GOLD | 2.337,94 $/oz | 2.186,55 €/oz | 70,30 €/g | 70.299 €/kg |
SILBER | 27,18 $/oz | 25,45 €/oz | 0,82 €/g | 818,24 €/kg |
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der zehnten Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Die moderatere Inflation in der Eurozone sowie eine niedriger als erwartete Teuerungsrate in den USA haben zuletzt die Zinssenkungsfantasie wieder angeheizt und dem Goldpreis neue Impulse verliehen.
In Kombination mit den anhaltenden geopolitischen Spannungen schickt sich der Preis des gelben Edelmetalls nun an, seine bisherigen Tagesschlusskursrekorde ins Visier zu nehmen.
Aktuell notiert der Goldpreis mit 2.085,35 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) am Spot-Markt bereits auf einem neuen Allzeithoch auf Tagesschlusskursbasis.
Mit 1.920,33 Euro pro Unze bewegt sich der Goldpreis in der Gemeinschaftswährung aktuell knapp unter dem bisherigen Rekordstand zum Tagesschluss vom 1. März (1.921,75 EUR/Unze).
Ob der Goldpreis in Euro und US-Dollar die bisherigen Tageshöchststände nachhaltig überwinden und sogar auf „intraday“-Basis neue Allzeithöchststände ausbildet, könnte sich bereits in dieser Woche entscheiden, da wichtige Termine auf der Agenda stehen, die das Potenzial haben, das gelbe Edelmetall auf Rekordpreise zu treiben.
Experten aus der Politik, der Wirtschaft und dem Militär sind sich einig: Sollte Donald John Trump (Rep.) zum zweiten Mal US-Präsident werden, könnte es in all diesen Bereichen zu erheblichen Veränderungen und Verunsicherungen kommen.
Von einer Neuordnung des Militärbündnisses NATO über eine Verschärfung des Handelskrieges mit China bis hin zu unabsehbaren Konsequenzen für den Krieg in der Ukraine.
Es wird sogar davon ausgegangen, dass Trump in einer zweiten Amtszeit seine „America First“-Doktrin, geprägt von Nationalismus und Interventionismus, noch konsequenter verfolgt und gegen seine politischen Widersacher innerhalb und außerhalb seiner Partei (Republikaner) noch härter vorgeht.
Bislang führt der ehemalige US-Präsident (v. 2017 bis 2021) in dem parteiinternen Duell der Republikaner haushoch mit 244 Delegiertenstimmen vor seiner einzigen noch im Rennen verbliebenen Mitbewerberin Nikki Haley, die bislang lediglich 43 Delegiertenstimmen für sich gewinnen konnte.
Bei den 15 am Dienstag bevorstehenden Abstimmungen auf Ebene der US-Bundesstaaten (Caucuses) führt Trump gegenüber Haley in Umfragen mit großem Abstand.
Obwohl gegen Trump aktuell 91 juristische Verfahren laufen, führt er im Durchschnitt der wichtigsten Wählerbefragungen in den USA laut RealClearPolitics vor dem Amtsinhaber:
Erste Ergebnisse zu den „Super Tuesday“-Vorwahlen werden für die Nacht zum Mittwoch erwartet. Sollte Trump tatsächlich erneut deutlich gewinnen, wird seine Nominierung immer wahrscheinlicher.
Am Donnerstag geht es mit der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank für das zinslose Edelmetall Gold gleich spannend weiter.
Zuletzt hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am 14. September letzten Jahres ihren wichtigsten Schlüsselzins für die Refinanzierung von Banken in der Euro-Zone (Leitzins) in dem aggressivsten Straffungszyklus ihrer Geschichte auf 4,5 Prozent p. a. angehoben. Seitdem haben die europäischen Geldpolitiker eine Zinspause eingelegt:
Dies könnte in Anbetracht der rückläufigen Inflationsraten in der Euro-Zone und der ausgeprägten wirtschaftlichen Stagnation ein Hinweis auf eine geldpolitische Wende noch im ersten Semester 2024 sein.
Für das anstehende EZB-Zins-Meeting wird zwar noch nicht mit einer Entscheidung gerechnet, aber Mário Centeno, EZB-Ratsmitglied und Chef der Banco de Portugal, will bereits mit Diskussionen über die erste Zinssenkung und damit die geldpolitische Kehrtwende diskutieren.
Anlässlich eines Treffens europäischer Finanzminister im belgischen Gent Ende Februar äußerte sich Centeno folgendermaßen:
„Die Inflation lag in den letzten Monaten durchweg unter unseren Prognosen – und auch das Wachstum“.
Aktuell liegt die Inflationsrate in der Euro-Zone mit 2,6 Prozent nur noch knapp über der Zielmarke der EZB von zwei Prozent und das Wirtschaftswachstum im Jahresvergleich bei lediglich 0,1 Prozent.
Die EZB-Pressekonferenz im Anschluss an die Zinssitzung findet am Donnerstag unter der Leitung von EZB-Chefin Christine Lagarde um 14:45 Uhr statt.
Etwas anders ist die Situation in den USA, wo der Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenquote von lediglich 3,7 Prozent (de facto statistische Vollbeschäftigung) und die Wirtschaft mit einem Wachstum von zuletzt 3,2 Prozent deutlich robuster dastehen als in der Euro-Zone.
Zwar wird auch in den USA mit einer Zinswende in diesem Jahr gerechnet, aufgrund der besseren Daten aber vermutlich deutlich später.
Dies wiederum könnte Auswirkungen auf das Euro-US-Dollar-Wechselkursverhältnis haben und den Goldpreis in Euro schneller auf neue Höchststände bringen als in der Weltleitwährung – so wie schon des Öfteren in der Vergangenheit.
Zunächst blicken die Anleger aber auf die am Freitag anstehenden Arbeitsmarktzahlen und hier besonders auf die Lohn-Inflation. Zuletzt waren die Arbeitslöhne im Durchschnitt um 4,5 Prozent p. a. angestiegen. Für den Februar soll diese Rate auf 4,4 Prozent sinken:
Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale ist in den USA noch nicht ganz gebannt. Zuletzt stiegen die Löhne wieder schneller als Ende letzten Jahres. Umso wichtiger werden die am Freitag um 14:30 Uhr MEZ zur Veröffentlichung anstehenden Daten.
Die zuletzt deutlich über den Erwartungen liegende Anzahl neu geschaffener Stellen soll ebenfalls rückläufig sein (190k im Februar versus 353k im Januar 2024).
Sollte die Konsensschätzung sowohl bei der Lohninflation als auch bei den neu geschaffenen Stellen wie erwartet rückläufig ausfallen und eine US-Zinssenkung eher wahrscheinlich machen, könnten auch diese Daten dem Goldpreis nochmals Rückenwind verleihen.
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