GOLD | 1.865,94 $/oz | 1.727,82 €/oz | 55,55 €/g | 55.551 €/kg |
SILBER | 22,35 $/oz | 20,71 €/oz | 0,67 €/g | 665,84 €/kg |
Produkt | Internationale Wertpapier- kennnummer (International Securities Identification Number) |
Deutsche Wertpapier- kennnummer |
---|---|---|
SPDR Gold Trust | ISIN: US78463V1070 | WKN: A0Q27V |
Xetra Gold | ISIN: DE000A0S9GB0 | WKN: A0S9GB |
Euwax Gold | ISIN: DE000EWG0LD1 | WKN: EWG0LD |
Euwax Gold II | ISIN: DE000EWG2LD7 | WKN: EWG2LD |
iShares Physical Gold ETC | ISIN: IE00B4ND3602 | WKN: A1KWPQ |
db Physical Gold ETC (EUR) | ISIN: DE000A1E0HR8 | WKN: A1E0HR |
Wisdom Tree Physical Gold | ISIN: DE000A0N62G0 | WKN: A0N62G |
db Physical Gold Euro Hedged ETC | ISIN: DE000A1EK0G3 | WKN: A1EK0G |
iShares Gold Trust | ISIN: US4642851053 | WKN: A0ERSN |
Sowohl Gold-ETFs (=Exchange Traded Funds) wie auch Gold-ETCs (=Exchange Traded Commodities) sind börsengehandelte Finanzprodukte auf Gold. Die Buchungen erfolgen elektronisch und sekundenschnell, da beim Börsenhandel kein echtes Gold zwischen Anlegern übergeben wird. Sie werden daher auch Papiergold genannt.
Privatinvestoren bieten diese Finanzprodukte somit die Möglichkeit, an der Börse auf Gold zu spekulieren, ohne zwingend selber physisches Gold besitzen zu müssen oder sich um dessen Lagerung zu kümmern.
Ähnlich Aktien kann man diese Finanzprodukte börsentäglich kaufen und verkaufen. Börsenübliche Handelsmechanismen wie Limits und Stopp-Loss-Orders sind ebenfalls möglich.
Es gibt allerdings wichtige Unterschiede zwischen ETCs und ETFs.
Exchange Traded bedeutet Börsenhandelbarkeit. Auch wenn das im weiteren Sinne für jeden Fonds zutrifft, dessen Anteile ein Anleger über die Börse kaufen und verkaufen kann, so wird unter einem ETF im engeren Sinne ein Indexfonds verstanden. Dieser hat eine Basis, den sogenannten Index. Dessen Wertentwicklung wird automatisiert nachgebildet. Bei einem Gold-ETF ist der zugrundeliegende Index der Weltmarktpreis für Gold, auch Spotpreis genannt. Indexfonds gelten als besonders kostengünstig, da die Gebühren für die Verwaltung sehr gering sind.
Im Unterschied hierzu stehen klassische Goldfonds. Diese investieren in Aktien von Unternehmen aus der Goldbranche wie etwa Minenbetreiber. Die Auswahl der Unternehmen wird meist aktiv von einem Fondsmanager vorgenommen.
Mehr: Goldfonds
Ein Gold-ETF nutzt das Geld der Anleger, um damit Goldbarren zu kaufen. Diese werden bei einer als Custodian (Verwahrer) bezeichneten Bank gelagert. Der Bestand an gelagerten Barren ist eindeutig identifizierbar, dem ETF zugeordnet und öffentlich einsehbar (Beispiel).
Das für den ETF verwahrte Gold darf vom Custodian nicht verliehen oder anderweitig gehandelt werden. Es zählt als Sondervermögen, das heißt im Falle einer Insolvenz bleibt dieses Gold unangetastet. Anleger sind also gut geschützt.
An der Börse werden die Anteile entsprechend Angebot und Nachfrage gehandelt und folgen dabei ziemlich genau der Entwicklung des Spot-Preises für Gold. Die Spreads, also die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen, sind beim ETF-Handel in der Regel geringer als bei physischem Gold. Allerdings kommen Fondsgebühren dazu sowie Kosten für Broker und Börsenhandel.
Käufe und Verkäufe von Anteilen werden durch Käufe und Verkäufe von Goldbarren nachvollzogen. Dies geschieht aber nicht einzeln, sondern in Form von Blockkäufen und -verkäufen. Beim SPDR Gold Trust etwa beträgt dieses Volumen jeweils 100.000 ETF-Anteile, also 10.000 Feinunzen Gold. Ein Verkauf von physischem Gold an Privatanleger durch die Fondsverwaltung ist in der Regel nicht vorgesehen.
Reine Gold-ETFs sind in Deutschland aufgrund bestimmter rechtlicher Regelungen nicht erlaubt. Wer in einen Gold-ETF investieren will, dem bleiben also nur ausländische Gold-ETFs.
Was Steuern betrifft, so unterliegen Gewinne aus ETFs grundsätzlich der Abgeltungssteuer, auch Kapitalertragssteuer genannt. Es empfiehlt sich aber der Gang zum Steuerberater, da ausländische Investmentfonds ein komplexes Steuerthema sind.
Der englische Begriff commodities bezeichnet allgemein eine standardisierte Handelsware; im engeren Sinne Rohstoffe. Mit einem Gold- ETCs erwirbt ein Anleger also ein börsenhandelbares Finanzprodukt auf den Rohstoff Gold.
Wichtiger Unterschied zu ETFs: Rechtlich gesehen gelten ETCs als Schuldverschreibungen. Anleger sind somit nicht Eigentümer, sondern Gläubiger mit einem Lieferanspruch gegenüber dem Emittenten. Im Falle einer Insolvenz hat dies grundlegend andere Folgen. Das investierte Geld ist kein Sondervermögen, sondern zählt Falle einer Insolvenz als Konkursmasse - mit allen Konsequenzen, die das für Gläubiger haben kann.
Dafür dürfen Gold-ETCs im Im Gegensatz zu Gold-ETFs in Deutschland aufgelegt werden. Bekannte Beispiele sind Xetra-Gold oder Euwax Gold.
Gold-ETCs werden in Deutschland mit geringen Spreads vor allem an den Handelsplätzen Xetra und Stuttgart gehandelt. Die Gebühren für Depot, Order und Broker sind relativ gering.
Die Besteuerung ist einfach, sie ist nach höchstrichterlicher Entscheidung der von Münzen und Barren gleich gestellt. Das bedeutet: Gewinne sind nach einer Haltefrist von mehr als einem Jahr steuerfrei.
Viele Edelmetall-ETCs sind mit physischem Gold besichert. Als Sicherheit werden dann Goldbarren im Tresor eines Treuhänders hinterlegt. So wird das Emittentenrisiko minimiert. Oft kann man sich das Gold auch physisch zustellen lassen. Dieser sogenannte Auslieferungsanspruch ist aber mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
So ist etwa Xetra Gold, Deutschlands umsatzstärkster Gold-ETC, eine zu 100 Prozent mit Gold unterlegte Inhaberschuldverschreibung. Jede einzelne Xetra-Gold Schuldverschreibung räumt dem Investor einen verbrieften Anspruch auf die Lieferung von einem Gramm Gold ein.
Aufgrund der formalen Stellung eines ETC kommt der Eigentumsstruktur des Emittenten besondere Bedeutung zu. So ist zum Beispiel die Deutsche Börse Commodities GmbH, die hinter Xetra Gold steht, ein Gemeinschaftsunternehmen bestehend aus Deutsche Börse, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, Bankhaus Metzler, Vontobel und Umicore. Das kann zwar das Insolvenzrisiko senken, ist aber umgekehrt für den gewöhnlichen Privatanleger kaum einzuschätzen.
Gold-ETF | Gold-ETC |
---|---|
nicht zugelassen in Deutschland | zugelassen in Deutschland |
komplizierte steuerliche Regelung bei ausländischen ETFs | einfache steuerliche Regelung |
Sondervermögen | kein Sondervermögen |
Gold beim Custodian | oft mit physischem Gold besichert |
Auslieferung i.d.R nicht möglich | Auslieferung möglich (Mehrkosten) |
Der mit Abstand größte ETF ist der SPDR Gold Trust aus den USA. Interessant aus deutscher Sicht ist Xetra-Gold mit einem guten Platz unter den Top 10.
Ranking 2021 | Gold ETF & ETC | Land | Goldbestände (Tonnen) |
---|---|---|---|
1 | SPDR Gold Trust | USA | 975,3 t |
2 | iShares Gold Trust | USA | 490,8 t |
3 | Invesco Physical Gold ETC | Vereinigtes Königreich | 243,1 t |
4 | Xetra-Gold | Deutschland | 237,5 t |
5 | iShares Physical Gold ETC | Vereinigtes Königreich | 219,9 t |
6 | Wisdom Tree Physical Gold | Vereinigtes Königreich | 95,6 t |
7 | Sprott Physical Gold Trust | USA | 85,0 t |
9 | ZKB Gold ETF | Schweiz | 71,3 t |
10 | Amundi Physical Gold ETC | Frankreich | 68,2 t |
In der Summe belaufen sich die Goldbestände aller ETFs und ETCs in 2021 auf 3.569,9 Tonnen. Gegenüber dem Jahr 2020 ist das ein Rückgang von über 5 %. Die Menge liegt aber immer noch über dem Schnitt der letzten zehn Jahre:
Gut zu sehen in obiger Grafik auch der Gleichklang zwischen Goldpreisentwicklung und gehaltener Goldmenge. So erreichte die von allen ETCs und ETFs gehaltene Goldmenge in 2018 den Spitzenwert von 3.762,4 Tonnen. 2020 war auch das Jahr, wo der Goldpreis in Dollar ein Allzeithoch hatte.
Da ETFs und ETCs relativ nah mit dem Goldpreis laufen, sind die Unterschiede in der Performance marginal. Entscheidend ist ja die Entwicklung des Goldpreises.
So bleibt aus Anlegersicht letztlich der Vergleich von Depotkosten, Broker und Ordergebühren. Alter und Fondsvolumen können zudem ein Anhaltspunkt sein, wie vertrauenswürdig der Fondsanbieter ist.
Den Unterschied zwischen ETC und ETF sollten Privatinvestoren natürlich kennen.
Letztlich dienen beiden Anlageformen dazu, direkt in die Entwicklung des Goldpreises zu investieren.
Wer sich nicht um Lagerung kümmern will, dazu schnell und einfach an der Börse handeln will, für den können Gold-ETC und Gold-ETFs eine sinnvolle Anlageentscheidung sein. Die Spreads zwischen Ankauf und Verkauf sind meist geringer als bei Münzen und Barren, allerdings sollte hier mit spitzem Bleistift gerechnet werden, da Gebühren für Order, Broker und Depotverwahrung hinzukommen.
Für physisches Gold spricht, dass es einfach zu verstehen ist und man direkte Verfügungsgewalt darüber hat, etwa im eigenen Haussafe. Man ist an keine Handelszeiten gebunden und unterliegt keinem Gegenpartei-Risiko. Zudem kann man grundsätzlich Münzen und Barren anonym kaufen.
"Wer in einen Gold-ETF investieren will, dem bleiben also nur ausländische Gold-ETFs. Diese können über ihre Heimatbörsen gehandelt werden, zum Teil aber auch an deutschen Börsen." - an welchen deutschen Börsen bzw. über welche Broker können ausländische Gold-ETFs gehandelt werden?
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