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Stand: 26.09.2018 von © Gold.de Redaktion / AB
Christoph Bergmann ist einer der profiliertesten Kenner der Bitcoin-Szene. Soeben erschien sein Buch „Bitcoin – die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes.“ Wir haben mit ihm gesprochen. Über Bitcoin und Gold, über Mythen und Revolutionen, und natürlich über sein neues Buch.
„Bitcoin ist ein Experiment“: Interview mit Christoph Bergmann
Christoph Bergmann Bitcoin Buch
Christoph Bergmann: "Bitcoin - die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes"

Christoph Bergmann ist zudem Betreiber von www.bitcoinblog.de, der Partnerblog von www.bitcoin.de, Deutschlands größter Handelsplattform für Bitcoin. Dieser Blog wurde bereits 2015 mit dem „Comdirect Finanzblog Award“ ausgezeichnet.

Soeben ist dein Buch erschienen „Bitcoin. Die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes“. Wie kam es dazu?

Christoph Bergmann: Sagen wir es so: Es gibt schon einige Bücher über Bitcoin auf Deutsch, aber fast alle sind quasi Betriebsanleitungen oder Werbebücher à la „Bitcoin ist so toll toll toll.“ Ein echtes Sachbuch, das sich mit Bitcoin auf verständliche, unterhaltsame, tiefsinnige und auch kritische Weise beschäftigt, hat bisher gefehlt. Ich hatte ganz gute Voraussetzungen dafür und wollte mir die Gelegenheit, ein gutes Buch zu veröffentlichen, nicht entgehen lassen.

Das Buch ist wirklich sehr detailliert und interessant zu lesen. Woher hast Du die profunden Kenntnisse der Szene sowie der maßgebenden Protagonisten?

Christoph Bergmann: Ich habe das Glück, seit Mitte 2013 von Bitcoin.de dafür bezahlt zu werden, das Bitcoinblog.de zu schreiben. Seitdem schreibe und recherchiere ich jeden Tag zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Dass ich dabei etwas lerne, war kaum zu vermeiden.

Bei Gold und Bitcoin ist es ja ein bisschen wie unter Geschwistern. Man eifert zwar gern um die besseren Argumente, aber eigentlich gehört man zur selben Familie. Denn es gibt viele thematische Schnittmengen, sei es die Kritik am herrschenden Banken- und Finanzsystem, oder der Wunsch nach einem besseren Geld, dass weder manipulierbar ist noch der Kontrolle einer staatlichen Macht unterliegt. Wo siehst Du hier den wesentlichen Vorteil von Bitcoin gegenüber Gold?

Christoph Bergmann: Ja, Bitcoin knüpft an der Geschichte von Gold an und erweitert sie. Gold wurde naturgemäß für Geld verwendet, weil es knapp, teilbar, fungibel, haltbar, transportabel, wiegbar und überprüfbar ist. Ich war ziemlich begeistert, wie Carl Menger das in seiner Theorie von der Entstehung des Geldes dargelegt hat.

Allerdings hat Gold einige Nachteile im „Handling“: Es ist schwierig, es sicher zu transportieren, es dauert lange, bis es sein Ziel erreicht hat, und das Aufteilen in Einheiten, mit denen man zum Beispiel ein Brot bezahlen kann, ist sehr aufwändig. Daher wurde Gold schon seit dem Mittelalter als Deckung für Fiat-Geld verwendet, weil das besser zu handhaben ist, etwa als Leute ihr Gold bei Goldschmieden eingelagert und dafür Gutscheine bekommen haben.

Man sollte sich bewusst sein, dass die Probleme von Teilreservesystemen eine Folge der Unzulänglichkeiten von Gold sind. Bitcoin reproduziert nun elementare Eigenschaften von Gold, etwa Knappheit, Teilbarkeit, Überprüfbarkeit, Haltbarkeit, ohne dessen Nachteile im Handling zu übernehmen. Man kann Bitcoins ohne Lagerraum sicher speichern, in Sekunden um die Welt verschicken, und mit einfachen Computeroperationen prüfen. Damit ist Bitcoin das perfekte Geld: So knapp und „hart“ wie Gold, aber so flexibel wie PayPal.

Bitcoin knüpft an der Geschichte von Gold an und erweitert sie.

Das Buch trägt im Untertitel die Zeile: „Die verrückte Geschichte vom Aufstieg eines neuen Geldes“. Wieso „verrückt“? Sollte eine Idee, die angetreten ist, nicht weniger als das gesamte Geld- und Finanzwesen zu revolutionieren, nicht eher seriös sein?

Christoph Bergmann: Ich würde sagen, wenn eine Revolution von der Gesellschaft als seriös wahrgenommen wird, hat sie schon verloren. Bitcoin ist der größte Umbruch der Finanzgeschichte seit der Erfindung des Papiergeldes. Das muss turbulent und wild zugehen, wird sich aber irgendwann, wenn die dezentrale Währungsreform abgeschlossen ist, beruhigen. Aber ich habe keine Ahnung, ob das in 10 oder 50 Jahren soweit sein wird. Oder niemals.

Das Wort „Revolution“ kommt mehrmals im Buch vor. Nun gibt es offenbar ein paar Bitcoin Milliardäre, vornehmlich die, die seit Anfang dabei sind. Der Rest der Menschheit wird sich Bitcoin zu einem horrenden Preis kaufen müssen. Eine Revolution sieht anders aus.

Christoph Bergmann: Das kommt darauf an, wie man "Revolution" definiert. Für viele scheint es etwas mit Gleichheit zu tun zu haben, was übrigens noch keiner Revolution wirklich geglückt ist, nicht einmal den sozialistischen. Für mich ist eine Revolution eine „Änderung der gesellschaftlichen Spielregeln außerhalb der etablierten Prozesse der Entscheidungsfindung“. Ich verstehe das ganz wertneutral.

Jede Revolution ist ein Umbruch. Diejenigen, die von dem System profitieren, gegen das sich die Revolution richtet, verlieren, und die, die die Revolution kommen sehen und verstehen, gewinnen. Das war schon immer so, egal welche Revolution du nimmst, ob französisch, russisch oder iranisch. Bei Bitcoin kommt hinzu, dass die private, nicht-erzwungene Einführung eines neuen, wertstabilen Geldes gar nicht anders kann, als Early Adopter unverhältnismäßig stark zu belohnen. Es war halt nicht jeder am Anfang dabei, und der Wert der Einheit wächst mit dem Währungsraum. Das war bei Gold vor 5000 Jahren vermutlich auch nicht anders, als die Nachfrage nach Gold explodiert ist, weil es nach und nach als Geld verwendet wurde.

Wenn man Bitcoin wegen der Ungleichheit ablehnt, musst man jeden Versuch ablehnen, ein hartes Geld ohne Zwangsmittel einzuführen. Die gute Nachricht ist aber, dass sich die Ungleichheit im Bitcoin-Universum ändert. Generell scheint sie bei Kryptowährung mit fortschreitender Reife abzunehmen.

Auch das Thema „Mining“ beleuchtet das Buch sehr ausführlich. Offenbar gibt es einen Quasi-Monopolisten in Gestalt des chinesischen Unternehmens „Bitmain“. Man stelle sich jetzt mal vor, es gäbe nur eine Goldmine, und die gehörte nur einem einzigen Unternehmen….

Christoph Bergmann: Kann sein, dass mein Buch hier einen etwas zu überspitzten Eindruck erweckt. Bitmain ist extrem mächtig, aber es gibt sehr viele digitale Goldminen, und mittlerweile auch wieder einige gut ausgestattete Konkurrenten zu Bitmain. Anlässlich des Aktiengangs von Bitmain zeigt sich auch, dass das Unternehmen nicht ganz so stabil dasteht, wie es schien, als ich das Kapitel geschrieben habe.

Eine Frage muss natürlich der jüngsten Kursentwicklung gelten. Kurz vor Weihnachten 2017 lag der Bitcoin-Kurs bei über 16.000 Euro. Heute, kaum 9 Monate später, haben wir nicht mal mehr die Hälfte davon. Warum ist Bitcoin so volatil? Wie hinderlich ist das für die Idee, dass Bitcoin als Geld funktionieren soll?

Christoph Bergmann: Und kurz vor Weihnachten 2016 lag der Kurs bei nicht mal 1.000 Euro. Da die Anzahl von Bitcoins beschränkt ist, aber der Markt dafür geradezu explodiert, muss auch der Kurs von Bitcoin ansteigen, wenn Bitcoin ein Geld für die Welt werden will. Es wäre naiv, zu meinen, dass ein solcher Anstieg so regelmäßig abläuft wie die Verzinsung einer Immobilie. Es gibt immer Exzesse und Blasen, und auch Kater und Bärenmärkte.

Für die Akzeptanz als Zahlungsmittel ist das natürlich hinderlich. Ich verkaufe mein Buch etwa auch gegen Bitcoin und Bitcoin Cash. Anfang August habe ich damit begonnen, und der Preis ist seitdem um 20-30 Prozent gesunken, je nach Tagesform. Das nervt, natürlich. Auf der anderen Seite habe ich zwischen Mitte 2016 und Mitte 2017 gelegentlich für ein englischsprachiges Magazin geschrieben, wofür ich mit Bitcoins bezahlt wurde. Das hat dann gar nicht genervt, weil der Preis sich seitdem etwa verfünft- oder verzehnfacht hat.

Ich würde sagen, derzeit gehört die Volatilität zu Bitcoin dazu und macht auch seinen Reiz aus. Aber je größer eine Kryptowährung wird, desto geringer wird die Volatilität. Das ist glaube ich nicht viel anders als bei Edelmetallen.

Vertrauen ist bekanntlich das A und O eines jeden Zahlungsmittels, eines jedes Wertspeichers. Gold hat Tradition. Es funktioniert seit Jahrtausenden als Wertspeicher. Bitcoin bietet nur ein Versprechen auf die Zukunft. Wie überzeugst Du hier einen Gold-Bug?

Christoph Bergmann: Gar nicht. Bitcoin kann nicht mit der historischen Tradition aufwarten, die Gold mitbringt. Ich denke, das ist auch nicht der Anspruch. Bitcoin ist ein digitales Gold, und jeder, der physisches Gold schätzt, sollte sich freuen, dass es gelungen ist, die wichtigsten Eigenschaften von Gold digital zu reproduzieren. Ob Bitcoin in einer fernen Zukunft einmal ähnlich langlebig sein wird wie Gold, werden wir leider nicht mehr erfahren.

Bitcoin kann nicht mit der historischen Tradition aufwarten, die Gold mitbringt. Ich denke, das ist auch nicht der Anspruch.

Ein Kapitel in dem Buch lautet: „Der Bitcoin Bürgerkrieg“. Hier beschreibst Du ausführlich, was aktuell Stand der Diskussion innerhalb der Bitcoin-Szene ist. Für Gold-Bugs ist das schwer nachvollziehbar. Gold ist Gold, das versteht jedes Kind. Wie aber soll die breite Menschheit ein Zahlungsmittel verstehen, wenn man dazu ein abgeschlossenes Informatik-Studium braucht und die Protagonisten sich schon am Anfang uneins sind? Ganz zu schweigen davon, dass es ja unzählige Krypto-Währungen gibt.

Christoph Bergmann: Klar, Bitcoin ist kompliziert, und um es zu verstehen, muss man sich ein Weilchen einarbeiten. Das schreckt viele Leute auf den ersten Blick ab.

Aber wenn wir genauer hinschauen, ist es gar nicht so wichtig, dass jeder genau versteht, wie Bitcoin funktioniert. Ich habe bis heute nicht vollständig verstanden, warum Kühlschränke, Bildschirme und Stereoanlagen funktionieren.

Am Ende greifen ziemlich ähnliche Mechanismen wie überall anders auch. Bitcoin ist Open-Source, was bedeutet, dass jeder den Code prüfen kann, und die involvierten Krypto-Technologien, wie Signaturen oder Hashes, sind seit Jahrzehnten bekannt und erprobt. Wie bei so vielem vertrauen wir darauf, dass Arbeitsteilung und Wissenschaft funktionieren. Das ist bei Gold nicht anders: Ich vertraue dem Prüfer, dass das Gold rein ist, und den Geologen, dass es nicht noch irgendwo riesige unbekannte Goldvorkommen gibt.

Wenn es um technische Themen geht, etwa Kryptographie oder den Code, sind sich die meisten Experten einig. Bei politischen Themen und konzeptionellen Fragen, wie sie im Blocksize-Streit auch eine Rolle gespielt haben, sind sie das aber nicht. Und das ist auch gut so. Auch in der Gold-Communitiy werden wohl kaum alle Goldinvestoren, Ökonomen oder Geologen exakt dieselbe wirtschaftspolitische Vision teilen.

Problematischer finde ich die angesprochenen Tausenden von Kryptowährungen. In der Szene werden sie Altcoins genannt, was die Kurzform von „alternative Coins“ ist. Oder auch Shitcoins, was vermutlich selbsterklärend ist. Der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto hat ein Rezept dafür gefunden, ein digitales Geld zu schaffen, und natürlich versuchen nun viele Leute, ihm nachzueifern: Mach´ eine Kopie von Bitcoin, wirf´ die Werbetrommel an, und du hast gute Chancen, reich zu werden…. Ich mag Kryptowährungen, die innovativ sind und etwas neues bieten, sehe die meisten sogenannten Altcoins aber eher kritisch.

Es gibt Meinungen, die den Bitcoinkurs langfristig bei 50.000 Euro sehen. Wenn aber Bitcoin weiterhin rasant ansteigt im Wert, werden viele Bitcoin lieber horten anstatt es auszugeben. Muss dieser Spekulations-Hype nicht aufhören, damit Bitcoin der Grundfunktion eines jeden Geldes gerecht wird, nämlich dass es in Umlauf kommt?

Christoph Bergmann: Oh, es gibt auch Meinungen, dass ein Bitcoin einmal eine Million Dollar wert sein wird. Es gibt hier keine Obergrenze. Natürlich haben wir hier ein Paradoxon: Man muss Bitcoins in Umlauf bringen, damit Bitcoin wertvoller wird, aber weil man das erwartet, will man lieber horten.

Ich glaube, das löst sich durch zwei Dinge: Erstens horten viele Leute Bitcoins, weil sie damit gerne bezahlen. Sie wechseln regelmäßig Fiat-Geld gegen Bitcoin, um diese auszugeben und das, was man nicht braucht, aufzuheben. Zweitens kommt Bitcoin automatisch in Umlauf, wenn es einen Vorteil als Zahlungsmittel hat. Das passiert bei Freelancern, die sich international bezahlen lassen, auf digitalen Schwarzmärkten, bei Ländern, in denen das Fiatgeld nicht mehr funktioniert und vielem mehr. Solche Anwendungen sind das, was mich am meisten interessiert.

Das Buch widmet sich auch ausführlich dem Mythos „Satoshi Nakamoto“. Vielen Menschen ist die Vorstellung ja unheimlich, sich auf ein Geldsystem zu verlassen, dass von einem einzigen Genie erfunden worden sein soll, dessen wahre Identität bis heute offenbar nicht geklärt ist. Berechtigter Grund zur Besorgnis?

Christoph Bergmann: Kein Stück. Satoshi ist verschwunden, aber Bitcoin bleibt. Satoshi hat zwar die Regeln für Bitcoin gemacht, aber er kann sie genauso wenig ändern wie alle anderen. Er kann auch keine Bitcoins willkürlich erzeugen oder Transaktionen blockieren oder so. Das Verschwinden von Satoshi ist für Bitcoin ein wichtiger Mythos: Es zeigt, dass Anonymität auch im Internet der NSA möglich ist, und dass Bitcoin ein System ohne Anführer ist. Mich würde es viel mehr beunruhigen, wenn er noch da wäre.

Wie lange werden Staaten, Notenbanken oder globale Big Player aus der Digitalwirtschaft dem „freien Geld“ Bitcoin noch tatenlos zusehen? Besteht nicht die Gefahr, dass diese irgendwann ihr eigenes Kryptogeld entwickeln und mit aller Marktmacht durchdrücken?

Christoph Bergmann: Klar werden Nationalstaaten anfangen, ihr eigenes Kryptogeld zu bilden. Das geschah schon in Venezuela mit dem Petro, und es gibt angeblich Pläne in Russland, Zimbabwe und anderen Ländern. Die Frage ist halt, warum sollten Bürger dem Geld ihrer Staaten mehr vertrauen als einem freien, dezentralen Kryptogeld? Vor allem wenn es sich um Staaten handelt, die bereits hinreichend ihre Neigung zu Inkompetenz und Korruption demonstriert haben?

Die Investoren beobachten und bewerten alle Kryptowährungen. Eine von einem Staat herausgegebene Kryptowährung wäre nach den meisten gängigen Bewertungssystemen ein „Shitcoin“ - eine Abzocke. Ich glaube nicht, dass sich das auf dem Markt durchsetzen wird, und Staaten, die versuchen, es durchzuboxen, werden gegen eine Wand rennen. Am Ende werden sich Staaten, deren eigene Währung scheitert, fragen, ob es nicht sinnvoller ist, einfach Bitcoin zu verwenden.

Wird Bitcoin weiterhin die führende Kryptowährung bleiben? Wenn nein – welche anderen Kryptos hälst Du derzeit noch für interessant?

Christoph Bergmann: Ja, ich denke, dass Bitcoin die führende Kryptowährung bleiben wird. Der Name ist einfach zu gut, und die Netzwerkeffekte sind zu stark. Die Idee von Bitcoin war es, das Internet zu einer Währungsreform zu machen, und nicht, eine digitale Währungskakaphonie zu gründen.

Dennoch finde ich persönlich einige andere Kryptowährungen interessant. Das sind vor allem: Bitcoin Cash, weil es eine legitime Variante von Bitcoin ist, die weiter onchain skaliert, Ethereum, weil es mit den Smart Contracts etwas leistet, was Bitcoin selbst nicht kann, und damit eine große, enthusiastische und schlaue Entwickler-Community gebildet hat, und Monero, weil es Anonymität ins Protokoll gebracht hat.

Nicht so interessant finde ich Ripple, Stellar, Cardano, IOTA, Dash, Litecoin, EOS und die meisten anderen Coins. Aber ich möchte oder kann nicht genau erklären, warum da bei mir der Funke nicht übergesprungen ist.

Was würdest Du einem jungen Familienvater heute zur Geldanlage empfehlen, wenn er in 40 – 50 Jahren seinen Kindern etwas hinterlassen will. Bitcoin oder Gold?

Christoph Bergmann: Ich möchte hier eines meiner liebsten Bitcoin-Zitate anbringen. Wence Caesares, ein argentinisch-amerikanischer Bitcoin-Unternehmer, hat mal gesagt: „Das zweitdümmste, was man derzeit machen kann, ist es, mehr in Bitcoin zu investieren, als man bereit ist, zu verlieren. Das dümmste ist aber, gar nicht in Bitcoin zu investieren.“

Bitcoin ist ein Experiment, und ich rate jedem ausdrücklich davon ab, seine Altersvorsorge auf Bitcoin zu bauen. Das Experiment kann scheitern. Man sollte immer bereit sein, es hinzunehmen, dass jeder Cent, den man in Bitcoin investiert hat, auf Null gehen kann. Wenn man das ist, ist Bitcoin ein wundervolles Investment mit einem gewaltigen Potenzial.

Bitcoin ist ein Experiment, und ich rate jedem ausdrücklich davon ab, seine Altersvorsorge auf Bitcoin zu bauen. Das Experiment kann scheitern.

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Dürfen wir Dir eine Prognose entlocken, wo der Kurs für Bitcoin in 12 Monaten steht?

Christoph Bergmann: Ich gebe sehr ungern Prognosen, weil ich mich damit meistens blamiere. Ich war Ende 2013 noch beinah blind vor Bitcoin-Begeisterung, und als Leute dann Geld verloren haben, musste ich mich selbst reflektieren. 2016 war ich dagegen zu skeptisch, wodurch ich vielleicht manche davon abgebracht habe, ein gutes Investment zu machen. Ich hätte Ende 2013 nicht gedacht, dass der Kurs für mehr als ein Jahr sinken würde, und ich hätte Anfang 2017 nicht gedacht, dass der Preis über 5.000 Euro steigen würde. Meine Prognosen sind also zuverlässig grottenfalsch. Das gesagt denke ich, dass wir in 12 Monaten zaghaft optimistisch sein werden, weil Bitcoin mehr als 7.500 Euro wert ist.

Gold.de dankt Christoph Bergmann für das Interview

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von Eric | 27.09.2018, 20:20 Uhr Antworten

Ja, dass die echten Goldfans hier gegen Bitcoin sind, war zu erwarten. Ich finde, dass der Buchautor eine angehm reflektierte Sichtweise zeigt. Und Bitcoin ist ein spannendes Thema. Ich jedenfalls habe (oder nutze) beides.

1 Antwort an Eric anzeigen
von Mr. Silver | 27.09.2018, 16:47 Uhr Antworten

Man sollte sich überlegen was man für sein Geld erhält. Bitcoin und andere Kryptowährungen sind einfach nur EDV Daten. So stellen Sie sich eine einfache DVD vor wo 200 Bitcoin gespeichert sind. Wer will dafür über 1 Millionen Euro ausgeben. Die Bitcoin Farmen und Betreiber müssen die Käufer noch bei Laune halten, damit Sie für Ihre Entlohnung noch Geld bekommen um Strom Mitarbeiter und neue Grafikkarten bezahlen können. Heute werden beim Bitcoin Schürfen noch 75 Stck pro Stunde an den Bitcoin Minern verteilt. Mitte 2020 sind es nurnoch 37,5 Stück pro Std. Es stellt sich die Frage wieviel Miner das Bitcoin Netzwerk braucht, wenn einige dann abschalten werden, weil es unrentabel wird. Wer heute Informatik studiert, muss für sich eine neue Aufgabe erschaffen, sonst kann er in irgend einem Call Center für ein paar Euro pro Std arbeiten. Bitcoin ist wieder eine neue Erfindung mit der einige Personen Millionen verdient haben. Doch um für Zahlungen einen Platz zu bekommen muss der Bitcoin seine Volatilität verlieren und darf im Monat nur um 1 bis 2 Prozent schwanken aber nicht um 30 bis 50 % wie er es seit April 18 macht.

von olaf wolf | 26.09.2018, 12:57 Uhr Antworten

Bitcoin ist eine totale Ver.......! es lebt von einem Pyramiedensystem!

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