GOLD | 2.072,13 $/oz | 1.903,85 €/oz | 61,21 €/g | 61.210 €/kg |
SILBER | 25,47 $/oz | 23,42 €/oz | 0,75 €/g | 752,97 €/kg |
Produkt | Internationale Wertpapier- kennnummer (International Securities Identification Number) | Deutsche Wertpapier- kennnummer |
---|---|---|
SPDR Gold Shares | ISIN: US78463V1070 | WKN: A0Q27V |
Xetra Gold | ISIN: DE000A0S9GB0 | WKN: A0S9GB |
Euwax Gold | ISIN: DE000EWG0LD1 | WKN: EWG0LD |
Euwax Gold II | ISIN: DE000EWG2LD7 | WKN: EWG2LD |
iShares Physical Gold ETC | ISIN: IE00B4ND3602 | WKN: A1KWPQ |
db Physical Gold ETC (EUR) | ISIN: DE000A1E0HR8 | WKN: A1E0HR |
Wisdom Tree Physical Gold | ISIN: DE000A0N62G0 | WKN: A0N62G |
db Physical Gold Euro Hedged ETC | ISIN: DE000A1EK0G3 | WKN: A1EK0G |
iShares Gold Trust | ISIN: US4642852044 | WKN: A2QQ5U |
Amundi Physical Gold ETC | ISIN: FR0013416716 | WKN: A2UJK0 |
ZKB Gold ETF | ISIN: CH0139101593 | WKN: -- |
Sowohl Gold-ETFs (=Exchange Traded Funds) wie auch Gold-ETCs (=Exchange Traded Commodities) sind börsengehandelte Finanzprodukte auf Gold. Da beim Börsenhandel kein echtes Gold zwischen Anlegern übergeben wird, können Buchungen auf elektronischem Weg erfolgen. Sie werden daher auch Papiergold genannt.
Privatinvestoren bieten diese Finanzprodukte somit die Möglichkeit, an der Börse schnell und einfach auf Gold zu spekulieren, ohne sich um Lagerung oder umständlichen Transport von physischem Gold zu kümmern. Ähnlich wie bei Aktien kann man diese Finanzprodukte börsentäglich kaufen und verkaufen. Börsenübliche Handelsmechanismen wie Limits und Stopp-Loss-Orders sind ebenfalls möglich.
Der Wortstamm Exchange Traded (=ET) steht dabei für "Börsenhandelbarkeit". Auch wenn das im weiteren Sinne für alles gilt, was Anleger über die Börse kaufen und verkaufen (wie etwa Aktien), so werden unter ETFs und ETCs im engeren Sinne Indexfonds verstanden. Es gibt eine Basis, den sogenannten Index. Dessen Wertentwicklung wird automatisiert nachgebildet. Indexfonds gelten als besonders kostengünstig, da die Gebühren für die Verwaltung aufgrund der automatisierten Nachbildung des zugrundeliegenden Index sehr gering sind.
Bei Gold-ETFs wie auch Gold-ETCs ist der zugrundeliegende Index der Weltmarktpreis für Gold, auch Spotpreis genannt. Es gibt allerdings wichtige Unterschiede zwischen ETCs und ETFs. Diese Unterschiede sind sowohl in steuerlicher Hinsicht relevant wie auch im Hinblick auf das Emittentenrisiko.
Im Unterschied zu Indexfonds stehen klassische Goldfonds. Diese investieren in Aktien von Unternehmen aus der Goldbranche wie etwa Minenbetreiber. Die Auswahl der Unternehmen wird aktiv respektive selektiv von einem Fondsmanager vorgenommen, was in höheren Verwaltungskosten resultiert. Mehr: Goldfonds
Der Begriff "Fund" kommt dabei aus dem Englischen und bedeutet Fonds. Meint: Von Anlegern wird Geld eingesammelt, um es gezielt zu investieren. Man nennt das auch "einen Fonds auflegen".
Ein Gold-ETF nutzt entsprechend das Geld der Anleger, um damit Goldbarren zu kaufen. Dieses Gold wird bei einer als Custodian (Verwahrer) bezeichneten Bank gelagert. Der Bestand an gelagerten Barren ist eindeutig identifizierbar, dem ETF zugeordnet und öffentlich einsehbar (Beispiel).
Das für den ETF verwahrte Gold darf vom Custodian nicht verliehen oder anderweitig gehandelt werden. Es zählt als Sondervermögen, das heißt im Falle einer Insolvenz bleibt dieses Gold unangetastet. Anleger sind also gut geschützt.
An der Börse können Fondsanteile entsprechend Angebot und Nachfrage gehandelt werden. Sie folgen dabei ziemlich genau der Entwicklung des Spot-Preises für Gold. Die Spreads, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen, sind beim ETF-Handel in der Regel geringer als bei physischem Gold. Allerdings kommen Fondsgebühren dazu sowie Kosten für Broker und Börsenhandel.
Käufe und Verkäufe von Anteilen werden durch Käufe und Verkäufe von Goldbarren nachvollzogen. Dies geschieht aber nicht einzeln, sondern in Form von Blockkäufen und -verkäufen. Beim SPDR Gold Trust etwa beträgt dieses Volumen jeweils 100.000 ETF-Anteile, also 10.000 Feinunzen Gold.
Reine Gold-ETFs sind aufgrund bestimmter rechtlicher Regelungen in Deutschland nicht erlaubt. Wer in einen Gold-ETF investieren will, dem bleiben also nur ausländische Gold-ETFs.
Was Steuern betrifft, so unterliegen Gewinne aus ETFs grundsätzlich der Abgeltungssteuer, auch Kapitalertragssteuer genannt. Es gibt aber eine Freigrenze; und Verluste können gegengerechnet werden. Da insbesondere ausländische Investmentfonds ein komplexes Steuerthema sind empfiehlt sich hier der Gang zum Steuerberater. Mehr: Abgeltungssteuer & Edelmetall-ETFs
Der englische Begriff commodities bezeichnet allgemein eine standardisierte Handelsware; im engeren Sinne Rohstoffe. Mit einem Gold- ETCs erwirbt ein Anleger also ein börsenhandelbares Finanzprodukt auf den Rohstoff Gold.
Wichtiger Unterschied zu ETFs: Rechtlich gesehen gelten ETCs als Schuldverschreibungen. Anleger sind somit nicht Eigentümer, sondern Gläubiger mit einem Lieferanspruch gegenüber dem Emittenten. Im Falle einer Insolvenz hat dies grundlegend andere Folgen. Das investierte Geld ist kein Sondervermögen, sondern zählt Falle einer Insolvenz als Konkursmasse - mit allen Konsequenzen, die das für Gläubiger haben kann.
Viele Edelmetall-ETCs sind trotzdem relativ sicher, da sie mit physischem Gold besichert sind. Hierbei werden als Sicherheit Goldbarren im Tresor eines Treuhänders hinterlegt. So wird das Emittentenrisiko minimiert. Oft kann man sich das Gold auch physisch zustellen lassen. Dieser sogenannte Auslieferungsanspruch ist aber mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
So ist Xetra Gold, Deutschlands umsatzstärkster Gold-ETC, eine zu 100 Prozent mit Gold unterlegte Inhaberschuldverschreibung. Jede einzelne Xetra-Gold Schuldverschreibung räumt dem Investor einen verbrieften Anspruch auf die Lieferung von einem Gramm Gold ein.
Aufgrund der formalen Stellung eines ETC kommt der Eigentumsstruktur des Emittenten besondere Bedeutung zu. So ist die Deutsche Börse Commodities GmbH, die hinter Xetra Gold steht, ein Gemeinschaftsunternehmen bestehend aus Deutsche Börse, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, Bankhaus Metzler, Vontobel und Umicore. Das kann zwar das Insolvenzrisiko senken, ist aber umgekehrt für den gewöhnlichen Privatanleger kaum einzuschätzen.
Im Gegensatz zu Gold-ETFs sind Gold-ETCs in Deutschland erlaubt. Bekannte Beispiele sind Xetra-Gold oder Euwax Gold. Auch die steuerliche Regelung ist, Stand April 2023, einfach. Sie ist nämlich der von Münzen und Barren gleichgestellt. Das bedeutet: Gewinne aus einem Verkauf sind nach einer Haltefrist von mehr als einem Jahr steuerfrei. Wird vor Jahresfrist verkauft, gibt es einen Freibetrag von 600 Euro. Mehr: Steuern bei Münzen und Barren
Gold-ETCs werden in Deutschland mit geringen Spreads vor allem an den Handelsplätzen Xetra und Stuttgart gehandelt. Die Gebühren für Depot, Order und Broker sind relativ gering.
Gold-ETF | Gold-ETC |
---|---|
nicht zugelassen in Deutschland | zugelassen in Deutschland |
Gewinne aus Verkauf unterliegen generell und immer der Abgeltungssteuer. Freibetrag bis 1000.- Euro | Gewinne aus Verkauf nach 1 Jahr Haltefrist grundsätzlich steuerfrei. Wird vor Jahresfrist verkauft, gilt Freibetrag bis 600.- Euro |
Sondervermögen | kein Sondervermögen |
Gold beim Custodian | oft mit physischem Gold besichert |
Auslieferung i.d.R nicht möglich | Auslieferung möglich (Mehrkosten) |
Der mit Abstand größte ETF ist, Stand Ende 2022, der SPDR Gold Trust aus den USA. Interessant aus deutscher Sicht ist Xetra-Gold mit einem guten Platz unter den Top 10.
Gehaltene Menge Gold in Tonnen:
Platz | Name (Kategorie) | Land | Goldbestand |
---|---|---|---|
1 | SPDR Gold Shares (ETF) | USA | 917,3 t |
2 | iShares Gold Trust (ETF) | USA | 448,7 t |
3 | Invesco Physical Gold ETC | UK | 251,9 t |
4 | iShares Physical Gold ETC | UK | 233,2 t |
5 | Xetra-Gold (ETC) | Deutschland | 231,0 t |
6 | ZKB Gold ETF | Schweiz | 157,7 t |
7 | Sprott Physical Gold Trust | USA | 98,0 t |
8 | SPDR Gold MiniShares Trust (ETF) | USA | 88,4 t |
9 | Wisdom Tree Physical Gold (ETC) | UK | 81,3 t |
10 | Amundi Physical Gold ETC | Frankreich | 71,5 t |
In der Summe beliefen sich die Goldbestände aller ETFs und ETCs in 2022 auf 3.472,5 Tonnen. Gegenüber 2021 ist das ein Rückgang um 110 Tonnen; die Menge liegt aber immer noch deutlich über dem Schnitt der letzten zehn Jahre:
Gut zu sehen in obiger Grafik auch der Zusammenhang zwischen Goldpreisentwicklung und gehaltener Goldmenge. Beides verläuft grob gesehen im Gleichklang.
Da ETFs und ETCs relativ nah mit dem Goldpreis laufen, sind die Unterschiede in der Performance marginal. Entscheidend ist ja die Entwicklung des Goldpreises. So bleibt aus Anlegersicht letztlich der Vergleich von Depotkosten, Broker und Ordergebühren. Alter und Fondsvolumen können zudem ein Anhaltspunkt sein, wie vertrauenswürdig der Fondsanbieter ist.
Wer sich nicht um Lagerung kümmern will, dazu schnell und einfach an der Börse handeln will, für den können Gold-ETC und Gold-ETFs eine sinnvolle Anlageentscheidung sein. Die Spreads zwischen Ankauf und Verkauf sind meist geringer als bei Münzen und Barren, allerdings sollte hier mit spitzem Bleistift gerechnet werden, da Gebühren für Order, Broker und Depotverwahrung hinzukommen.
Für physisches Gold spricht, dass es einfach zu verstehen ist und man direkte Verfügungsgewalt darüber hat wie im eigenen Haussafe oder in einem Versteck. Man ist an keine Handelszeiten gebunden, hat kein Gegenpartei-Risiko und man kann Münzen und Barren anonym kaufen.
"Wer in einen Gold-ETF investieren will, dem bleiben also nur ausländische Gold-ETFs. Diese können über ihre Heimatbörsen gehandelt werden, zum Teil aber auch an deutschen Börsen." - an welchen deutschen Börsen bzw. über welche Broker können ausländische Gold-ETFs gehandelt werden?
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