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Stand: 31.07.2023 von © Gold.de Redaktion
Bereits zum Wochenauftakt werden die deutschen Einzelhandelsumsätze, das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone sowie frische Inflationsdaten für den Euro-Raum bekannt gegeben. Im Laufe der Woche gesellen sich dann noch u. a. die Arbeitsmarktzahlen für Deutschland und die USA sowie Einkaufsmanager-Indizes aus diversen Regionen dazu.
Alle Blicke auf den „großen“ US-Arbeitsmarktbericht

Für Gold und Silber kursrelevante Datentermine in der aktuellen Börsenwoche 31:

  • Montag: Gesamt-Einkaufsmanager-Index China für Juli (akt.: 51,5 | Juni: 52,5), reale Einzelhandelsumsätze Deutschland im Juni ggü. Vorjahresmonat (akt.: -1,6 % | Mai: -2,1 %), Inflationsrate Euro-Zone im Juli auf Jahresbasis (akt.: 5,3 % | Juni: 5,5 %), Euro-Zone-BIP 2. Quartal auf Jahresbasis (akt.: 0,5 % | Q1’23: 1,1 %)
  • Dienstag: Einkaufsmanager-Index (EMI) Verarbeitendes Gewerbe Deutschland im Juli (e: 38,8 | Juni: 40,6), Arbeitslosenquote Deutschland im Juli (e: 5,7 % | Juni: 5,7 %), Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe Euro-Zone im Juli (e: 42,7 | 43,4), US-Einkaufsmanager-Index Verarbeitendes Gewerbe für Juli (e: 46,5 | Juni: 46), offene Stellen USA im Juni in Millionen (e: 9,620 | Mai: 9,824)
  • Mittwoch: US-Beschäftigte in der Privatwirtschaft (ADP) im Juli (e: +188k | Juni: +497k)
  • Donnerstag: Einkaufsmanager-Index (EMI) Dienstleistungssektor Deutschland im Juli (e: 52,0 | Juni: 54,1), US-Erstanträge Arbeitslosenhilfe KW 30 (e: 227k | KW 29: 221k), US-Einkaufsmanager-Index Service-Sektor für Juli (e: 52,4 | Juni: 54,4)
  • Freitag: US-Beschäftigte außerhalb der Landwirtschaft (NFP) im Juli (e: 200k | Juni: 209k), durchschn. US-Stundenlöhne im Jul ggü. Vorjahresmonat (e: 4,2 % | Juni: 4,4 %), Terminmarktdaten der US-Aufsichtsbehörde CFTC für Gold und Silber (COT-Reports; 22:30 Uhr MESZ)

Weitere Daten-Termine, Details zu den Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.

Einzelhandel in Deutschland bleibt schwach

Bereits heute Morgen um 8:00 Uhr veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (DeStatis) die jüngsten Einzelhandelsumsätze für Deutschland, der hierzulande ca. 16,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt, für den Monat Juni.

Der Rückgang belief sich unter Berücksichtigung der Inflationsrate (also real) auf -1,6 Prozent ggü. Vorjahresmonat und real -4,5 Prozent im ersten Halbjahr.

Damit schwächte sich der Rückgang gegenüber den Vormonaten gleichwohl weiter ab.

Einzelhandelsumsatz Deutschland

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 verbuchte der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 real einen deutlichen Rückgang von 5,8 Prozent. Die Ursache dafür sind laut DeStatis u. a. die stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise, die in der ersten Jahreshälfte 2023 der stärkste Preistreiber der Gesamtteuerungsrate waren.

Der deutliche Anstieg der Lebensmittelpreise dürfte zugleich die wesentliche Ursache für den Rückgang der realen Umsätze der Branche sein: In allen 24 Monaten der letzten zwei Jahre ist der reale Umsatz des Lebensmittelhandels gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat gesunken.

Die größten Preissprünge gab es mit durchschnittlich 13,0 Prozent auf Jahresbasis im Juni bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren.

Die größten Rückgänge im Juni verzeichneten die Durchschnittspreise an den Tankstellen mit -11 Prozent.

Inflationsrate weiter rückläufig

Bedingt durch die Konjunkturschwäche in der Euro-Zone sowie durch Basiseffekte gegenüber dem Vorjahr kühlte sich die Inflation der Verbraucherpreise im Juli weiter von 5,5 auf 5,3 Prozent ab:

Inflationsrate Eurozone

Für die zweite Jahreshälfte erwarten Ökonomen im Konsens stagnierende bis wieder leicht steigende Preise, da der Basiseffekt aus dem Vorjahr dann nicht mehr inflationsdämpfend wirkt.

Inflation & Basiseffekt:

Der statistische Basiseffekt lässt sich gut am Beispiel der Inflationsrate erklären.

Sie bildet die Preisentwicklung eines typischen Warenkorbs mit alltäglichen Gütern und Dienstleistungen eines durchschnittlichen Haushalts im Laufe der Zeit ab.

Die prozentuale Veränderung des Preises für diesen Warenkorb wird als Inflationsrate bezeichnet.

Meist wird diese Abweichung im Vergleich zum Vorjahr angegeben. Ist der Vorjahreswert aufgrund außerordentlicher Umstände besonders tief oder hoch, so fällt der Basiseffekt dementsprechend stark aus.

Dies kann dann dazu führen, dass die Inflationsrate verzerrt beziehungsweise über- oder unterschätzt wird. (Quelle: Zürcher Kantonalbank)

Für Edelmetall-Anleger stehen die US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

Nachdem der US-Notenbankchef die weitere Entwicklung der Geldpolitik von neuen Konjunkturdaten und hier speziell von US-Arbeitsmarktdaten abhängig gemacht hat, stehen diese Daten auch für Edelmetallanleger stark im Fokus und bilden das eigentliche kursrelevante Highlight dieser Börsenwoche.

Die Daten werden am Freitag um 14:30 Uhr MESZ veröffentlicht.

Dabei sind zwei Komponenten von besonderem Interesse: Zum einen die Anzahl der neu geschaffenen Stellen, die mit 200k nochmals schwächer als im Juni (209k) ausfallen soll.

Schon seit vergangenem Jahr ist hier eine Abwärtstendenz bei den neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft (Non Farm Payrolls; NFP) erkennbar:

USA: Neue Stellen außerhalb der Agra

Die zweite wichtige Komponente, auf die die Statistiker der US-Notenbank im Hinblick auf die weitere Zinspolitik schauen, ist die Lohndynamik, denn die Sorge vor einer Lohn-Preis-Spirale ist bei den Geldpolitikern zumindest noch latent vorhanden.

Der Chefökonom Joe Davis, des weltweit zweitgrößten Vermögensverwalters nach BlackRock, The Vanguard Group, glaubt allerdings nicht an eine Lohn-Preis-Spirale in den USA. Die entsprechende Zeitreihe scheint ihm Recht zu geben:

USA: Entwicklung der durchschn. Stundenlöhne

Seit März 2022 hat sich die Lohnsteigerungsdynamik von 5,6 Prozent gegenüber Vorjahresmonat auf zuletzt 4,4 Prozent abgeschwächt. Für Freitag 14:30 Uhr MESZ wird für den Betrachtungszeitraum Juli nur noch ein Jahresplus bei den Löhnen von 4,2 Prozent erwartet.

J.P. Morgan erwartet Rekord-Goldpreise

Die Analysten von J.P. Morgan gehen davon aus, dass sich sowohl der Arbeitsmarkt (Anzahl neuer Stellen und Lohnentwicklung) als auch die Konjunktur im zweiten Halbjahr 2023 weiter abkühlen und es zu einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank kommen wird.

Damit einhergehend rechnen die Experten mit neuen Höchstständen bei Gold in US-Dollar gerechnet.

Aktuell notiert eine Feinunze (31,1g) des gelben Edelmetalls am Spot-Markt bei 1.954,27 und somit über den wichtigen gleitenden 50- und 200-Tagedurchschnittslinien (pink und blau).

Goldpreis in US-Dollar 31.07.23

Allerdings stellt die horizontale Widerstandslinie (rot gestrichelt) bei ca. 1.960 US-Dollar pro Unze einen ungewöhnlich hartnäckigen Widerstand dar.

Interessant ist, dass die Future-Märkte, an denen die zukünftigen Goldpreise gehandelt werden, bereits Goldpreise um die 2.000 US-Dollar pro Unze einpreisen, was auch mit der saisonalen Kursentwicklung korrespondiert:

Gold-Spot-Preis vs. Gold-Future-Preis in US-Dollar

Aktuell liegt der Goldpreis seit Jahresbeginn (Year to Date; YTD) in US-Dollar mit 7,2 Prozent und in Euro wegen der Dollar-Stärke mit lediglich 1,7 Prozent im Plus.

Die folgende Grafik zeigt gelb den Fünfzehnjahresdurchschnitt der Goldpreisentwicklung in US-Dollar jeweils von Januar bis Dezember sowie in rot den Goldpreisverlauf im aktuellen Jahr 2023 (Quelle: insider-week.com):

Seasonality Gold

Orientiert sich der Goldpreis im weiteren Jahresverlauf an der langfristigen Saisonalität, dann sind Preise von erneut über 2.000 US-Dollar pro Feinunze auch am Spot-Markt möglich.

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