Gold: 2.522,47 € 0,35 %
Silber: 29,37 € 1,07 %
Stand: 31.01.2023 von Jörg Bernhard
Am vergangenen Freitag veröffentlichte die London Bullion Market Association (LBMA) die Gewinner eines Analystenwettstreits, die vor einem Jahr die treffsichersten Edelmetall-Prognosen abgeliefert hatten.
LBMA-Analystenwettbewerb: Perfekte Prognosen bei Gold

Eine Goldpreisprognose erwies sich als „Volltreffer“

Seit vielen Jahren sucht die LBMA die Analysten mit den treffsichersten Prognosen zu Gold, Silber, Platin und Palladium. Mittlerweile steht fest, welche Analysten gewonnen haben und mit einem von PAMP Suisse hergestellten und spendierten Unzenbarren aus Gold belohnt wurden. Nahezu perfekte Vorhersagen wurden bei Gold, Silber und Palladium registriert (siehe Tabelle).

Beim gelben Edelmetall konnte man den durchschnittlichen Goldpreis des vergangenen Jahres kaum besser prognostizieren: Nicky Shiels von MKS PAMP erwartete im Januar 2022 einen Wert von 1.800 Dollar pro Feinunze und hat damit den tatsächlichen Durchschnittswert von 1.800,09 Dollar nur marginal verfehlt.

Besonders interessant: Auch der Durchschnittswert sämtlicher Goldpreisprognosen der konkurrierenden Analysten kann mit 1.801.90 Dollar als ausgesprochen treffsicher bezeichnet werden.

Auch bei Silber fehlte nicht viel für eine „Punktlandung“.

Gewonnen hat Grant Sporre von Bloomberg Intelligence. Seine Prognose in Höhe von 21,78 Dollar lag nur knapp über dem tatsächlichen Durchschnittspreis von 21,73 Dollar und deutlich unter den Erwartungen der anderen Analysten. Deren Schätzungen reichten nämlich von 20,11 bis 27,00 Dollar und ergaben einen arithmetischen Mittelwert von 23,54 Dollar.

Gute Prognose auch bei Platin und Palladium

Auch bei den beiden Weißmetallen Platin und Palladium lieferten die beiden Gewinner des LBMA-Analystenwettstreits ausgesprochen gute Prognosen ab. Bei Palladium wurde zum Beispiel der tatsächliche Durchschnittspreis in Höhe von 2.112,06 Dollar äußerst knapp verfehlt.

Während die insgesamt 25 Palladium-Prognosen zwischen 1.571 und 2.320 Dollar geschwankt und zu einem Durchschnittswert von 1.967,64 Dollar geführt haben, traf James Steel von HSBC Securities USA mit seiner Schätzung in Höhe 2.110 Dollar fast ins „Schwarze“.

Bei Platin fiel die Differenz zwischen der besten Prognose und dem tatsächlichen Durchschnittswert etwas höher aus. Gewonnen hat Bernard Dahdah von Natixis, der im Jahr 2019 übrigens die beste Silber- und Platinprognose abgeliefert hatte.

Mit seiner Schätzung von 970 Dollar lag er diesmal rund ein Prozent über dem festgestellten Mittelwert von 960,51 Dollar. Die Prognosen der Konkurrenz reichten von 886 bis 1.210 Dollar pro Feinunze und fielen mit durchschnittlich 1.063,40 Dollar deutlich optimistischer aus.

Als Belohnung für ihre treffsicheren Prognosen erhalten alle vier Gewinner des LBMA-Analystenwettstreits einen Unzenbarren in Gold der in der Schweiz beheimateten Firma PAMP. Nun dürften viele Beobachter der Edelmetallmärkte mit Spannung die nächste Auflistung der von der London Bullion Market Association ermittelten Experten-Preisprognosen für 2023 erwarten.

Aller Voraussicht nach wird diese in der ersten Februarhälfte veröffentlicht.

Die besten Edelmetallprognosen für das Jahr 2022

Name des Durchschnitt Durchschnitt Beste Name des Name des
Edelmetalls d. Prognosen 2022 Prognose Gewinner Analysehauses
Gold (in USD) 1.801,90 1.800,09 1.800,00 Nicky Shiels MKS PAMP
Silver (in USD) 23,54 21,73 21,78 Grant Sporre Bloomberg Intelligence
Platinum (in USD) 1.063,40 960,51 970,00 Bernard Dahdah Natixis
Palladium (in USD) 1.967,64 2.112,06 2.110,00 James Steel HSBC Securities USA
Quelle: London Bullion Market Association

Ausblick für die laufende Woche

Am Mittwochabend dürfte an den Finanzmärkten wieder einmal die US-Notenbank Fed für ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit sorgen.

Erwartet wird bei den Fed Funds eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf die Bandbreite 4,50 bis 4,75 Prozent.

Einen Tag später steht dann noch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank zur Bekanntgabe an. Im Vorfeld waren von deren Präsidentin Christine Lagarde relativ „falkenhafte Töne“ zu hören.

Sie meinte noch in der vergangenen Woche, dass die Zinsen „weiter erheblich steigen müssen“.

Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sowohl am Donnerstag als auch bei der Sitzung im März eine Zinserhöhung um jeweils 50 Basispunkte erfolgen könnte. Während in den USA die Inflation bereits spürbar nachgelassen hat, gibt es in der Eurozone bislang lediglich einen leichten Rückgang von in der Spitze 10,6 auf 9,2 Prozent p.a. zu beobachten.

Zum Vergleich: In den USA war seit dem Vorjahreshoch eine deutlich ausgeprägtere Abschwächung von 9,1 auf 6,5 Prozent p.a. zu beobachten.

In den kommenden Handelstagen dürften zum einen aktuelle Inflationsdaten für die Eurozone (Mittwoch) und zum anderen diverse zur Veröffentlichung anstehende Daten vom US-Arbeitsmarkt für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen und im Falle unerwarteter Entwicklungen neue Impulse an den Goldmärkten auslösen.

Autor: Jörg Bernhard
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von solider Anleger | 01.02.2023, 13:47 Uhr Antworten

Glückwunsch an die Gewinner, aber an den Autor. Um wieviel lagen eigentlich die "Götter" (von Goldman) daneben? Für mich die absoluten Kontraindikatoren seit 2010.

von solider Anleger | 01.02.2023, 13:52 Uhr Antworten

und der Aussreisser ist .....
"Goldman Sachs hebt Gold-Prognose an ... 08.03.22 ...Goldman Sachs rechnet jetzt mit einem Goldpreis von bis zu 2.500 US-Dollar innerhalb von sechs Monaten. . ..... Außerdem hat man das 12-Monatsziel von 2.150 US-Dollar auf ebenfalls 2.500 US-Dollar angehoben."

goldreporter.de/goldman-sachs-hebt-gold-preis-prognose-an/news/106253/

von Andreas | 01.02.2023, 06:21 Uhr Antworten

Diese Ecke ist für mich ein sehr wertvoller Teil von Gold.de!

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