GOLD | 2.652,81 $/oz | 2.428,02 €/oz | 78,06 €/g | 78.063 €/kg |
SILBER | 31,10 $/oz | 28,47 €/oz | 0,92 €/g | 915,33 €/kg |
Tatsächlich liegt der Minenaktien-ETF GDX seit Jahresanfang mit 1,38 % im Minus. Branchengrößen wie Newmont (-24%) und Barrick Gold (-8,9 %) kamen teilweise massiv unter die Räder. Selbst die exzellent geführte Agnico Eagle kommt auf ein Minus von 7,43 %. Eine erfreuliche Ausnahme stellt der kanadische Mid-Tier Produzent Alamos Gold dar, der dank solidem Wachstum, konstanter Dividende und starkem Management auf ein deutliches Plus von 31,5 % kommt.
Wer beispielsweise den HUI (NYSE Arca Gold BUGS Index) seit dessen Allzeithoch im September 2011 bis heute gehalten hat, liegt mit 65 % im Minus! Der Goldpreis hingegen notiert aktuell rund 65 US-Dollar bzw. 3,4 % über seinem damaligen Allzeithoch (1.920 US-Dollar).
Wieder einmal müssen Minen-Investoren die bittere Lektion lernen, dass Minenaktien eben nicht gleich Gold sind und meist keine gute Langfristanlage darstellen. Während man mit physischen Edelmetallen die normalen Schwankungen am Markt problemlos aussitzen kann, sorgen steigende Produktionskosten, teilweise eklatante Managementfehler, geopolitische Verschiebungen, der politische Wandel in den einzelnen Jurisdiktionen sowie Aktionärsverwässerungen, geologische Herausforderungen und die schwindende Liquidität im Minensektor oft für fallende oder bestenfalls seitwärts laufende Kurse.
Positive Nachrichten und Bohrergebnisse wurden in diesem Jahr vom Markt hingegen meist ignoriert, so dass selbst gut geführte und die Vorgaben erreichende Firmen abgestraft wurden. Leider sind im engen Minensektor jederzeit schnelle Abschläge von 30 bis 50 % möglich, ohne dass sich die fundamentale Lage der jeweiligen Firma notwendigerweise verschlechtert hat. Insbesondere die kleinen Explorationswerte sind daher hoch spekulativ. Aktuell finden sie nur schwer Zugang zu dringend benötigtem Kapital und stehen teilweise mit dem Rücken zur Wand.
In Erholungs- und vor allem in Übertreibungsphasen strömt allerdings recht unvermittelt sehr viel Kapital in den engen Minensektor. Dann sind steile Kursanstiege und Verdopplungen bis zu Verzehnfachungen bei den kleinen Werten schnell möglich.
Aktuell muss der Minensektor noch die letzten Wochen des sogenannten „tax-loss selling“ überstehen. Spätestens ab Mitte Dezember sind die saisonalen Vorzeichen dann jedoch bis Ende Februar hervorragend. Die verschmähten Minenaktien könnten daher auf Sicht der kommenden drei bis ca. vier Monate mit einem ausbrechenden Goldpreis im Rücken ein vielversprechendes Investment darstellen.
Ähnlich wie der Silberpreis bewegt sich auch der GDX seit fast vier Jahren in einem großen Dreieck. Damit wird der scharfe Anstieg vom Frühjahr 2020 bis heute noch immer konsolidiert. Aktuell kämpft der ETF mit der Widerstandszone 29 und 31 US-Dollar. Gelingt ein Ausbruch, wäre zunächst Platz bis ca. an die Oberkante des Dreiecks im Bereich von ca. 33 bis 34 US-Dollar.
Auf dem Tageschart endete der fünf Monate währende Rücksetzer beim GDX am 4. Oktober mit einem Abschlag von 29,3 %. Die Erholung ist bislang überschaubar und der GDX handelt noch immer unterhalb seiner leicht fallenden 200-Tagelinie (30,17 US-Dollar). Allerdings hat die Bodenbildung der letzten Wochen mittlerweile die Form einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter Formation angenommen. Es fehlt nur noch der Ausbruch über die Nackenlinie (ca. 30,15 US-Dollar) als finale Bestätigung. Im Anschluss müsste der ETF schnell ca. 10 bis 12 % zulegen können.
Für den Goldpreis ist die Ausgangslage beim GDX vielversprechend. Das von vielen Analysten vermutete Scheitern an der 2.000 US-Dollar Marke passt mit der umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter Formation beim Minen-ETF nicht zusammen!
Ein für die Minen-Investoren erneut sehr schwieriges Handelsjahr neigt sich langsam seinem Ende zu. Sorgte die Rally im Frühling noch für Euphorie und überzogene Erwartungen, hat die Korrektur seit Anfang Mai den verschmähten Sektor weiter gedemütigt. Allerdings nähert sich die saisonal beste Phase mit schnellen Schritten, so dass mit dem Abebben des Tax-Loss Sellings schon in Kürze mit einer Fortsetzung der Erholung zu rechnen ist. Insbesondere im Januar und Februar liefern die Minenaktien gerne starke Kursanstiege.
Sollte dem Goldpreis der erwartete Sprung über die Marke von 2.000 US-Dollar in Kürze gelingen, dürften die Gold- und Silberminenaktien daher vor einer Renaissance stehen. Dabei weisen zunächst insbesondere die mittelgroßen und kleineren Goldproduzenten ein sehr gutes Chancen-/Risiko-Verhältnis auf, denn deren Gewinnspanne geht bei einem steigenden Goldpreis durch die Decke und wirkt in der Bilanz als stark positiver Hebel. Auch viele der kleineren Explorationswerte könnten sich problemlos bis zum Frühjahr verdoppeln, allerdings kommt hier eine totale Neubewertung erst deutlich später im Zyklus bzw. erst wenn die großen Produzenten auf Übernahme-Jagd gehen.
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