GOLD | 2.649,62 $/oz | 2.526,58 €/oz | 81,23 €/g | 81.231 €/kg |
SILBER | 30,91 $/oz | 29,48 €/oz | 0,95 €/g | 947,80 €/kg |
Zur Erinnerung: Für das Jahr 2022 war mit plus 7,9 Prozent eine deutlich höhere Jahresteuerung verkündet worden. Da sich in Deutschland die Geldentwertung seit 2020 (+0,5 Prozent) in der Spitze um den Faktor 15,8 vervielfacht hat, war im vergangenen Jahr an der Preisfront eine spürbare Beruhigung zu beobachten.
Aufgrund des Wegfalls der Ende 2022 ausgezahlten „Dezember-Soforthilfe“ hat dies im Zuge des sogenannten Basiseffekts – trotz deutlich gesunkener Öl- und Benzinpreise – zu einem kräftigen Plus beim Teilindex „Energie“ geführt. Nachdem sich im Oktober und November die Energiepreise um 3,2 bzw. 4,5 Prozent verbilligt haben, stellte sich im Dezember mit plus 4,1 Prozent ein markanter Ausrutscher nach oben ein.
Damit hat sich die Lage innerhalb dieses Preissegments seit September jedoch signifikant entspannt, schließlich war damals mit 7,5 Prozent ein deutlich höherer Wert gemeldet worden. Die Kerninflationsrate, in der die Preise für Nahrungsmittel und Energie nicht enthalten sind, fiel im Dezember mit 3,5 Prozent etwas niedriger aus und tendierte damit den dritten Monat in Folge in tieferen Regionen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert Deutschland für das Jahr 2024 eine Inflationsrate von 3,5 Prozent und ab 2025 sogar ein Erreichen des von der Europäischen Zentralbank seit Jahren kommunizierten Wunschwerts von ungefähr zwei Prozent.
Dabei sollten Anleger aber stets im Hinterkopf behalten, dass die IWF-Analysten mit ihrer Inflationsprognose in Höhe von 7,2 Prozent für dieses Jahr den tatsächlichen Wert deutlich verfehlt haben. Deshalb sind auch die diesjährigen Prognosen mit Vorsicht zu genießen.
Aus folgenden Gründen lässt sich derzeit vor allem die weitere Richtung des Ölpreises sowie die Entwicklung wichtiger Agrarrohstoffe nur schwer prognostizieren. Zum einen weiß niemand, wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgehen und welche wirtschaftlichen Folgen er für Europa haben wird.
Zum anderen birgt aber auch Israels Krieg im Gaza-Streifen erhebliche Risiken, da die Angriffe der mit den Palästinensern sympathisierenden und vom Iran finanzierten Huthi-Rebellen nicht nur den freien Warentransport im Roten Meer gefährden, sondern auch die allgemeinen Frachtkosten spürbar verteuern, was letztendlich die Inflation wieder nach oben treiben könnte.
Auch die anhaltende Konjunkturunsicherheit könnte den Ölpreis in die eine oder andere Richtung treiben. Des Weiteren müssen Anleger das Risiko einer Lohn/Preis-Spirale auf dem Radarschirm haben. Sollten nämlich höhere Lohn- als Produktivitätszuwächse einsetzen, droht nach den Lehren der Volkswirtschaft eine beschleunigte Inflation – und da kommt dann wieder (wie in den Jahren zuvor) ein altbewährter Player ins Spiel: Gold.
Obwohl die Zinsfantasie mittlerweile leicht nachgelassen hat, verfügt das gelbe Edelmetall weiterhin über ausgesprochen attraktive Perspektiven und beweist aktuell ein hohes Maß an relativer Stärke. Selbst die stärker als erwarteten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt, vermochten der guten Laune an den Goldmärkten keinen sonderlich starken Dämpfer zu verpassen.
In den kommenden Handelstagen dürften sich die Marktakteure vor allem für die anstehenden US-Inflationsdaten stark interessieren.
Am Donnerstag erfahren sie, wie sich im Dezember die US-Konsumentenpreise und die Kerninflationsrate entwickelt haben. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die jährliche Inflationsrate von 3,1 auf 3,2 Prozent leicht erhöht haben und die Kerninflation von 4,0 auf 3,8 Prozent p.a. gesunken sein.
Neue Impulse könnten aber auch durch die Bekanntgabe der aktuellen Produzentenpreise generiert werden. Hier rechnen die Analysten mit einer leichten Beschleunigung von 0,9 auf 1,3 Prozent p.a.
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