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Stand: 29.01.2024 von Jörg Bernhard
Obwohl die Stimmung an den Goldmärkten derzeit durch einige Negativfaktoren belastet wird, beweist das gelbe Edelmetall relative Stärke und behauptet sich seit Mitte Dezember oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 2.000 Dollar.
Verkäufe von Gold-Futures und ETF-Abflüsse verpuffen

ETF-Sektor und Terminmärkte im Blick

Die weltweiten ETF-Goldbestände haben sich laut Daten des World Gold Council in den vergangenen drei Jahren zwar von 3.768,1 auf 3.225,5 Tonnen (-14,4 Prozent) reduziert, mit dem Goldpreis ging es im selben Zeitraum dennoch von 1.891 auf 2.062 Dollar (+9,0 Prozent) deutlich bergauf.

Von dieser zweifellos negativen Entwicklung bei ETFs sollten sich Anleger aber nicht zu sehr beunruhigen lassen, schließlich verzeichnete der globale ETF-Sektor von 2016 bis Ende 2020 angesichts eines kräftigen Anstiegs der Goldbestände von 1.587,9 auf 3.768,1 Tonnen mehr als eine Verdopplung. Diesseits des Atlantiks kletterten diese innerhalb des angegebenen Zeitraums per Saldo um 1.010 Tonnen, während in Nordamerika ein ähnlich hohes Plus von 1.082 Tonnen zu Buche schlug (siehe Grafik).

Bestände von Gold-Etfs nach Regionen

In den vergangenen Wochen kam an den Terminmärkten zusätzlicher Verkaufsdruck auf, den der Goldpreis ebenfalls relativ souverän weggesteckt hat. So hat sich zum Beispiel seit Ende Dezember das allgemeine Interesse an Gold-Futures – ablesbar an der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) – von 491.300 auf 465.900 Futures um 5,2 Prozent reduziert.

Was allerdings viel stärker wiegt: Innerhalb dieser vier Wochen haben große Terminspekulanten (Non-Commercials) ihre Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) deutlich stärker zurückgefahren.

Hier stellte sich nämlich ein Rückgang von 207.700 auf 169.500 Futures (-18,4 Prozent) ein.

Da ein Gold-Future (zumindest auf dem Papier) den Gegenwert von 100 Feinunzen Gold repräsentiert, ergibt sich daraus eine verkaufte Goldmenge in Höhe von immerhin 118 Tonnen.

Goldpreis beweist relative Stärke

In den vergangenen Jahrzehnten erwiesen sich sowohl der ETF-Sektor als auch die Terminmärkte für die Entwicklung des Goldpreises als wichtige Einflussfaktoren. Diese Gesetzmäßigkeit scheint derzeit eher nicht zu greifen, was angesichts der Häufung geopolitischer Krisen und Kriege nicht zu sehr verwundern sollte.

Selbst Notenbanken, die man zweifellos als wichtige Geldexperten ansehen sollte, vertrauen nach wie vor auf die stabilisierende und beruhigende Wirkung von Gold. Viele Notenbanken mit relativ geringem Goldbesitz stocken ihre Goldbestände auf, weil sie sich von westlichen Reservewährungen – allen voran dem Dollar – unabhängig machen möchten.

Die US-Notenbank Fed sowie zahlreiche europäische Zentralbanken geben hingegen ihr gehortetes Gold kaum aus der Hand.

Kein Wunder, schließlich funktioniert es als Inflations-, Vermögens- und Krisenschutz ausgesprochen gut und hat sich als erste globale Krisenwährung seit Generationen bestens bewährt. Derzeit deutet wenig darauf hin, dass Gold einen nachhaltigen Trendwechsel nach unten vollziehen wird.

Der Leitspruch „Wer Gold hat, hat immer Geld“ dürfte daher auch in den kommenden Jahren gültig bleiben.

Ausblick für die laufende Woche

Nachdem am vergangenen Donnerstag die EZB das Zinsniveau unverändert belassen hatte, dürfte selbiges am Mittwoch bei der US-Notenbank Fed beschlossen werden. Für erhöhte Spannung sorgt allerdings die nachfolgende Pressekonferenz, von der sich die Marktakteure neue Hinweise bezüglich der künftigen Zinsentwicklung erhoffen.

Laut FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group kühlte in den vergangenen vier Wochen die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung deutlich ab.

Derzeit zeigt der Indikator eine Wahrscheinlichkeit von lediglich 51,5 Prozent an, dass wir im März niedrigere Zinsen als heute sehen werden, nachdem vor einem Monat hier noch ein Wert von 88,5 Prozent registriert worden war. Am wahrscheinlichsten gilt nun eine Zinsreduktion zum 1. Mai (90,1 Prozent).

Bislang weigert sich der Goldpreis hartnäckig, die psychologisch wichtige Hürde von 2.000 Dollar zu unterschreiten. Da europäische Geldanleger weiterhin unter negativen Realzinsen leiden, die geopolitischen Krisenherde sich höchstwahrscheinlich nicht in Luft auflösen werden und die Entdollarisierung zu einem verstärkten Interesse an Gold führen dürfte, droht dem gelben Edelmetall auf lange Sicht kaum Ungemach.

Daher spricht trotz des hohen Kursniveaus deutlich mehr für den Kauf als für den Verkauf von Gold.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist
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von Georg | 30.01.2024, 12:46 Uhr Antworten

In den nächsten Jahren wird der Edelmetall und vorallem der Goldbedarf Weltweit steigen, in allen Bereichen. E-Mobilität, Elektronik im Allgemeinen und auch andere Industriezweige. Schmuck im Regionalen Vergleich wird auch immer mehr als Investition produziert und verkauft. Im Privaten Bereich Münzen und Barren in allen Größen und Gewichten. Auch wenn immer mehr Gold Recycelt wird ist der Bedarf nach Gold groß und wird immer Größer. Den als Notgroschen für Zentralbanken, ist er Überlebenswichtig und im Notfall wird darauf zugegriffen. Durch das momentane Bestreben mancher Dollar Skeptischen Länder wird der Preis und die benötigte Menge um sich vom Dollar zu trennen, in die Höhe getrieben. Wohl dem der dann Reserven in Gold besitzt und mit Köpfchen frei setzt zum veräußern. Bitcoin und andere Krypto Währungen können solch eine Stabile Finanzielle Stützt Long gesehen nicht bieten und sind deshalb nur etwas für short Investments. Allerdings ist die Verlust oder Gewinnspanne relativ hoch wenn man den richtigen Zeitpunkt zum Kauf und Verkauf findet. Es ist und Bleibt so das Gold als Finanzielle Reserve, Investments oder Industrie Metall nicht wegzudenken ist und auch nie an Wert große Verlust erleidet vorallem auf Long gesehen.

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von solider Anleger | 30.01.2024, 12:44 Uhr Antworten

Was sollen die Zockereien? Hin und her, Taschen leer! Dies hilft nur den Banken.
Wer will sollte gestaffelte Käufe tätigen, um einen gemittelten Kurs zu erhalten.
Rest ist lesen aus einer Glaskugel.

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