GOLD | 2.639,32 $/oz | 2.517,14 €/oz | 80,93 €/g | 80.928 €/kg |
SILBER | 30,58 $/oz | 29,17 €/oz | 0,94 €/g | 937,84 €/kg |
Auf neun Seiten nimmt der WGC verschiedene Szenarien hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung und deren Folgen für den Goldpreis unter die Lupe.
Als am wahrscheinlichsten gilt das Eintreffen einer weichen Landung der Konjunktur (soft landing), die sich durch eine leichte Wirtschaftsschwäche auszeichnet und unter den Investoren normalerweise zu einer leichten Risikoaversion bzw. Verunsicherung führt. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario wird mit 45 bis 65 Prozent angegeben.
Eine harte Konjunkturlandung bzw. Rezession (hard landing) gilt mit 25 bis 55 Prozent als weniger wahrscheinlich.
Als relativ unwahrscheinlich kann eine Nicht-Landung (no landing), die sich durch eine Rückkehr von markantem Wirtschaftswachstum und beschleunigter Inflation auszeichnen würde, eingestuft werden. Ihr wird angesichts einer Wahrscheinlichkeit von lediglich fünf bis zehn Prozent daher keine nennenswerte Bedeutung beigemessen.
Dabei merkt der WGC an, dass in den vergangenen 50 Jahren nach Zinserhöhungszyklen selten eine weiche Landung gelungen ist (siehe Chart). Auf die seither registrierten neun restriktiven Phasen der US-Geldpolitik folgten sieben harte und lediglich zwei weiche Landungen. In der Vergangenheit entwickelte sich der Goldpreis bei weicher Landung nicht sonderlich positiv. Grundsätzlich wird mit Blick auf Gold auf dessen Wechselwirkung hinsichtlich seiner Rolle als Konsumgut (z.B. Schmuck) auf der einen Seite und als Anlageklasse (Vermögensschutz) auf der anderen Seite hingewiesen.
Laut WGC hat jedoch jeder Zyklus seine Eigenheiten. Derzeit könnten bspw. die gestiegenen geopolitischen Spannungen sowie die starken Goldkäufe diverser Zentralbanken für zusätzliche Unterstützung an den Goldmärkten sorgen.
Grundsätzlich hat der WGC beim gelben Edelmetall vier wichtige Einflussfaktoren ausgemacht. Während sich signifikantes Wirtschaftswachstum positiv auf die Schmucknachfrage auswirken dürfte, würden wachsende Risiken und die daraus resultierende Verunsicherung der Anleger vor allem das Interesse an Goldinvestments ankurbeln. Steigende Opportunitätskosten (Zinsverzicht) dürften das Investmentinteresse hingegen eher belasten. Last, but not least sollte man mit Blick auf die Charttechnik und die Terminmärkte auch das Momentum stets im Auge behalten.
Die Analysten des WGC weisen darauf hin, dass sich Gold – historisch betrachtet – vor allem während Rezessionen besonders positiv entwickelt hat. Obwohl sich beim Eintreten der beiden anderen Szenarien die Perspektiven von Gold eintrüben könnten, heißt dies nicht zwangsläufig, dass der Kauf von Gold keinen Sinn ergeben würde.
Fazit: Da der Goldpreis gegenwärtig in der Nähe seines Allzeithochs notiert, hat er einen Zweck voll und ganz erfüllt – nämlich den Erhalt von Kaufkraft.
Das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende entgegen und der Goldpreis dürfte aller Voraussicht nach mit einem „ordentlichen“ Plus abschließen. Auf Dollarbasis beläuft sich dieses aktuell auf über zehn Prozent und in Euro gerechnet auf fast acht Prozent, womit die diesjährige Inflationsrate mehr als kompensiert und Anfang des Monats erstmals sogar die Marken von 2.100 Dollar bzw. 1.900 Euro übertroffen und somit neue Allzeithochs markiert wurden.
Wenngleich auf dem erhöhten Niveau eine technische Korrektur nicht ausgeschlossen werden kann, sehen die weiteren Perspektiven des Goldpreises aufgrund der Zinssenkungsfantasie und der weiterhin angespannten geopolitischen Nachrichtenlage ausgesprochen gut aus. In den kommenden Handelstagen dürften wichtige US-Konjunkturindikatoren wie der Konjunkturausblick der Philadelphia Fed und die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe (beide Donnerstag) sowie der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (Freitag) für erhöhte Aufmerksamkeit an den Goldmärkten führen.
Letzterer soll sich laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten gegenüber dem Vormonat um zwei Prozent erholt haben, nachdem im Oktober ein regelrechter Einbruch um 5,4 Prozent gemeldet worden war. Sollten sich die Rezessionssorgen verstärken, dürfte dies den Goldpreis weiter verteuern.
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