GOLD | 2.687,31 $/oz | 2.558,67 €/oz | 82,26 €/g | 82.263 €/kg |
SILBER | 31,89 $/oz | 30,36 €/oz | 0,98 €/g | 976,10 €/kg |
Derzeit ist eine starke Versteilerung der Zinskurve am Kapitalmarkt zu beobachten. Das Auseinanderdriften der kurzfristigen und langfristigen Zinsen birgt jedoch Risiken für die Börsen und die Konjunktur
Mit Spannung erwarten daher die Marktteilnehmer die Rede des wohl einflussreichsten Notenbankers der Welt, Jerome Powell von der US-Fed. Er wird am Dienstag ab 16:00 Uhr MEZ vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses Stellung zum konjunkturellen Ausblick und der Geldpolitik nehmen
Zuletzt hatte sich Powell, anders als viele Ökonomen skeptisch gegenüber der Dynamik der Konjunkturerholung sowie der Nachhaltigkeit der Erholung am US-Arbeitsmarkt gezeigt. Auch sieht er im Gegensatz zu den Akteuren am Kapitalmarkt die Inflation als unkritisch und lediglich temporäres Phänomen an.
Der Anstieg der Renditen für länger laufende Anleihen belastete zuletzt den Preis für das zinslose Edelmetall Gold. Der Silberpreis orientierte sich hingegen als „halbes“ Industriemetall stärker an der Konjunktureuphorie und der daraus resultierenden anziehenden Rohstoffnachfrage.
Der Anstieg bei den Langfristzinsen hat bereits zu schmerzhaften Verlusten durch fallende Anleihekurse geführt. Der Markt für Schuldverschreibungen aller Art ist nach dem Markt für Derivate der zweitgrößte Finanzmarkt der Welt und die Verluste entsprechend groß
Die Zahl der Darlehensrefinanzierungen ist seit dem Zinstief im letzten Jahr stark rückläufig. Frische Zahlen dazu werden am Mittwoch um 13:00 MEZ von der Mortgage Bankers Association (MBA) veröffentlicht.
Die Verteuerung der Kreditzinsen ist für hoch verschuldete Unternehmen, Privathaushalte und Staaten ein großes Problem. In den USA ist die Gesamtverschuldung mit aktuell 82,5 Billionen US-Dollar (private und öffentliche Verbindlichkeiten) gegenüber dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) historisch hoch und damit auch die Zinssensitivität der Schuldner
Daher werden Interventionen durch die US-Notenbanken (Fed) am Kapitalmarkt in Form verstärkter Käufe langlaufender Staatsanleihen immer wahrscheinlicher. So soll der langfristige Kapitalmarktzins, der die Benchmark für viele Darlehen bildet, wieder nach unten in Richtung des Leitzinses gedrückt werden
Sobald diese Intervention von der US-Fed angekündigt wird, sollte der Goldpreis davon profitieren
In der jüngeren Vergangenheit folgten die nominalen Anleihe-Renditen mit langer Laufzeit, denen mit kurzer Laufzeiten nach unten. Das momentane Auseinanderdriften könnte sich somit als temporärer Belastungsfaktor für Gold herausstellen.
Sollten die Inflationsraten in den kommenden Monaten und Quartalen allein aufgrund des Basiseffektes gegenüber der Vorjahresentwicklung spürbar ansteigen, würde der Realzins (Zinskupon bereinigt um die Teuerungsrate) noch negativer werden, als er ohnehin schon ist
Wie euphorisch die Unternehmen in Deutschland die Konjunkturperspektiven sehen, zeigte heute Vormittag erneut der ifo-Geschäftsklimaindex. Die Komponente „Geschäftserwartungen“ stieg auf 94,2 Punkte an und damit deutlich stärker als erwartet
Der Höchststand des Gesamtindex stammt mit 110 Punkten aus dem Jahr 1991. Das Rekordtief wurde letztes Jahr im April mit 74,2 Indexpunkten gemessen. Es werden ca. 9.000 Unternehmen aus verschiedenen Sektoren befragt (Industrie, Handel, Bau und Dienstleistungen).
Neben dem Verfallstermin für Gold- und Silberoptionen am US-Terminmarkt könnte v. a. die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell mit anschließender Fragerunde vor beiden Kammern des US-Kongresses ab 16:00 Uhr MEZ für Bewegung bei den Edelmetallpreisen sorgen.
Am 24. Februar ist der letzte Handelstag der Februar-Future-Kontrakte auf Gold und Silber
Am Morgen werden vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden um 8:00 Uhr die BIP- Zahlen für das vierte Quartal 2020 in Deutschland bekannt gegeben
Um 13:00 MEZ werden die für den US-Immobilienmarkt und die gesamte amerikanische Konjunktur wichtigen US-Hypothekenanträge für die Vorwoche veröffentlicht. Zuletzt waren diese mit -5 Prozent rückläufig
Auch für die anstehende Veröffentlichung wird erneut mit einem signifikanten Rückgang gerechnet.
Ob sich die Stimmungsaufhellung bei den Ökonomen und in vielen deutschen Unternehmen auch bei den deutschen Konsumenten niederschlägt, darüber wird um 8:00 Uhr das GfK-Konsumklima Aufschluss geben. Zuletzt war der Index entgegen den Erwartungen von -7,5 im Dezember auf -15,6 Indexpunkte im Januar gefallen.
Ebenfalls am Donnerstag um 14:30 MEZ stehen die Zahlen zum Wachstum des US-BIP im 4. Quartal auf der Agenda. Experten erwarten eine Expansionsrate der US-Wirtschaft von 4,1 Prozent annualisiert (Quartalswachstum x 4).
Aufschluss über die Inflationsdynamik in den USA wird die Veröffentlichung der Konsumentenpreis-Teuerung um 14:30 MEZ liefern (Personal Consumption Expenditure Price Index/PCE-Index). Die Prognose der Analysten liegt für die Kernrate im Konsens bei 1,5 Prozent p. a. nach 1,4 Prozent p. a
Zudem veröffentlicht um 16:00 Uhr MEZ die Uni Michigan die Inflationserwartungen für die nächsten 5 Jahre. Diese waren zuletzt auf 2,7 Prozent p. a. angestiegen und werden nun sogar jenseits der 3 Prozent-Marke erwartet.
Um 20:30 Uhr MEZ veröffentlicht die Börsen-Aufsichtsbehörde CFTC die COT-Daten für Gold, Silber, Platin und Palladium für die US-Terminbörse COMEX
Diese Daten zeigen die Positionierung von großen und kleinen Spekulanten, Banken und Minenunternehmen am Terminmarkt und eignen sich als kurzfristiges Timing-Instrument.
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