Geldpolitik befeuerten Immobilienpreis- und Mietsteigerungen erwähnen. Viele Mietverträge enthalten mittlerweile eine automatische Anpassung der Miete an die offizielle Inflationsrate. Der Preistrend wird sich laut der Europäischen Zentralbank (EZB) in den kommenden Monaten noch fortsetzen und sogar verschärfen.

Deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen mussten die deutschen Verbraucher im April gegenüber dem Vorjahr u. a. für:

  • Treibstoffe (+23,3 %)
  • Gas (+22,2 %), Heizöl (+21,1 %)
  • Hundefutter (+19,8 %)
  • Zwiebeln (+48 %)
  • Flugreisen (+17,3 %)
  • körpernahe Dienstleistungen (+5,4 %).

Neben den gestiegenen Rohstoffpreisen führte auch die Einführung der CO2-Abgabe in Höhe von 25 Euro pro Tonne zum Jahresbeginn zu steigenden Energie- und Transportkosten. Dies dürfte jedoch nur ein Vorgeschmack sein, falls die politischen Mehrheiten nach der kommenden Bundestagswahl die geplante Anhebung der Abgabe auf 100 Euro pro Tonne CO2 ermöglichen.

Die offizielle Inflationsrate (VPI) gemessen anhand des statistischen Warenkorbs lag im April auf Jahresbasis bei 2,0 Prozent. Das Statistische Bundesamt betont, dass die Inflationsrate ohne Energie nur 1,4 Prozent beträgt und ohne Treibstoffe und Heizöl sogar nur 1,2 Prozent. Gleichwohl kaufen gerade jetzt viele Eigenheimbesitzer und Vermieter Gas und Öl. Das Herausrechnen der Komponente Energie aus der Teuerungsrate ist ohnehin lebensfern. Selbst Transferleistungsempfänger müssen ihre Stromkosten selbst tragen. Die Strom-Versorger prognostizieren momentan für dieses Jahr einen Anstieg von durchschnittlich 3,5 Prozent.

Die wichtigsten Termine in dieser Woche

Da das Thema Inflation momentan starken Einfluss auf die Preisentwicklung an den Finanzmärkten und speziell an den Edelmetallmärkten hat, lohnt sich am Mittwochabend um 20:00 Uhr MESZ ein Blick auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung. Es handelt sich dabei um ein Minutenprotokoll (Minutes) zu den Diskussionen der Offenmarktausschuss-Mitglieder (FOMC). Viele Marktteilnehmer prüfen dieses Dokument sehr genau auf konkrete Hinweise auf künftige geldpolitische Entscheidungen. Vor allem Äußerungen bezüglich möglicher Änderungen bei der Zinspolitik und den Wertpapierkaufprogrammen stehen im Fokus der Anleger.

Am Donnerstag folgen aus Deutschland um 8:00 Uhr die Erzeugerpreise. Auf Jahresbasis wird für den April mit einem Anstieg von 5,1 Prozent gerechnet, nach +3,7 Prozent im März.

Einen weiteren Anstieg des Gold-Optimismus zeigt der bereits heute Morgen veröffentlichte Investing.com Gold-Index an. Dieser stieg von 56,2 Punkten in der Vorwoche auf aktuell 59,9 Punkte. Bei Werten über 50 dominieren die Optimisten. Steigt der Index über 70 Punkte hinaus, gilt der Markt als euphorisch und damit als korrekturanfällig. Der letzte Höchststand wurde am 20. Mai 2019 mit 77,6 Punkten gemessen. Der letzte Tiefststand bei 48,5 am 7. Oktober 2019. Gemessen wird der Gold-Index unter Verwendung von Terminbörsen- und OTC-Anbieterdaten zu allen offenen Long- und Shortpositionen in Gold.

In der folgenden Übersicht finden Sie weitere wichtige Termindaten, die besonders für deutsche Anleger und den Edelmetallmarkt in dieser Woche relevant sind:

Wochentag Zeit (MESZ) Datenart Prognose Vorherig
Montag 16:05 Uhr USA: Rede des Vizepräsidenten der US-Notenbank Fed, Richard H. Clarida
Dienstag 01:50 Uhr Japan: Bruttoinlandsprodukt Q1´21 (gegenüber Vorjahresquartal) -4,6 % +11,7 %
Dienstag 11:00 Uhr Euro-Zone: Bruttoinlandsprodukt Q1´21
(Gegenüber Vorjahr)
-1,8 -4,9 %
Dienstag 14:30 Uhr USA: Baubeginne (April) in Mio. 1,71 1,74
Mittwoch 08:00 Uhr DE: Autozulassungen (April) ggü. VJ 35,9%
Mittwoch 13:00 Uhr USA: Index für den Hypothekenmarkt 715,3
Mittwoch 16:30 Uhr USA: Rohöllagerbestände (Veränderung ggü. Vorwoche in Mio. Barrel) -0,427
Mittwoch 20:00 Uhr USA: FOMC Sitzungsprotokoll
Donnerstag 08:00 Uhr DE: Erzeugerpreisindex ggü. VJ +5,1 % +3,7 %
Donnerstag 14:30 Uhr USA: Wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in Tausend 450 473
Donnerstag 14:30 Uhr USA: Philly Fed Herstellungsindex (Mai) 43,0 50,2
Donnerstag 16:30 Uhr Türkei: Staatsschulden im April in Mrd. 1.950
Freitag 09:30 Uhr DE: Einkaufsmanager-Index (EMI) (Mai) 57,1 55,8
Freitag 10:00 Uhr Euro-Zone: Einkaufsmanager-Index (Mai) 55,1 53,8
Freitag 15:45 Uhr USA: Einkaufsmanager-Index (Mai) 63,4 63,5
Freitag 16:00 Uhr USA: Verkäufe bestehender Häuser in Millionen (April) 6,09 6,01
Datenquelle: Investing.com
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Autor: Hannes Zipfel
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