Gold: 2.186,55 € 0,00 %
Silber: 25,45 € 0,00 %
Stand: 26.09.2023 von Jörg Bernhard
Auf der Kaufliste von Investoren scheint Gold derzeit zwar nicht ganz oben zu stehen, als „sicherer Hafen“ kann das gelbe Edelmetall aber weiterhin überzeugen. Verglichen mit anderen Investments weist es nämlich aktuell eine ausgesprochen niedrige Kursschwankungsintensität auf.
Vorteilhafte Volatilität beim Goldpreis

Niedriger Volatilitätsindex spricht für Gold

Stark schwankende Kurse stehen auf der einen Seite zwar für hohe Renditechancen, bergen auf der anderen Seite aber auch erhebliche Verlustrisiken.

Wer beim Kauf von Gold in erster Linie dessen Schutzaspekt sieht, hat meist ein starkes Interesse an einer möglichst niedrigen Kursschwankungsintensität bzw. Volatilität, schließlich dürfte im Falle von starken Kursausschlägen nach oben und unten kein sonderlich ausgeprägtes Sicherheitsgefühl aufkommen.

Der US-Terminbörsenbetreiber Chicago Board Options Exchange (CBOE) hat besonders aussagekräftige Volatilitätsindizes entwickelt, weil diese nicht aus Vergangenheitswerten (-> historische Volatilität) errechnet wurden, sondern auf aktuellen Optionspreisen der jeweiligen Basiswerte (-> implizite bzw. erwartete Volatilität) basieren.

Diese finanzmathematische Kennzahl bemisst nämlich die von den Finanzmarktakteuren erwartete Kursschwankungsintensität und nicht die in der Vergangenheit registrierte Volatilität.

Bereits seit Längerem kann man ein Goldinvestment als relativ risikoarmes Investment einordnen – zumindest, wenn man es mit Aktien- oder Rohstoffinvestments vergleicht.

In den vergangenen Monaten ist diese Diskrepanz allerdings besonders offensichtlich geworden. Selbst der Kauf von ungefähr 2.000 US-Nebenwerte (via Russell-2000-Index) oder ein Investment in 500 bedeutende US-Blue-Chips (via S&P-500-Index) geht mit einem erheblich höheren Risiko einher als der Erwerb von Gold.

Obwohl die beiden oben erwähnten Aktienindizes als stark diversifiziert betrachtet werden können, hat diese Eigenschaft nicht zu einem vorteilhaften Risiko geführt. Normalerweise gilt in der Kapitalmarktlehre, dass das Gesamtrisiko eines Indexinvestments sinkt, je mehr unterschiedliche Komponenten darin enthalten sind.

Kaufargumente abseits der Volatilität

Wer Gold kauft, sollte es mit Blick auf dessen Perspektiven aber weniger als „potenzieller Highflyer“, sondern vielmehr als „Stabilitäts-Garant“ für unsichere Zeiten ansehen. Allerdings stellt die gegenüber anderen Anlageklassen attraktive Volatilität nicht das einzige Kaufargument dar.

Hochschätzung erfährt die altbewährte Krisenwährung auch durch seine Fähigkeit, gegenüber Aktien, dem Dollar und den Zinsen eine negative Korrelation aufzuweisen.

Das heißt: Gold bewegt sich bei den oben erwähnten Anlagen häufig in die entgegengesetzte Richtung.

Dadurch wird es innerhalb eines Portfolios häufig als „Beruhigungsmittel“ eingesetzt. Bei moderater Dosierung führt es in der Regel sogar zu einer verbesserten risiko-adjustierten Rendite. Denn grundsätzlich sollte jeder Geldanleger bestrebt sein, eine vordefinierte Zielrendite bei möglichst geringem Risiko zu erzielen.

Volatilitätsindizes wichtiger Investments im Vergleich

CBOE-Volatilitätsindizes aktuell 52-Wochentief 52-Wochenhoch
Gold (GVZ) 10,9 % 10,2 % 22,8 %
Dow-Jones (VXD) 14,1 % 10,3 % 32,2 %
S&P-500 (VIX) 17,2 % 12,8 % 33,6 %
Nasdaq-100 (VXN) 22,0 % 17,3 % 39,5 %
Russell-2000 (RVX) 20,6 % 16,5 % 38,1 %
Rohöl (OVX) 30,6 % 24,2 % 59,5 %
Stand: 25.09.23; Quelle: Chicago Board Options Exchange

Ausblick für die laufende Woche

Nach den Sitzungen wichtiger Notenbanken (EZB, Fed, Bank of England und Schweizer Nationalbank) dürfte sich das Interesse der Marktakteure in den kommenden Tagen wieder auf anstehende wichtige Konjunkturindikatoren richten.

Hier zu Lande erfahren die Geldanleger zum Beispiel am Donnerstag, wie stark ihr Geld im September an Kaufkraft verloren hat. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll sich die jährliche Teuerungsrate von 6,1 Prozent (August) auf 4,6 Prozent verlangsamt haben.

An diesem Tag stehen mit den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe und den endgültigen Zahlen zum BIP-Wachstum der USA noch zwei andere Highlights zur Bekanntgabe an.

Auch der Freitag dürfte mit Blick auf die „Konjunkturfront“ alles andere als langweilig werden.

Hierfür sorgen Zahlen zu den persönlichen Einnahmen und Ausgaben, der Chicago-Einkaufsmanagerindex sowie der von der Uni Michigan ermittelte Index zum Konsumentenvertrauen.

Angesichts der Tatsache, dass die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen nahe am 16-Jahreshoch notieren und der Dollarindex auf den höchsten Stand seit sechs Monaten angestiegen ist, kann man dem altbewährten Krisenschutz weiterhin vor allem eines attestieren: ein hohes Maß an relativer Stärke.

Autor: Jörg Bernhard
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von Goldhasi | 03.10.2023, 00:31 Uhr Antworten

Das manipulieren des Goldpreises ist damit wohl vorbei. Jeder kann es sehen!!! Sorry, ist die Wahrheit.

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