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Stand: 12.01.2023
Was ist Anlagegold, und warum gibt es diesen Begriff? Welche steuerlichen Vorteile gibt es, was empfiehlt sich für wen? Was ist besonders günstig, wo kann ich am besten kaufen? Gelten ETCs auch als Anlagegold? Alle Antworten hier!
Das Wichtigste in Kürze
  • Was unter Anlagegold zu verstehen ist, definiert das Gesetz
  • Gold, das diese Vorgaben erfüllt, ist beim Kauf mehrwertsteuerfrei
  • Praktisch alle Barren gelten als Anlagegold
  • Münzen sind Anlagegold, wenn sie in dieser Liste des BMF stehen
  • Auch bestimmte Finanzprodukte zählen dazu
Anlagegold

Was ist Anlagegold?

Ob Schmuck, Nuggets, Barren oder eine Münze aus dem 16. Jahrhundert: Im Grunde ist jedes Gold, egal in welcher Form, ein Vermögenswert.

Unter Anlagegold wird daher Gold verstanden, das primär als Kapitalanlage dient und bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllt. Sind diese Vorgaben erfüllt, dann fällt beim Kauf keine Mehrwertsteuer an.

Das trifft auf praktisch alle Goldbarren zu sowie die bekannten Anlagemünzen wie Krügerrand, Wiener Philharmoniker oder Maple Leaf.

Bürokratische Definition

Die genaue Definition von Anlagegold findet sich in der EU Richtlinie 98/80. Demnach gilt als Anlagegold, Zitat:

Gold in Barren- oder Plättchenform mit einem von den Goldmärkten akzeptierten Gewicht und einem Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel, unabhängig davon, ob es durch Wertpapiere verbrieft ist oder nicht (Barren oder Plättchen mit einem Gewicht von höchstens 1 g können die Mitgliedstaaten von der Regelung ausnehmen);

Und weiter:

Goldmünzen, die einen Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel aufweisen, die nach dem Jahr 1800 geprägt wurden, die in ihrem Ursprungsland gesetzliches Zahlungsmittel sind oder waren und die üblicherweise zu einem Preis verkauft werden, der den Offenmarktwert ihres Goldgehalts um nicht mehr als 80 % übersteigt.

Einfache Definition

Bei Goldbarren handelt es sich also in der Regel um Anlagegold.

Goldmünzen sind Anlagegold, wenn sie in dieser Liste des Bundesfinanzministerium aufgeführt sind. Praktisch alle heute gängigen Anlagemünzen sind dort gelistet. Man nennt sie auch Bullionmünzen. Darunter versteht man Münzen, die in großer Zahl im Umlauf sind und primär dazu dienen, in Gold zu investieren, da sie nah am Spotpreis gehandelt werden. In der Praxis dienen sie nicht als offizielles Zahlungsmittel.

Zudem werden auch ETCs ("Exchange Traded Commodities") nach einem Urteil des Bundesfinanzhofes von 2015 steuerlich wie Anlagegold betrachtet. Darunter versteht man auf Gold basierende Finanzprodukte mit physischem Auslieferungsanspruch, wie etwa Xetra-Gold. Man nennt sie auch Papiergold. Mehr: Gold-ETCs

Die aktuelle Liste des Bundesfinanzministeriums

Ob eine Goldmünze Anlagegold ist, entscheidet also diese Liste des BMF mit dem passenden Titel Verzeichnis umsatzsteuerbefreiter Goldmünzen (Anlagegold). Sie wird jedes Jahr neu veröffentlicht.

Hilfreich ist die Liste vor allem bei der Einordnung historischer Münzen. Diese haben aufgrund ihrer Seltenheit oft einen Sammlerpreis, der ein Vielfaches über dem Goldwert liegt. Sie gelten als Sammlermünzen und unterliegen der Mehrwertsteuer.

Goldmünzen galten in früheren Zeiten natürlich nicht zur Geldanlage, sondern waren alltägliches Zahlungsmittel. Man nennt sie daher auch Kursmünzen oder Handelsgold.

Beispiele: Was ist Anlagegold, was nicht?

Beispiel Gattung Einordnung
Goldmünze Krügerrand (alle Größen) Bullionmünze Anlagegold
Goldmünze Maple Leaf (alle Größen) Bullionmünze Anlagegold
Goldmünze Wiener Philharmoniker (alle Größen) Bullionmünze Anlagegold
Spanische Goldmünze aus dem 16. Jhd. Historische Goldmünze vor 1800 Kein Anlagegold
Goldmünze dt. Kaiserreich Historische Goldmünze nach 1800 Anlagegold
Goldmünze Römerzeit Antike Goldmünze Kein Anlagegold
Goldbarren alle Größen über 1 Gramm Barren Anlagegold
Goldbarren 1 Gramm Barren i. d.R Anlagegold. Länderspezifische Ausnahmeregelungen in der EU möglich
Xetra-Gold ETC Wird steuerlich wie Anlagegold behandelt
Ringe, Ketten, Uhren u.ä. aus Gold Goldschmuck Kein Anlagegold
Nuggets Golderz Kein Anlagegold
Zahngold, alter Schmuck Altgold Kein Anlagegold
Gold für industrielle Zwecke Rohstoff bzw. Halbzeug Kein Anlagegold

Anlagegold und Steuer

Wer Anlagegold kauft, zahlt also keine Umsatzssteuer. Dies ist ein wichtiger Vorteil gegenüber allen anderen Edelmetallen wie Silber, Platin oder Palladium. Denn dort muss der Privatanleger beim Kauf den aktuell gültigen Mehrwertsteuersatz zahlen, was einen erheblichen Zuschlag für den Käufer bedeutet.

Oder anders: Nur Gold kann annähernd zum Spotpreis erworben werden. Einzig eine kleine Handelsspanne kommt noch hinzu. Bei allen anderen Edelmetallen muss beim Kauf neben dieser Handelsspanne auch Steuer bezahlt werden. Unter dem Aspekt der Rendite ist das nachteilig, da es quasi Zusatzkosten sind, die durch Kurssteigerung erst "erwirtschaftet" werden müssen.

Die steuerliche Behandlung beim Verkauf ist hingegen für alle Edelmetalle gleich. Liegt zwischen Kauf und Verkauf mehr als ein Jahr, ist der Gewinn steuerfrei. Abgeltungssteuer fällt nicht an. Das gilt auch für Gold-ETCs, die steuerlich wie Anlagegold betrachtet werden. Mehr:
Steuern und Edelmetalle

Was empfiehlt sich für wen?

Generell bietet physisches Gold gegenüber Papiergold den Vorteil, dass man es tatsächlich besitzt. Münzen und Barren sind einfach zu verstehen, sie gehören einem, man kann sie anfassen und bei sich haben, und sie unterliegen keinem Emittentenrisiko, wie etwa Aktien oder ETFs. Mehr:
Ratgeber Goldkauf: Alles was Einsteiger wissen müssen

Goldbarren empfehlen sich für alle, die möglichst direkt in Gold investieren möchten. Einsteiger wählen am besten populäre Gewichtsklassen wie 10 Gramm oder 100 Gramm Goldbarren.
Zum Preisvergleich Goldbarren

Für Liebhaber von Goldmünzen bietet der Markt ein großes Angebot. Einsteiger wählen gängige Münzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Känguru, Goldeuro oder Vreneli.
Zum Preisvergleich Goldmünzen:

Was ist besonders beliebt?

Auskunft gibt die GOLD.DE Top-10 Liste der beliebtesten Goldprodukte. Gerade für Einsteiger ein guter Tip, denn mit gängigen Produkten macht man nichts falsch. Sie gewährleisten stets eine besonders gute Handelbarkeit. Mehr:
Das sind Deutschlands beliebteste Goldprodukte

Welches Anlagegold ist besonders günstig?

Goldbarren sind beim Aufgeld meist etwas günstiger als Goldmünzen. Aber auch bei Goldmünzen gibt es Produkte, welche Händler gern mit besonders günstigem Aufgeld verkaufen. Meist handelt es sich um weniger bekannte Münzen. Da gibt es schon mal echte "Goldschnäppchen"! Tipp: Einen Überblick gibt die GOLD.DE Aufgeldliste:
Das sind Deutschlands günstigste Goldprodukte

Wo kann man am besten Anlagegold kaufen?

Münzen und Barren kauft man am besten mit GOLD.DE, Deutschlands größtem Vergleichsportal für Edelmetalle. Hier bei uns vergleichen Sie Preise, Produkte, und Händler.

Zudem gibt es hier bestmögliche Sicherheit beim Kauf von Anlagegold, denn alle Händler tragen das GOLD.DE -zertifiziert Siegel. Mehr:
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