GOLD | 2.681,08 $/oz | 2.546,66 €/oz | 81,88 €/g | 81.877 €/kg |
SILBER | 31,96 $/oz | 30,35 €/oz | 0,98 €/g | 975,78 €/kg |
Folgende Termine sind in der kommenden Woche für Edelmetallanleger beachtenswert:
Nach dem der Goldpreis nach den überraschend positiven offiziellen US-Arbeitsmarktdaten (dazu gleich mehr) aus seinem kurzfristigen Aufwärtstrend herausgefallen ist und die psychologisch wichtige Marke von 1.900 US$ pro Feinunze (31,1 Gramm, Spot-Preis) nicht halten konnte, haben sich die Indikatoren auf breiter Front massiv abgekühlt und zeigen nun sowohl bei den Oszillatoren (Stochastik, RSI) als auch bei den Stimmungsindikatoren (siehe Abschnitt sieben) klare Anzeigen von "Überverkauftheit", was für mittel und langfristige Investoren Kauf-Opportunitäten bieten kann.
Positiv zu bewerten ist auch, dass sich der Goldpreis mit aktuell 1.877 US$ über der 50-Tage gleitenden Beachtenswert ist, dass die Notierungen sich über der 50-Tage-Durchschnittslinie halten können und diese Durchschnittslinie sich nach wie vor über der 200-Tage-Linie bewegt. Damit ist das trendbestätigende „Golden Cross“ ist noch intakt.
Der Silberpreis erlebt am Donnerstag und v. a. am Freitag letzter Woche einen noch stärkeren Abverkauf, der sogar bis unter die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie führte. Dies ist auch der ausgeprägteren Marktenge (weniger Liquidität) geschuldet, die aber ebenso in die andere Richtung positiv wirkt.
Der schnelle und heftige Preisrückgang macht sich auch in den Stimmungsindikatoren bemerkbar, die nun wieder viel Spielraum nach oben haben (siehe Abschnitt sieben). Aber auch bei dem kleinen Bruder des Goldes ist das „Golden Cross“ nach wie vor intakt, weshalb eine Korrektur sehr viel wahrscheinlicher ist als eine Trendwende.
Auch bei Silber zeigen die Oszillatoren (Relative Stärke und Stochastik nun eine starke "Überverkauftheit" an, was kontra indikativ positiv zu werten ist.
Für die Finanzmärkte wird diese Börsenwoche von großer Unsicherheit geprägt sein, die v. a. auf die am Freitag veröffentlichten stark über den Erwartungen liegenden neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft (NFPR) lagen und damit das weitere Vorgehen in Sachen Geldpolitik (wichtig für die zinssensiblen Edelmetalle) der US-Notenbank unsicher werden lässt.
Das ist eine der größten Abweichungen zwischen den Erwartungen und den offiziell vermeldeten Daten jemals (als dies das letzte Mal geschah, wurden die zu hohen Daten schnell wieder nach unten korrigiert).
Dieses Mal kann es jedoch sein, dass aufgrund der schmelzenden Ersparnisse vieler US-Bürger, resultierend aus den zur Neige gehenden Stimulus-Schecks der Regierung während der Pandemiekrise, immer mehr Menschen gezwungen sind, wieder arbeiten zu gehen, wenn auch nur stundenweise (auch Teilzeitjobs fließen als neue Arbeitsplätze mit in die Statistik ein).
Dennoch irritiert die extreme Diskrepanz zwischen den zwei Tage zuvor von dem privaten Datendienstleister ADP veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor für Januar mit nur 106.000 statt erwarteten den 178.000 neuen Arbeitsplätzen.
Das sind die schwächsten Arbeitsmarktdaten seit Dezember 2020:
Zudem waren die Unterkomponenten in den US-Einkaufsmanagerindizes "Beschäftigung" vor allem im Industriesektor und im High-Tech-Sektor zuletzt negativ (Massenentlassungen).
ADP befragt monatlich 400.000 Unternehmen. Die offiziellen Zahlen beruhen hingegen auf einem intransparenten Modell des Bureau of Labor Statistics mit massiver saisonaler Adjustierung und dem sog. „Net Birth Death Model“, das einfach schätzt, wie viele Unternehmen in dem Betrachtungszeitraum neu gegründet wurden oder pleite gingen sind (kein Scherz – die Statistikbehörde schätzt die Daten und revidiert diese dann zum Teil Jahre später exorbitant).
Jenseits der Arbeitsmarktdaten zeigen breite ökonomische Sammelindikatoren im Gegensatz zum nachlaufenden Arbeitsmarktindikator für die Vereinigten Staaten nach wie vor eine bevorstehende Rezession an.
Die Erklärung dafür ist folgende: Eine hoffnungslos überschuldete Volkswirtschaft kann den aggressivsten Zinsanhebungszyklus seit 40 Jahren nebst Liquiditätsentzug durch die US-Notenbank (Bilanzabbau in Höhe v. 95 Mr. US$ pro Monat) nicht ohne Rezession wegstecken.
Natürlich kann sich vor allem im Zuge der in den letzten Monaten steigenden Aktienmärkte die für die US-Konjunktur wichtige Verbraucherstimmung weiter aufhellen.
Andererseits könnten die anhaltenden Spannungen im geopolitischen Bereich, die in der Ukraine nebst Sanktionsspirale wieder zu eskalieren drohen und v. a. die Ungewissheit in Bezug auf die Geldpolitik zu Volatilität und Marktunsicherheit führen.
Nach den jüngsten Zinsanhebungen der letzten Woche stehen die Leitzinsen der US-Notenbank nun wieder in unmittelbarer Nähe zu den Niveaus der letzten Weltfinanzkrise.
Quelle: StatistaAllerdings sind die Schulden in den USA seit dem um 40 Prozent gewachsen, was den Schuldendienst allein für den Staatshaushalt (ohne private Schuldner) bereits nach kurzer Zeit förmlich explodieren lässt:
Quelle: COMPOUND; CharlyBilello
Der Refinanzierungsbedarf der Euro-Zone steigt mitten in der Hochzinsphase im Jahr 2023 signifikant an.
Allein in einem der größten Schuldensorgenkinder des Euroraums, in Italien, sind die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen von 0,48 Prozent p. a. vor 24 Monaten auf aktuell 4,16 Prozent p. a. angestiegen.
Für die Pandemie mussten die Staaten der Euro-Zone bereits tief in die fiskalische Tasche greifen, nun kommen die Rüstungsausgaben und die Kosten für die Energiewende sowie die Kriegssanktionen dazu.
Aber Rekordschulden und massive Zinsstraffungen (Kreditkostenanhebungen) passen nicht zusammen).
Als Konkurrent zu den monetären Edelmetallen könnte der US-Dollar in den kommenden Handelstagen stark bleiben, unterstützt von den robusten offiziellen Arbeitsmarktzahlen und der restriktiven Haltung der US-Notenbank zur Geldpolitik. Unterdessen könnte der Euro aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Tempos der wirtschaftlichen Erholung in Europa und der anhaltenden Auswirkungen der Pandemie sowie des Ukraine-Krieges unter Druck bleiben.
Dennoch ist die Stimmung an den Edelmetallmärkten alles andere als euphorisch, was im positiven Sinne als Kontraindikation gilt. Hier am Beispiel des Stimmungssammelindikators Silver Optix:
Aufgrund dieser Daten sowie der geoökonomischen und geopolitischen Entwicklungen ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei der jetzigen Goldpreisentwicklung und Silberpreisentwicklung lediglich um eine gesunde Korrekturbewegung handelt und nicht um eine Trendwende.
Insgesamt ist es zwar möglich, dass die Edelmetallmärkte einige Schwankungen erfahren werden, aber es ist für Anleger wichtig, eine langfristige Perspektive zu bewahren und sich nicht von kurzfristiger Volatilität verunsichern zu lassen.
Wie immer wird empfohlen, diversifiziert zu bleiben und keine plötzlichen oder impulsiven Anlageentscheidungen zu treffen.
Weitere wichtige Daten-Termine, Details und Prognosen und historischen Zeitreihen finden Sie hier.
"Nach dem der Goldpreis nach den überraschend positiven offiziellen US-Arbeitsmarktdaten (dazu gleich mehr) aus seinem kurzfristigen Aufwärtstrend herausgefallen ist und die psychologisch wichtige Marke von 1.900 US$ pro Feinunze (31,1 Gramm, Spot-Preis) nicht halten konnte, haben sich die Indikatoren auf breiter Front massiv abgekühlt und zeigen nun sowohl bei den Oszillatoren (Stochastik, RSI) als auch bei den Stimmungsindikatoren (siehe Abschnitt sieben) klare Anzeigen von "Überverkauftheit", was für mittel und langfristige Investoren Kauf-Opportunitäten bieten kann." KANN!?!?!
heute laut GOLD technical analysis immer noch
Relative Strength Index (14) 47.80 Neutral
Stochastic %K (14, 3, 3) 15.32 Neutral
MACD Level (12, 26) 6.36 Sell
Es ist schon unverschämt lustig, dass nach einer zwangsverordneten Zinshungerphase, nun, unter noch schlechteren Bedingungen, niemand während der Tagesschau mindestens 2x täglich laut in die Kamera schreit: "Italien muss innerhalb weniger Monate die zehnfache Zeche zahlen!". Bei diesem Schweigen schreit es nach Gold!
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